An alle Doggen-Kenner

Anilou

Super Knochen
Wir haben hier auf einer Pflegestelle einen jungen Doggen-Buben sitzen. Er ist 4 Jahre und kastriert und hat bisher mit einem Labbi-Mädchen zusammengewohnt. Er wurde aus schlechten Verhältnissen geholt, wo er nur Gassiegänge von wenigen Minuten und sonst nix kannte.

Ursprünglich sollte er in eine private Auffangstation gebracht werden. Dort angekommen hat der sonst so liebe Hund direkt mal 3 Pfleger angegriffen, so das er wieder angeholt werden mußte. Nun sitzt er auf der Pflegestelle und wartet darauf, das sich entweder ein entgültiger Interessent oder eine neue Pflegestelle ergibt. Da bleiben kann er nicht, da die Pflegestelle im 5. Stock wohnt und datt geht mal gar nicht auf Dauer. Es geht hier aber auch nicht um seine Vermittlung, sondern was anderes.

Der Gute hat eine stattliche Größe von über 90cm, wenn die Pflegestelle richtig gemessen hat. Ist wohl angeblich ein Windhund drinnen, ich würde aber sagen, der ist einfach nur unterernährt.
Er hat in jungen Jahren nur billiges TroFu bekommen, was man auch bereits sieht. Er ist viel zu schnell gewachsen. Bekommt jetzt auch Schmerzmittel, da er sonst gar nicht laufen kann.

Im Haus ist er ein absoluter Traum, aber außerhalb...Oh weh! Sobald er was Fremdes sieht, in fremder Umgebung, rastet er vollkommen aus. Er greift Fremde regelrecht an. Ist bei der Größe nicht gerade vertrauenerweckend.

Liegt das nun an der Rasse? Ich mein, Doggen sind ja sehr sensibel. Schmerzen hat er definitiv keine mehr und toben tut er auch zum ersten Mal im Leben ordentlich.

Was kann die Pflegestelle tun, um diesem Hund die Tage bis zu seiner (hoffentlich baldigen) Verlegung so angenehm wie möglich zu gestalten? Worauf muß sie achten? Sie hat von Doggen gar keine Ahnung und ich ehrlich gesagt auch nicht.
 
Doggen sind unheimliche sensible Hunde und wahnsinnig feinfühlig. Ich brauche meinen Buben nur einmal etwas schärfer anreden und er zuckt schon komplett zusammen.

Gerade so ein sensibler Hund muß von klein auf an alle Dinge rangeführt werden und mit dem Hinblick auf seine Größe auch gut sozialisiert. Ich würde dir raten dringend mit dem "kleinen" Mann einen kompetenten Trainer aufzusuchen, denn dieses Problem wirst deine Bekannte nicht selber beheben können.

Nero the Great hier im Forum hat selber eine "Notdogge" und ist in einer guten Hundeschule. Schreib Sie mal an.
 
Hallo Anilou,

als langjährige Doggenbesitzerin kann ich dir aus eigener Erfahrung nur bestätigen, was ZJD bereits geschrieben hat: Doggen sind sehr, sehr feinfühlig. Grobe Erziehungsfehler bleiben aus meiner Erfahrung durchaus lange verankert und können sich durch "Angriff nach vorne" auswirken. In dieser Situation Ruhe zu bewahren und vor allem: Stabilität vermitteln, ist aus meiner Sicht das wichtigste. Ich konnte auch feststellen, dass dieses Angriffsverhalten zu 99% durch Unsicherheit zustande kommt und ein/e souveräne/r HundeführerIn müsste hier durch Gelassenheit und Umsicht allmählich Vertrauen aufbauen können. Mit unserem Barny arbeiten wir daran mittlerweile sehr erfolgreich.
Was die Pflegestelle erst einmal tun kann: Stressauslöser vermeiden (ruhige Gassirunden möglichst in reizarmer Umgebung), Arbeit am Vertrauen (zu sich rufen, positiv bestätigen, am Grundgehorsam arbeiten); jedes richtige Verhalten anerkennen und fehlerhaftes Verhalten wenn möglich vermeiden, in dem die Auslöser erst einmal weitgehend beseitigt werden.
liebe Grüße
Jambalaika
 
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