Erfahrung mit IBD - Ernährung

Susy

Neuer Knochen
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich hoffe, vielleicht dem einen oder anderen Hund und Hundebesitzer mit meinen Erfahrungen in Bezug auf IBD helfen zu können.
Ich habe eine Golden Retriever Hündin, die bereits im Welpenalter immer wieder Durchfall hatte. Der erste Tierarzt hat das einfach ignoriert, der zweite Tierarzt hat dann eine Giardien-Infektion diagnostiziert. Meine Hündin bekam 3 mal Metronidazol für 10 Tage und die ersten zweimal war der Durchfall sofort weg, trat jedoch nach Absetzen des Medikaments wieder auf. Das dritte Mal half auch das Medikament nicht mehr und nachdem das Medikament ein viertes Mal für 20 Tage verschrieben wurde, habe ich den Tierarzt gewechselt. Meine Hündin bekam zu dieser Zeit gängiges Trocken- und Nassfutter und während der Therapie Diätfutter, das auch nicht half.
Der nächste Tierarzt hat mir dann ein neues Diätfutter verschrieben, das meine Hündin jedoch auch nicht vertragen hat. Auch die Durchfalltabletten zeigten keinen Erfolg. Eine Giardienuntersuchung des Kots hat keine Giardien mehr ergeben. Ich habe ihr dann eine Zeit lang gekochtes Huhn, gekochte passierte Karotten und Öl gefuttert (Reis habe ich weggelassen, da sich Giardien laut Internet von Kohlenhydraten ernähren – und ich noch immer auf Giardien getippt habe). Mit dieser Fütterung hat sich dann ihr Kot langsam normalisiert. Ich bin dann auf ein kohlenhydratarmes Trockenfutter (Oryen) umgestiegen, von dem ich ihr Tag für Tag etwas mehr gegeben habe. Restliche Ernährung wie oben erwähnt Huhn und Karotten. Ich konnte ihr das Oryen maximal zu einem Drittel der Tagesration füttern, war es mehr, hatte sie sofort wieder leichten Durchfall.
Eine Hundebesitzerin hat mir dann geraten, ihr Polenta (gekochten Maisgries) zu geben, da dies sehr gut für den Darm sei. Ich war ganz erfreut, dass sie nach den ersten Tagen Polenta einen wunderschönen Kot hatte und dachte, ich hätte die Lösung gefunden. Doch nach zwei Wochen reagierte sie plötzlich mit fast reinem Schleim und zum Teil sogar Blut. Ein Ultraschall ergab vergrößerte Lymphknoten im Darmbereich sowie verdickte Darmwände. Das neu verordnete Diätfutter brachte auch keine Besserung. Also wieder zurück zu Huhn, Karotten und Öl. Der Tierarzt riet mir auch, bei dem zu bleiben, was sie verträgt und es hatte diesmal dann einen Monat gedauert, bis ihr Kot wieder annähernd normal war. Ab diesem Moment hat sie auch die Zufütterung von Oryen Trockenfutter nicht mehr vertragen.
Der Tierarzt hat mir dann geraten, bei der Kastration auch eine Biopsie der Darmwand vornehmen zu lassen und es hat sich dann die Diagnose chronische IBD ergeben. Die Darmwand war an der Oberfläche und in der Tiefe sehr stark entzündet. Ich habe dann für sie von einer Med. Uni eine kohlenhydratfreie Ernährung auf Basis Huhn und Karotten zusammenstellen lassen, mich jedoch an diese nicht gehalten, da ein viertel Liter Öl pro Tag enthalten war. Jedoch habe ich ihr den empfohlenen Vitamin-Mineralstoffkomplex bestellt, den sie dann aber auch nicht vertragen hat.
Auf Suche nach einer Lösung bin ich dann auf die Rohfütterung gestoßen und habe gelesen, dass roher Pansen gut für den Darm sei. So habe ich begonnen, erst langsam und dann die halbe Tagesration Pansen zu füttern und meine Hündin hat diesen von Anfang an sehr gut vertragen. Leider scheiterte es am Anfang noch am Rindfleisch und Lammfleisch, auf das sie auch reagiert hat. Jedoch nach einem halben Jahr Pansen (als Halbtagesration) hat sie dann auch das Rindfleisch und das Lammfleisch sehr gut vertragen.

Nachfolgend die Ernährung, die ich ihr ab diesem Moment gefüttert habe:
· Morgens entweder gekochtes ausgelöstes Huhn oder gekochte faschierte Hühnerkrägen oder rohes Lamm oder rohes Rind
· Abends rohen Pansen
· Morgens und abends zum Fleisch gekochtes passiertes Gemüse (vorwiegend Karotten, manchmal vermischt mit Fenchel, Rote Rüben, Broccoli), rohe geraffelte Zucchini, 2 EL Öl, gemahlene Eierschalen
· Zwischendurch ½ Apfel und ganz wenig Banane, manchmal auch anderes Obst, während die Trauben reif sind, holt sie sich diese selber von der Weinrebe und verträgt diese auch gut
· Als Leckerli getrockneten naturbelassenen Pansen mit der Gartenschere in Stücke geschnitten oder als Belohnung zwischendurch ein ganzes Stück
· Rohe – für Hunde geeignete - Knochen
· Das einzige Futter, das sie verträgt, ist Hermanns Bio Huhn pur (keine Zusätze)

Was sie nicht verträgt:
· Sämtliche Kohlenhydrate
· Sämtliche Milchprodukte außer vielleicht etwas Hartkäse
· Eier
· Künstliche Zusätze wie Vitamine und Mineralstoffe
· Somit ergibt sich, dass sie keine Trocken- und Nassfutter verträgt (außer bis jetzt getestet: Hermanns Bio Huhn pur, selbst reines Fleisch-Nassfutter mit Mineralstoffen verträgt sie nicht)

Meine Hündin ist ein glücklicher und aktiver Hund und hat mit obiger Ernährung keine Probleme mit der Verdauung. Sie hat nie mehr Blähungen, sie stinkt nie mehr vom Maul und hat auch nie mehr Magengrummeln.
Sobald sie jedoch „sündigt“ und etwas falsches frisst, hat sie binnen zwei Tagen wieder Durchfall (auch mit Schleimbeimengung). Sie bekommt keine Medikamente und ich habe ihre Darmentzündung mit obiger Ernährung seit zwei Jahren im Griff. Ich hoffe es bleibt so gut und es wäre schön, wenn ich zumindest einigen von euch mit meinen Erfahrungen helfen kann - wenn auch die IBD bei jedem Hund wahrscheinlich anders ausschaut.
 
Also wie du vielleicht mitbekommen hast, hab ich seit Februar auch die Diagnose IBD!

Wie du schreibt die Fertigfutter waren alle ja nicht verträglich für meinen Hund! ;(

Wir sind jetzt zur Zeit bei Pferd mit Kartoffeln angelangt und Cortison als Medikament, was anderes und das Cortison weg zu lassen, ist fast noch nicht möglich! Ich habe wir bekommen das auch noch hin!

Wie wurde bei dir IBD festgestellt? Welche Untersuchungen hast du gemacht?
 
Auch bei Aaron besteht ja der Verdacht auf IBD (noch ohne endoskopische Abklärung - das tu ich ihm noch nicht an). Allerdings hat er seit September 2009 dank eines hypoallergenen Trockenfutters kein einziges Mal mehr Durchfall gehabt. Recht wohl aber des öfteren "Anfälle", die anscheinend Gallenanfälle sind. Detto hat er öfter seltsam gerochen, sowohl aus dem Maul als auch vom Fell her.
Ausschlussdiät scheiterte bisher am nicht erhältlichen Pferdefleisch - bei uns in Linz hat das letzte Geschäft, wo Pferdefleisch erhältlich war, schon seit längerer Zeit zugesperrt.

Weiß irgendwer, ob es einen Versand nach Linz gibt?

Da Aaron letzten Donnerstag wieder einmal einen Anfall hatte, hab ich endlich auch meinen Mann (er war gerade mit Aaron unterwegs, als der den Anfall hatte) überzeugen konnte, die Ernährung wieder einmal umzustellen, gab es in Absprache mit Fr. Dr. Ziegler jetzt einmal zwei Tage nur Wasser und LAKTOSEFREIES Joghurt - hat er vertragen. Seit gestern dann weich gekochtes, mageres Rindfleisch mit gekochtem Zeller oder Karotte. Dazu jedes Mal Enteroferment.
Bis jetzt kein Erbrechen, kein Durchfall (man soll es nicht verschreien...).

Das hypoallergene Trockenfutter (RC) hat er, so denke ich, nicht gut vertragen, da er anscheinend das Fett nicht gut verträgt. Und da ist Tierfett drinnen.
Diese Erfahrung hatte ich schon früher, als ich noch selbst kochte, gemacht - jedes Mal, wenn Aaron Hendl mit Haut bekam, oder gute, hochwertige Öle (die man ja geben sollte...), hat er reagiert.
Also verträgt er Fett sehr schlecht. (und die Anfälle nach dem fetten Fischschwanz, nach dem Käse lassen sich so auch erklären)
Tests hinsichtlich Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse wurden bereits im Jahr 2009 gemacht, die waren negativ. Was aber lt. Fr. Dr. Ziegler nicht unbedingt aussagekräftig wäre.
Auf jeden Fall füttere ich jetzt so weiter, bald werden Zusätze wie Kräuter, gemahlene Eischalen dazukommen. Ich würd auch gern Erdäpfel verfüttern, Aaron ist eh relativ dünn (für einen kastrierten Hund überhaupt), bei einer reinen Fleischernährung sollte ja auch fettes Fleisch dazukommen und das verträgt er nicht.

Fertigfutter ist nur sehr bedingt gut. Es gibt Hunde, die vertragen es, aber auch viele, die es nicht vertragen.
Ich denke, man kann gar nicht pauschal sagen, diese oder jene Ernährung ist die richtige. Richtig ist, was der Hund verträgt. Und das ist nun einmal sehr individuell!
 
hi

Ausschlussdiät scheiterte bisher am nicht erhältlichen Pferdefleisch - bei uns in Linz hat das letzte Geschäft, wo Pferdefleisch erhältlich war, schon seit längerer Zeit zugesperrt.

Weiß irgendwer, ob es einen Versand nach Linz gibt?

http://www.das-tierhotel.de/
http://www.futterfleisch-sachsen.de/

liefern beide nach Österreich.

Wobei ich persönlich kein faschiertes nehmen würd. Beide anbieter haben pferd in stücken- aber nicht immer! DH es ist gut gleich ne größere Menge zu bestellen...

Was auch noch gibt ist von Hermanns Bio Pferd pur- das sind dosen mit reinem pferdefleisch, bekommt man in größeren tierhandlungen (zoo und co zb) und zooplus hats auch.

lg
 
Hallo Quentims Mum!

Wie bereits geschrieben, wurde bei meiner Hündin während der Kastration eine Gewebeprobe der Darmschleimhaut entnommen.

Diese ergab dann eine chronische Darmschleimhautentzündung (IBD).
 
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