An meinen Hund (Gedicht)

bernhard

Medium Knochen
An meinen Hund

Als ich sah, wie du geboren,
Nahm ich dich als mein Kind,
Da ich für kleine Hunde,
Nur Zuneigung empfind.

Als ich sah, wie du gewachsen,
Wurdest du mein Kamerad,
Ich liebte dein Laufen und Tollen,
Durch Küche, Flur und Bad.

Als ich sah, wie du gealtert,
Dacht ich an der Zeiten Gang,
Wie warst du mir gehorsam,
Dein ganzes Leben lang.

Als ich sah, wie du gestorben,
Wusst ich wohl, dass jener Tag,
Gekommen war zu nehmen,
Woran mir so viel lag.

Oh, du mein Gefährte,
Der stets ergeben war,
Deine brüderliche Liebe,
War immer für mich da.

Drum hab ich dich so gerne,
Mein liebster treuer Hund,
Und da wir nun geschieden,
Bleibt mein Herz für immer wund.



Frei übertragen aus dem Französischen von Bernhard Mair

 
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Mein Hund stellt mir Fragen,
doch ich antworte nicht.
Auf dem Felde springt er mich kurz an
und stellt mir tausende Fragen ohne zu sprechen.
Seine Augen
sind zwei einzige feuchte Fragen,
zwei prüfende flüssige Flammen
doch ich antworte nicht,
da ich es einfach nicht weiß.


Mein Hund bleibt stehen.
Um die Bienen zu verfolgen
springt er über einen reißenden Fluss,
hört ein Bellen in der Ferne,
pinkelt gegen einen Felsen,
und kommt zurück, um mir seine feuchte Nase
als Geschenk darzubieten.
Durch ihre sanfte Kühle,

zeigt er mir seine Zuneigung,
und mit seinen Augen fragt er mich.

Er fragt mich
warum der Tag, warum die Nacht,
warum der Frühling nichts in seinem Korbe trägt,
was den streunenden Hunden da draußen Freude macht,
nur überflüssige Blumen,
Blumen, Blumen, immer nur Blumen.
Das ist also, was mich mein Hund fragt,
und worauf ich nicht zu antworten vermag.



Frei übertragen aus dem Französischen von Bernhard Mair
 
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