Alleine bleiben verlernt?

Jamies Mama

Super Knochen
Hi, ihr lieben Wuffler :)
Nach längerer Forumspause melde ich mich heute mit folgendem Problem:
Ich wurde vor Kurzem von meinem Nachbarn aufmerksam gemacht, dass mein Jamie (Dackelmischling, 8 Jahre) offenbar tagsüber bellt. Da ich teilzeit arbeite, muss er zumindest ein paar Stunden am Tag alleine bleiben, was - soviel ich weiß - bisher immer geklappt hat. Zumindest habe ich beim Weggehen und Heimkommen fast nie etwas gehört (Ausnahme: wenn ich ganz hastig rauslaufen muss und das "richtige" Ritual nicht stattfindet), und auch von den anderen Nachbarn nie Beschwerden bekommen.
Was mich so verdutzt ist, dass er absolut nicht gestresst wirkt, wenn ich ihn wegsperre. Er geht brav auf seinen Platz, macht keinen Mucks, solange ich in Hörweite bin. Wenn ich heimkomme, liegt er recht verschlafen da, der Futterball ist leergefressen (beides deutet ja darauf hin, dass er sich irgendwann beruhigt), nichts kaputt, nur manchmal der Wäschekorb durchwühlt. Er springt auch nicht zur Begrüßung an mir hoch, wie man es von Hunden mit Trennungsangst kennt.
Nun habe ich ihn mit dem Handy ca. 20 Minuten aufgenommen und tatsächlich - Kläffen, Winseln, Kratzen... immer mit längerwerdenden Pausen, aber doch immer wieder. Wenn ich dann vor der Tür stehe - absolute Stille. Ich kann also auch nicht auf das Verhalten reagieren, weil er es nicht zeigt, wenn ich da bin.
Ich würde dem Problem natürlich gerne auf den Grund gehen, denn der Hund hat offenbar Stress und ich daher auch :(.
Wir haben vor Kurzem das Zimmer, in dem er bleibt, geringfügig umgebaut - könnte also eine ungewohnte Situation für ihn sein. Gesundheitlich wird er regelmäßig durchgecheckt, da passt alles.
Ich zemarter mir grade den Kopf vonwegen Babyphon, Kamera, pflanzliche Beruhigungsmittel, Boxentraining, Radio laufen lassen... hat da jemand Erfahrung? Vor allem mit einem schon älteren Hund?
Bei einem privaten Trainer oder Hundesitter bin ich skeptisch, da Jamie extrem unsicher Fremden gegenüber ist und ich mir vorstellen kann, dass ihn das in der Situation noch mehr aufregt - aber vielleicht hat ja jemand andere Erfahrungen gemacht?
In die Arbeit mitnehmen ist leider auch keine Option, da mein Chef allergisch ist und Jamie wohl ohnehin sozial total überfordert wäre.
Bin jetzt schon dankbar für eure Ideen, wie wir das Problem vielleicht lösen können. :)
lg Jamies Mama
 
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sperrst du ihn in ein Zimmer, wenn du arbeiten gehst.. vermutlich ins Bad, weil du schreibst das er den Wäschekorb durchwühlt... Warum sperrst du ihn überhaupt weg? Vielleicht ergibt sich das Problem, wenn er wie gewohnt die ganze Wohnung zur Verfügung hat..
 
Danke, Wolflina. Er ist im Schlafzimmer, wenn ich nicht da bin. Das war schon immer so, dort hat er seinen Liegeplatz und es ist auch am besten isoliert von Geräuschen vom Gang, die ihn vielleicht nervös amchen könnten. Habe aber auch schon überlegt, ob ich ihm mal die Tür zum Wohnzimmer offen lassen soll - er ist ein großer Freund der Couch. :)
 
Danke, Wolflina. Er ist im Schlafzimmer, wenn ich nicht da bin. Das war schon immer so, dort hat er seinen Liegeplatz und es ist auch am besten isoliert von Geräuschen vom Gang, die ihn vielleicht nervös amchen könnten. Habe aber auch schon überlegt, ob ich ihm mal die Tür zum Wohnzimmer offen lassen soll - er ist ein großer Freund der Couch. :)

Versuche das mal, vielleicht fehlt ihm seine Couch... ;)
 
Bitte bitte könnt ihr das privat klären? Ich bin hier echt am verzweifeln und suche nach produktiven Ratschlägen! :o

Tut mir leid, das ist völlig normal, dass sie ständig Threads schreddert und Usern unterstellt, des lesens nicht mächtig zu sein..

Probiere das mit deinem Hund, lasse ihm die Wohnzimmertür auf... vielleicht ist er in einem Alter, wo er seine geliebten Gewohnheiten wie die erwähnte Couch auch tagsüber nicht missen möchte..
 
So typisch Caro...wer lesen kann ist klar im Vorteil (unglaublich, Wäschekörbe stehen nicht immer im Bad :eek:)
il

Ehemals Kisha - Das ist eindeutig stänkern.

@Jamies Mama

Es könnte wirklich sein, dass das Einsperren im Schlafzimmer das Problem sein könnte.

Probiere wolflinas Rat aus. Bitte berichte, ob das Problem dadurch gelöst wird.
 
Danke, Wolflina. Er ist im Schlafzimmer, wenn ich nicht da bin. Das war schon immer so, dort hat er seinen Liegeplatz und es ist auch am besten isoliert von Geräuschen vom Gang, die ihn vielleicht nervös amchen könnten. Habe aber auch schon überlegt, ob ich ihm mal die Tür zum Wohnzimmer offen lassen soll - er ist ein großer Freund der Couch. :)

hat sich sonst noch was verändert...die Gassizeit...hast du weniger Zeit für ihn...manchmal entwickeln Hunde wenn sie älter werden solche Geschichten....weil sie schlechter hören und sehen und deshalb unsicherer werden, alleine...aber so alt ist er ja nicht

Verlernt hat er das Alleinebleiben nicht, er fühlt sich nur scheinbar nicht so recht wohl zu <Zeit, wenn er alleine ist...
 
Ja, was ich auch vermute ist, dass er in letzter Zeit körperlich zu wenig ausgelastet war (gerade heute kann's allerdings nicht sein, wir kommen grade vom Wandern). Sein Alter merkt man ihm zum Glück noch nicht an, er ist total fit, verspielt, hört und sieht gut.
Werde also mal folgendes probieren: Öfter mit ihm joggen gehen und Wohnzimmer zugänglich machen.
Bin aber gerne für weitere Tipps offen bzw. für den Notfall auch für Trainervorschläge, falls sich jemand im Raum Wien die Arbeit mit unsicheren Panikhunden antun möchte ;)
 
Ja, was ich auch vermute ist, dass er in letzter Zeit körperlich zu wenig ausgelastet war (gerade heute kann's allerdings nicht sein, wir kommen grade vom Wandern). Sein Alter merkt man ihm zum Glück noch nicht an, er ist total fit, verspielt, hört und sieht gut.
Werde also mal folgendes probieren: Öfter mit ihm joggen gehen und Wohnzimmer zugänglich machen.
Bin aber gerne für weitere Tipps offen bzw. für den Notfall auch für Trainervorschläge, falls sich jemand im Raum Wien die Arbeit mit unsicheren Panikhunden antun möchte ;)
grad wenn er sehr sensibel ist, können Veränderungen schon große Auswirkungen haben...wenn das Schlafzimmer sich jetzt verändert hat...fühlt er sich da vielleicht nicht mehr wohl...du kannst eh nur probieren...
Wichtig ist auch, das du nicht zuviel Stess hast, wenn du ihn alleine lässt, das merkt dein Hund auch...:)
 
Hier mal meine Meinung , dazu .

Ich frage mich gerade , kann ein Hund wirklich das Alleinsein
verlernen . ?
Oder gab es vorher nicht auch schon leichte Anzeichen , nur
halt nicht so stark wie jetzt . ?

Ich würde auch sagen , das man dem Hund einen größeren
Raum ... sprich Bewegungsfreiheit ... zugestehen sollte .
So hat er die Entscheidung , wo er liegen will.
Ich würde den Hund auch nicht füttern im Schlafzimmer denn
dann muss man auch Wasser bereitstellen . Wenn dann würde
ich dem Hund einen Ochsenziemer anbieten . Den kann er
rumtragen oder sich damit beschäftigen .

Ich kann mir auch nicht vorstellen dass das Umräumen in der
Wohnung , dieses Verhalten beim Hund bewirkt .

Ich kann jetzt nur von mir und meinen Hunden sagen , wir sind
vom Haus in eine Wohnung gezogen und da war rein gar nichts
bei den Hunden .
Sie hatten ihren Schlafplatz wie vorher .
Das einzige , sie konnten nicht zur Eingangstür .
Auch als ich heuer den Rüden einschläfern lassen musste , hat
sich die Hündin nicht verändert . Das einzige wo sie meldet ist ,
wenn jemand läutet oder an der Tür klopft . Aber auch nur kurz .

Die Frage ist halt , die man sich stellen sollte , was hat sich
zwischen Mensch und Hund verändert , das der Hund solch ein
Verhalten zeigt .

Den Hund jetzt mehr zu bewegen , bringt mMn auch nichts ,
meist kommt das Gegenteil dabei raus . Den der Hund will dann
immer mehr unterwegs sein , so dass ein neues Problem entsteht .

Wie gesagt , das ist meine Meinung dazu .

LG .
 
@ DOJO2: Danke für deine Meinung!
Dass ein sensibler Hund, der prinzipiell zu Angst aller Art neigt, durch Kleinigkeiten (Postler hat mal an der Tür geklingelt, Gewitter, neues Möbelstück) ausreichend verunsichert sein kann, dass es zum Aufflackern alter Trennungsängste führt, kann ich mir bei meinem gut vorstellen. Woran es nun konkret liegt, wird mir hier niemand sagen können, schon klar.
Natürlich steht auch Wasser bereit, egal wo der Hund ist. Und das "Füttern" (sprich Kong, Leckerlis in Zeitungspapier etc.) erfüllt genau den Zweck des empfohlenen Ochsenziemers, die Langeweile mit Beschäftigung zu füllen. Ochsenziemer mehr als 1x alle Paar Tage führen leider zu Verdauungsbeschwerden.
Wegen Bewegung: Dass ein angenehm müder, gut ausgelasteter Hund eher bereit ist alleine zu bleiben als ein gelangweilter, der noch auf Action hofft, deckt sich schon mit meinen Erfahrungen und auch mit der Literatur, die ich kenne.
Leider war ich die letzten Monate beruflich mehr eingespannt als sonst - "mehr" Bewegung heißt also nur wieder ein normales Maß. Keine Sorge, ich will meinen alternden Halbdackel nicht plötzlich zum Olympioniken machen ;)

Er darf jetzt in beide Zimmer, was das Bellen zumindest zu reduzieren scheint - er beruhigt sich etwas schneller, ist auch nicht so laut, zumindest war es bei meinem letzten Lauschangriff gestern so.
Meine Tierärztin hat mir zudem etwas Pflanzliches empfohlen (jetzt nicht konkret wegen Alleine bleiben, sondern allgemein für die Nerven, auch in Hinblick auf Silvester etc.) - Sedarom, das testen wir jetzt auch mal.

Wir werden also weiterhin fleißig üben, belauschen und berichten. :)
 
Das sind doch mal schöne Nachrichten, dass er "leiser" geworden ist, weil er jetzt in beide Zimmer darf.. Vielleicht fühlt er sich auf dem Sofa wohler oder es hat ihn wirklich beunruhigt, weil das andere Zimmer umgestellt oder renoviert wurde.. freut mich.. weiter so... :)
 
Was mir auch noch eingefallen ist, ich lasse unseren Hunden immer ein Radio laufen. Nicht laut, aber es ist ein Hintergrundgeräusch. Viell. ist es für Deinen Wuffl auch ein wenig beruhigend.
 
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