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Suche dringend für meine Diss. dieses Buch.

Neu vom IEMT +++ Neu vom IEMT
Weißbuch zur Hundehaltung in Österreich
Faktor Hund
Eine sozio-ökonomische Bestandsaufnahme der Hundehaltung in Österreich
herausgegeben vom IEMT,
erschienen im Czernin-Verlag


Der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal, Leiter der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle in Grünau im Almtal und Präsident des IEMT hat darin gemeinsam mit dem Wissenschafts- journalisten Benedikt Föger alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekte der Hundehaltung beleuchtet - von der erzieherischen Wirkung auf Kinder bis hin zu den Ausgaben für Ernährung und Pflege. Dabei wurde - erstmals in Europa - der Versuch unternommen, alle diese Faktoren in einer sozialen und ökonomischen Bilanz darzustellen.


Falls jemand von euch dieses Buch zu Hause hat, bitte melden. Brauche es nur für Zitate und möchte mir die Investition von den 15 Euros sparen!!!! Oder hat wer Lust sich an diesem Buch zu beteiligen? :)
 
Hier ein kleiner Ausszug davon....sehr interessant.... :)

Faktor Hund
Eine sozio-ökonomische Bestandsaufnahme der Hundehaltung in Österreich
Zusammenfassung des gleichnamigen Buchs von K. Kotrschal und B. Föger

Hunde und Menschen
Menschen leben mit Hunden schon seit mindestens 14.000 Jahren zusammen
viel länger als mit allen anderen Haustieren. Der Hund begleitete die frühe
Ausbreitung des Homo sapiens über den gesamten Globus. Mensch und Hund
durchlebten gemeinsam Steinzeit und Eiszeiten, die letzte davon vor 10.000
Jahren. Danach wurden Menschen und ihre Hunde sesshaft und gingen gemeinsam
daran, andere Wildtiere zu domestizieren. Schon zu Zeiten der frühen
Stadtkulturen in Mesopotamien und Indien, 5000-2000 vor Christus, war der Wolf
eindeutig zum Hund gewandelt: Es gab bereits große und kleine Hunde und alle
Hundetypen, die wir heute kennen.
Alle menschlichen Kulturen entstanden in Begleitung von Hunden. Daher vermutet
man heute, dass dieses lange Zusammenleben auch in den sozialen
Veranlagungen des Menschen Spuren hinterlassen hat. Dafür spricht, dass gerade
Hunde bei Menschen als soziale Katalysatoren wirken. Umgekehrt verdankt der
Hund dem Menschen seine Verbreitung über alle Kontinente. Aus diesem neuen
Bild der einzigartigen Partnerschaft zwischen Mensch und Hund lässt sich
geradezu ein Menschenrecht auf Hundehaltung ableiten: Denn ohne Hunde sind
menschliche Gesellschaften unvollständig.

Hunde als Wirtschaftsfaktor
In praktisch allen Kulturen bedeutet der Besitz eines bestimmten Hundes materiell
wie ideell einen Wert, der sich sogar auf den gesellschaftlichen Status des
Besitzers auswirken kann. Darüber hinaus erbringen Arbeitshunde, vor allem bei
ihren traditionellen Aufgaben im landwirtschaftlichen oder jagdlichen Bereich, eine
wirtschaftlich messbare Arbeitsleistung.
In unserer heutigen Gesellschaft werden die meisten Hunde jedoch als Gefährten
gehalten, ohne dass eine spezielle Arbeitsleistung von ihnen verlangt wird. Der
Nutzen dieser Form der Hundehaltung lässt sich nur schwer in Geld ausdrücken,
sondern fällt unter das, was man mit dem modernen Begriff Wellness bezeichnet:
ein Beitrag zur Verbesserung der persönlichen Lebensqualität. So sind es heute vor
allem die mit der Hundehaltung verbundenen Aufwendungen, die den Hund zu
einem wichtigen Wirtschaftsfaktor machen.
Nach konservativer Schätzung gibt es in Österreich rund 589.000 Hunde, für die
pro Tier rund 1.000 Euro pro Jahr aufgewendet werden. Dazu kommen
Einmalausgaben von mindestens 1.500 Euro. Hochgerechnet ergibt das einen
jährlichen Gesamtumsatz von 680 Mio. Euro. Das sind rund 0,5% der gesamten
Konsumausgaben und über 4 % der Ausgaben für Freizeitaktivitäten in Österreich
eine Wirtschaftsleistung, die nicht nur das Wohlbefinden und die Lebensqualität
der Hundebesitzer steigert, sondern auch tausende Arbeitsplätze sichert.
Insgesamt leben etwa 973.000 Österreicher statistisch gesehen also rund jeder
Achte mit einem Hund im Haushalt. Daraus ergeben sich auch viele indirekte
Wirtschaftseffekte: Denn der Hundebesitz hat Auswirkungen auf zahlreiche
Konsumentscheidungen, vom Autokauf über die Urlaubsplanung und das
Freizeitverhalten bis hin zur gesamten Wohnsituation.

Hunde als Helfer
Als spezialisierte Helfer des Menschen können Hunde viele verschiedene Aufgaben
übernehmen. Ihre leistungsfähigen Sinnesorgane, ihre Aufmerksamkeit,
Schnelligkeit und ihr Arbeitswille machen sie zu den verlängerten Augen, Ohren und
Armen ihrer Menschen: Einsatzhunde unterstützen Exekutivorgane, retten
Menschenleben, erschnüffeln Verschüttete, finden Suchtmittel und Sprengstoff.
Andere speziell ausgebildete Hunde schützen vor Einbrechern, assistieren
Rollstuhlfahrern, hüten Schafe, dienen ihren Besitzern als Jagdhelfer und
zunehmend auch als Sportpartner.
Solche Hunde können wahre Heldentaten vollbringen oder einfach nur unseren
Alltag erleichtern. In Österreich stehen im professionellen Bereich (Exekutive, Heer,
Rettungshunde, Jagd, Therapiehunde, Blindenführ- und Assistenzhunde, Sport)
rund 11.000 dieser Spezialisten im Einsatz. Jährlich kommen etwa 2.000 Tiere neu
dazu; ihre Ausbildung bewegt immerhin geschätzte 9,5 Millionen Euro pro Jahr.

Hunde im Dienst der Gesellschaft
Hundehaltung ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor; auch die
gesellschaftliche Bedeutung der ganz normalen Hunde wird meist weit unterschätzt.
Forschungsergebnisse zeigen klar, wie wichtig Hunde als Gefährten für Menschen
jeden Alters sind: Der Hund ist sozialer Schmierstoff und Katalysator in
Gesellschaft und Familie. Hunde sind höchst wirksam als sozialpsychologische Arznei,
mit einer langen Liste von Indikationen:
Sie fördern die Gesundheit ihrer Besitzer und begünstigen die emotionale,
kognitive und körperliche Entwicklung von Kindern in einem so hohen Ausmaß,
dass man hundeloses Aufwachsen sogar als soziale Deprivation bezeichnen könnte.
Hunde stabilisieren und verlängern das Leben alter Menschen, helfen in sich
gekehrten Personen, sich zu öffnen, und sind begnadete Co-Therapeuten in
fast allen Bereichen psychologischer Betreuung. Das wussten übrigens bereits
Sigmund Freud und C.G. Jung, die in schwierigen Fällen die Assistenz
ihrer Hunde in Anspruch nahmen. In Summe verbessern Hunde in vielfacher
Weise das soziale Klima in der Gesellschaft.

Sehr vorsichtig geschätzt entlasten diese psychosozialen Wirkungen von
Hunden auf Menschen durch erhöhte Sozialkompetenz, Entfall von
Reibungsverlusten in der Wirtschaft, Einsparungen bei medizinischen
Behandlungen und Pflegeleistungen etc. die Allgemeinheit um insgesamt
etwa 600 Millionen Euro pro Jahr.

Die andere Seite: Probleme und Schäden
Neben diesen positiven Auswirkungen verursacht Hundehaltung natürlich
auch Probleme und Schäden. So schnappen, beißen und kratzen gelegentlich
selbst die friedlichsten Hunde in bester Haltung, in Österreich bis zu
8.000 mal pro Jahr. Vor allem ungenügend erzogene und mangelhaft beaufsichtigte
Hunde bereiten sich und ihren Haltern Probleme, wenn sie Angst
und Ärger auslösen oder durch Bellen Unfrieden stiften.
Hunde können Verkehrsteilnehmer gefährden und städtische Räume verschmutzen.
Wie andere Tiere sind sie potenzielle Keimträger und wenn auch nur selten
Allergieauslöser. Unbetreute Hunde landen in Tierheimen, die sich durch Spenden und
Zuwendungen aus Steuerleistungen erhalten und damit letztlich der Allgemeinheit zur
Last fallen. Insgesamt belasten die von Hunden verursachten materiellen Schäden die
Gesellschaft mit (in diesem Fall bewusst eher hoch) geschätzten 50 Millionen Euro pro Jahr.

In einer Gesamtbilanz muss diese Summe der positiven Wirtschaftsleistung
und Nutzenstiftung durch Hundehaltung von zusammengerechnet über 1,2
Milliarden Euro gegenübergestellt werden.
 
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