DTB will Hobbyzucht verbieten

Ilselore

Gesperrt
Medium Knochen
liebe Tierfreund/Innen,

Der Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbundes, Herr Thomas Schröder teilt mit, dass der DTB eine Registrierpflicht für alle Hunde fordert. Vor allem aber müsse die "Hobbyzucht" verboten werden. Begründung:
Bisher konnte jede Privatperson 3 Hündinnen halten, mit ihnen züchten, ohne ein Gewerbe anmelden zu müssen. Auch unterliegen diese Züchter keiner veterinäramtlichen Kontrollen.
"Das führt zu jenen berüchtigten "Hinterhofzuchten", die oft genug aggressive Tiere hervorbringen"

Meint Ihr, dass das ein sinnvoller Schritt ist oder wird da nur wieder die neue "Absahne" (Gewerbesteuer) angekündigt?

bis später
Ilse
 
Hallo Ilse!
Da bin ich aber total zwiegespalten! Einerseits finde ich es ganz gut, allen Züchtern ein wenig auf die Finger zu schauen, andererseits sind die Bundes- und Gemeindepolitiker erstaunlich erfinderisch beim "Geldeintreiben".
Ich gestehe aber, dass ich nicht mal weiss, wie das bei uns in Österreich gehandhabt wird, sind hier überhaupt Gewerbescheine erforderlich?
Liebe Grüße
Helga
 
Der Deutsche Tierschutzbund spricht in seiner Forderung von zwei Arten von Züchtern: Hobbyzüchter und gewerbliche Züchter. Meine Meinung ist die: Unter den Hobbyzüchtern finde ich eher Menschen, die aus Liebe zur Rasse züchten, und die meist Hunde lieben. Bei der gewerblichen Zucht geht es - und das sagt ja schon der Name - NUR UM DAS GESCHÄFT. Wo werden wir also eher die Tierschützer finden? Bei den Hobbyzüchtern oder bei den gewerbetreibenden Massenzüchtern? Ich meine, der DTB hat sich das leider nicht überlegt, denn er leistet mit seiner Forderung der Tierquälerei und dem gewerlichen Hundehandel Vorschub!
 
Mensch Gottes, die Tierschützer in Deutschland haben es wohl auch nicht mehr alle!!! Hobbyzucht wollen die verbieten lassen? Nur mehr gewerblich soll es erlaubt sein. Bei diesen argen Gewerbebedingungen in Österreich, wo es gesetzlich erlaubt ist, die Welpen in Minmimalkäfigen zu halten, wie im Wuff-Bericht in der Juniausgabe eindrucksvoll beschrieben ist. In Deutschland wirds nicht viel besser sein. Wir haben hierzulande wirklich die klügeren Politiker (Stichwort Hundegesetze) und die klügeren Tierschützer als unsere nördlichen Nachbarn.
 
Hallo Ihr!
Ich stehe wohl jetzt ein wenig "auf der Leitung": meint Hobbyzüchter einen in einem Verein gebundenen Menschen, der nur mit wenig Hündinnen und nicht Gewinnbringend unterwegs ist oder sind hier auch die "Wald- und Wiesenzüchter" gemeint, die mit ihrer Hündin aus Gesundheits- oder ähnlichen Gründen einen Wurf machen und oft nur sehr wenig informiert sind über die Dinge die vor, während und nach der Geburt notwendig sind?
Helga
 
Hobbyzüchter meint alles, was nicht gewerblich ist. Das heißt natürlich alle Hundezüchter, auch wenn sie in Vereinen organisiert sind, Wurfabnahmen durchgeführt werden usw. usw. Die Aussage des DTB-Sprechers Thomas Schröder ist ja nun schon mindestens seit 8. Juni bekannt (lt. Badische Zeitung online) und bisher kam keine Klarstellung. Natürlich: gegen Hinterhofzüchter sind wir ja wohl alle, denn sie entsprechen in ihren Intentionen weitgehend den gewerblichen Züchtern. Und: Ich bin aber auch für mehr Ausbildung der regulären Züchter und stärkere Kontrollen vor allem der Nachfahren (!!!) durch den Verband, dem sie angeschlossen sind. Ein äußerlich gesunder Rüde, der immer wieder bestimmte Krankheiten vererbt, wird oft trotzdem eifrig eingesetzt. Genau das aber müssen die Vereine selbst verhindern - oder es tut bald der Staat...
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ilselore:
liebe Tierfreund/Innen,

Meint Ihr, dass das ein sinnvoller Schritt ist oder wird da nur wieder die neue "Absahne" (Gewerbesteuer) angekündigt?

bis später
Ilse

[/quote]

Ich denke, der gute Mann hat hier bestimmte Dinge nicht bedacht. Ihm geht es um Kontrolle seitens des Ordnungs- und/oder Veterinärmates. Er glaubt irrtümlich, dass dies gewährleistet ist, wenn ich ein Gewerbe anmelde. Weit gefehlt. Eine Gewerbenameldung heißt noch lange nicht, dass eine sichere Überwachung der ordnungsgemäßen Ausübung erfolgt.

Eigentlich läuft sein Vorschlag auf ein Heimtierzuchtgesetz hinaus. Da er aber vermutlich weiß, dass dieses nicht oder nicht mittelfristig kommt, glaubt er mit Gewerbeanmeldung ist alles erledigt.

Er pauschaliert auch wieder, Hobbyzüchter schlecht, weil keine staatliche Kontrolle, Gewerbezucht gut, weil staatliche Kontrolle. Beides ist ein Irrtum. Eigentlich wäre es ganz einach, wenn das bestehende Tierschutzgesetz angewendet würde. Oder überhaupt irgendeine behördliche Stelle wirklich interessieren würde. Tut es aber nicht, nur selten kriegt man Behörden dazu, Anzeigen gegen Züchter nachzugehen.

Der gute Deutsche, obrigkeitshörig und Ordnung liebend lässt grüßen
 
Wenn die Hundezuchtverbände weiterhin so lasch sind, wird alles bald nur mehr vom Staat kontrolliert.
 
Den meisten angeblich seriösen Züchtern mit klingenden Namen geht es doch auch nur um die Kohle!
 
Bitte, verfallt nicht ins Verallgemeinern - wollen wir doch alle nicht oder???? Schwarze Schafe gibt es überall und
ich kenne auch gute Züchter in den Verbänden, die mehr als 2 Hunde haben und die trotzdem keine "Abzocker" sind, sondern gut sozialisierte, gesunde und auch schöne Hunde abgeben!
Helga
 
Es gibt doch sowieso zu viele Hunde, die dringend wo auf einen Platz warten, warum macht man nicht endlich mal einen Zuchtstopp bis die Tierheime leer sind. heutzutage kann jeder züchten, der Lust hat und Hunde auf dem laufenden Band produzieren, damit er abcashen kann.
 
Lieber Fritz the Cat!

Wenn sich jemand in eine Rasse verliebt hat, und dafür bereit ist, auf einen Wurf zu warten, wird er sich auch dann keinen Hund aus dem Tierheim holen, wenn ein allgemeiner Zuchtstopp eingeführt wird.

Mal abgesehen davon, daß das für mich eine absolute Verschwendung von oft hervorragendem Erbmaterial wäre und seltenere, erhaltungswürdige Rassen zum Aussterben verdammen würde!

Was man wirklich unterbinden sollte, wäre meiner Meinung nach (auch wenn man mich dafür hier vielleicht "kreuzigt")

a) Massenzüchter
b) Zucht mit kranken Tieren (ausnahmslos, auch bei Rassen, die leider meist "nur schön sein müssen")
c) "Wildes Vermehren" (zB beim Streunen nicht kastrierter Tiere; absichtliche Vermehrung des ach so süßen Mischlings; Zucht von reinrassigen Hunden ohne einer Verbandskörperschaft angeschlossen zu sein - und daher auch ohne jede gesundheitliche Kontrolle).

Was ich überhaupt nicht leiden kann: Verantwortungslose Tierbesitzer (egal ob Hund oder Katze), die auf ihr geschlechtsreifes Tier zwar nicht richtig aufpassen können / wollen, aber die einmaligen Kosten einer Kastration scheuen. Und mit dem unterwünschten Nachwuchs die Tierheime füllen, wenn sie sie nicht heimlich um die Ecke bringen ...
 
Wobei ich anmerken möchte, liebe angel, dass ein Anschluss bei einer Verbandskörperschaft nicht bedeutet, dass trotz gesundheitlicher Kontrolle nicht mit kranken Tieren gezüchtet wird. Gebe es sonst soviele kranke Tiere trotz nachweislich gültiger Papiere?

Du hast mir doch selber mal von diversen Internet-Seiten vorgelesen, dass sogar mit offiziell HD-kranken Hunden bei diversen Rassen gezüchtet wird und die waren sehr wohl einer Verbandskörperschaft angeschlossen.

lg
Bonsai
 
Da hast Du leider recht. Das ist eine Tatsache, die ich zutiefst bedaure und verdamme.

Ginge es nach mir, dürfte ausschließlich mit 100 %ig gesunden Hunden gezüchtet werden. Solange man sich aber nur an äußeren Maßstäben wie Stockmaß, Fell(struktur), Farbe(nintensisät) und dergleichen orientiert und nicht an der Gesundheit, wird sich daran nichts ändern. Ich würde der Gesundheit jederzeit den Vorzug vor 100 %iger "Standardkonformität" geben.

Weiters kann und will ich nicht verstehen, daß es beim Großteil der Rassen nicht zwingend vorgeschrieben ist, die Zuchthunde auf Erbkrankheiten hin untersuchen zu lassen und gegebenenfalls mit einem Zuchtverbot zu belegen ...
 
Nur mit 100%ig gesunden Hunden zu züchten ist so gut wie nicht durchführbar:
Es gibt Erbkrankheiten, die erst nach 4-6 Jahren auftreten. Weiterhin gibt es die versteckten Genträger, d.h. die Hunde sind gesund, tragen aber einen Gendefekt, welcher verheerende Wirkung hat, wenn versteckter Genträger mit verstecktem Genträger verpaart wird. Dies ist äußerlich überhaupt nicht zu erkennen. Auch die meisten ärztlichen Untersuchungen zeigen nicht an, ob ein Hund z.B. verdeckter Genträger der Myopathie ist.

Trotzdem gebe ich Angel recht, dass die "Zucht" - ob Verband angeschlossen oder nicht - von unabhängiger Kommission überwacht werden sollte. Nur: wer ist unabhängig, wer sollte, könnte, will dies tun????
Gruß Wolf
 
Original erstellt von angel:
Zucht von reinrassigen Hunden ohne einer Verbandskörperschaft angeschlossen zu sein - und daher auch ohne jede gesundheitliche Kontrolle).
Hallo Angel
Ansich kann ich mich mit Deinen Aussagen zum
Thema Zucht identifizieren.
Nur sehe ich nicht ein, warum man unbedingt
einer "Verbandskörperschaft" angehören sollte/muss wenn man "Rassehunde" züchtet.
Ein verantwortungsbewusster Züchter haelt sich schon im eigenen Interesse (wirtschaftlich, guter Ruf usw..) an die
natürlichen Zuchtregeln.

Hannes



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hannes und Rotti-Boris
www.rottis-welt.at
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Hallo alle zusammen!

Ja, ja das mit der "Verbandskörperschaft" ist ein Schwachpunkt, das sehe ich schon ein. Eine unabhängige Stelle mit ausführlicher "Gendatenbank" wäre wünschenswert. Nur wer würde das machen? Das ist eine ausgezeichnete Frage, auf die ich leider keine Antwort weiß.

Das der verantwortungsvolle Züchter sich im eigenen Interesse an bestimmte Regeln hält, ist logisch. Nur ist dieser ja auch nicht das Problem.

Probelmatisch wird es bei Züchtern, die wissentlich mit kranken Tieren züchten (unwissende Käufer gibt es leider genug) oder mit Tieren weiterzüchten, bei deren Nachkommen vererbte Defekte aufgetreten sind. Was man dagegen machen kann ...?

Alles in allem finde ich die Situation ziemlich verfahren. Ich weiß schon, daß es Krankheiten gibt, die sich erst später bzw. in den Nachkommen bemerkbar machen. Aber wenigstens die erkennbaren sollten jeden Züchter dazu veranlassen, Konsequenzen zu ziehen. Leider steht hier der finanzielle Aspekt (trotz Deckgebühr, Untersuchungen, Aufzucht ...) oft im Vordergrund.

Bewundernswert finde ich die Züchter, die rein aus Liebe zur Rasse versuchen, ein gesundes, leistungsfähiges Zuchtziel zu erreichen und die Zuchtbasis um wesensstarke Hunde zu verbessern.

Leider kenne ich aber auch "Züchter" die bei der Auswahl der Zuchthunde zuwenig Sorgfalt walten lassen.

Ich glaube nicht - so sehr ich es mir auch wünschen würde - das dieses Problem leicht lösbar ist.
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Helga:
Einerseits finde ich es ganz gut, allen Züchtern ein wenig auf die Finger zu schauen[/quote]


Wenn der Züchter Mitglied eines Zuchtverbandes ist, der der FCI angeschlossen ist, dann wird ihm ohnehin vom Verein und vom Zuchtwart auf die Finger geschaut, und nicht nur wenig sondern gründlich!
Und wenn er sich nicht an die Zuchtbestimmungen hält bekommt er für seine Welpen keine FCI/ÖKV-Papiere und ihm droht der Ausschluß aus dem Zuchtverband.

Diese Art der Zuchtüberwachung ist um einiges effektiver und mehr im Interesse der Hunde als eine Überwachung mittels "Gewerbeschein".
 
Hallo Feli!
Ich weiss ganz gut, welche Auflagen Züchter des ÖKV haben, ich habe einen Hund mit ÖKV Papieren und war einige Zeit aktiv beim Verein tätig. Ich weiss aber auch, dass trotz der Auflagen bei manchen (nicht bei allen!!!!!) Züchtern vieles zu verbessern wäre.
Weil eben alles nur menschlich ist, gibt es auch beim FCI, ÖKV, VDH usw. Leute, die es "sich richten" können und wieder andere, die voll die Auflagen der Vereins zu spüren bekommen!
Helga
 
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