Gassi ohne jegliche Bindung an mich

Katzenliebe

Junior Knochen
Hallo,

mich beschäftigt ein Problem, das ich so nicht kenne.

Mein Chihuahua-Mix Chipsy ist seit ca. 1 1/2 Monaten bei mir und kommt aus einem Tierheim in Spanien aus Spanien. Entgegen allen anderen Hunden die ich bisher hatte aus dem Ausland hat die Kleine überhaupt kein bisschen den Hang beim Gassi zu schauen wo ich bin, mir nachzulaufen wenn ich mich entferne, sie beschäftigt sich nur mit sich, geht als wenn keine Leine bei ihr dran wäre, sucht sich die Plätze rein nach dem "Geruch" aus, wenn ich sie rufe reagiert sie meistens gar nicht, manchmal erst wenn die Leine auf Anschlag ist (BG und 8-Meter-Flexi). Sie ignoriert mich draußen total, sie würde es wahrscheinlich gar nicht bemerken, wenn ich nicht mehr da wäre. Es fehlt ihr also total die Verlassensangst. Von Bindung zu sprechen wäre ja wohl noch zu früh, obwohl sie in der Wohnung mir nicht von der Seite weicht, verschmust ist, eifersüchtig auf die anderen Tiere reagiert (es ist also schon ein Besitzdenken da). Dies ist für mich ungewohnt und aufgrund der Tatsache, dass ich eine 2. Leine habe mit einem großen blinden Hund auch sehr beschwerlich.

Ich möchte das gerne verändern, ideal wäre ja, wenn ich sie dann irgendwann frei laufen lassen könnte, aber wenn sie wenigstens automatisch mit mir mitläuft wäre ich schon zufrieden, ich lasse die Hunde sowieso sehr viel Schnüffeln, weil alte Hunde das als Hauptfreude beim Gassi betrachten.

Kann mir jemand ein paar Tipps geben, wie ich das ändern könnte (Schleppleine?), ich wäre sehr dankbar.
 
Wie alt ist sie denn ungefähr?
Als ich meinen Rüden damals aus einem deutschen Tierheim geholt hatte, war ihm draussen auch alles andere wichtiger, als ich.
Denke mal es kommt drauf an, was für Erfahrungen sie gemacht haben und das man ihnen zeigen muss, das "das andere Ende der Leine" nicht nur ein "Spielverderber" ist.
Was machst du denn draussen für Beschäftigungen beim Gassi gehen mit ihr?
Wenn man nur neben dem Hund herläuft und ab und zu mal stehen bleibt, wenn der Hund mal schnüffelt, ist es für ihn immer langweilig.
Einfach mal Leckerchensuchspiele oder sowas nebenbei machen.
Damit er lernt das es spannender ist sich dir zuzuwenden als sich "alleine" zu beschäftigen.
Hattest du schon mal vor mit dem Clickertraining anzufangen?
Das macht sich auch ganz gut.
Ich hab es bei meinem so gemacht, das sobald die Leine straff wurde ob nun Schlepp oder Flexi ist eigentlich egal, ich stehen geblieben bin und gewartet habe bis er mich anschaut, dann hab ich geklickt und ihm ein Leckerchen zugeworfen.
Man könnte auch ein Spiel anfangen, Hauptsache der Hund erlebt das was tolles passiert.
Am Anfang, wenn er von alleine nicht auf die Idee kommt, sich dir von alleine zuzuwenden, kannst du ihn auch ansprechen.
Ich hoffe die paar Tipps helfen dir.
 
Hallo,

ja ich werde es jetzt ausprobieren, vor allem das mit dem Clicker werde ich gleich mal machen, ich werde dazu allerdings mit ihr jetzt mal alleine gehen.

Könnte es sein, dass sie Langeweile hat (sie ist 8 Jahre) auch daheim (sie ist teilweise unsauber). Ich spiele schon mit ihr, aber halt nicht so oft am Tag, erstens bin ich zeitlich ziemlich ausgelastet mit dem GA-Schreiben, der großen Wohnung (120m²) und den anderen Tieren (4 Katzen und 12 Hund noch dazu) und zweitens weiß ich nicht, ob das Spielen gut ist, sie wird dabei sehr aggressiv, so mit Zubeißen wenn ich mich dem Spielzeug nähere und lautem Knurren. Vielleicht ist das auch normal, ich hatte noch nie einen Hund der spielen wollte (meine waren bisher alle zu alt und wollten nur ihre Ruhe). Beim Gassi habe ich eigentlich noch nie gespielt mit ihr. Es ist halt für mich auch schwierig mit ihr zu spielen, da der Leon unentwegt weiter geht und ich dauernd achten muss, dass er mir nirgends dranstößt.
 
ähm, beim Spielen würde ich das Knurren weglassen ...:o Es gibt zahlreiche Intelligenzspielzeuge (man kann die auch teilweise selber nachbauen), du könntest versuchen ihr was Leckeres Suchen zu lassen, oder auch eine ganze Mahlzeit suchen zu lassen, usf. Das "richtige" Spielen würden ich persönlich anderen Hunden überlassen.:cool:

Was das Gassigehen betrifft, so hilft halt oft ein wenig Action, d.h.:
- immer mal wieder andere Wege zu gehen, wenn das möglich ist
- Zwischendurch kleine Kunststücke einbauen, die sie ausführen sollte, wie z.B. auf Bänke springen, über Baumstämme, etc. Dafür gibt es immer wieder tolle Belohnung. Es muss nix aufregendes sein.
- Leckerli suchen usf.

Ich weiß nicht ob es eine gute Idee ist und ob durchführbar, aber du könntest die Kleine ja versuchen als Leons "Blindenhund" anzuleiten. Und zwar in dem sie Action und Abwechslung erfährt, wenn sie z. B. zu Leon geht, damit er sich besser orientieren kann. Die Kleine hätte eine Aufgabe, würde durch die Belohnungen bestärkt werden und Leon wäre ev. mit etwas mehr Orientungspunkten geholfen.;) Vorausgesetzt, die Kleine ist gerne "gehorsam" ... Zwingen würde ich sie zu nix. Und natürlich müsste es Leon auch als positiv empfinden.

Es tut mir leid, aber Verlassensangst ist für mich sehr, sehr negativ besetzt und sollte ein Hund nicht haben. Eine positive Bindung, ja!
 
Ich wusste ja nichts über sie, nachdem was du jetzt geschrieben hast, wäre mit einem Spielzug zu gefährlich.
Du kannst sie auch ansprechen und ein Leckerchen etwas von ihr wegwerfen, so das sie es suchen muss. Ist auch gut zum beschäftigen und fast wie ein Spiel.
Mit 8 Jahren ist sie für einen kleinen Hund noch nicht wirklich alt, kann gut sein, das sie nur unterfordert ist und sich selber zu Beschäftigen versucht.
 
Hallo,

ja, das habe ich befürchtet, ich habe so gar keine Erfahrung wie lange ein Hundchen aktiv ist.

Danke, ich werde jetzt mal was ändern.
 
Vielleicht wäre es auch für Leon gut, mal zu pausieren - bei den Spaziergängen. Sind die Hunde futterneidig, oder kannst du Leckerlis ausstreuen, ohne dass sie darum kämpfen?

Mein Peppino ist jetzt wahrscheinlich 10 und noch keine Spur von "Altersmüdigkeit". :D
 
wir durchleben gerade dasselbe wie du!
meine boxer hündin ist zuhause total verschmust, extrem anlehnungsbedürftig usw. aber draussen- keine chance :(
sie hat kein ohr für mich und das dumme ist leckerlies interessieren sie draussen überhaupt nicht - somit ist sie auch unbestechlich.....

ich denke es hilft uns va die zeit, wenn sie mal etwas ruhiger wird und merkt dass sie nicht in ein paar minuten alles aufholen muss was sie die letzen 3 jahre versäumt hat wirds auch besser....
 
Hallo,

mit Leckerchen hat sie nicht viel am Hut, sie nimmt nur ganz weiche und ganz kleine und der Leon ist aber ein Staubsauger, wenn ich da Leckerchen streuen würde, da hätte die Chipsy niemals eine Chance etwas zu erwischen. Er würde sogar die ganzen Hölzchen, Graser, Blätter etc. die unter den Leckerchen liegen alles mitfressen. Wenn ich will, dass er kaut, dann muss ich ihm z.B. von den Hundewürstchen 5 zugleich geben, bei einem merke ich nicht mal das er es schluckt. Beim erstenmal habe ich es gesucht, weil ich dachte es ist ihm hinuntergefallen so schnell war das weg.

Streiten würden sie nicht ums Leckerchen, die Chipsy würde ihn anknurren wenn er zu ihrem Leckerchen oder Futter hinkommt (auch wenn sie es gar nicht fressen will) und der Riese Leon würde sofort zurückweichen und sich nie wehren.

Ich werde es mal mit Clicker und Ball probieren und dafür mit ihr mal alleine mit Schelppi gehen.
 
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