Desinteressierter Hund?

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Itsmann

Guest
Hallo,

unsere 9 Monate alte Hundedame verhält sich unserer Meinung nach nicht normal. Wenn wir sie in der Wohnung gelassen haben (nicht länger als zwei/drei) Stunden, bleibt sie immer an ihrem Platz liegen und schaut höchstens einmal hoch. Wenn man sie ruft (das ist auch sonst so) kommt sie nicht (und wir haben wirklich Ausdauer gezeigt (Leckerchen, Loben, nichts klappt). Ansonsten schleicht sie immer durch die Wohnung und hat Angst über Schlapfen oder ein Telefonkabel zu steigen, obwohl sie damit keine schlechten Erfahrungen gemacht hat. Sie liegt jetzt immer im Schlafzimmer auf einer Decke und traut sich nicht zu uns ins Wohnzimmer, schaut immer nur um die Ecke und trollt sich dann wieder dorthin. Dunkelheit macht ihr auch Angst. Das merkwürdigste ist aber wirklich diese Gleichgültigkeit uns gegenüber (sie hat wohlgemerkt auch keine Angst vor uns).

Danke für etwaige Antworten

Itsman
 
hallöchen, na das klingt nicht gut, war sie denn vorher auch schon so, ich meine als ihr sie bekommen habt(9wochen) oder habt ihr sie erst mit 9monaten bekommen? woher ist sie von einem züchter oder tierheim, kennt ihr ev. ihre vorgeschichte? das wäre wichtig zu wissen, denn ich weiß von züchtern, das die prägephase also von geburt bis zum besitzerwechsel mit 8od.9 wochen sehr sehr wichtig ist. alles was dort schiefgeht ist selten zu korregieren, das sind sozusagen die wurzeln die der welpe mitbekommt. das sie nicht hört..... mit den ohren hat sie nichts? taub od. schwerhörigkeit? gleichgültigkeit, angst vor dunkelheit, herumschleichen....zeigt eher davon daß sie schon einiges erlebt hatte im welpenalter, vielleicht, da wäre meiner meinung ein hundepsychologe wichtig! ich kenne da eine sehr nette familie, die haben auch eine private hundeschule und befassen sich ausgezeichnet mit der hundepsyche!!!!!ruft sie einmal an, die können euch sicher weiterhelfen, also: Herr mag. und Fr. Dr.KRISA, Tel: 02165 66897, viel glück KARIN
 
Original erstellt von Karin:
hallöchen, na das klingt nicht gut, das sie nicht hört..... mit den ohren hat sie nichts? taub od. schwerhörigkeit?

Hallo Itsmann, Karin mein, Deine Hündin hat was mit den Ohren, kann es nicht auch umgekehrt sein? Ist es evtl. zu laut in Eurem Wohnzimmer, dröhnt das Radio oder der Fernseher etwa?
Wie verhält sich Deine Hündin denn draussen, ist sie sehr schreckhaft? Wie steht es mit der Gesundheit, Impfschutz, Würmer, wie ist der Gang Eurer Hündin? War sie schon Läufig, ist doch richtig, dass Deine Hündin ca. 9 Monate alt ist?

lieben Gruss
Ilselore
 
Hallo Karin& Ilselore,
Schwerhörig ist Bootsie sicher nicht, laut ist es bei uns auch nicht, sie kam mit 10 Wochen zu uns, hat vorher auf einem Hof mit mehreren Hunden gelebt und hatte anfangs beim Spazierengehen panische Angst vor anderen Hunden.Das hat sich mittlerweile gegeben- sie ist zwar eher devot, freut sich aber riesig, sobald irgendwo ein Artgenosse auftaucht. Und sie ist unglaublich menschenfreundlich, würde am liebsten auf jeden zulaufen und ihn begrüßen, am meisten bei Kindern. Wir haben sie nie länger als 4 Std. allein gelassen, normalerweise ist sie vielleicht 3x pro Woche für 2 Std. allein. Kommen wir dann nach Hause, bleibt sie liegen, wedelt höchstens ein bißchen und schläft weiter(beleidigt?). Sie ist immer mit uns unterwegs, bei Besuchen, Reisen, sie wird ausgiebigst gestreichelt und gelobt und darf neben unserem Bett schlafen. Auf "komm" hört sie aber nicht, selbst wenn wir ein Super-Leckerchen hinhalten und geduldig warten. Sie liegt dann da, spitzt die Ohren, leckt sich die Schnauze, aber bewegt sich kein bißchen. Auch sonst ist sie uns gegenüber irgendwie desinteressiert- sie reagiert einfach nicht auf uns. Ihr Futter, egal wie lecker, läßt sie auch stehen, sobald irgendwo auf dem Weg in die Küche auch nur ein Kabel liegt oder irgendetwas steht, was sonst nicht dort ist, so ängstlich ist sie.
 
Hallo Itsman,

ich würde es mal damit versuchen, den Hund nur noch aus der Hand zu füttern. Kein Futter mehr, ohne dass Dein Hund Interesse an Dir zeigt, bzw. zu Dir kommt.
Ich wette, Du wirst dadurch sehr interessant für Deinen Hund. Du mußt das allerdings eine Weile durchziehen. Wenn der Hund daduchr mal 1 - 2 Tage nichts zu fressen hat, bringt ihn das auch nicht um.
Prinzipell soll der Hund jetzt mal ne Weile nichts zu fressen bekommen, ohne dass er zu Dir kommt und Interesse für Dich zeigt. Dabei aber auch nicht einfach mit der Schüssel winken und den Hund dann die Schüssel leer fressen lassen. Er muß einiges für sein Futter tun. Lasse ihn sitzen, hinlegen, herkommen, irgendwas, nur gib ihm nur zu fressen, wenn er was macht.

Grüße Helmut
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Itsmann:
Hallo Karin& Ilselore,
Schwerhörig ist Bootsie sicher nicht, ..Auch sonst ist sie uns gegenüber irgendwie desinteressiert- sie reagiert einfach nicht auf uns. Ihr Futter, egal wie lecker, läßt sie auch stehen, sobald irgendwo auf dem Weg in die Küche auch nur ein Kabel liegt oder irgendetwas steht, was sonst nicht dort ist, so ängstlich ist sie.
[/quote]

Das Meideverhalten Deines Hundes Bootsie ist so stark, dass sie ihr Futter nicht anrührt. Das ist sehr bedenklich. (Dein Hund unterdrückt den inneren und äusseren Trieb, will sagen, Bootsie hat Hunger (kommt von innen), sie sieht ihre gefüllte Futterschüssel (kommt von aussen). Ist sie nicht krank, dann habt Ihr ein ernstes Problem.
Wenn ein Hund solch ausgeprägte Symptome (Meideverhalten)zeigt, dann muss mit äusserster Behutsamkeit diese Angst abgebaut werden. Es muss am Ende immer so aussehen, als hätte Bootsie die Situation von sich aus "gemeistert". Hier darf kein Starkzwang erfolgen, auch keine Gleichgültigkeit. Also nicht Bootsie an das aus ihrer Sicht "Ungeheuer" heranziehen, auch nicht tröstend auf sie einwirken (sie streicheln und ihr beruhigend zusprechen) Ein bekannter Hundeexperte sagt immer Trost ist Bestätigung! Das wäre hier auch so. Die Angst, die Bootsie zeigt, wird bestätigt, durch Deine beruhigenden Worte. Grundsätzlich lobt man seinen Hund, wenn wir erkennen, dass sich der Hund aus seinem Meideverhalten erholt. Das setzt eine genaue Beobachtung voraus. Du wirst beobachten, dass die starre Haltung sich langsam löst, die Rutenhaltung verändert sich usw. Jetzt ist das erste Lob schon fällig!! Geht Dein Hund einen Schritt weiter in Richtung "Ungeheuer", lob ihn, was das Zeug hält. Du baust sein Vertrauen auf, Du hilfst ihm, die Situation in den Griff zu bekommen. Bootsi wird im laufe der Zeit Wesensfester, ihr Mut wird sich langsam entwickeln. Habe Geduld und Ausdauer! Du wirst sehen, die Zeit kommt, dann wird Bootsie wieder Neugierig werden, sie wird voller guten Mutes werden!

lieben Gruss
Ilse



[Dieser Beitrag wurde von Ilselore am 17. November 2001 editiert.]
 
Hallo Itsman!
Hast Du schon einmal probiert, deiner Hündin mit der Methode des Tellington-Touches zu helfen? Diese sanften Berührungen können u.a. helfen, die Selbstsicherheit deines Hundes zu stärken - probier's einfach mal aus!
lg
Helga
 
Danke für all Eure Tips!!! Das mit dem Futter haben wir schon probiert (im Arbeitszimmer) mit dem Ergebnis, daß sie diesen Raum nach langer Zeit wieder von allein betritt! Wir sind allerdings echt traurig über Bootsies Zustand- vor allem da wir keine Ahnung haben, WARUM sie so ist. Ihr ist nie irgendetwas passiert- da sie nie in fremden Händen war, sind wir uns da sicher. Neugier und Entdeckungstouren haben wir immer unterstützt und gelobt, anfangs war auch alles ok, aber mit ca. 6 Monaten hat sie sich so verändert. Kann das angeboren sein? Ihre Mutter schien ängstlich zu sein, wir haben das damals auf den Beschützerinstinkt den Welpen gegenüber zurückgeführt... Auf jeden Fall werden wir Eure Ratschläge praktizieren und über Erfolge berichten, vielen Dank!
 
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