Diverse Körperteile von Tieren und Menschen als Schmuck und Deko.. ??

Brigie

Super Knochen
Als Alternative zu den Babyschucherln, die vom Rückspiegel baumeln, oder als I-Punkt dazu?

Generell find ich es schräg, tierische und menschliche Trophäen oder Erinnerungsstücke als Schmuck und Dekoration zu verwenden.

Egal ob Grandeln oder sonstige Zähne um den Hals, Haar- oder Federnbüsche am Hut, ganze Tierköpfe an der Wand.
Wildschweinhauer wurden übrigens auch gerne in Silber gefasst als Wandschmuck verwendet.

Kann man mögen. Muss man nicht. Ich mochte und mag es halt nicht.

edit: Zitat eingefügt
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt ja auch Schmuck aus Menschenhaaren . Hat man wohl früher als Andenken verschenkt und getragen - also Ketten, Armbänder oder Ohrhänger, da ist die Haarlocke im Medaillon ja noch das wenigste.
 
Das war auch eine andere Zeit. Haar konnte ein Andenken an einen geliebten Verstorbenen sein. Oder es war ein Zeichen für ein Naheverhältnis, ob nun zu einer berühmten Person, oder bei einem Liebespaar.
Haar hatte aus vielen Gründen große symbolische Bedeutung und galt auch als erotisch. Da gibt es z.B. die Geschichte von Tristan und Isolde, wo Tristan ein paar blonde Haare sogleich als von Isolde stammend erkennt. Und folgend eine der großen tragischen Liebesgeschichten der Welt.


Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Geschichte mit einem Milchzahn von Isolde die gleiche Wirkung hätte :cool:
 
Ich liebe solche "Körperteile", habe sie immer geliebt und werde sie immer lieben. Es gibt nichts Interessanteres als ein altes "Naturalienkabinett" und es war eine Ehre, immer wieder an solchen Orten zu arbeiten.

Jedes Stück erzählt dem Kundigen eine ganze Geschichte, vom Höhlenbärenwirbel über den menschlichen Schädel bis zum Stammquerschnitt.

Kleine "ethische" Anfrage: Wo genau ist der gravierende Unterschied zwischen einer Kette aus Holzperlen und einer Kette aus Knochenperlen? Knochen sind Stützelemente des (Wirbel)tierkörpers, Holz ist das Stützelement des (Land)pflanzenkörpers. Beide Arten Perlen werden als aus Körperteilen gemacht.

Diese Form der Tierliebhaberei ist ethisch sehr, sehr gruselig. Sie besagt ja: "Je ähnlicher ein Lebewesen mir selbst ist, je besser es in meine Ideologie passt, desto mehr ist es WERT und desto mehr LEBENSRECHT hat es."

Autsch.

Dieser ungustige Gedanke lässt sich beliebig weiterspinnen und wurde/wird ja auch weitergesponnen. Helle Haut ist besser als dunkle Haut... Meine Religion ist besser als andere Religionen... Rassetiere (pure blood) sind höherwertig als "Mischlinge" (mud blood)... Tiere sind mehr wert als die anderen 5 Reiche, diese haben keine. Seele...

Wow. 200 Jahre geistige Rückständigkeit, mit missionarischem Eifer gelebt.

Derweil weist die Wissenschaft enorme Leistungen der "minderwertigen" Lebensformen nach, postuliert ein Zellbewusstsein und reformuliert ethische Fragen.

Ich sehe es so: Unter guten Bedingungen produzert jede Art einen Überschuß. (Darwin: "All species overreproduce.") Diesen Überschuß darf ich genießen, von Pflanze und Pliz und Tier, sofern ich mich stets und in allen Lebenslagen der Tugend der Mäßigung befleißige.

Das Geweih an der Wand, zur Erinnerung an einen besonderen Hirsch und eine besondere Jagd, ist völlig in Ordnung. Nicht in Ordnung sind Trophäensammlungen aus Protzerei, dem gut zahlenden Kunden vor die Flinte getrieben etc.

Ein Tisch aus gutem Holz ist völlig in Ordnung, auch ein Haus aus Holz - jedoch so klein und funktional wie möglich. "Wir können uns was leisten", zeugt stets von schlechtem Geschmack.

Drei schöne Pilze im Korb sind völlig in Ordnung, das Leersammeln des Waldes und Vollstopfen der Kühltruhe hingegen sind nicht in Ordnung.

Ein Tier ist nicht "mehr wert" als eine Pflanze. Das Pflanzenreich mit seinen Pilz- und Bakterienpartnern hält uns alle am Leben. Eine Hauskatze ist für die Erde weitaus verzichtbarer als ein Büschel Gras.
 
Oben