Frankreich macht wieder Jagd auf Wölfe

Natasha

Super Knochen
aus hundejo.de

Frankreich macht wieder Jagd auf Wölfe

Gegen heftigen Widerstand der Umweltschützer hat die Regierung in Paris den
Abschuss von vier Wölfen in den französischen Voralpen angeordnet.
Die französische Regierung beugt sich damit dem Druck der Schafzüchter, die
dem Raubtier "den Krieg erklärt" haben. Doch radikalen Züchtern reicht das
nicht. Unter der Parole "Der Wolf oder wir" drohen sie, in den kommenden
Tagen selbst zum Gewehr zu greifen und die Plage auszurotten.
Derweil scheiterten Umweltverbände am 20. August mit dem Versuch, die
Abschussgenehmigung juristisch zu kippen.

Ausgestattet mit Nachtsichtgeräten und Präzisionsgeräten sollen die Schützen
der Louveterie auf die Pirsch gehen. "Die Louveterie wurde 813 von Karl dem
Grossen zur Wolfsjagd gegründet", sagt ihr Leutnant Raymond Farnaud.
Allerdings haben sich die staatlichen Jäger nach der Ausrottung des Wolfes
im 20. Jahrhundert vor allem um Krähen und Füchse gekümmert.
Durch Konvention und EU geschützt

Erst 1992 wanderte das erste Wolfsrudel von Italien wieder nach Frankreich
ein. Seitdem vermehren sich die Tiere - begünstigt vom Rückzug der Menschen
aus den Bergen und entlegenen Dörfern und vom grossen Bestand an Rehen und
anderen Huftieren. Zwar wird der Wolf von der Berner Konvention (1979) und
seit 1992 von der Habitat- Direktive der EU geschützt.

Doch der Beutegreifer macht Angst. Und er richtet Schaden an. Seit 1992
wurden in Frankreich 3000 Angriffe auf Schafherden registriert. Allein im
vergangenen Jahr notierte die Regierung 508 Attacken und zahlte
Entschädigungen für 2177 verlorene Huftiere.

Mitte August stürzten sich in einer Schlucht bei Beauvezer gleich 140 Schafe
auf der Flucht vor einem Wolf oder wildernden Hund in den Tod. Ausserdem
beklagen Züchter in Wolfsrevieren mehr Fehlgeburten in den gestressten
Herden.

Dabei streifen nur wenige Wölfe durch Frankreichs Wiesen und Wälder.
Umweltminister Serge Lepeltier spricht von gesicherten 39 und geschätzten 55
Tieren bei einer jährlichen Vermehrung um 20 %.
Französische Schaf-Züchter sehen rot

"Das ist lächerlich", entgegnet der Züchterpräsident des Départements Drôme,
Yves Feydy. "Die Zahl der Wölfe wächst jährlich um 30 %. Wir haben schon
mehr als 120 im französischen Alpenbogen." Manche Züchter verzeichneten
"zwei Angriffe pro Woche" und seien mit den Nerven am Ende.
Bei vielen Umweltschützern, denen die Schafzüchter sowieso eher als
Naturzerstörer gelten, stossen deren Klagen auf wenig Verständnis. Sie
verweisen auf Spanien und Italien, wo der Wolf nie ausgerottet worden sei
und - bei erheblich grösseren Rudeln als in Frankreich - in friedlicher
Koexistenz mit dem Menschen lebe.

Laurent Garde vom Zuchtforschungsinstitut CERPAM führt dies jedoch auf
unterschiedliche Zuchtformen zurück: Während die Italiener kleine Herden
Milchschafe haben, die nachts zum Melken heimgetrieben werden, bleiben die
grossen Herden der französischen Fleischschafe nachts auf der Alm und werden
dort leicht zur Beute. Und ein Wolf braucht täglich 3 Kilogramm Fleisch.
Paris schlägt Pakt vor

Bedrängt von Naturschützern und Agrariern, schlägt die Regierung einen Pakt
vor: Die Züchter sollen ihre Herden mit Zäunen, Hunden und Schäfern schützen
und dafür Geld aus Brüssel und Paris erhalten, in diesem Jahr zwei Millionen
Euro. Dafür sollen nur die Züchter für gerissene Tiere entschädigt werden,
die Schutzmassnahmen ergreifen.
Doch die Züchter sind unnachgiebig. Und sie finden dabei Verständnis bis
hinein ins Kabinett. "Meine Haltung zu den Wölfen ist: alle töten!", sagt
Bauernminister Hervé Gaymard. sda

http://www.hundejo.de/news/?id=15683
 
Doch die Züchter sind unnachgiebig. Und sie finden dabei Verständnis bis
hinein ins Kabinett. "Meine Haltung zu den Wölfen ist: alle töten!", sagt
Bauernminister Hervé Gaymard. sda

Bei dem was die Menschen der ganzen Erde und der Natur antun, sollte man eher alle Menschen töten!
 
Hat man nicht mal über den Einsatz von Herdenschutzhunden nachgedacht?
Immerhin sind die ja für genau so eine Situation gezüchtet worden, in der Schweiz gibt es, soweit ich weis, da ein Versuchsprojekt welches wohl recht gut laufen soll.
Wäre doch eine echte Alternative gegen das Ausrotten der Wölfe.
 
Gothic schrieb:
Hat man nicht mal über den Einsatz von Herdenschutzhunden nachgedacht?
Immerhin sind die ja für genau so eine Situation gezüchtet worden, in der Schweiz gibt es, soweit ich weis, da ein Versuchsprojekt welches wohl recht gut laufen soll.
Wäre doch eine echte Alternative gegen das Ausrotten der Wölfe.
Von diesem Feldversuch hab ich auch gehört und dass er seeehr erfolgreich sein soll. Die großen, starken selbsichern Herdenschutzhunde sind ja auch genau dafür da und wegen diesen Eigenschaften trauen sich Wölfe normalerweise nicht mehr an die Nutztiere ran. Ich glaube in dem Feldversuch in der Schweiz wurden auch immer gleich zwei Herdenschutzhunde benutzt damit die Wölfe mehr abgeschreckt werden.

Finde ich auch besser als die Wölfe auszurotten und einen wichtigen Teil der Natur und des Ökosystems umzubringen.
 
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