Gedanken

calimero+aaron

Super Knochen
Vielleicht wird man im Advent besinnlicher. Liegt es an der Dunkelheit? Am vorweihnachtlichen Rummel sicher nicht...

Gestern schrieb ich ins Welsh Terrier Forum (mein eigener Beitrag, deshalb darf ich ihn herkopieren)..

Immer wieder gehen mir Gedanken durch den Kopf - wozu so ein Forum wirklich gut ist.
Oft ärgert man sich über andere User, oder andere User ärgern sich über das, was man selbst schreibt.
Erfahrungsaustausch, Informationsgewinn - ist es aber trotzdem.
Und für mich persönlich ist es noch viel mehr... eine Art "Tagebuch", eine Erinnerungshilfe - wo man bereits so viel vergessen hatte.

Heute las ich wieder hier und fand das hier:



normalerweise ist Aaron eben nicht so. Das heißt, ich kann ihn überall angreifen, kann ihm ins Maul greifen und alles Mögliche daraus herausholen, er läßt sich alles gefallen! Ich nehm ihn manchmal auf den Schoß, es passiert nichts. Ich lege mich zu ihm auf den Boden, er schleckt mich ab - gibt Bussi.
Das war wirklich nur ein einziges Mal. Ich muss aber dazuschreiben, dass ich schon seit der Früh den Eindruck hatte, als dass es ihm nicht gut ginge. Ich glaub, es war am Vortag, am Abend, da kamen wir vom Spazieren heim und Aaron ist so ein wenig mit dem einen Hinterbein eingesunken. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll - als hätte er eine Schwäche im Hinterbein. Nach epileptischen Anfall hat es nicht ausgeschaut, normal war es aber auch nicht. Ist dann wieder vergangen.
Was noch ist...Aaron ist ja für einen Welsh viel zu ruhig. Der dreht eigentlich nie auf. Brav ist er auch. Es gibt keinen einzigen Mucks, wenn ich ihm den Maulkorb drauftue. Oder anleine. Oder Pfoten putze. Oder bürste. Oder ins Maul greife. Ich hab ihm schon einmal ein Steckerl aus dem Maul geholt, das hatte sich bereits im Maul verspießt. Aaron läßt sich das alles gefallen.


Das geschah also genau am Abend vor dem Morgen, an dem Aaron zuschnappte.

Heute kann ich das ganz anders zuordnen. Heute weiß ich, dass es DOCH ein epileptischer Anfall war, dass er sich am nächsten Morgen besch.... fühlte. Dass da vielleicht noch ein Epi-Anfall anstand. (auch heute kommt es vor, dass er zwei Anfälle an zwei hintereinanderfolgenden Tagen hat. So, als ob noch zu wenig Entladungen stattgefunden hätten. )
Heute weiß ich, warum er manchmal draußen unsicher wird, sich ständig umschaut, anzeigt, obwohl weit und breit nicht zu sehen ist. Oder irgendwie nach rechts zieht, unruhiger ist. Sind oft Vorboten eines Anfalls.

Hm, ist recht gut, so in der "Forumsgeschichte" nachlesen zu können. Man vergisst ja so viel.
Bei so Vielem, was ich damals schrieb - und nicht wusste, was es bedeuten könnte - nun, jetzt weiß ich es.

Schön, dass es so ein Forum gibt!

Ich weiß, hätt i, war i, was wär gewesen, wenn.... das sind so Gedanken, die man zwar hat, die im Nachhinein aber nicht viel bringen.
Gestern hatte Aaron wieder einmal einen Anfall. Ich weiß mittlerweile, wie ich den Anfall abschwächen kann, Aaron zum Entspannen bringe. Diesmal war der Abstand zum letzten Anfall fast vier Wochen. Ein schöner Erfolg.
Aus heutiger Sicht kann ich sagen - das, was ich damals so in Foren schrieb - heut würd ich es ganz anders zuordnen. Heute verstehe ich so Vieles.

Aber damals? Man kann nur sagen, aus Fehlern lernt man.
Foren sind gar nicht so schlecht. Auch wenn man sich 100 mal ärgert, der Informationsaustausch kann doch hilfreich sein.
Was wär gewesen, wenn ich hier nicht die Videos von den Anfällen hereingestellt hätte?
Würd ich noch immer "Baucherlwehtee" kochen? Koliktropfen verabreichen?

Seltsam sind mir die Anfälle ja schon immer vorgekommen - was um aller Welt hat mich getrieben, nicht auf mein Bauchgefühl, sondern auf Ärzte zu hören?
Jetzt können wir nur mehr Schadensbegrenzung machen. Mehr geht nicht.

Abschließend zu den Foren....bzw. zum Schreiben in Foren..... doch nicht so schlecht.
 
Brigitte, nicht schon wieder :eek::D:cool:.

Und ja, hinterher ist man (meist) schlauer. Ich würde es mit meinem Hund heute auch ganz anders angehen und zwar komplett. Ob es tatsächlich irgendetwas besser gemacht hätte, darüber kann man nur spekulieren aber ich bin überzeugt, dass es dies hätte :o.
 
der gute Rat einer Krebspatientin...für andere Frauen mit Brustkrebs...lest ja nie in Foren über die Krankheit nach...da fängt man an durchzudrehen und ich glaube auch für Hundehalter trifft das zu...

die Leute verlieren total ihr Bauchgefühl dafür, was richtig und was falsch ist, weil jeder mit erhobenen Finger am PC sitzt und es heißt..man darf dies nicht und man darf das nicht und um Himmels Willen ja das nicht..:cool:

Wenn ich einen Hund habe, der aus jedem Halsband oder Geschirr raus schlüpft gibts ein Zughalsband ohne Stopp als Sicherheit dazu, egal ob in Foren ein Aufschrei darüber los geht, wenn ich einen Hund habe, der Trockenfutter gut verträgt, egal welche Marke..dann kriegt er das..und fertig ...wenn ich einen Hund habe, der Getreide nicht verträgt, dann kriegt er keines, egal was ""Experten"" in diversen Foren davon halten...wenn ich einen Hund habe, der gerne arbeitet, dann mach ich das..und wenn ich einen habe, der mit spazieren gehen völlig zufrieden ist...dann richte ich mich danach und nicht danach was Hundesportler oder Nichthundesportler sagen...

Und siehe da..meine Hunde können alleine bleiben, ohne die Wohnung zu demolieren...sie können überall hin mitgehen, ohne in Panik zu verfallen und sie trödeln auch gerne mit mir durch den Tag, wenn nix ist..und gehen auch mal gerne ein bissl arbeiten mit mir..halten es aus, wenn ich mal einen Brüller ablasse und kämen nie auf die Idee mir ins Gesicht zu beißen oder sich ins letzte Eck zu verkriechen...weils Angst vor mir haben....

mein ganz großes Glück ist wohl, das ich diverse Internetforen und Fernsehsendungen erst nach langer Zeit des Zusammenlebens mit Hunden gefunden habe und so eine eigene Meinung und auch das Wissen habe...wie es klappt..ein Hundeneuling in der heutigen Zeit ist echt arm dran...weil einmal hüh und einmal hott....macht einen ja ganz wuschig...
 
Bei mir waren es eher die Aussenstehenden die mit zahlreichen Tipps & Ratschlägen daher kamen (die ja teilweise ja durchaus gut gemeint waren) plus meine Hysterie :o:rolleyes: da zu dieser Zeit gerade die Bestimmungen für die Listenhunde kamen und ich besessen davon war, dass mir "die" den Hund wegnehmen wenn die nicht eine 1A Unterordnung zeigt (wobei die UO bei dem Hund mit diesen Problemen anfangs völlig irrelevant war).

In Foren habe ich mich eigentlich nur informiert, wirklich d'rein reden wollte mir da keiner etwas.

Die Erkenntnis, dass ich heute, von der ersten Minute an, ganz anders mit dem Hund umgehen würde, kam aber in der Zwischenzeit auch bei mir an :rolleyes:. Nützt jetzt nur nix, darüber zu spekulieren, was anders gewesen wäre...
 
Die Erkenntnis, dass ich heute, von der ersten Minute an, ganz anders mit dem Hund umgehen würde, kam aber in der Zwischenzeit auch bei mir an

Bei mir auch! :)

Aber.. weitere Gedanken.... all jene HundehalterInnen, die so Typen wie Millan oder den Hundecoach anhimmeln... haben die schon in diversen Foren gelesen oder mitdiskutiert?
Würden sie danach ihre eigenen Ansicht überdenken? Womöglich schon!
Ich hab mir ja auch das Video über das "Training" in Vorarlberg angesehen - vom Hundecoach. Welche Leute da mitgemacht haben. Sind das alles Menschen, denen jegliches Bauchgefühl abhanden gekommen ist? Oder machen sie mit, weil sie's wohl nicht besser wissen, weil "man das halt so macht bei Hunden"...?
Dieser ganze Rudelführerquatsch... wenn du nicht liest, dass das ein großer Blödsinn ist, kann es dann nicht sein, dass du wirklich glaubst, dass Hunde so ticken? So mit Rudel und Rudelchef und so? Und Dominanz?

Foren sind hier schon hilfreich. Auch wenn man manchmal etwas netter sein könnte.....
 
Bei mir auch! :)

Aber.. weitere Gedanken.... all jene HundehalterInnen, die so Typen wie Millan oder den Hundecoach anhimmeln... haben die schon in diversen Foren gelesen oder mitdiskutiert? Würden sie danach ihre eigenen Ansicht überdenken? Womöglich schon!

Ich glaube das ehrlich gesagt nicht :o.

Ich hatte erst vor kurzem eine Unterhaltung dazu in einem anderem Forum weil da so viele von CM begeistert sind. Da sind alle (offensichtlich tatsächlich) völlig überzeugt, dass CM ohne Gewalt arbeitet und wir uns das alles nur einbilden. Denn auf den Videos im Netz bzw. im TV sieht man das nicht :rolleyes:, außerdem sind diese Videos ja völlig aus dem Zusammenhang gerissen und mit einem Hund der auf alles hinfährt, kann man unmöglich mit Hutschi-Gutschi arbeiten. Allein die Tatsache dass CM viele Hunde vorm Einschläfern rettet überzeugt. Außerdem wird in einem Rudel Respektlosigkeit ja auch gleich auf's schärfste sanktioniert und in einem Rudel geht man auch nicht immer fein miteinander um, blablablabla usw. usf.

Ich kenne auch in meinem Privatleben viele Anhänger von ihm - die werden ihre Ansicht über ihn nie ändern und wenn da noch dutzende wissenschaftliche Arbeiten kommen, die das Gegenteil bestätigen sollen.

Obwohl man fairerweise auch sagen muss, dass es auch andere gibt - nämlich jene HH wo schon von weitem ersichtlich ist, dass ihnen der Hund auf den Schädel schei**st und die HH noch immer ganz zuckersüss hinterher rufen ob das Burli nicht doch zur Mami herkommen möchte und die ihre Einstellung zur Erziehung auch nie überdenken werden bzw. wollen.

Was soll man von HH denken, die den Kurs abbrechen weil der Hund beim Fuß gehen immer springt, anstatt gesittet nebenher zu gehen und der arme Hund doch bitte schön springen soll, wenn es ihm Freude macht...:rolleyes:
 
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