Genetik beim Belgier (Erbe)

Nice

Gesperrt
Super Knochen
Hallo,

ich bin gerade dabei mich in die Genetik des Hundes einzulesen, aber möchte speziell zum Belgier was wissen.

Ich kann mich noch an gaaaaanz schwach an die Genlehre erinnern in Sachen "Farben beim Huhn". Dass z.B. aus so und so einer Kombi die Ursprungsfarbe nicht wieder auftreten kann.

Joah, nun zu meiner konkreten Frage, weil ich dafür im WWW noch kein Beispiel gefunden habe.

In Mali-Würfe können Tervueren fallen. Diese Tervueren, auch wenn 2 Mali-Tervueren untereinander gekreuzt sind, bekommen jedoch immer Tervuerenwelpen, oder ist auch der umgekehrte Fall wo passiert?

Ebenso beim Gröni. Grönis können Tervueren werfen. Aber umgekehrt habe ich es auch noch nirgends gefunden.

Nun wollte ich wissen, ob das Zufall ist (oder ich einfach nie darüber gestolpert bin), oder ob sich jemand soweit in Genetik auskennt oder einen Link kennt, in dem das besser erklärt wird.

Logischerweise müßte es ja in beiden Richtungen gehen *kopfdarüberzerbrech*

Joah, vielleicht nicht das spannendste Thema, aber mich interessiert es furchtbar :p

lg
Nice
 
kenn mich zwar auch nicht so genau aus, aber aus der Genetik ist mir soviel hängen geblieben, dass Merkmale dominant od. rezessiv weitervererbt werden.

Viell. ist es in dem Fall so, dass, wenn man 2 Tervueren miteinander verpaart, die Merkmale immer dominant weitergegeben werden. :confused:

Aber es gibt in dem Fall sicher kompetentere Fachfrauen/-männer hier im Forum, die das aufklären können.

lg.
 
schaue dir einmal die hp http://www.working-dog.eu/ an, da hast du ahnentafeln von tervueren, malinois und groenendaels, ev. sogar laeken.

bei den ahnentafeln steht immer die varität dabei, so kannst du nachfolgen wer von wem kam, sogar bis zu erstehung der rasse.

das buch von der karla klapproth (Belgische Schäferhunde) kann dir auch sicher dabei helfen, hier drinnen steht genau die erstehung des belgischen schäferhundes owie auch die genetik.
 
Also warum aus Malinois Tervueren fallen können aber nicht umgekehrt ist schnell erklärt. Das kurze Haar ist dominant über das für langes Haar. Deshalb kann ein kurzhaariger Malinois das Allel für langes Haar verdeckt tragen. Verpaart man zwei solche Träger miteinander, fallen statistisch 25 % langhaarige - also Tervueren.
Da das lange Haar rezessiv ist, kann das Allel für kurzes Haar nicht verdeckt getragen werden. Somit kann aus zwei langhaarigen Hunden niemals ein kurzhaariger fallen, also kein Malinois aus zwei Tervueren.

Analoges gilt für die Farben. Schwarz (K) ist dominant über nicht-schwarz (k) und verbirgt die meisten anderen genetischen Farb-Informationen. Werden also zwei schwarze Groenendael, die rezessiv nicht-schwarz tragen, miteinander verpaart, fallen wieder 25 % nicht schwarze Welpen - also Tervueren.

Theoretisch dürfen aus Hunden mit zwei Allelen für nicht-schwarz (k) keine schwarzen Hunde fallen. Dies scheint dennoch zu passieren. Nach meiner Beschäftigung mit Farbgenetik halte ich folgende Erklärung für am Wahrscheinlichsten. Eines der anscheinend nicht-schwarzen Elterntiere trägt trotzdem das dominante Allel für schwarz (K), dieses wird aber modifiziert durch ein anderes Allel, und zwar das auf dem Genort "Grizzle". Dieses Grizzle hellt das Schwarz auf und der Hund sieht somit aus, wie einer, der zwei Allele für nicht-schwarz (kk) trägt.
Das ist aber noch nicht Lehrmeinung sondern nur die für mich die aus verschiedensten Gründen plausibleste Erklärung.

Vik
 
Hallo,

Da das lange Haar rezessiv ist, kann das Allel für kurzes Haar nicht verdeckt getragen werden. Somit kann aus zwei langhaarigen Hunden niemals ein kurzhaariger fallen, also kein Malinois aus zwei Tervueren.

Da muß ich dir leider widersprechen. Es kommt zwar nicht oft vor, aber ich kenne einige Hunde, die aus Tervuerenwürfen stammen aber Malinois sind(Tervueren aus Malinoislinien)
hier ein Malinois, der aus Tervueren stammt

Oro de la Fontaine du Buis (Malinois) aus

Murphy de la Fontaine du Buis (TER) & Volta de la Fontaine du Buis (TA- heißt Tervueren anderstfarbig)
Stammbaum hier unter http://www.working-dog.eu/dogs-detai...ntaine-du-Buis

Ich kenne noch einige Malinois aus der Zucht " du King de Lorraine" die aus Tervuerenverpaarungen stammen, und das sind nicht die einzigen.

Hier ein Groenendale aus Tervuerenlinien

Adja de Salte Cabre (Groenendale)
http://www.working-dog.eu/dogs-detai...de-Salte-Cabre

Mutterlinie:
Naylly de Salte Cabre (TER) aus
Tabou de l'Orchidée Noire (GR) & Valie des Iroquois (GR)

Vaterlinie:
Ritz LOF 16041/2441 (TER)
Beide Elterntiere sind Malinois

Meine Tervueren stammen alle aus reinen Malinoisverpaarungen. Es sind zwar keine Ausstellungstervueren, bin aber von diesen Tervueren die aus Leistungslinien stammen,total begeistert.

Schöne Grüße aus Tirol
Sabine
www.vom-hause-guertler.at.tt
 
Hi!

Ich hab jetzt zwar die letzten paar beiträge nicht gelesen (keine zeit) aber wenn du mir deine mailadresse gibst kann ich dich gern an ein hundeforum mit nem genetiker weiterleiten der dir sicher deine Fragen beantworten kann!

lg
Yasrina
 
Ist es nicht so, dass das kurze Haar dominant ist? Würde man also einen Mali und einen Groenendael verpaaren, kämen ausschließlich schwarze (schwarz ist dominant) kurzhaarige Hunde zur Welt. Erst in den Generationen danach könnten dann wieder Langhaarige und fauve-farbene dabeisein, je nach Verpaarung.

So sagt es zumindest der Genetiker meiner Verlinkung.
 
Somit kann aus zwei langhaarigen Hunden niemals ein kurzhaariger fallen
Meriones:
Also beim Rough Collie (langhhaar) ist es möglich, dass Smooth (kurzhaar) fallen, verpaart man zwei langhaarige miteinander.
Umgekehrt hab ich das noch nie erlebt, also aus zwei Smooth fallen nie Rough.
 
Hallo zusammen,

da habt ihr ja genau mein Fachgebiet erwischt;)

Also warum aus Malinois Tervueren fallen können aber nicht umgekehrt ist schnell erklärt. Das kurze Haar ist dominant über das für langes Haar. Deshalb kann ein kurzhaariger Malinois das Allel für langes Haar verdeckt tragen. Verpaart man zwei solche Träger miteinander, fallen statistisch 25 % langhaarige - also Tervueren.
Da das lange Haar rezessiv ist, kann das Allel für kurzes Haar nicht verdeckt getragen werden. Somit kann aus zwei langhaarigen Hunden niemals ein kurzhaariger fallen, also kein Malinois aus zwei Tervueren.

Analoges gilt für die Farben. Schwarz (K) ist dominant über nicht-schwarz (k) und verbirgt die meisten anderen genetischen Farb-Informationen. Werden also zwei schwarze Groenendael, die rezessiv nicht-schwarz tragen, miteinander verpaart, fallen wieder 25 % nicht schwarze Welpen - also Tervueren.

Theoretisch dürfen aus Hunden mit zwei Allelen für nicht-schwarz (k) keine schwarzen Hunde fallen. Dies scheint dennoch zu passieren. Nach meiner Beschäftigung mit Farbgenetik halte ich folgende Erklärung für am Wahrscheinlichsten. Eines der anscheinend nicht-schwarzen Elterntiere trägt trotzdem das dominante Allel für schwarz (K), dieses wird aber modifiziert durch ein anderes Allel, und zwar das auf dem Genort "Grizzle". Dieses Grizzle hellt das Schwarz auf und der Hund sieht somit aus, wie einer, der zwei Allele für nicht-schwarz (kk) trägt.
Das ist aber noch nicht Lehrmeinung sondern nur die für mich die aus verschiedensten Gründen plausibleste Erklärung.

Vik

Schon ganz nah dran:)

Tasächlich scheint die Farbe des Groenendael hauptsächlich vom dominanten Allel für schwarz auf dem K- Locus bestimmt zu werden. Allerdings gibt es noch ein weiteres Allel für schwarz, und zwar auf dem Agouti-Locus, wo es das Schlusslicht der Dominanzreihenfolge bildet, also den anderen Allelen der Agouti-Serie gegenüber (darunter das dominante Allel A^y, das die rote Farbe beim Tervueren hervorruft) rezessiv ist. Das dominante K wirkt gegenüber den Agouti-Allelen epistatisch, d. h. es verdeckt ihre Wirkung.

Ein Groenendael kann also homozygot dominant schwarz sein (Genotyp KK, Agouti-Allele kommen nicht zur Ausprägung), heterozygot schwarz (Kk, das rezessive k ermöglichst die Ausprägung der Allele der Agouti-Serie) oder homozygot rezessiv schwarz (kk/aa). Phänotypisch wären diese Hunde nicht auseinander zu halten, da alle drei Genotypen in einer schwarzen Fellfärbung resultieren.

Um nun einen Tervueren aus Groenendael-Eltern zu erhalten benötigen diese lediglich den Genotyp Kk / A^ya^y (oder a).
Folgende Geno- und Phänotypen wären bei den Welpen möglich:
KK / A^yA^y Groenendael
Kk / A^yA^y Groenendael
kk / A^yA^y Tervueren

Alle Tervueren sind homozygot kk, bei ihnen bestimmen nur die Allele der Agouti-Serie die Fellfarbe.
Bei einem Groenendael aus Terveuren-Eltern muss bei diesen der folgende Genotyp vorliegen: kk / a^ya
Geno- und Phänotypen der Welpen:
kk / A^ya Tervueren
kk / aa Groenendael

Daraus folgt auch, dass ein Groenendael aus Tervueren-Eltern immer rezessiv schwarz sein muss und dadurch einen höhere Wahrscheinlichkeit besitzt, mit dem passenden Groenendael-Zuchtpartner (Kk / A^yA^y oder a) wieder Tervueren zu produzieren.

Mit der Kurzhaarigkeit verhält es sich tatsächlich so, dass sie gegenüber dem Allel für Langhaar dominant ist. Allerdings sind auch mir Fälle von kurzhaarigen Hunden aus Langhaar-Eltern bekannt. Da besteht also noch ein wenig Forschungsbedarf:)

So, wer bei dem Wirrwar mitgekommen ist, bitte mal die Hand heben:D

Liebe Grüße,
Susanne
 
Sehr interessant, weiß jemand zufällig auch genaueres über das ( beim DSH rezessive ) Schwarz, aber auch die anderen Farben beim DSH?
 
Sehr interessant, weiß jemand zufällig auch genaueres über das ( beim DSH rezessive ) Schwarz, aber auch die anderen Farben beim DSH?

Hallo Michaela,

was möchtest du denn wissen?

Das rezessive Schwarz beim DSH beruht wie beim Belgier auch auf dem entsprechenden Allel der Agouti-Serie (aa). Die Farben des DSH werden nur durch die Agouti-Serie bestimmt (kk auf dem K Locus). Insgesamt gibt es davon vier Stück (über ein fünftes streiten die Gelehrten noch):
A^y: "sable", ergibt z.B. die Farbe des Tervueren
a^w: "agouti" oder "wild", wolfsgrau, wolfsfarben
a^t: "black and tan" schwarz-marken
a: schwarz

Von oben nach unten nimmt dabei die Dominanz ab, d. h., A^y dominiert alle anderen Allele, a^w nur noch a^t und a usw.
Da wohl gelegentlich andersfarbige Welpen aus rein schwarzen Eltern fallen ist es wahrscheinlich, dass das dominante Schwarz K im Genpool des DSH zwar vorhanden, aber sehr selten ist.

Liebe Grüße,
Susanne
 
Hallo Michaela,

was möchtest du denn wissen?

Das rezessive Schwarz beim DSH beruht wie beim Belgier auch auf dem entsprechenden Allel der Agouti-Serie (aa). Die Farben des DSH werden nur durch die Agouti-Serie bestimmt (kk auf dem K Locus). Insgesamt gibt es davon vier Stück (über ein fünftes streiten die Gelehrten noch):
A^y: "sable", ergibt z.B. die Farbe des Tervueren
a^w: "agouti" oder "wild", wolfsgrau, wolfsfarben
a^t: "black and tan" schwarz-marken
a: schwarz

Von oben nach unten nimmt dabei die Dominanz ab, d. h., A^y dominiert alle anderen Allele, a^w nur noch a^t und a usw.
Da wohl gelegentlich andersfarbige Welpen aus rein schwarzen Eltern fallen ist es wahrscheinlich, dass das dominante Schwarz K im Genpool des DSH zwar vorhanden, aber sehr selten ist.

Liebe Grüße,
Susanne

Was bedeutet dieses ^ Zeichen?
Letzter Satz heißt wohl, dann war mindestens einer der schwarzen Elternteile gemischterbig mit einem dominanten schwarzen Allel?
Den Unterschíed zwischen "sable" und "agouti" würde ich auch gerne wissen, wie definierst Du den?
Und wenn a^t und a zusammenkommen, dann wird es immer ein sehr dunkler schwarz-brauner Hund, oder?
 
Was bedeutet dieses ^ Zeichen?
Das ^bedeutet eigentlich "hochgestellt", weiß nur nicht, wie man das hier anstellt:confused:

Letzter Satz heißt wohl, dann war mindestens einer der schwarzen Elternteile gemischterbig mit einem dominanten schwarzen Allel?

Genau.

Den Unterschíed zwischen "sable" und "agouti" würde ich auch gerne wissen, wie definierst Du den?

Das kann tatsächlich schwierig werden.
"Sable" bedeutet, dass das Fell hauptsächlich rötlich-gelb ist, mit (mehr oder weniger) schwarzen Spitzen und durchsetzt von rein schwarzen Haaren.
Bei einem grauen Hund dagegen wechseln sich rot und schwarz in jedem einzelnen Haar ab (stark vereinfacht ausgedrückt). Da die Ausdehnung der schwarzen Spitzen und die Anzahl der schwarzen Haare bei "sable" stark variieren kann, ist eine Unterscheidung zwischen "sable" und "agouti" manchmal etwas kniffelig. Auch die Länge der Haare und die Felltextur kann einen großen Einfluss auf die Wirkung der Fellfarbe haben.

Und wenn a^t und a zusammenkommen, dann wird es immer ein sehr dunkler schwarz-brauner Hund, oder?

Das kann passieren, muss aber nicht. Bei den Allelen der Agouti-Serie werden Wechselwirkungen untereinander vermutet, die jedoch nicht immer und wohl auch nicht bei allen Rassen auftreten.
Gerade beim DSH z. B: gelten ja die "Daumenmarken" als Indikator für einen Schwarzträger.
Die Intensität der Braun/Gelbfärbung wird wiederum duch ein völlig anderes Gen gesteuert und hat mit der Agouti-Serie direkt nichts zu tun.

Liebe Grüße,
Susanne
 
@Rasifan

Das ist ja toll, hier noch jemand mit einem Faible für Farbgenetik zu treffen. :)

Ja, das mit dem rezessiven Schwarz ist so eine Sache. Nach der aktuellen/alten Lehrmeinung soll es tatsächlich ein solches Allel auf dem Agouti Lokus geben - angeblich wurde es für den Deutschen Schäfer "erfunden".

Andere Daten weisen aber eher darauf hin, daß der von mir erwähnte Grizzle-Genort für das beobachtete Phänomen verantwortlich ist. Ich halte die Argumentation auf dieser Seite für sehr plausibel: http://www.farbgenetik.afghanen.de/Farben/i_start.html

Ich persönlich halte ja auch das Allel a^s der Agoutiserie für fragwürdig. Es soll ja in der Dominanzreihe zwischen a^y und a^t liegen. a^t wäre doppelt rezessiv. Ich kenne allerdings in meiner Hunderasse mehrere dokumentierte Fälle mit gesicherter Elternschaft, wo Hunde mit Sattelzeichnung aus zwei Black&Tan Eltern fallen. Das dürfe nicht möglich sein. Außer man verabschiedet sich von a^s und nimmt an, daß ein anderes Gen oder ein Modifikator das a^t modifiziert. Das reicht von "creeping tan" bis hin zur voll ausgeprägten Sattelzeichnung. Außerdem kommen Hunde mit Sattelzeichnung als Black&Tan farbige Welpen zur Welt. Das unterstützt mM nach meine Theorie eines Modifikators/anderen Genortes, der die grundlegende Farbverteilung am Körper von Eumelanin und Phänomelanin, für die der Agouti Lokus verantwortlich ist, beeinflusst.

Was die Haarlänge betrifft, bin ich nicht so gut eingelesen. Die einhellige Lehrmeinung ist allerdings, daß Kurzhaar dominant über Langhaar ist. Aus zwei langhaarigen Eltern kann also kein kurzhaariger Nachwuchs fallen.
Bei den eingestellten Bildern der Malinois aus Tervueren fällt auf, daß sie für Malinois recht üppiges Haar haben. Auch Langhaar ist ja nicht Langhaar, man denke etwa an die Unterschiede zwischen Bobtail und Rough Collie. So postuliere ich einfach ganz frech Modifikatoren, die die phänotypische Ausprägung der Haarlänge beeinflussen.
So wären die gezeigten Malinois aus Tervueren genotypisch langhaarig wie ihre Eltern, durch das Fehlen oder Vorhandensein weiterer Modifikatoren haben sie phänotypisch eher kürzeres Fell.
Es ist halt Genetik und keine Semantik. ;)

Bin neugierig, was du zu Grizzle und a^s sagst! :)

Vik
 
@Rasifan

Das ist ja toll, hier noch jemand mit einem Faible für Farbgenetik zu treffen. :)

Die Freude ist ganz meinerseits:)

Ja, das mit dem rezessiven Schwarz ist so eine Sache. Nach der aktuellen/alten Lehrmeinung soll es tatsächlich ein solches Allel auf dem Agouti Lokus geben - angeblich wurde es für den Deutschen Schäfer "erfunden".

Das rezessive Schwarz existiert unter Garantie und liegt wohl auch tatsächlich auf dem Agouti-Locus. So wie es aussieht gibt es z. B. beim Eurasier nur noch das rezessive Schwarz. Im Moment rennt hier im Park eine kleine, schwarze Eurasierhündin herum. Beide Eltern sind rot (A^y);) Dazu deckt sich die "Theorie" vom rezessiven schwarz auf dem Agouti-Locus mit den Ergbenissen der Farbforschung bei anderen Säugetieren.

Andere Daten weisen aber eher darauf hin, daß der von mir erwähnte Grizzle-Genort für das beobachtete Phänomen verantwortlich ist. Ich halte die Argumentation auf dieser Seite für sehr plausibel: http://www.farbgenetik.afghanen.de/Farben/i_start.html

Da muss ich mich noch einmal einlesen, ist schon eine Weile her. Um die Farbvariationen "meiner" Rassen zu erklären war jedenfalls kein Grizzle notwendig...
Für die (alleinige) Aufhellung von Phäomelanin wird ja ein Gen namens "Intense" verantwortlich gemacht, das aber leider bisher noch nicht idetifiziert wurde. Auch gibt es noch Streit über die Dominanzreihenfolge und Anzahl der Allele. Ich persönlich schließe mich dem Lager an, dass die Verdünnung als rezessiv gegenüber der Nicht-Verdünnung annimmt. Meine eigene Hündin wäre danach homozygot für "Verdünnung" - ebenso, wie "graue" Tervueren. Ihr Genotyp wäre dann A^y a^t / ii (+ ´ne schicke schwarze Maske E^M:)).
Was die "blauen" Afghanen angeht, so wäre mit Intense schon viel erklärt. Leider habe ich noch nie besonders auf diese Rasse geachtet, werde ich wohl dringend nachholen müssen...

Ich persönlich halte ja auch das Allel a^s der Agoutiserie für fragwürdig. Es soll ja in der Dominanzreihe zwischen a^y und a^t liegen. a^t wäre doppelt rezessiv. Ich kenne allerdings in meiner Hunderasse mehrere dokumentierte Fälle mit gesicherter Elternschaft, wo Hunde mit Sattelzeichnung aus zwei Black&Tan Eltern fallen. Das dürfe nicht möglich sein. Außer man verabschiedet sich von a^s und nimmt an, daß ein anderes Gen oder ein Modifikator das a^t modifiziert. Das reicht von "creeping tan" bis hin zur voll ausgeprägten Sattelzeichnung. Außerdem kommen Hunde mit Sattelzeichnung als Black&Tan farbige Welpen zur Welt. Das unterstützt mM nach meine Theorie eines Modifikators/anderen Genortes, der die grundlegende Farbverteilung am Körper von Eumelanin und Phänomelanin, für die der Agouti Lokus verantwortlich ist, beeinflusst.

Volle Zustimmung! Da kann der gute Malcolm B.Willis erzählen, was er will!:D

Was die Haarlänge betrifft, bin ich nicht so gut eingelesen. Die einhellige Lehrmeinung ist allerdings, daß Kurzhaar dominant über Langhaar ist. Aus zwei langhaarigen Eltern kann also kein kurzhaariger Nachwuchs fallen.
Bei den eingestellten Bildern der Malinois aus Tervueren fällt auf, daß sie für Malinois recht üppiges Haar haben. Auch Langhaar ist ja nicht Langhaar, man denke etwa an die Unterschiede zwischen Bobtail und Rough Collie. So postuliere ich einfach ganz frech Modifikatoren, die die phänotypische Ausprägung der Haarlänge beeinflussen.
So wären die gezeigten Malinois aus Tervueren genotypisch langhaarig wie ihre Eltern, durch das Fehlen oder Vorhandensein weiterer Modifikatoren haben sie phänotypisch eher kürzeres Fell.

Vor einigen Jahren fiel in einem Eurasierwurf ein kurzstockhaariger Welpe und löste große Ratlosigkeit aus. Seine Abstammung wurde per Gentest zweifelsfrei bestätigt, er ist, wie seine Besitzerin zu sagen pflegt, "100% Eurasier inside":cool: - auch wenn man es ihm nicht ansieht. Es gibt Eurasier, die sehr "wenig" Fell haben, der qualitative Unterschied zu diesem "Kurzhaareurasier" ist dennoch enorm und sofort augenfällig. An deiner Theorie mit den Malinois aus Tervuren könnte etwas dran sein, habe mich aber noch nicht damit beschäftigt. Mittlerweile wurde noch ein zweiter Fall bekannt.

Es ist halt Genetik und keine Semantik. ;)

Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen!:D Mit einer einheitlichen Terminologie wäre vielen geholfen.

Liebe Grüße,
Susanne
 
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