gallensteine und ultraschall...

ellen

Junior Knochen
hi euch...
frage an unseren doc ;-)
der hund einer freundin leidet an gallensteinen, 2 stück....
vor ca. einem jahr war sie deswegen beim tierarzt... und seit dem viele viele male...
damals versuchte man die steine mit ultraschall zu zertrümmern... funktionierte nicht... warum nicht????
nun ist der eine stein laut röntgen ca. 3 cm durchmesser, innere blutungen, schmerzen,....
ausage ihres tierarztes: ultraschall geht nicht mehr, da er zu knapp an der leber liegt...
ultraschall schädigt die leber?
der hund nicht mehr der jüngste... und chirugischer eingriff nicht mehr möglich... da zu hoher blutverlust zu erwarten ist...
momentan steht der hund nur unter schweren schmerzmitteln...
wie wird "normalerweise" in so einem fall vorgegangen?... und wie weit ist durch ultraschall eine schädigung der anderen organe gegeben? (dacht immer dies sei eine recht sanfte art?)
lieb gruss
ellen
 
Hallo Ellen, bin kein Tier-, sondern Menschenarzt.
Ultraschall gibt es in 2 grundsätzlichen Anwendungsbereichen:
Diagnostisch (also bei Schwangerschaft, Erkrankungen diverser Organe, usw usw. ), und therapeutisch. Bei letzterem wieder einerseits therapeutisch zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, und andererseits therapeutischer zur Zertrümmerung von Verkalkungen, üblicherweise von Nierensteinen. Gallensteine hat man vor ca. 15 Jahren beim Menschen eine kurze Zeit lang versucht, zu zertrümmern, was aber stets erfolglos war bzw. sehr problembehaftet, weil dann Steinfragmente beim Abgehen den Gallengang verstopfen und es zu einer Leberschädigung durch Gallerückstau kommt.
Die Frequenzen, die für den diagnostischen Ultraschall verwendet werden, sind grundsätzlich harmlos (daher auch die Verwendung bei Schwangerschaften). Bei der Steinzertrümmerung derart großer Steine hingegen werden Ultraschallfrequenzen verwendet, die zu unerwünschten Reaktionen bzw. zu einer Beeinträchtigung des umgebenden Gewebes, in diesem Fall die Leber, führen können. Bei Steinen von 3 cm Größe sollte natürlich operiert werden. Beim Menschen gibt es schon lange die sog. "laparoskopische Gallenoperation" mit nur geringem Blutverlust im Vergleich zur normalen. Bei Hunden ist dies erst im Anfang. Im Hundemagazin WUFF (aktuelle Ausgabe) ist ein Artikel über diese "Knopfloch-Chirurgie" beim Hund. Ob dies auch bei Gallenoperationen machbar ist, kann man sicherlich bei den Autoren des Artikels nachfragen (Dr. Andrea Hutter und Dr. Hans Hutter, Kleintierklinik Währing in Wien, Tel. 01/ 367 9199.
 
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