Hartnäckige Verschleimung beim Hund mit Atemnot und Schluckbeschwerden

uli21

Anfänger Knochen
Hallo, liebe Forumsgemeinde!
Ich habe mich hier registriert, weil ich mit meiner Hündin ein gravierendes Problem habe.
Vielleicht bekomme ich hier ja Anregungen....

Wir haben eine 13jährige Hündin, die seit ca. 8 Monaten an einer massiven Verschleimung der Atemwege leidet - das geht so weit, dass sie ständig einen langen Schleim (Speichel-)faden aus dem Mund hängen hat.

Begonnen hat alles ca. im August 2016, als sie plötzlich eine Art "Husten-Kotz-Anfälle" bekommen hat und außerdem Schluckbeschwerden hatte. Außerdem ist ihr die Stimme weggeblieben - unser Hund, der an sich eine richtige "Keifn" war, hat nicht mehr gebellt...

Der TA meinte, eine Rachenentzündung - und so haben wir nacheinander 3 verschiedene Antibiotika bekommen, die jedoch alle nicht geholfen haben.
Inzwischen haben wir ihr das Futter nur mehr selbst gekocht und sehr klein geschnitten, und, weil sie dann auch das Trinken eingestellt hat, das Futter sehr stark gewassert.
Das hat eine Weile funktioniert, sie hat auch mit Begeisterung gefressen.

Wir wollten aber natürlich wissen, was ihr eigentlich fehlt, und somit wurden eine Bronchoskopie, ein CT, sowie ein "dynamisches Röntgen" in Bewegung gemacht, alles ohne irgenein Ergebnis.
Der Hund war zwar am Hals auf einer Seite empfindlich, aber nicht schmerzempfindlich... es gab sich keinerlei Hinweis auf irgendein mechanisches Hindernis im Hals, irgendeine Raumforderung, einen Tumor, etc. Lediglich ein Lymphknoten war etwas geschwollen.

Eine Zeitlang hat sie ganz gut damit gelebt, dazwischen stellten sich auch andere Probleme mit zwei Beinen ein, die die Halsgeschichte in den Hintergrund treten ließen, die jedoch inzwischen weitestgehend überwunden sind.

Dann hatte sie auf einmal Fieber, wo wir schon geglaubt haben, sie ist jetzt tatsächlich zum Einschläfern, allerdings ging es ihr nach dreimaliger Antibiotikagabe per Injektion wieder sehr gut, sie hat sogar auf einmal wieder getrunken.
Die ganze Zeit über hat sie übrigens ihr Futter mit Begeisterung gefressen.

Nach dem Absetzen der Injektionen ging es ihr dann allerdings wieder schlechter, sodass sie die Medikamente dann in Tablettenform weiter bekommen hat.

Seit ein paar Tagen sind die auch zu Ende - und ihr Zustand ist ziemlich schwankend. An manchen Tagen geht es ihr gut, sie ist motivierter, will raus, frisst brav, an anderen wieder geht es ihr schlechter, sie wirkt wie das personifizierte Elend.

Und der Schleim wird immer mehr - man hat direkt das Gefühl, der gesamte Hals ist voll damit, und verstopft teilweise auch die Atemwege. Sie "trenzt" ständig, auch im Liegen. Manchmal setzt sie sich dann auf - man hat richtiggehend das Gefühl, sie kriegt keine Luft.

Wir versuchen daher, jetzt mit anderen Mitteln gegen diese Schleimbildung vorzugehen - sie bekommt jetzt seit 3 Tagen Spitzwegerichsaft und Schüßlersalze.
Denn wir können sie ja nicht ständig mit Antibiotika vollstopfen.

Seit gestern geht es ihr aber wieder schlechter - sie hat gestern nichts gefressen, heute zumindest ein bissl.

Und ich bin jetzt absolut ratlos.
Ist das tatsächlich schon der finale Zustand, aus dem wir sie lieber früher als später erlösen sollten?

Was mich nicht loslässt, ist der Gedanke, dass ich noch immer nicht weiss, was ihr eigentlich fehlt, woher dieser Schleim rührt, den ich für das Grundproblem halte.
Ich will den Hund nicht wegen einer möglicherweise profanen Sache zum Tode verurteilen.
Andererseits ist mir natürlich bewusst, dass sie schon ein recht hohes Alter hat, sie ist ein "Jagdhundmischling, nicht sehr groß, hat 13kg, könnte also durchaus noch ein paar Jahre leben.

Kann mir jemand vielleicht raten, WOHER diese Schleimbildung kommen könnte?
Wofür das ein Symptom ist?
Oder muss ich mich tatsächlich damit abfinden, meinen Hund demnächst einschläfern lassen zu müssen?

Danke für eure Antworten!
uli21
 
Das kommt mir, leider, alles sehr bekannt vor.
Unser Leopold litt fast sein ganzes Leben an Verschleimungen, nie sind wir drauf gekommen warum.
Vor 2 Jahren begann es auch schlimmer zu werden, wir haben alles probiert, Schleimlöser, jede Menge Antibiotika, nichts hat geholfen.
Unser TA war absolut ratlos, er hat dann noch ganz neue Medikamente aus Deutschland ausprobiert, Röntgen gemacht, wir haben die Entzündung nicht gefunden und nichts hat geholfen.
Leopold wollte auch nichts mehr fressen, hat sehr viel getrunken und das Wasser kam sofort wieder raus, er hat auch in der Nacht dauernd Schleim gebrochen, es war furchtbar.
Nach 1 Woche Intensivbehandlung und damit meine ich wirklich intensiv, konnte er nicht mehr gehen und hat mir gezeigt, dass es an der Zeit ist ihn gehen zu lassen.
Das war der schlimmste Moment für mich, aber ich kannte ihn und wusste, er kann nicht mehr und will auch nicht mehr, es war auch schon sein Herz in Mitleidenschaft gezogen, er konnte und wollte nicht mehr fressen, das war kein Leben mehr, also haben wir ihn in Liebe gehen lassen.
Leopold wurde fast 13 Jahre alt und ging vor 2 Jahren über die Regenbogenbrücke.

Ich will Dich nicht beunruhigen und ängstigen, ich möchte Dir nur meine Erfahrung mitteilen und die war eben keine schöne Erfahrung.
Für mich war es unvorstellbar, dass er eben an dieser Verschleimung sterben wird, ich habe es bis zum letzten Tag nicht geglaubt, aber leider wurde ich eines Besseren belehrt.

Wir haben wirklich alles probiert, ich habe ihm jeden Tag am Abend selber Medikamente gespritzt, wir waren jeden Tag beim TA, dann ging es ihm wieder mal für 2 Tage besser, Hoffnung, aber dann war es vorbei.

Ich würde Dir gerne was besseres sagen, aber mein Rat an Dich ist, genieße die Zeit, versuche ihr die alle Wünsche zu erfüllen und hoffe das Beste, aber mach Dich auf das Schlimmste gefasst.
Ich werde mir nie verzeihen, dass ich an seinem letzten Tag, die Zeichen nicht erkannt habe, das verfolgt mich bis heute und das wird mir nie wieder passieren.
Leopold konnte ihn Liebe und Fürsorge gehen, das war mir ganz wichtig, aber seinen letzten Tag hätte ich ihm lieber noch schöner gestaltet.

Ich wünsche euch alles, alles Liebe und Gute und hoffe, dass Du Deine Hündin noch eine lange Zeit bei Dir hast.
LG Ingrid
 
Hallo!
Vielen Dank für deine einfühlsamen Worte.
Tja, es ist sehr schwierig, zu entscheiden, dass ein geliebtes Tier gehen soll....

Wobei bei unserer Julie noch dazukommt, dass sie schon immer ein ängstlicher, unsicherer Hund gewesen ist und sehr schnell beleidigt, ein ziemliches "Psycherl". Das macht es auch so schwer, zu unterscheiden, WIE schlecht es ihr tatsächlich geht.
Obwohl man es natürlich schon merkt, das ist schon klar.

Was mich eben so fertig macht, ist, NICHT zu wissen, WAS ihr eigentlich fehlt. Weil es ihr ja auch dann wieder besser geht.
Wenn ich jetzt wüsste, der Hund hat unheilbaren Krebs, dann wüsste ich, dass es tatsächlich nichts mehr gibt, das ihr helfen kann.
Nachdem ich aber noch immer nicht weiß, WAS die Ursache dafür ist, hab ich tatsächlich die Panik, sie wegen einer vergleichsweisen Lappalie quasi umzubringen.
Das war ja auch, als sie das Fieber hatte - wir sind schon mit ihr zum TA, um sie dort einschläfern zu lassen, dabei hatte sie "nur" Fieber.
liebe Grüße
uli21
 
Du sagst es, das schlimmste ist, dass man nicht WEISS was sie wirklich haben, ich weiß bis heute nicht, woran Leopold dann am Ende gestorben ist.
Ich sage Dir, aus eigener Erfahrung, man sieht es wenn sie nicht mehr wollen und können.
Ich habe mich auch sehr auf meinen TA verlassen, 1 Woche vor dem Tod, hatten wir eigentlich schon gerechnet Leopold nicht mehr nach Hause nehmen zu können und der TA meinte aber: Nein, er will noch leben und hat noch Lebenswillen, wir geben ihm noch eine Chance!

Es war nur mehr 1 Woche, aber Leopold hat mir gezeigt, er will noch nicht gehen, an seinem letzten Tag zeigte er mir hingegen, jetzt ist es soweit!
Eigentlich ist es egal warum sie gehen müssen, es ist immer zu früh, es tut immer zu weh und man hat nur mehr Trauer im Herzen!

Du bringst sie sicher nicht um, vetraue Deinem Gefühl, nur Du kannst beurteilen wann es soweit ist, vertraue Deiner Maus, sie zeigt es Dir und dann ist es auch der richtige Zeitpunkt.
Umbringen tust Du sie nur dann, wenn Du sie wegen nichts einschläfern lässt, aber kein Tier hat es verdient zu leiden, da sind wir Menschen gefordert.
Du machst Dir Gedanken, liebst sie, also bringst Du sie nicht um.
Aber, ich kenne all diese Gedanken und Vorwürfe, habe ich mir alle gemacht, aber es gab keine andere Lösung, es reicht wenn Menschen leiden, unsere geliebten Hunden müssen das nicht tun.
Und kein TA sagt einfach so, lassen sie sie einschläfern, da muss man auch vertrauen.

Alles, alles Gute für Euch, ich bin in Gedanken bei euch!
LG Ingrid
 
Du hast recht, was den TA anbelangt - unserer sagt immer, solange ein Hund noch frißt, ist er kein Todeskandidat (jetzt nicht wortwörtlich, aber sinngemäß).

Schau ma mal, wenn sich übers Wochenende keine Besserung ergibt, werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit am Montag wieder hinfahren.
Vielen Dank!
liebe Grüße
uli21
 
Sorry, grade nicht die Zeit um alles zu lesen.

Meine Empfehlung: http://www.tierklinik.net/tierklinik.htm

Ich hatte bei 2 Hunde massive Probleme im Rachenbereich, Grund war in beiden Fällen eine Mandelentzündung (die man beim Hund leider nur mit Endoskopie und/oder in Narkose ordentlich sieht). Schleim, Husten, teilweise Nahrungsverweigerung.

Jedenfalls ist das der Spezialist für Mandelprobleme in Ostösterreich, evt kann der euch weiterhelfen.
Beide meiner Hunde haben zwar jetzt keine Mandeln mehr, sind aber wieder topfit (und das ist schon 5 Jahre her), keinerlei Folgeschäden oder geschwächtes Immunsystem deswegen.

LG Ulli
 
Vielen Dank für den Tipp!

Müsste man so eine Mandelentzündung nicht schon längst entdeckt haben?
Immerhin wurden mehrere Untersuchungen gemacht, sowie mehrere Male in den Hals hineingeschaut?

Und ich denke, wenn man soetwas 8 Monate lang hat, dann müste sich das doch bereits wesentlich gravierender bemerkbar machen, bzw. EINES der Antibiotika gegriffen haben...
liebe Grüße
uli21
 
Hallo, ich kann nicht wirklich was Hilfreiches beitragen, leider.
Das einzige, was mir noch einfallen würde: würde das Blut untersucht?
Gibt es u. U. irgendeine (z. B. von Zecken übertragene) Erkrankung, die solche Symptome auslösen kann?
Ich kenn mich da wirklich nicht aus und es mag weit hergeholt klingen, aber es gibt doch fast nix, was es nicht gibt.

Eins muss ich noch loswerden: leider ist das mit dem "solange der Hund noch frisst etc..." ein uraltes Ammenmärchen und schlichtweg kein zuverlässiger Indikator. Meine Hündin z. B. ist fressend gestorben.

Alles Gute für Euch - hoffentlich gibt es Hilfe!
 
Hallo zurück!
Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ihr auch Blut abgenommen wurde. Wir waren ja inzwischen einige Male mit ihr beim TA, in der Tierklinik und in der Vet.Med.
liebe Grüße
uli21
 
Ich habe noch am Abend ein Mail an die Tierklinik Bruck/Leitha geschickt und der diensthabende Arzt hat mir sogar schon zuruckgeschrieben. Und ich habe soeben fast eine volle Stunde lang mit ihm telefoniert, er hat nämlich Nachtdienst - wir werden mit Julie am Montag in die Tierklinik fahren. Er hat gemeint, es könnte tatsächlich ein Zahn oder aber auch die Mandeltaschen sein, wo eventuell ein Fremdkörper drinnen ist.

Vielen Dank noch einmal für den Tipp, von Uli zu Ulli!:)):sunny:
 
Zuletzt bearbeitet:
Leopold hatte auch sehr oft eine Mandelentzündung, aber beim letzten Mal war es eben keine Mandelentzündung.
Bei uns waren die Zähne etc. auch in Ordnung, aber Leopold hatte in seinem Leben viele Probleme und mit 12 Wochen eine schwere Vergiftung und ich bin bis heute der Überzeugung, dass dann im Alter die Folgewirkungen auf den Körper auch raus gekommen sind.
Aber auch das konnte uns keiner sagen.
Ulli, ich wünsche Dir für Montag alles Gute, hoffentlich können sie Julie helfen und ihr habt noch viele schöne Jahre.
Wäre super, wenn Du mir sagen könntest, was am Montag das Ergebnis war.

LG Ingrid
 
Vielen Dank für den Tipp!

Müsste man so eine Mandelentzündung nicht schon längst entdeckt haben?
Immerhin wurden mehrere Untersuchungen gemacht, sowie mehrere Male in den Hals hineingeschaut?

Und ich denke, wenn man soetwas 8 Monate lang hat, dann müste sich das doch bereits wesentlich gravierender bemerkbar machen, bzw. EINES der Antibiotika gegriffen haben...
liebe Grüße
uli21

Genau das ist ja das Problem bei Mandelentzündung beim Hund. Man sieht es nicht direkt, weil die Mandeln verborgen liegen. Man sieht sie nur ordentlich, wenn man mit dem Endoskop reingeht oder den Hund in Narkose legt.

Ich kann mir auch vorstellen, daß das bisher einfach nicht das richtige Antibiotikum war. Ich persönlich würde es einfach überprüfen lassen dort, schlimmsten Falls kommt nix raus und man eine zweite Meinung.

LG Ulli
 
Es wurde bereits eine Laryngoskopie gemacht - wobei ich jetzt nicht weiß, ob da auch die Mandeln angeschaut werden.
Und auch ein CT - da hat man uns erklärt, es wäre die einzige Möglichkeit, HINTER den Kehlkopf zu schauen, ob da irgendetwas ist.

Heute hat Julie zumindest wieder ein bissl was gefressen - ich hab ihr etwas Dosenfutter gegeben, welches ich stark gewassert hab. Das hat sie doch sehr vehement ausgeschleckt.

Naja, lassen wir uns überraschen.
liebe Grüße
uli21
 
Wir mussten unsere Julie heute gehen lassen - der Tierarzt hat relativ rasch gesehen, was ihr fehlt.
Sie hatte
ad 1) einen ziemlichen Muskelschwund, der sich besonders im Gesicht zu bemerken machte, sie hatte nämlich inzwischen oberhalb der Augen diese typischen eingefallen Grübchen, und
ad 2) einen relativ großen Tumor im Mundbereich (!!) - den jeder Tierarzt, der in den Mund geschaut hätte, gleich sehen hätte müssen.

Wobei sich dieser Muskelschwund erst vor wenigen Tagen so eklatant gezeigt hat - aber der Tumor ist bereits bis zu den Mandeln gewachsen und hat vermutlich auch schon in die Lymphknoten gestreut.

Jede der beiden Diagnosen wäre für sich schon ein Todesurteil gewesen.Julie, das Model.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist richtig, obwohl das Bild natürlich schon etwas älter ist und sie inzwischen etwas zugelegt hatte, bzw. jetzt zum Schluss natürlich nicht mehr so kraftstrotzend ausgeschaut hat.

Morgen werden wir sie dann in unserem großen Garten begraben.
 
Oh je, wie traurig.. R.I.P kleines Mädchen und euch mein Beileid..

Bei uns sind die Tiere auch alle im Garten, so sind sie immer noch bei uns... :)
 
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