Angst vor Geländern und Türen

PeterNala

Neuer Knochen
Hallo, ich bin neu hier im Forum und hoffe, hier mich mit vielen anderen Menschen austauschen zu können. Meine Nala ist ein Labradormischling und ca. 2 Jahre alt.

Vor einer Woche habe ich sie vom Tierheim übernehmen dürfen. Nala ist eine ganze liebe, jedem zugewandte Hündin die aus einem staatlichen Tierheim in Rumänien kommt. Die letzten 5 Monate hat sie in Deutschland in einer Pflegestelle mehrere Hunde kennen gelernt. Ihr Sozialverhalten würde ich als sehr gut bezeichnen. Sie versteht sich mit allen bzw. Ignoriert alle Tiere und Menschen.

In dieser doch sehr kurzen Zeit hat sie eine tolle Bindung zu mir entwickelt. Sie hat ihr neues Zuhause schon akzeptiert und unter Beschlag genommen und freut sich auf jeden Spaziergang, den wir bisher fast nur im angrenzenden Wald bzw. Feldern absolviert haben.

um sie nicht direkt zu überfordern, möchte ich step by step ihr neue Dinge zeigen. Sie kennt außer Tierheim nichts anderes und ich verstehe, dass dies sehr langsam passieren muss.

allerdings habe ich gestern, als wir ins Dorf gingen, zwei Dinge bemerkt, vor denen sie Angst hat.
1. Geländer
Sie läuft problemlos Treppen, nur wenn Geländer links und rechts sind weigert sie sich die Treppe zu gehen. Selbst der Umweg über einen für Behinderte extra geschaffenen Weg war nicht möglich, weil auch dieser von Geländern umgeben war.

2. Türen
bei allen Türen oder Toren, durch die wir gehen, hat sie ähnliche Probleme. Dann rennt sie ganz schnell dadurch und dann bleibt sie
aber auch direkt sitzen.

Kennt jemand von euch das Problem bzw. Hatte es auch schon. Habt ihr einen Lösungsvorschlag, ihr die Angst davor zu nehmen?

Vielen Dank für eure Tipps!
liebe Grüße
Peter
 
Kein großes Problem...
a. Ruhe, nur raus, wenn niemand da ist. Früh morgens und spät abends.
b. Euch gnadenlos beim Hund einschleimen - neumodisch Bindung. Lieblingsleckerchen finden. Leberwurst oder... Unser Tier mag Schlagsahne.
Dann legst Du im Haus Spuren damit. Und zu den Leckerchen sagst Du eben LECKER oder KEKS oder ... So lernt er zuerst angenehme Kommandos.
Vllt verwechselt der Hund Geländer mit Gitter? Du bindest den Hund in der Nähe an und gehst selbst dort rauf und runter. Dann mit dem Hund NICHT auf diese Treppe, sonder weg. Wenn Dein Hund Dir überall hinterher latscht, legst Du zur und auf der Treppe die Leckerchen aus, gehst die Treppe hoch und jemand kommt mit dem Hund hinterher. Man könnte auch noch vor der Treppe SITZ sagen, und da Hunde niemals gehorchen... ;)

Wenn das mit der Treppe klappt, dann erledigst sich vllt schon das mit den Türen. Sonst ähnlich. KEIN ZWANG.
Das dauert ein Jahr. Mindestens. Und wenn Ihr dann den Hund mit "Bindung" usw. total versaut habt, müsst Ihr ihm Unterordnung beibiegen. :ROFLMAO:
Na ja, mit der Unterordnung kann man ja auch schon nebenher anfangen. Unser Hund hatte beim Vermehrer gar keine menschlichen Stimmen gehört und verstand daher den Sinn der Stimme und der Kommandos gar nicht und war ständig im Dauerstress. Dabei lernt er nichts.

Es gibt also Sachen, die sich auch ein Trainer gar nicht vorstellen kann. Man muss sehr gründlich beobachten, nachdenken und forschen. Das Erforschen der Vorgeschichte (Anamnese) ist die Grundlage für das ganze spätere Leben.
 
2. Türen
bei allen Türen oder Toren, durch die wir gehen, hat sie ähnliche Probleme. Dann rennt sie ganz schnell dadurch und dann bleibt sie
aber auch direkt sitzen.
Unsere Tessa, Griffon-DK Mix, ging nur durch Türen, die ganz offen waren -.Sie ist aus dem Tierschutz und wurde als Junghund alleine auf einem Bauernhof zurückgelassen, dort war sie wochenlang auf sich gestellt und niemand weiss, was passiert ist. Sie hatte allerdings Angst vor Wind bzw, dem Klappern von Rolläden oder Brettern, wenn sie im Haus war. Wir können nur vermuten, dass sie damals wohl in einem Stall o.ä. Schutz gesucht hat und dort einen Sturm erlebt hat. Anfangs reichte schon Zug der Lüftung im Auto, dass sie Stress zeigte, GDS hatte sie das Terrortier - wie alle Foxls sehr geschickt im Öffnen von Türen und absolut unerschrocken. An ihm hat sie sich orientiert und als Türöffner war er auch ganz brauchbar ;) Deswegen konnten wir die Sache langsam angehen ohne extra Belohnungen - Wenn sie dem Terrortier durch einen grossen Türspalt in die Küche gefolgt ist, gab es keine grosse Lobhudelei, aber der Futternapf stand dort, - Alltag eben, keine grosse Sache. Aber wie gesagt, sie hatte ein Vorbild, da war das einfacher.
Lass Nala Zeit anzukommen, und erkundige dich mal auf der Pflegestelle, ob sie dieses Verhalten bereits dort gezeigt hat, eventuell haben sie schon daran gearbeitet oder sie wissen den Grund. Evtl. wurde sie mit einer Falle gefangen, das könnte ihre Angst erklären. Wenn du mit ihr bei Fuss übst und sie das gut zeigt, kannst du mit ihr langsamer zwischen zwei Pfosten gehen, dann z.B. durch einen Rosenbogen.. - je weiter der Abstand desto besser für den Anfang. Und nochmal, bei Tessa war es besser sie für das bei Fuss gehen zu belohnen und nicht für das Passieren einer Tür-
Ich wünsche dir viel Freude mit deiner Nala und ihr mit dir - Gebt Euch Zeit in einem gemeinsamen Leben anzukommen.
 
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