I
Irish
Guest
Dramatische Zustände haben Kontrolleure der Bezirkshauptmannschaft auf dem Hof eines 77-jährigen Landwirtes in Hinterstoder vorgefunden. Rinderkadaver lagen im Stall und sogar im Wohnhaus. Der Landwirt und seine Schwester zeigten ebenfalls Anzeichen von Verwahrlosung.
Was als Tiertragödie seinen Anfang genommen hatte, stellte sich rasch als menschliches Drama heraus. Die Bezirksbehörden waren schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden, dass der 77-jährige Landwirt in Hinterstoder seine Tiere nicht mehr ordentlich versorgen konnte.
Unhaltbare Zustände vorgefunden
So wies zum Beispiel der Stall erhebliche bauliche Mängel auf. Es wurden Auflagen angeordnet, doch der Bauer hielt sich nicht daran. Als am Montag eine Abordnung der Bezirkshauptmannschaft mit dem Amtstierarzt zur Überprüfung kam, fanden sie unhaltbare Zustände vor.
Totes Kalb im Wohngebäude
Im Stallgebäude lagen zwei mumifizierte Rinder, einige Tiere waren im Erdgeschoß des Wohnhauses untergebracht, weil der Stall zu sehr eingefallen war. Auch im Wohngebäude fanden die Kontrolleure ein totes Kalb.
Zwangseinweisung für Schwester
Die restlichen Tiere, neun Kälber und 42 Schafe wurden dem Landwirt behördlich "entnommen" und per Lkw abtransportiert. Während der Kontrolle war der 77-jährige Bauer nicht anwesend, lediglich seine 81-jährige Schwester, die mit ihm den Hof bewirtschaftet.
Weil die Frau verwahrlost wirkte, wurde die Amtsärztin hinzugezogen, die sie ins Wagner-Jauregg-Krankenhaus einweisen ließ. Die Frau wehrte sich allerdings heftig, am Ende musste sie im Rettungsfahrzeug mit Handschellen gefesselt werden.
Landwirt in Nervenklinik gebracht
Die Behörde befürchtete, dass sich der 77-jährige Landwirt etwas antun könnte, und ließ ihn suchen. In einem Waldstück wurde er aufgegriffen und ebenfalls ins Wagner-Jauregg-Spital gebracht.
Kritik des Bürgermeisters
In der Gemeinde ist die Bestürzung über die Tiertragödie groß, doch das Vorgehen der Behörde im menschlichen Bereich kann Bürgermeister Helmut Wallner nicht verstehen: "Ich war verwundert, dass man zwei Menschen, die eigentlich normal denken können, aber ein bisschen außerhalb der Norm leben, in so eine Anstalt einweisen kann. Das ist für mich menschlich eine Katastrophe."
Ehemaliger Vorzeigebetrieb
Der Hof des 77-jährigen Landwirts sei früher stets ein Vorzeigebetrieb gewesen. Dass der Bauer ein besonders stolzer Mann war, der niemals um Subventionen angesucht und bis zum Vorjahr nicht einmal eine Pension beantragt hätte, sei kein Grund, das Geschwisterpaar zwangseinweisen zu lassen.
Gemeinde will helfen
Die Gemeinde hat sich nun des Geschwisterpaares angenommen. Feuerwehr und freiwillige Helfer haben das Haus wieder bewohnbar gemacht. Noch Mittwochnachmittag sollen der Mann und seine Schwester zurückkehren können. Gemeinde und Sozial-Organisationen wollen dafür sorgen, dass die beiden alten Menschen in Zukunft mit ihren Schwierigkeiten nicht allein gelassen werden.
Was als Tiertragödie seinen Anfang genommen hatte, stellte sich rasch als menschliches Drama heraus. Die Bezirksbehörden waren schon mehrfach darauf aufmerksam gemacht worden, dass der 77-jährige Landwirt in Hinterstoder seine Tiere nicht mehr ordentlich versorgen konnte.
Unhaltbare Zustände vorgefunden
So wies zum Beispiel der Stall erhebliche bauliche Mängel auf. Es wurden Auflagen angeordnet, doch der Bauer hielt sich nicht daran. Als am Montag eine Abordnung der Bezirkshauptmannschaft mit dem Amtstierarzt zur Überprüfung kam, fanden sie unhaltbare Zustände vor.
Totes Kalb im Wohngebäude
Im Stallgebäude lagen zwei mumifizierte Rinder, einige Tiere waren im Erdgeschoß des Wohnhauses untergebracht, weil der Stall zu sehr eingefallen war. Auch im Wohngebäude fanden die Kontrolleure ein totes Kalb.
Zwangseinweisung für Schwester
Die restlichen Tiere, neun Kälber und 42 Schafe wurden dem Landwirt behördlich "entnommen" und per Lkw abtransportiert. Während der Kontrolle war der 77-jährige Bauer nicht anwesend, lediglich seine 81-jährige Schwester, die mit ihm den Hof bewirtschaftet.
Weil die Frau verwahrlost wirkte, wurde die Amtsärztin hinzugezogen, die sie ins Wagner-Jauregg-Krankenhaus einweisen ließ. Die Frau wehrte sich allerdings heftig, am Ende musste sie im Rettungsfahrzeug mit Handschellen gefesselt werden.
Landwirt in Nervenklinik gebracht
Die Behörde befürchtete, dass sich der 77-jährige Landwirt etwas antun könnte, und ließ ihn suchen. In einem Waldstück wurde er aufgegriffen und ebenfalls ins Wagner-Jauregg-Spital gebracht.
Kritik des Bürgermeisters
In der Gemeinde ist die Bestürzung über die Tiertragödie groß, doch das Vorgehen der Behörde im menschlichen Bereich kann Bürgermeister Helmut Wallner nicht verstehen: "Ich war verwundert, dass man zwei Menschen, die eigentlich normal denken können, aber ein bisschen außerhalb der Norm leben, in so eine Anstalt einweisen kann. Das ist für mich menschlich eine Katastrophe."
Ehemaliger Vorzeigebetrieb
Der Hof des 77-jährigen Landwirts sei früher stets ein Vorzeigebetrieb gewesen. Dass der Bauer ein besonders stolzer Mann war, der niemals um Subventionen angesucht und bis zum Vorjahr nicht einmal eine Pension beantragt hätte, sei kein Grund, das Geschwisterpaar zwangseinweisen zu lassen.
Gemeinde will helfen
Die Gemeinde hat sich nun des Geschwisterpaares angenommen. Feuerwehr und freiwillige Helfer haben das Haus wieder bewohnbar gemacht. Noch Mittwochnachmittag sollen der Mann und seine Schwester zurückkehren können. Gemeinde und Sozial-Organisationen wollen dafür sorgen, dass die beiden alten Menschen in Zukunft mit ihren Schwierigkeiten nicht allein gelassen werden.