Eigendokumentation eines Giftbisses am Hund

Haflingerin

Super Knochen
Heute vor 6 Jahren wurde mein 8.5 jähriger Dobermann von einer Wassermokassin Viper (Familie Grubenvipern) ins Gesicht gebissen.

Der Jacki befand sich im Garten und war für eine kurze Zeit (ca. 15min) unbeaufsichtigt, als Jacki ins Haus kam bemerkte mein Mann ein blutendes Loch neben Jacki's Nase. Er vermutete einen Bienenstich. Ich sah mir das genauer an und konnte zwei Löcher feststellen mit einem 1,5cm Abstand. Ohne zu zögern rief ich meinen TA an und erkundigte mich ob Serum auf Lager ist und mit ruhigem Ton packte ich Jacki ein, informierte meinen Mann das wir alle jetzt zum TA fahren.

30 min nach dem Biss wurde das Serum verabreicht. Der Fang war zweimal so dick und wurde erstmals mittels eines Bandes gemessen.
Infusionen wurden sofort gestartet.
2 Stunden nach dem Biss stabilisierte sich der Fang. Es wurde überlegt ob man eine zweite Dosis Serum verabreichen sollte.
5 Stunden nach dem Biss war Jacki stabil genug für einen Transport in den Tier ICU. Sein Gesicht war stark geschwollen.
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20 Stunden nach dem Biss war Jacki offiziell als Überlebender eingestuft. Sein Gesicht war geschwollen sowie seine Brust und ein Vorderbein.
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32 Stunden nach dem Biss war Jacki stabil genug um Nachhause zu gehen. Die komplette rechte Seite (Seite des Bisses) war geschwollen und gerötet. Medikamente für Zuhause waren zweimal täglich Tramadol 75mg und zweimal täglich Beytril 85mg.
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Tägliche ambulante Besuche mussten eingehalten werden für 5 weitere Tage nach dem Biss.



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Sechs Monate nach dem Biss musste eine große Nekrosengeschwulst raus operiert werden.
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Die Schlange
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Jacki erholt
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Mah, diese Giftviecher! :mad:

Gottseidank hat er überlebt! Davor hab ich ja die Riesenpanik, dass mein Hund von so einem Giftwurm gebissen wird. Derzeit, im unteren Waldviertel ist die Chance ja gering, bei uns in Linz detto.
In Facebook gibt es Leute, die in Australien leben... wär ein Horror für mich. Dort ist ja so viel Getier giftig - und wie auch noch dazu! Die Braunschlange, die sogar noch zwischen und in den Häusern und Gärten herumkriecht und noch dazu angriffslustig ist.. ich denk, ich könnt dort nicht leben!
 
Man gewöhnt sich an alles. Wir leben seit fast einem Jahrzehnt friedlich mit den giftigen und den gefährlichen Tieren. Hätte der Jacki nicht die Schlange so gereizt wäre wahrscheinlich eh nix passiert. Er war ein begeisterter Schlangentöter und an dem einem Tag war zu langsam.
Die Schlangen halten die Rattenpopulation schön im Griff. Leider mussten wir das Pärchen Vipern das bei uns lebte Erschießen, da sie immer wieder zurück kamen und unter der Veranda nisteten.
Das örtliche Amt für Tier und Natur hat uns gesagt das diese Schlangen territoriale Tiere sind und sie diese nicht relokalisieren da es die anders örtliche Population stören könnte.


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Hätte der Jacki nicht die Schlange so gereizt wäre wahrscheinlich eh nix passiert. Er war ein begeisterter Schlangentöter und an dem einem Tag war zu langsam.

*Kopfschüttel*

Und wenn er ein PFUI gelernt hätte, wäre sein Risiko deutlich geringer gewesen.

Ist das cool, wenn der Hund ein "begeisterter Schlangentöter" ist? So wie es lustig war, dass deine Ratte einen Kanarienvogel "tyrannisiert" (deine Worte...) hat?

Wir leben seit fast einem Jahrzehnt friedlich mit den giftigen und den gefährlichen Tieren.

Aber der Hund ist begeisterter Schlangentöter? Wie passt das zusammen?
Eine Sandviper im Garten wäre mir wegen des Verletzungsrisikos nicht willkommen, aber ihr Tod wäre dennoch bedauerlich. Ich kenn wen, der das Problem mit Kreuzottern hatte. Die Lösung war eine Mauer um den Garten, die für Schlangen nicht gut zu erklettern war.

Ich kann nur einen Dachs unter der Werkzeughütte gegenhalten, aber der wurde den Hunden als NEIN verclickert. Kein Hingehen, kein Ankläffen, Abstand halten.
Ich habe keine Lust eine "Eigendokumentation, wie der Dachs die Hundeschnauze püriert hat" zu schreiben.

Frage am Rande: Kommt dieser an Ohren und Schwanz kupierte Hund aus dem Tierschutz?
 
Zuletzt bearbeitet:
ich bin echt froh, das bei uns die Wildtiere nicht so gefährlich sind, ...hätten wir hier so giftige Schlangen oder Spinnen...würd ich wohl echt tag-täglich mein Haus absuchen:o und um den Garten eine ordentliche Mauer ziehen...
 
ich bin echt froh, das bei uns die Wildtiere nicht so gefährlich sind, ...hätten wir hier so giftige Schlangen oder Spinnen...würd ich wohl echt tag-täglich mein Haus absuchen:o und um den Garten eine ordentliche Mauer ziehen...
Naja, Zecken sind ein übles Volk, Biber können Hunde töten und Wildschweine sind auch nicht ganz ungefährlich für dumme Hundis. Dann gibts noch Audos, Jäger, gestörte Menschen, die Giftköder auslegen.

Btw, hübscher Hund. Hat er eigentlich aus der Erfahrung gelernt?
 
Naja, Zecken sind ein übles Volk, Biber können Hunde töten und Wildschweine sind auch nicht ganz ungefährlich für dumme Hundis. Dann gibts noch Audos, Jäger, gestörte Menschen, die Giftköder auslegen.

Btw, hübscher Hund. Hat er eigentlich aus der Erfahrung gelernt?
:D naja...aber die werd ich dann wohl eher hoffentlich nicht bei mir unterm Bett haben
 
Nein der Jacki hat davon nicht gelernt. Wir mussten dann doppelt so streng aufpassen.
Wir leben an einem Ort an dem es unter anderem extrem viele Schlangen gibt, die kann man auch beim Einkaufen mitten am Gehsteig finden, z.B. die hübschen Kornnattern oder die weniger lustigen Diamantrückenklapperschlangen.
Eine Mauer ist für mich keine Lösung (Bäume und Grünzeug müsste weg das den Verlust der Befestigung der Böschung riskiert, den Legeplatz der Schildkröten zerstören, Überwinterungszonen der Kröten und Frösche vernichten,...). Mein Grundstück ist Tortenstück förmig, wobei das längste Stück die Böschung mit dahinter liegendem 2m breiten Bach bildet. Die linke Seite ist aufgebockt mit Stämmen da dort ein Teich ist und rechts ist mein Nachbar.
Ich habe viel Zeit und Geld in eine Rückzugsmöglichkeit für Wildtiere investiert und bin sehr stolz darauf das ich bereits eine ganz schön große Population einer bedrohten Krötenart beherberge.


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