Hi Bärii!
Erst einmal ein dickes Kompliment an dich für deine Geduld und deine Liebe zu deinen sicher nicht einfachen Hund. Finde ich ganz toll!
Zu der Frage nach einem Zweithund kann ich dir nur aus eigener Erfahrung erzählen. Als mein Rüde zwei Jahre alt war, bildete ich mir ein, es wäre für ihn besser, wenn er hündische Gesellschaft hätte. Leider überlegte ich viel zu kurz und nahm mir mehr oder weniger den erstbesten Welpen aus dem Tierheim einen Pitbull-Terrier-Mischling (auch Rüde). Die zwei verstanden sich anfangs prächtig, spielten auch viel und es war alles in Ordnung. Als der Kleine neun Monate alt war, drehte er irgendwie durch. Er stürzte sich auf den älteren Rüden (der im körperlich absolut unterlegen war) und biss zu und obwohl sich der Ältere unterwarf und wie am Spiess schrei, hörte der andere nicht auf. Wie ich selber geschrien habe kannst du dir sicher vorstellen.
Ich versuchte ihn wegzuziehen, aber es half alles nichts und ich dachte schon, nun muss ich daneben stehen und zuschauen, wie der Junge meinen Liebling umbringt. In meiner Verzweiflung zog ich ganz fest am Schwanz und plötzlich ließ er aus. Ich schrie meinen Rüden an, dass er ins Haus laufen sollte, aber der Kleine stürzte sich darauf hin zuerst auf mich, biss mir ein tiefes Loch ins Bein und dann wieder auf den Anderen. Es gelang mir nochmal die beiden zu trennen und mich ins Haus zu retten. Die Beine meines Rüden waren mit unzähligen Löchern übersät, den jungen Mischling ließ ich von der Tierrettung abholen, ich konnte und wollte ihn nie wieder sehen.
Seitdem kommt für mich nur mehr ein Weiberl als Zweithund in Frage. Ein halbes Jahr später habe ich eine gefunden, diesmal wohlüberlegt und gut ausgesucht. Sie war bereits eineinhalb Jahre und sehr unterwürfig. Es kam nie zu Kämpfen, der Rüde akzeptierte und mochte sie vom ersten Augenblick an und die Hündin ist glücklich, einen Chef zu haben.
Der dritte Hund ist auch wieder ein Weiberl, zwar eher dominant, aber sie arrangiert sich mit dem Rüden. Der ist inzwischen so gelassen, dass er sie hie und da gewähren lässt.
Was ich damit sagen will, es gibt sicher einen passenden Zweithund für deinen Rüden, aber er sollte sorgfältig gewählt werden. Auch zwischen Hunden gibt es so etwas wie Symphatie und Antiphatie. Wenn der Zweithund bereits erwachsen ist, finde ich, ist es besser, da sein Charakter zum größten Teil fertig geformt und so durchschaubarer ist.
Wenn du dir einen Hund aus dem Tierheim nehmen möchtest, dann nimm deinen Rüden mit, "probiere ein paar Weibchen aus", vielleicht auch mehrere Male, dann nimm die, mit der er sich am besten verstanden hat.
Ich denke, so könnte es funktionieren.
Liebe Grüße
Bonsai