Owa sicha - des wos er hot, is ìs Beste - eh kloar, oda? Und er muass´ wissn, weu er hot´s jo studiert, net woahr?!
Und wenn die Tante Zenzi dann das teure Eu..-Nierenfutter vom Tierarzt kauft, dass MUSS das gut sein. Schließlich kost´s ja viel und is vom Tierarzt...
Bevor sich wer auf den Schlips getreten fühlt: ich hab in meinem Umkreis ein paar Freundinnen, die TA sind und sich sehr gut auskennen. Ich behaupte also garantiert nicht, dass alle TAs so sind...
Ohne mich auf den Schlips getreten zu fühlen, aber gute 50% der Besitzer haben schon Schwierigkeiten eine einfache Durchfalldiät für einige Tage zu kochen. Eine gleichzeitig ausbalancierte und dazu noch bedarfsdeckende Nierendiät, da wünsch ich jedem viel Glück, das der Tante Zenzi zu erklären bzw. ihr zu berechnen und viel Freude bei dem Gesichtsausdruck, wenn du ihr dann eine Rechnung dafür stellst.
Man muss in der Praxis ja nicht jeden Trend gehen, und für jede Rasse, jedes Alter, dicke und dünne Hund, Puppies jeder Größe etc. Futter verscherbeln, aber gewisse Diäten haben ihren Sinn und entspringen nicht unbedingt der Geldgier der TÄ. Der belesene Forumsschreiber ist nicht unbedingt der Standardbesitzer.
Ich hoffe es fühlt sich jetzt keiner mit einer Tante Zenzi auf den Schlips getreten!
Und noch zum eigentlichen Thema:
Nein, 2h sind nicht ausreichend, wenn das Hunderl vielleicht eh schon seit 5 Monaten daheim sitzt. Das Allersinnigste wäre die Leute VOR dem Hunde- bzw. würde ich sagen vor dem Tiererwerb, dazu zu verpflichten ein "vorangegangenes Beratungsgespräch" vorzuweisen und da könnt ich mir schon ein TA-Gespräch vorstellen, mit einer anschließenden Bestätigung. Wichtig wäre einfach ein Einzelgespräch oder Kleingruppengespräch, weil da die Message weit besser ankommt, als bei einem Vortrag. Da kann man nie abschätzen ob alles verstanden wurde, ob noch Fragen sind etc.
Aber auch das kann nur ein paar Basics beinhalten wie z.B.
-kaufen sie keinen Hund einfach von Willhaben oder aus sonstiger dubioser Quelle
-lassen sie sich zumindest die Elterntiere zeigen
-Woran erkenne ich grob ein gesundes Tier und bei welchen Anzeichen sollten die Alarmglocken läuten
-eine Katze ist per se kein Einzelgänger
-wir haben in Österreich eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen
-ein Puppyklo ist kein Ersatz für Spaziergänge
-Empfehlung einer Hundeschule
-Beschäftigunsmöglichkeiten, Lebensraumgestaltung und das Ermöglichen von Sozialkontakten zu Artgenossen
-Ein Kaninchen ist kein adäquater Partnerersatz für ein Meerschweinchen und umgekehrt
-Ein Hamster fühlt sich nicht wohl auf 40x50x50cm, und ist nicht so kindergeeignet, wie vielleicht andere Kleintiere
-Fütterungsaspekte
-artspezifische oder rassespezifische Gesundheitsrisiken
-evtl. ein paar Buch- oder Webseitenempfehlungen
etc. etc.
Und mit dieser Bestätigung könnte man dann zu einem Verkäufer, sei es nun Züchter, Orga oder von mir aus auch Tierhandlung (Kleintiere) gehen, um einen Kaufvertrag bzw. Übernahmevertrag abzuschließen, der mMn auch zwingend eingeführt gehört.
Aber solange Hinz und Kunz bei uns Tiere wahllos vermehren, importieren und verkaufen können, ist das leider nicht möglich. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Gesetzgeber mit gleichem Eifer auf diese Grundproblematik werfen würden, anstatt Kesselflickerei zu betreiben und da anzusetzen, wo es häufig schon zu spät ist. Und das betrifft eben nicht nur Hunde. Katzen und Kleintiere sehen häufig erst nach jahrelanger Fehlernährung, Einzelhaft oder nicht-artgerechter Haltung einen TA, wenn überhaupt.
Lg Selina