Beutespiel mit Junghunden

Waldi

Junior Knochen
da mein junghund jetzt auf den geschmack des beutespieles gekommen ist, möchte ich euch bitten einige erfahrungen zu posten.
bei uns besteht folgendes problem:

da er sehr gerne mit herrchens verknotetem leibchen spielt, kommt er immer um mit herrchen um die wette zu ziehen. ihm gefällt es auch ganz gut, da er immer wieder kommt auch wenn er gewinnt. allerding habe ich folgendes problem dabei, das er trotz stark wedelnder rute dabei knurrt.
mir gefällt das allerdings nicht so, und ich beende infolge das spiel, da ich nicht irgendwelche agressionen herrausfordern will.

ist das bei allen rassen so ???
wie ist eure erfahrung ??

lg, waldi
 
Hallo,
also, wenn es spielerisches Knurren ist, das machen meine heute noch. Ich kann auch bei meinen Erwachsenen Hunden alles aus dem Maul nehmen, auch wenn sie knurren. Damit meine ich aber nicht, dass sie die Lefzen hochziehen oder sogar die Nase krausen und das Rückenfell hochstellen.
Generell gegen die Ziehspiele ist zu sagen, dass man es nicht machen sollte, so lange der Hund noch nicht umgezahnt hat. Auch danach noch etwas vorsichtig sein, sonst gibt es einen Fehlbiss.
Beobachte das Verhalten Deines Hundes. Laß die Situation nicht zu sehr eskalieren. Beobachte das Verhalten Deines Hundes und handel nach Deinem Gefühl. Du wirst sicherlich merken, ob es Spaß ist oder Ernst wird. Das Spiel abzubrechen ist richtig. Denn der Boss sagt wann das Spiel beginnt und wann es endet.
Bis dann ...
Ingrid
 
hallo

also so gut wie ich die situation einschätze
ist es ein spielerisches knurren. er zieht weder lefzen hoch, noch stellt er rückenhaare
auf. mit einem "aus" ist die sache auch beendet. allerdings habe ich leichtes bedenken da es sich ja wieder um eine berühmt berüchtigte Rasse handelt.
 
Hallo Waldi,
auch wenn es sich um eine *berüchtigte*Rasse handelt würde ich das rumgrummeln beim spielen nicht überbewerten.Auch meine beiden grummeln beim toben wie die Irren,vor allem beim Stöckchen ziehen(ein Hund an jedem Ende;o)).Solange es nicht mit Lefzenflattern,krauser Nase oder hochgestelltem Fell einhergeht ist es völlig in Ordnung,auch bei *unseren*Rassen

Liebe Grüße
Nicole,Dixi und Louis

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Waldi:
hallo

also so gut wie ich die situation einschätze
ist es ein spielerisches knurren. er zieht weder lefzen hoch, noch stellt er rückenhaare
auf. mit einem "aus" ist die sache auch beendet. allerdings habe ich leichtes bedenken da es sich ja wieder um eine berühmt berüchtigte Rasse handelt.
[/quote]
 
hallo waldi!
das knurren ist ein ist ein zeichen dafür daß dein hund innerhalb dieses "beutespiels" überfordert wurde(zu stark belastet)-du hast den hund wahrscheinlich in dieser situation(knurren)bereits öfters bestätigt und damit dieses verhalten gefestigt bzw.bestätigt-ich würde dir empfehlen in die andere richtung zu arbeiten:den hund immer nur konfliktfrei bestätigen daher fort vom hund nicht ansehen und bei der ersten aktiven handlung des hundes(kein knurren)bestätigen.generell würde ich dir empfehlen dich über triebförderung zu informieren(am besten videos-dar am anschaulichstem)
 
Hi Waldi,
wie sehen denn die Augen bei Deinem Hund aus, wenn er während des Ziehspieles knurrt.
Der Augenausdruck ist viel wichtiger als alle anderen Körpersignale. Daran kannst Du immer erkennen, wie der Hund gelaunt ist.
Im übrigen: Ziehspiele sollten grundsätzlich nicht übertrieben werden, da sich Hunde gerne daran hochsteigern. Hier geht es allerdings nicht um Rangordnungskämpfe (vorausgesetzt die soziale Rangordnung zwischen Euch ist ok), sondern um Beute = so etwas ähnliches wie die Futterrangordnung, die ja überhaupt nichts mit der soz. Rangordnung zu tun hat.
Suchspiele sind viel besser geeignet, strengen die Nase und das Gehirn besser an.
Viele Grüße
Wolf
 
zuerst mal recht herzlichen dank für eure resonanz.
zu schnofl:
ich denke nicht das mein hund beim ziehspiel
überfordert wurde und das er dadurch knurrt.
bevor wir das spiel das erste mal spielten, hatte er schon geknurrt, da spielte er alleine. er nahm sich seinen beißring, lief umher, schüttelte mit dem kopf und knurrte dabei. das ist das gleiche knurren wie beim ziehspiel. ganz anders ist es beim spielen mit anderen junghunden. da gibt es kein knurren oder bellen, auch wenn das der andere hund tut lässt ihn das kalt.

zu wolf:
also die rangordnung ist bei uns 100%ig OK.
mit dem hochsteigern der hunde gebe ich dir recht. klingt irgendwie einleuchtend.
das suchspiel haben wir schon öfters praktiziert, und werden es auch weiter tun.


[Dieser Beitrag wurde von Waldi am 29. Dezember 2000 editiert.]
 
Das »Zieh-Spiel«...also ich kenne nur ganz wenige Hunde, die dieses Spiel nicht lieben! Das sind dann meistens Hunde mit recht geringem Selbstvertrauen. Meine Hunde lieben es, mit mir oder untereinander um die Wette zu zeihen. Solange ich dabei bestimme, wann es genug ist, kann das Spiel ruhig laut und knurrend ablaufen, ich knurre mit meinen Hunden sogar mit! Da ich auch einen dieser »Listen«- Hunde habe, spiele ich nie so wild, wenn andere Leute dabei sind, man muss ja die Hysterie mancher Menschen nicht fördern...da meine Hunde gut erzogen sind, genügt dafür ein konsequentes »AUS«...solange Du Deinen Junghund gut sozialisiertst und er immer weiss, wer der Boss ist, sehe ich überhaupt kein Problem in diesem Spiel. Rangordnung ist Rangordnung, Boss ist Boss. Egal ob es ums Spielen oder ums Futter geht.
 
Als Hundetherapeut der PHÖ muß ich in Deinem Fall "Schnofl" fast ausschließlich recht geben.Außer daß Dein Hund schon unbedingt überlastet ist.Bei Deinen Beutespielen,die übrigens auch für das Suchverhalten eine sehr große Rolle spielen,sprichts Du augenblicklich nur die falschen Triebe an.Nämlich die Beuteagression,und Agressionstriebe im allgemeinen.Auch dadurch erhältst Du später keinen agressiven Hund,da die Agression ja fast ausschließlich auf die Beute ausgerichtet ist.Du bekommst lediglich einen Hund,der sich später in seinem Beuteverhalten wahrscheinlich etwas unsicherer zeigt,als wenn er richtig gearbeitet würde.Wenn Du "Schnofls"Ratschläge befolgst,und dem Hund seine Beute in dem Moment überläßt,wenn er nicht knurrt,wird er dieses Verhalten bald ablegen.Die Phö veranstaltet Seminare wo diese Sachen,nähmlich der richtige Aufbau eines Junghundes,auch aufgegriffen werden.Auf jedenfall solltest Du Dich vorher noch etwas besser Informieren,denn gerade in dieser Phase der Ausbildung werden die meisten Fehler begangen,die später dann nur noch schwer zu beseitigen sind.Viele Grüße und viel Spaß bei der Arbeit mit deinem Hund.
 
Auch solltest Du in der Aufbauphase das spielerische ablassen,gleich mit einbauen.Dies sollte ohne Einwirkungen,absolut zwanglos geschehen.Wenn der Hund begriffen hat, daß das Ablassen zum Beutespiel gehört,wirst Du auch später einen Hund besitzen,der ein absolut sicheres Trennen von der Beute ohne Zwangskorrekturen zeigen wird.Denn gerade durch sogenannte Zwangskorrekturen zerstörst Du Dir wieder einen großteil Deiner aufwendigen Aufbauarbeit.Meine Hunde trennen sich teilweise schon im Alter von 3 Monaten aktiv,freudig und blitzschnell von der Beute,ohne jemals vohrher korrektiert worden zu sein.Dabei sollte Dir aber auf jedenfall ein Fachmann zur Seite stehen,der dafür auch die nötige Geduld aufbringt.Die Zeiten des Zwangs aus,sind vorbei.Außerdem sind Hunde die ein aktives aus beherrschen wesentlich sicherer, da konfliktfrei bei dieser Übung.Was für eine Rasse besitzt Du eigentlich,denn auch hier gibt es große Unterschiede.Mit sportlichen Grüßen an Dich und Deinen Hund Günther
 
hallo günther

zuerst mal vielen vielen dank für deinen fachmännischen rat.
nach den postings wusste ich eigentlich nicht was jetzt sache war. einer hat diese meinung der ander hat diese meinung. das ist aber ganz normal.
ich habe einen 5 1/2 monate alten staffordshire bullterrier (rüde).
hab ansonnsten keine probleme mit ihm. im verhalten gegenüber kindern, menschen und auch anderen hunden, tadellos.
besuche seit seiner 12. lebenswoche eine hundeschule. natürlich den welpenkurs.
auch dort gab es nie probleme. nach abschluss des kurses war er für den junghundekurs noch zu jung. deshalb entschloss ich mich nochmals für einen welpenkurs, da dort sehr viel gespielt wird.
was ich bei der sache nicht verstehe, das er vor dem ersten beutespiel auch schon knurrte.
da spielte er allerdings alleine. ebenfalls bellt er zeitweise wenn er alleine spielt.
ansonnsten ist er doch ein sogenannter "nichtbeller".
ich wollte nur ein paar erfahrungen hören, da ich doch keine agressionen hervorrufen möchte.
 
Hallo Waldi!
So wie Du Deinen Hund beschreibst,ist es ein ganz normales Verhalten eines Junghundes.Hier werden am Anfang alle möglichen Triebe des Junghundes angesprochen,da er ja noch keinerlei Erfahrung im Umgang mit diesen hat.Deine Aufgabe ist nun,seine Triebe zu kannalisieren und in die richtigen Bahnen zu leiten.z.B Agression in Beutetrieb und so weiter.Ich will hier eigentlich noch gar nicht von richtiger Agression sprechen.Aber Du siehst,wie man durch geziehlte Beutearbeit seinen Hund formen kann.Erwünschte Triebe werden verstärkt,unerwünschte werden abgeschwächt bis lahmgelegt.Mit viel Arbeit bekommt man so einmal den Hund wie man ihn sich vorstellt.Natürlich müßen die erwünschten Triebe genetisch vorhanden sein.Tiebe sind zwar förderbar,aber auch nur bis zu einem gewissen Grad.Die richtige Aufbauarbeit erfordert sehr viel Feingefühl für den Hund,und vor allem sehr viel Erfahrung.Die Technik ist schnell erlernbar,aber das Gefühl bringt jemand mit oder nicht.Darum gibt es auch bei der Schutzarbeit sehr gute Aufbauhelfer mit viel Gefühl führ junge Hunde,aber auch sonst sehr gute Schutzhelfer die als Aufbauhelfer trotz jahrzehntelanger Erfahrung nicht unbedingt geeignet sind.Aber der Beutetrieb soll ja nicht immer gleich den Schutzdienst darstellen.Praktisch ist er Voraussetzung für jede Hundesportart.Vor allem für Fährte,Unterordnung,Agillity und vieles mehr.Viel Spaß mit Deinem Staffi Günther
PS.Ich selbst habe Americans und Rottweiler.Durch Markus einen Freund von mir,der ebenfalls Staff Bulls hält,und sie als Rettungshunde und im Schutzdienst fürt,außerdem betreibt er Breitensport und konnte heuer mit seiner Brenda (Staff Bull) jedes Turnier gewinnen(Cupsieger)habe ich viel mit dieser Rasse zu tun,und bin ebenfalls begeistert,von diesen liebenswerten kleinen aber echten Arbeitshunden.
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Waldi:


ist das bei allen rassen so ???
wie ist eure erfahrung ??

lg, waldi
[/quote]
Also einsehr wichtiger Punkt wurde m.E. noch nicht erwähnt:

JEDES Spiel beginnt und endet mit einem Hörzeichen, dies ist altersunabhängig.

Warum dein Hund durch das Spiel überfordert sein soll habe ich nicht ganz verstanden.

Knurren ist nicht gleich Knurren, da gibt es eine große Variationsbreite, die Augen sind dabei sehr wichtig, swie auch Wolf schon schrieb.

Wenn der Hund knurrt und Du das Spiel dann sofort beendest, könnte er sich angewöhnen, wenn ich knurre bin ich Chef, das ist bestimmt nicht erwünscht.
Gemeinsames Brummen und Knurren während des Spiels ist da schon angemessener und kurz nach dieser Phase das Spiel abbrechen, d.h. lernt er, wenn ich lange spielen will, dann halt ich besser die Klappe, denn danach ist bald Schluß.
Ich bin der Ansicht, dass man möglichst viele Spielideen entwickeln sollte, so dass man ein übertriebenes Hineinsteigen vermeiden kann.
Mit einem Terrier, egal welchem, wäre ich mit Spielen, die mehr als reines Zupacken erlauben allerdings vorsichtig, denn Terrier haben die ganze Jagdsequenz intus und nicht wie z.B. Retriever nur einen Teil.
Ich würde daher das Orientieren-Suchen,Finden-Zupacken im Spiel versuchen zu fördern durch Ballspiele z.B. und das Zerren nicht unbedingt als einziges Spiel spielen.

Warum Suchspiele Junghunde überfordern sollten, ist mir nicht klar, es kommt dabei auf die Aufgabenstellung an.

Ich halte es bei meinen Hunden allerdings so:
wenn ich einen Gegenstand berühre ist er mein.
Ely, der Retriever spielt dann auch mal den Bockigen und wir liefern uns ein langes Blick oder Ignoranzduell, das ist jedoch auch ein Spiel, keine Rangordnungsauseinandersetzung bei uns, doch bei ungeschicktem HF könnte es dazu führen, denn wenn man sich darauf einläßt, muß man bis zum bitteren Ende durchhalten und nicht zwischendurch ans Telefon springen.

Meine Weimeranerin gibt immer sofort aus, d.h. legt Beute in die Hand.Das hat ihr niemand beigebracht, sie kann nicht anders.

Beide mögen Zerrspiele jedoch nicht, weder untereinander noch mit anderen Hunden.

Mit Staffs, Pit und Co hat mein Rüde, früher als sie noch frei rumliefen, gerne Ringkämpfe veranstaltet:
Sinn des Spiels war den anderen durch Anrempeln aus dem Gleichgewicht zu bringen, sich dann geschickt aus der Bodenlage wieder aufzurichten, um das Nachlaufen-Rempeln, dass die Knochen krachten, wieder aufnehmen zu können.
Alles lief absolut lautlos ab, akustisch und körpersprachlich, also kein Fletschen oder Fellstellen.Staffs, Pits und Co waren die einzigen Rassen, welche dieses Spiel kannten und wie Ely genossen.Leider Schnee von gestern!!!!
Mit mir rauft er auch gerne so, rempelt und kugelt nach allen Richtungen durchs Bett oder über die Wiese. Das sieht für Aussenstehende recht seltsam aus, wenn Frauchen und Hund über die Wiese kugeln, doch ihm macht es riesig Spass - so etwas täte die Weimaranerin nie.
Sie läßt sich nach allen Richtungen durchkraulen und sucht und bringt alles für ihr Leben gern.Je schwieriger die Suche, um so besser, am Liebsten Bringsel verweisen eines Menschen im Gelände.
Der Hinweg mit Nase und Wind, der Rückweg zu mir Luftlinie, mit mir zusammen den Weg, auf dem ich am schnellsten Folgen kann.

Good luck weiterhin
Shiva
 
Oben