brauchen Hunde Hundebegegnungen wirklich?

Paige

Gesperrt
Junior Knochen
vor 20 Jahren, ich erinnere mich gut, tobten 20 Hunde über die Wiese, spielten und amüsierten sich, kappelten sich auch mal und wir picknickten mittendrin. Heute ist das eine Hundezone, Begegnungen verlaufen verkrampfter, oft kracht es und etliche Hunde nehmen mehr Schaden als es ihnen nutzt.
Provokante aber ernstgemeinte Frage eines Trainers: Brauchen Hunde wirklich Hundekontakt? Sie wurden viele Tausende von Jahren dazu erlesen, mit uns Menschen zu leben, mit uns zu kommunizieren und uns von Nutzen zu sein.
Keine Frage: es ist schön, ihnen beim Spielen zuzusehen. Aber brauchen sie es - wirklich? Oder schränkt es sie in ihren Kommunikationsbemühungen mit ihren Menschen gar ein?
Ich würde dies nicht fragen, wenn nicht schon zum wiederholten Mal verschiedene Trainer betont hätten, dass dieses Hundemiteinander dem HUnd-Mensch-Miteinander eher schadet als nützt und eigentlich völlig überflüssig ist. Der Mensch ist sein Rudel. Punkt.
 
Also ich würde sagen, Ja, Hunde brauchen auch den Kontakt untereinander ;)

Provokant aber ernstgemeinte Antwort::D
Kinder spielen ja auch mit Kindern, Männer machen Männerabende und Frauen Tratschrunden :eek: :D :D
 
richtig, aber all das geschieht mit ausgesuchten, immer den gleichen "Stammleuten".
Und.. wir sind nicht gezwungen, mit einer anderen Tierart in völliger Abhängigkeit zusammenzuleben wie der Hund.
 
Paige schrieb:
richtig, aber all das geschieht mit ausgesuchten, immer den gleichen "Stammleuten".
Und.. wir sind nicht gezwungen, mit einer anderen Tierart in völliger Abhängigkeit zusammenzuleben wie der Hund.


Gut, der Hund lebt seit vielen Jahren schon mit dem Menschen zusammen, und ich bin von meinen genauso abhängig wie sie vl. von mir ;) :p

Nein, aber im Ernst, ich suche die Hundekontakte meiner Hunde so gut es geht aus, aber ich bin wirklich der Meinung das der Hund den Kontakt zu seinen Artgenossen braucht!

Da gibt es jetzt sicher viele wissenschaftlichen und verhaltenstherapeutische Experten und sicher genauso viele Meinungen ;)
Aber das ist halt meine! :)
 
kleine gegenfrage: wenn du als mensch bei hunden leben würdest wärst du dann nicht auch froh wenn du andere menschen zum reden treffen kannst??? ich gaube schon, mir würds zumindest so gehen :D
ich denke das hunde umbedingt hundekontakt brauchen um glücklich zu sein! :)
und ich hab noch nie gehör das das "hundeuntereinander" dem "hundemenschenmiteinander" schaden könnte. warum auch?
 
Paige schrieb:
... Sie wurden viele Tausende von Jahren dazu erlesen, mit uns Menschen zu leben, mit uns zu kommunizieren und uns von Nutzen zu sein.
Auch wenn Hunde schon lange mit Menschen zusammen leben, sind sie trotzdem keine Menschen. Sie bleiben Hunde, die andere Bedürfnisse als Menschen haben. Das sollte man bei diesem Thema nie vergessen.
Keine Frage: es ist schön, ihnen beim Spielen zuzusehen. Aber brauchen sie es - wirklich? Oder schränkt es sie in ihren Kommunikationsbemühungen mit ihren Menschen gar ein?
Meine Meinung: Das eine muss das andere nicht unbedingt ausschließen. Es hängt vom jeweiligen "Hundeverstand" (sprich: Verständnis für den Hund und seine Verhaltensweisen) des Halters ab, wie weit der Hund die doch sehr verschiedenen Kommunikationsformen beider Spezies unterscheiden zu lernen vermag.
Hunde spielen nicht nur miteinander, sie interagieren auch ohne Spiel, sofern man sie lässt.
Ich hab es immer so gehalten:
Meine Hunde "dienen" mir, dafür gestehe ich ihnen aber auch den Kontakt zu ihresgleichen zu.
Da ein regelmäßiges Zusammentreffen mit fremden Artgenossen allzu oft nicht möglich war (aus welchen Gründen immer), habe ich stets mehrere Hunde gehalten.
Es hat dadurch nie kommunikative Probleme gegeben, weder mit mir oder anderen Menschen, noch untereinander, noch mit fremden Artgenossen.
 
ich kann als mensch meinen hunden einfach nicht all das bieten was ihnen artgenossen sehr wohl bieten können.
rein konditionell hätt ich da ein paar probleme....
warum sollte ich meinen hund von anderen trennen? vorteil?
 
ich halte es für sehr wichtig, dass hunde hundekontakt haben. sicher sind sie auch mit menschen sozialisiert, deswegen SIND sie aber noch keine menschen.
 
Also ich finde es auch wichtig, das mein Hund andere Hunde trifft. Ich hätte auch gerne einen zweiten Hund. Aber leider geht das im Moment nicht.
 
Ich denke jeder Hund braucht soziale Kontakte ausser die in seinem Menschenrudel - der Hund hat sich im Laufe der Zeit so angepasst, soviel von seinen ursprünglichen Verhaltensweisen ablegen müssen - da sollten wir ihm wenigstens den Kontakt zu Artgenossen lassen.

Sicher ist es für Hunde schöner, wenn sie mit Altbekannten Kameraden spielen können aber es spricht auch nichts gegen neue Bekanntschaften und mögen unsere zwei mal einen nicht (was sehr selten vorkommt) dann meidet man den Kontakt eben - wir Menschen können auch nicht mit jedem - dann versucht man sich eben aus dem Weg zu gehen - ich finde es schön, wenn man sieht, wie sich die Hunde freuen, wenn sie sich wiedersehen - wie sich gemeinsam spielen und rumtoben - hündische Verhaltensweisen austauschen und einfach mal Hund sind - ich glaub das brauchen sie auch einfach um nicht völlig zu vermenschlichen.
 
karar schrieb:
kleine gegenfrage: wenn du als mensch bei hunden leben würdest wärst du dann nicht auch froh wenn du andere menschen zum reden treffen kannst??? ich gaube schon, mir würds zumindest so gehen :D

Echt gut, dem schließ ich mich an.

Paige schrieb:
Aber brauchen sie es - wirklich? Oder schränkt es sie in ihren Kommunikationsbemühungen mit ihren Menschen gar ein?

Denke ich nicht. Wieso auch? Die meisten von uns sprechen 2 Sprachen manche Leute sogar mehr. Sind sie deshalb eingeschränkt?

Ich bin also uneingeschränkt der Meinung: JA sie brauchen Kontakt zu Ihresgleichen.
 
gott sei dank ist die indl nicht mein erster hund.....denn... uns wurde bei der "neuen" art der hundeerziehung eingeredet:

welpenspielstunden sind geldmacherei der hundeschulen!

ein hund braucht nur seinen besitzer, besitzer und hund sind ein team, klar, dass ein hund auf einen anderen hund los geht, weil ja besitzer und hund das rudel sind. der hund weiss nicht, dass der mensch kein hund ist :eek:

die so erzogenen hunde sind echt ein wahnsinn! nur auf den besitzer fixiert. interessiert kein anderer hund. fangen dadurch auch keine raufereien an...

aber..... hat der hund so lebensqualität? ich habe die indl trotzdem in einen welpenhaufen gegeben... und ich denke, sie ist super sozialisiert... und das ist mir am wichtigsten. vielleicht hätten wir ihre sonstigen negativseiten mit der art von hundehaltung weg bekommen.... aber ich will einen hund, und keine maschine.
 
Helen schrieb:
Nein, aber im Ernst, ich suche die Hundekontakte meiner Hunde so gut es geht aus, aber ich bin wirklich der Meinung das der Hund den Kontakt zu seinen Artgenossen braucht!

dem kann ich nur zustimmen, jeder sieht doch (oder sollte sehen) welcher hund dem eigenen "unter die nase" geht oder welcher nicht. meiner hat auch seinen freundes- und bekanntenkreis :p :D
 
Ein Mensch kann einem Hund einen Artgenossen nie ersetzen. Ein Hund kann zwar lernen, unsere Sprache teilweise zu verstehen, aber die Sprache unter Artgenossen ist doch mindestens genauso wichtig.

Ich könnte auch fragen: brauchen Türken Türken, wenn sie in der Fremde sind oder brauchen Deutsche Deutsche? Wann immer man im Ausland oder auch im Inland schaut, dann wird man merken, dass sich Menschen der gleichen Sprache und des gleichen Ursprungs gerne zusammenfinden, ob das jetzt Ausländer in Österreich sind oder Österreicher im Ausland.

Viele Bedürfnisse können für den Hund durch den Menschen abgedeckt werden, aber all das, was den Hund ausmacht, das werden wir nie 100%ig verstehen können und es ist für mich ganz selbstverständlich, dass ein Tier auch ein Bedürfnis nach Seinesgleichen hat.

Und selbst wenn es ganz nett aussieht, wenn der Hund nur an seinem Menschen pickt und ihn anhimmelt, dann hat es für mich doch immer den leichten Touch des Unnatürlichen, manche wirken da echt wie Roboter.

lg
Bonsai
 
Diese Aussage habe ich auch mal von einem Trainer gehört.

" Lasst eure Hunde nicht mit anderen Hunden spielen."
Auf meine Frage warum und wozu gibts dann eine Welpengruppe?
meinte er: " Es reicht völlig wenn der Hund bis zum 12 Monat mit anderen spielt. Danach muss man es unterbinden, weil der Hund sonst nicht mehr folgt, wenn er andere Hunde sieht."

Was für ein Schmarrn..

Tsja der gute Mann ist ein sehr ehrgeiziger Hundesportmensch, sein Hund absolut unverträglich mit anderen Hunden, wurde mit den Worten:" Gehts weg, weil der beisst." zum Tunier geführt. Ja schön, er hat ein paar Pokale gewonnen. Aber dieser Hund durfte niemals ein Hund sein. Wurde ihm verboten.
:(
Leider habe ich diese Aussage bisher nur von überaus ehrgeizigen Hundesportlern gehört. Die Hunde sind super am Platz, aber total agressiv gegenüber Artgenossen und kommen ausserhalb des Platzes nur selten von der Leine.

Kein Mensch, kann einen Hund den Spielpartner Hund ersetzen.
Kein Mensch, kann einem Hund, einen Hund ersetzen.

Hunde brauchen diesen Kontakt. Ihnen das zu verbieten, würde den Hund nur verwirren und agressiv und oder ängstlich werden lassen.
Es gibt Hunde die den Kontakt mit anderen Hunden scheuen. Dies hat sicher Gründe.

In einer Hundezone kommen meine beiden auch nicht zurecht. Hauptgrund: Sie sind es gewohnt lange Spaziergänge zu machen. In einer HZ wird ihnen fad.
Paige schrieb:
Heute ist das eine Hundezone, Begegnungen verlaufen verkrampfter, oft kracht es und etliche Hunde nehmen mehr Schaden als es ihnen nutzt.
In einer kleinen Hundezone ja.
Aber selbst auf einer großen Wiese muss es nicht immer entspannt zugehen.
Zumal Hunde sich gerne in der Nähe ihrer Menschen aufhalten und auch dort spielen. Am liebsten bei den Beinen ;)

Ich bevorzuge die großen Wiesen verbunden mit einem Waldspaziergang.
Hier gibt es diese Möglichkeiten noch.

Auch kommt es auf den Hund an. Manche Hunde können nicht genug Spielpartner haben, andere wiederum bevorzugen Hunde ihresgleichen, oder langhaarige, andere wiederum kommen mit vielen anderen Hunde auf einen Haufen nicht zurecht. Wie mein Rüde zb. In einer kleinen HZ hat er keinerlei Ausweichmöglichkeit. Daher vermeide ich solche Situationen.
Beim Spaziergang in einer Gruppe, ist er viel entspannter.
War jetzt ein bissl OT..

Ja, Hunde brauchen Kontakt zu anderen Hunden. Wieviel Kontakt muss jeder Hundehalter selber wissen. Er kennt seinen Hund am besten.
 
Bonsai schrieb:
... Und selbst wenn es ganz nett aussieht, wenn der Hund nur an seinem Menschen pickt und ihn anhimmelt, dann hat es für mich doch immer den leichten Touch des Unnatürlichen, manche wirken da echt wie Roboter.
...
Ganz ehrlich: Für mich schaut das zwar auch ganz kurz lieb aus, im Grunde find ich's aber entsetzlich! Mir drängt sich dabei immer der Gedanke an eine Demonstration der "menschlichen Überlegenheit" über ein versklavtes Geschöpf, das zu funktionieren hat, auf. Mit Menschen darf man's ja nimmer machen, dafür hamma ja die Hunde ...
Ich bin sehr dafür, dass Hunde gut erzogen und alltagstauglich sind, sie sollen im Sport oder bei der Jagd "funktionieren" (sofern sie dafür geeignet sind) etc., sie sollen aber trotz allem noch Hunde sein dürfen, mit all ihren Ansprüchen und Bedürfnissen. Und dazu gehören nun mal auch regelmäßige innerartliche Kontakte.
 
Irish schrieb:
Danach muss man es unterbinden, weil der Hund sonst nicht mehr folgt, wenn er andere Hunde sieht."

wenn er das wirklich glaubt hat er keine bindung zu seinen hunden imho :rolleyes:

meiner hat auch immer brav die ohren zugeklappt am anfang als er zu mir noch keine bindung und kein vertrauen hatte, inzwischen lässt er sich a. von hunden abrufen b. wenn er nen hund wo gehen sieht und will hin und ich sag nein bleib bei mir ists nein und er bleibt bei mir

er hat sicher viele hundekontakte aber folgen kann er trotzdem *kopfschüttel*
 
blackysfrauli schrieb:
wenn er das wirklich glaubt hat er keine bindung zu seinen hunden imho :rolleyes: ...
... bzw. ein "etwas anderes" Verständnis des Begriffes "Bindung" - um es höflich auszudrücken! ;)
 
Also wenn meine Hündin sich nicht mit anderen Hunden mal austoben könnte, würd sie wahrscheins durchdrehn.
Ich merk ja jetzt schon wie viel sich aufstaut, weil ich wegen dem blöden Wetter grad nirgends mit ihr hin kann dafür (sie ist so wasserscheu, geht nicht mal in nasses Gras).
Und ansonsten könnt ich ihr auch bei weitem nicht bieten was andere Wauzis können. Wie jemand anderer erwähnte alleine schon von der Kondition her. Das Mädel ist so ein Wirbelwind, da käme ich niemals nicht hinterher bzw. mit.
 
kontakt zu anderen hunden ist m.e. sehr wichtig. allerdings suche ich diesen mit aus. käfig ähnliche hundezonen werden prinzipiell gemieden.

ich habe eine hündin die an mir pickt, trotzdem zeit hat um begegnungen mit gleichartigen zu geniessen. das hat so manchen vorteil für hund und mensch.
es ist mir wichtig das sie spass mit mir hat, sie soll bei bedarf bei mir picken. hat weniger mit "dienen" oder gar sklaverei zu tun sondern eher damit das hund auf diese weise mehr freiheiten hat. um dieses verhalten zu fördern bedarf es keiner peitschenhiebe, ein guter draht zum hund ist notwendig, ein wenig wissen wie hund lernt schadet auch nicht. schlussendlich eine ordentliche portion einfühlungsvermögen und lernbereitschaft seitens des halters, dann kann eigentlich nicht die rede von sklaverei sein.

das eine schliesst das andere nicht aus
 
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