Gelbe Augen

L

Lea

Guest
Hi,
möchte euch mein Lieblingsgedicht nicht vorenthalten

Lg
Lea

Gelbe Augen
Wir durchstreiften das wilde Land
Meine wunderschönen gelben Augen
Seite an Seite jagten wir
Schatten tanzten am nördlichen Himmel
Da waren Zeiten des Überflusses
Wir waren zufrieden und sorglos
Friedlich schlafend
zwischen wenig und weit entfernter Gefahr
Wir kannten auch Hunger
Rippen stachen auf jeder Seite hervor
Wir heulten klagend
Wenn unsere Welpen verhungerten
Und dann, unser erster Winter
Wahrhaftig tollend im glitzernden Schnee
Jede kristallene Schneeflocke kostend
Die sanft zur Erde fiel
Oh, meine lieben, süssen gelben Augen
Ich kannte keine größere Liebe
Ohne euch, bin ich nichts
Unsere wilden Seelen waren eins
Und jetzt, liegst du sterbend hier
Stählerne Klauen liegen über unserer Stimmung
Lebensblut sickert langsam davon
Ich wispere zärtlich deinen Namen
Hilflos beobachte ich deinen Kampf
Schwer hebt sich dein Brustkorb bei jeden Atemzug
Die stählernen Klammern pressen sich immer mehr zusammen
Der Wind flüstert das Lied vom Tod
Das Blut hat zu fließen aufgehört,
Ich weiß, die Zeit ist nahe
Und du verläßt mich für immer
Meine Liebe, mein Leben, mein Liebling
Und nun ist meine Welt still
Dein Kampf beendet
Ich lege meinen Kopf auf dich
Und weiß du hast nun deinen Frieden
Vielleicht hat sich deine Seele erhoben
In den Himmel, dem Adler gleich
Dort empfangen dich all deine Brüder
und laufen mit dir für immer
Eines Tages werde ich dich finden
Weit über dem Himmel
Und wenn wir unsere wilden Seelen vereinen
Wird es keine größere Liebe geben


meine_woelfin.jpg
 
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