ein tier einschläfern.....

B

berta

Guest
ich frage NICHT aus gegebenem anlass ,dem pold gehts gut. und doch will ich wissen: WER bestimmt, WANN ein tier eingeschläfert wird. der arzt? der besitzer? gibt es einen"gesetzestext"? welche OPs sind dem hund, dem besitzer zumutbar? wird viel an hunden operiert im wissen, dass probiert wird? fragen über fragen.....vielleicht gabs ein solches thema schon?ich weiss ,und wir alle wissen, wie schwer eine solche entscheidung zu treffen ist.....eine klare antwort darauf würd mich interessieren. lg
 
Hallo,

meine Meinung dazu ist, dass ein verantwortungsvoller Besitzer bzw. Pfleger eines Tieres, das Tier am besten kennt, seine Verhaltensweisen, seine Verhaltensänderungen. Daher denke ich, dass nur der Mensch, der mit diesem Tier viel Zeit verbringt, wirklich entscheiden kann:
- ob das Tier noch Lebensqualität hat, ohne Schmerz und Leid
- ob das Tier noch Freude empfinden kann am Leben
- ob das Tier noch eine Chance hätte

Der TA sollte entscheiden können:
- ob das Tier OP-tauglich ist
- ob das Tier Chancen auf Heilung hat
- ob das Tier nach OP wieder eine Chance auf ein artgerechtes Leben hat

Daher denke ich eine Zusammenarbeit mit dem Tierarzt des Vertrauens, sowie die endgültige Entscheidung des Tierhalters ist notwendig.

Ein Tierarzt kann nur "medizinisch" denken bzw. eventuell sagen er hat den Eindruck es bringt nichts mehr - aber die Entscheidung bleibt nur dem Tierhalter.

lg
 
tierarzt des vertrauens......ja...aber nur ein beispiel : neufi ferdi sollt diese grässliche hüftOP kriegen. ich hab verweigert. er ist dann gottseidank nicht wegen der folgen der verweigerten OP gestorben, dann hätt ich nämlich ein riesenproblem gehabt.... schuldgefühle......
 
sugar schrieb:
die Entscheidung bleibt nur dem Tierhalter.
Der Meinung bin ich auch. Leider ist es oft der Fall, dass Tierhalter zu emotional reagieren und viele Tiere dadurch leiden. Ich kenne das auch aus persönlichen Erfahrungen in meinem Umfeld. Menschen die 16 jahre einen Hund haben und dieser dann einfach alt wird wollen es einfach nicht wahrhaben und so werden die Hunde mit Pillchen am Leben gehalten, nur weil man sich nicht trennen will.
Es gibt auch extremere Fälle, die ich täglich in der Praxis mitbekomme und man kann sich nur wundern und kopfschütteln. Es sind auch Menschen "Tierhalter", die dazu eigentlich nicht im Stande sind und somit dürfen sie ebenfalls entscheiden was für *IHR* Tier am Besten ist, obwohl es offensichtlich die falsche Entscheidung ist.

Wie du schon sagtest . . . ein schwieriges Thema.
 
wieso gibts denn zu dem thema eigentlich keinen gesetzestext? es ist alles so BELIEBIG das tut weh
 
@berta: nunja einen TA "seines Vertrauens" zu finden ist sicher schwer - nichtsdestotrotz, sollten im Idealfall Tierhalter soweit sein, dass sie ihr Tier nicht leiden lassen, wissen wann genug ist, nicht egoistisch sein (bravo, für deine Entscheidung keine OP durchführen zu lassen - bin sicher du wusstest warum). Sicher bricht es einem das Herz - meines müsste schon gar nicht mehr da sein - wenn es ums Einschläfern geht - aber wenigstens kann das Tier in Würde sterben! WICHTIG: nicht alleine lassen beim letzten Gang - dabeibleiben bis zum Schluss, ruhig reden, da sein, weinen wenn es einem danach zumute ist (die Tränen werden oft noch von den Tieren abgeleckt).

Abschied tut immer weh, aber noch mehr weh tut es das Tier leiden zu sehen!

@poisonivy: ja leider gibt es viele Tierhalter, die aus egoistischen oder auch aus anderen Gründen ihre Tier mit aller Gewalt und zig Medikamenten am Leben erhalten - nunja wie schon erwähnt: entscheiden muss immer der Mensch, der das Tier am besten kennt.

lg
 
DasThema ist natürlich sehr emotionsbeladen. Und ich kann bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dass ein Mensch sich von seinem geliebten Tier nur sehr schwer trennen kann. Nur sollte dann, wenn ein Tier gar keine Prognose mehr hat, zum Wohl des Tieres entschieden - sprich: euthanasiert - werden. Das setzt natürlich voraus, dass
1. der TA genügend Kompetenz (und Autorität) besitzt und
2. der Tierhalter Einsicht und Vernunft nicht gänzlich abgeneigt ist.

Zwei Beispiele aus meinem Schatzkästlein:
1. Meine letzte Dackelhündin war völlig gesund bis zum Sommer 1991 - da war sie knapp 17 Jahre alt. Dann ein plötzlicher Kreislaufzusammenbruch - Tierarzt - Diagnose: Altersherz, Wasser in der Lunge. Natürlich hätte ich sie mit diversen Tabletterln und "Jaukerln" noch ein, zwei Wochen am Leben erhalten können, aber ihre Lebensqualität wäre dahin gewesen. Also hab ich mich (natürlich schweren Herzens) dazu entschlossen, sie einschläfern zu lassen.

2. Salis erste Gefährtin Dubi, ein Jahr jünger als Sali:
Von jetzt auf gleich hat sie die Nahrungsaufnahme verweigert, nach zwei Tagen sind wir mit ihr zum TA. Röntgen hat nix ergeben, also Diät & Tabletten. Nach weiteren 5 Tagen wieder TA, Ultraschall. Und da sah man dann den riesigen Tumor an der Außenseite der Darmwand genau entlang der Wirbelsäule, der bereits auf die Leberarterie drückte (Aszites). Der Rest ist unter http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=13217
nachzulesen ...

Es gibt leider meiner Ansicht nach keine anderen Kriterien als die schon eingangs erwähnten. In manchen Fällen würde ich mir auch wünschen, der TA müsste allein entscheiden ... :o

@sugar
Leider gibt es immer wieder Menschen, die meinen, es "nicht aushalten" zu können und ihr Tier auf seinem letzten Gang allein lassen! Ich kann das bis heute nicht verstehen ... :eek:
 
sugar, mal danke für deine ausführliche antwort. zum glück hat das thema im moment nichts mit mir und pold zu tun, es möge noch viele jahre so bleiben....auch salinoa und poisonivy natürlich danke.....ja, sicher zu sein, dass der TA es weiss, wäre gut, auch sicher zu sein, dass niemand mit mir geschäfte machen will....ans tier denken vielleicht, und auch, dass es ein TIER ist.....es ist komplziert
 
man sieht es einem tier, das einen jahre begleitet an ob es noch kann...und vor allem ob es noch WILL. in dem fall entscheidet also fast das tier selbst, man äußert den erlösungswunsch eigentlich lediglich, da es ja nicht selbst reden kann.

im grunde kennt wie eh schon erwähnt jeder halter sein tier am besten und sollte zum wohl des tieres entscheiden.

was ich nicht okay finde, ist wenn man sich aufgrund von kosten fürs einschläfern entscheidet und dem tier eigntlich geholfen werden könnte, nur dem halter ists zu teuer.
 
@all übrigens gibt es schon einen gesetzestext der es verbietet willkürlich ein tier einzuschläfern.

allerdings läßt sich dieser sehr gut strecken :(

denn es ist nicht genau aufgelistet wann man darf und wann nicht, weil ja jeder fall individuell ist.

wir hatten in der praxis einmal einen fall, wo jemand´s katze aus dem fenster gefallen ist. hinterlauf gebrochen, kieferbruch,.. der besitzer wollte den kater einschläfern lassen nachdem er erfahren hat, dass der kater nach der op und nach der heilung evtl. nicht mehr so gehen und laufen würde wie vorher (sowas ist natürlich schwer zu sagen, also am besten das schlimmste annehmen und es kann nur besser werden ;) ).

mein tierarzt hat den kater dann in narkose versetzt und den besitzern erzäht er schläfert ihn ein. die haben sich bedankt und sind gegangen. als sie weg waren haben wir den kater operiert. und sieh da, er hat nicht nur überlebt sondern ist völlig geheilt. das einzige was war: wenn die katze wo raufgesprungen ist hat sie den "gebrochenen" haxen etwas nachgezogen.

wir haben den kater dann weitervermittelt.

ein anderer tierarzt hätte den kater eingeschläfert. weil die op mit umkosten verbunden gewesen wäre, er vielleicht einen kunden verliert, und die organisation,....

jedenfalls kann ein tierarzt schnell mal die diagnose stellen, dass es besser wäre das tier einzuschläfern. wenn es um die gesetze geht.
wer will denn nachweisen, ob das tier wirklich allergisch auf narosemittel reagiert, oder ob das leben danach mit leiden verbunden ist ???

da braucht man nur etwas kreativität.

lg

p.s.: wie ich über einschläfern denke wisst ihr eh, das brauch ich hier nicht nochmal erläutern.

lg
 
akela, danke für deine antwort, ich stell mir nur grad vor, pold hat den haxn gebrochen, TA narkotisiert ihn, sagt, er schläfert ihn ein, operiert ihn, vermittelt ihn weiter........
 
berta schrieb:
akela, danke für deine antwort, ich stell mir nur grad vor, pold hat den haxn gebrochen, TA narkotisiert ihn, sagt, er schläfert ihn ein, operiert ihn, vermittelt ihn weiter........

was akela meinte ist daß ja in dem fall DU polds tot gewünscht hättest, er dich belogen hat und pold am leben läßt, damit du ihn nicht woanders um die ecke bringst ;)
 
naja man muss schon dazu sagen, dass mein ta versucht hat die leute davon zu überzeugen, dass der kater an einem gebrochenen haxerl nicht stirbt. er wäre sogar mit dem preis entgegen gekommen.

was mich am meisten schockiert hat war, dass den besitzern offensichtlich wichtiger war, dass der kater einen perfekten gang hat und weniger, dass er lebt und sie weiter mit ihm schmusen können und er einfach da ist.

natürlich hätte mein ta das nicht machen dürfen, aber er hat es mit seinem gewissen nicht vereinbaren können, dass er einem "gesundem" tier das leben nimmt. :(

aber hätte er sie wieder weggeschickt, dann wären sie zum nächsten tierarzt gegangen und der hätte ihn eingeschläfert.

der kater war gerade mal 4 jahre alt und hatte noch sein ganzes leben vor sich. also finde ich die aktion sehr gut. (auch wenn sie gegen das gesetz verstößt)

schade das es leute gibt, die so gefühlskalt handeln. aber für viele ist das haustier eben ein luxusgut, über das man bestimmen kann, weil es einem gehört.
das ist für uns schwer vostellbar, aber ich könnte euch geschichten aus der ta-praxis erzählen, da kommen euch die tränen oder das kotzen.

lg
 
Also ich kann nur sagen: BEIDE DAUMEN HOCH für deinen Tierarzt und einen riesen großen Respekt vor so viel Courage! Könnte sich manch anderer mal daran orientieren!!
 
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