Die erste Fährte des Jahres!!!
Juhu! Der Bann meiner unendlichen Faulheit ist durchbrochen. Gestern Früh um 7.00 Uhr war ich - das 1. Mal nach (ich glaube) 1,5 Jahren - auf der Fährte
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Und weil wir so lange nix gemacht haben und Isetta eigentlich immer gewisse Unsicherheiten an den Winkeln zeigte (durch meine eigene Unfähig- und Orientierungslosigkeit und viel zu wenig Training natürlich), hab ich beschlossen, wieder ganz von vorne anzufangen.
Ich versuche mal, Schritt für Schritt zu erklären, was ich tue - vielleicht lesen ja einige mit, die sich unter "Fährten nach PO" überhaupt nichts vorstellen können. Ich möchte betonen, dass dies lediglich MEINE Art/Methode ist, Fährtenarbeit zu betreiben und ich auf keine wie immer gearteten Diskussionen eingehen werde. ICH habe es so gelernt, bin ganz gut damit gefahren (Fehler können immer und überall passieren) und werde an der Methodik bei meiner Hündin, die im Juni 8 Jahre alt wird, sicher nichts mehr grundlegend ändern.
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Ich hab also auf einer schönen grünen Wiese eine Gerade gelegt mit einem Endgegenstand (Teppich). In jeden Tritt (Ferse!) kam Futter (in meinem Fall Käse) und kurz vor dem Ende nur mehr in etwa jeden 2. - 3. Tritt. Danach verließ ich in großen Schritten die Fährte und versuchte, meinen Körper wieder halbwegs *gerade* zu bekommen
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Optimal ist es immer, eine 2. Fährte (auch bei "fertigen" Hunden), da reicht eine Gerade aus, zu legen. Diese sollte quasi "unfehlbar" auszuarbeiten sein, also viel Futter, mit dem richtigen Wind etc. Dadurch hat man die Möglichkeit, dem Hund einen positiven Abschluss zu ermöglichen, auch wenn auf der 1. Fährte etwas schiefgegangen sein sollte. Wenn die 1. Fährte passt, lässt man´s in der Regel auch gut sein. Ich hab das gestern aber nicht gemacht, da ich erstens im Zeitdruck war und zweitens davon überzeugt, dass auf unserer "Futterfährte" alles passen würde.
Bis ich zurück beim Auto und anschließend mit Isetta Gassi war und sie "eingestellt" hatte, vergingen etwa 30 min und die Fährte war quasi "reif". Das "Einstellen" sieht bei mir so aus, dass ich sie in stressfreiem Abstand zum Fährtenabgang ablege, mich ev. dazuhockerl und darauf achte, dass der Hund die Nase möglichst nah am Boden hat. Idealerweise dauert diese Phase rd. 10 min und hat den Sinn, dass der Geruch des Geländes sich ganz genau in den Hundekopf einprägt (Jedes Gelände, sogar jede Wiese riecht ja anders). Danach wird entweder noch im Liegen oder auch im Sitzen - wichtig ist nur in Ruhe - die Arbeits*kleidung* angelegt (in meinem Fall Halskette und Fährtenleine) und die Leine in die richtige Position gebracht (ich führe die Leine eigentlich immer zw. Vorder- und Hinterläufen - also unter dem Hund - durch). Anschließend begeben wir uns zum Abgang und zwar genau auf der Linie, die ich schon beim Legen benützt habe - dadurch riecht sich der Hund schon mal ein.
Isetta hat diese 1. Fährte nach der langen Pause genauso ausgearbeitet, wie ich es mir erhofft hatte: ruhig, für ihre Verhältnisse langsam, sehr konzentriert und zielorientiert. Auch die paar Tritte vor dem Ende, die ohne Futter waren, wurden abgesucht. Und zu meiner Überraschung hat sie den Endgegenstand blitzartig und korrekt verwiesen (durch Hinlegen angezeigt - wobei man sagen muss, dass der Hund auch sitzend oder stehend verweisen kann. Liegend erscheint es MIR am sichersten). Da hatte ich mich innerlich schon auf eine kleine Verzögerung eingestellt, aber völlig zu Unrecht, wie ich dann gesehen habe
. Ich füttere dann am Gegenstand aus der (zum Boden hin umgedrehten) Hand. Abschließend wird von der Fährte "weggespielt".
Gar nicht so leicht, eine absolut praktische Vorgehensweise so theoretisch niederzuschreiben
. Ich hoffe, es kommt verständlich rüber.
Liebe Grüße
Nicole