Ehemalige Laborschimpansen sollen nach Ungarn abgeschoben werden

Tierzuliebe Redaktion

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Anfänger Knochen
Liebe User,

wir haben heute diese Presseaussendung der Grünen erhalten:

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Grüne gegen Abschiebung der Immuno-Affen
Bund und Baxter müssen endlich für eine sichere Zukunft der Labor-Schimpansen sorgen!

St.Pölten (OTS) - "Die geplante Abschiebung eines Teils der ehemaligen Labor-Schimpansen in einen ungarischen Zoo ist untragbar", ist die Grüne Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum, empört.
"Gesundheitsminister Stöger muss endlich die Versprechen seiner Vorgängerinnen wahr machen und für eine sichere Zukunft und Lebensabend der Tiere sorgen."
Aber auch den Pharma-Konzern Baxter will Kerschbaum nicht aus der Verantwortung entlassen. "Mit der Übernahme der Immuno-AG hat Baxter auch die Verantwortung für die ehemaligen Versuchstiere übernommen, die in den Immuno-Labors jahrelang in ,Einzelhaft' der HIV-Forschung ,gedient' haben.
Die gestern bekannt gewordenen Pläne des Masseverwalters des Safariparks Gänserndorf (wo die Schimpansen seit fast 10 Jahren untergebracht sind), einen Teil der Tiere in einen ungarischen Zoo zu verlegen, stoßen auf grünen Widerstand. "Die Verantwortung dafür, dass die Schimpansen - im Dienste der Wissenschaft - als Versuchstiere nach Österreich gebracht werden konnten, liegt bei der damaligen Bundesregierung, die das Washingtoner Artenschutzabkommen im Vergleich zu den meisten Staaten verspätet unterzeichnet hat. Deshalb trägt der Bund auch eine Mit-Verantwortung dafür, dass die Tiere ihren Lebensabend in Ruhe verbringen können" ergänzt Gerhard Krammer von den Grünen Gänserndorf. Krammer, sieht in der geplanten Abschiebung eine tödliche Gefahr für die Tiere: "Die vorsichtig von der Einzelhaft befreiten und in einem weltweit wissenschaftlich geführten Projekt an das Leben in Kleingruppen gewöhnten Tiere können nicht einfach in eine Gruppe zusammengefasst und Menschenmassen zur Schau gestellt werden! Wer solche Pläne verfolgt, nimmt in Kauf, dass die Schimpansen dabei zu Grunde gehen können." Kerschbaum und Krammer sind sich einig: "Der Gesundheitsminister und die Firma Baxter sind dafür zuständig, dass die Schimpansen weiterhin wissenschaftlich betreut werden - entweder in Gänserndorf, oder in einem vergleichbaren Projekt, wie es z.B. der Verein Vier Pfoten derzeit konzipiert."
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Unsere Redaktion wurde von jemandem kontaktiert, dem die Affen sehr am Herzen liegen und der Näheres weiß. Wir werden weiter über die ehemaligen Labor-Schimpansen berichten.

Es gibt heute ein Begehung des Affenhauses mit einem neuerlichen Gespräch über die Zukunft der ehemaligen Laboraffen und einem konkreten (noch geheimen) Interessenten für das ehemalige Safaripark-Gelände.

Seit Jahren gibt es um die ehemaligen Laboraffen ein politisches Hickhack. 2006 wurde etwa von der damaligen Bundesministerin Rauch-Kallat in einer Pressekonferenz und in einer Presseaussendung zugesichert, dass ab Frühjar 2007 Außenanlagen gebaut werden und dass die Zukunft der Affen finanziell gesichert sei. Die für eine artgerechte Haltung notwendigen Außenanlagen gibt es bis heute nicht, und die Affen befinden sich noch immer in dem seit Jahren andauernden Konkursverfahren.

Die Außenanlagen wären nach dem Tierschutzgesetz notwendig, hier der entsprechende Absatz aus den Haltungsbedingungen für Menschenaffen:

(2) Es sind Innen- und Außenanlagen erforderlich. Der ganzjährige freie Zugang zur Außenanlage mit mindestens 2 Aus- oder Eingängen, ist zumindest tagsüber und bei geeigneter Witterung zu gewährleisten.

Mittlerweile wurde vom Masseverwalter dem Tierschutzrat ein Zutritt zum Gelände versagt. Alle kritischen Stimmen werden offensichtlich soweit es möglich ist abgewürgt.

Die Betreuer (der Verein Hope - Menschen für Affen, www.affen.at) kümmern sich hervorragend und engagiert um die Tiere. Solange aber die Affen von den Entscheidungen von Masseverwalter, Land Niederösterreich, Firma Baxter und Bundesministerium für Gesundheit abhängig sind, ist die Zukunft der Tiere ungewiss.

Silke Kuhm
Tierzuliebe Redaktion
 
Deswegen sollte es auch mehr Unterbringungsmöglichkeiten für Exoten geben, hierfür ist der Wiener Tierschutzverein ein gutes Beispiel.
 
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