Ok, na dann kann ich dir helfen
Erstmal versuche möglichst viel von deiner Familie selbst zu erfahren, Geburtsdaten von Eltern, Tanten, Onkels, Cousinen und Cousins, auch für zurückliegendere Generationen. Gut ist auch immer, wenn man Geburts & Sterbedaten hat, idealerweise auch den Beruf.
Sicherlich Hilfe bekommst du im zuständigen Landes- und Diazösan Archiv, sowie den kleineren Pfarrarchiven, Privatarchiven und Bibliotheken - grade die Unibibliotheken haben oft auch eigene Archive. Unterlagen findest du in Archiven meist am Sterbe- oder Geburtsort, bzw. an langjährigen Wohnorten.
Manche Archive haben auch "Merkzettel" für Familienforscher aufliegen - generell jedoch gilt - trau' niemals dem www, sondern nur den echten Quellen!
Die besten Quellen sind sicherlich Sterbe-, Tauf-, und Heiratsmatriken. Gerade in den Tauf-, und Heiratsmatriken sind oft noch die Eltern der Braut bzw. Mutter aufgeführt, es varriiert etwas, was enthalten ist.
Manche Archive haben auch noch Schulunterlagen, hilft dir aber nur, wenn du weißt, dass die Person dort war. Ebefalls hilfreich könnten Verlassenschafts- und andere Gerichtsakten sein, die sind z.T. auch mit Indices erfasst, d.h. du kannst einfach in den Index schauen ob es zu einem deiner Vorfahren Informationen (Akten) gibt. Eventuell haben manche Archive auch Gesellenbücher und/oder Dienstbotenbücher. Für das 19. Jahrhundert gibt es oft alte Wahllisten, ebenso Amtskalender bzw. Amtsmatrikel - die helfen halt nur was, wenn es sich um einen Beamten im weitesten Sinne gehandelt hat. Außerdem gibt es Totenbücher, in den Sterbefälle und Beerdigungsstellen verzeichnet sind. Z.T. gibt es Meldebücher oder Meldekarten. Unter Umständen Glück haben könnte man mit einem Antrag auf Heimatrecht - über das "Heimatrecht" solltest du dich in einem Geschichtshandbuch auch kurz einlesen.
Stell' dich darauf ein, dass besonders Akten von historisch unbedeutenden oder armen Personen bereits skartiert (vernichtet) wurden.
Auf jeden Fall solltest du Kurrentschrift flüssig lesen können, sonst wirst du nicht weit kommen.
Es gilt eine generelle Aktensperrfrist von 100 Jahren, die nur aufgehoben wird, wenn es sich um direkte Verwandtschaft handelt. Da du aber die Namen deiner Eltern und Großeltern bzw. vielleicht sogar noch der Urgroßeltern eh wissen wirst, dürfte das nicht so ein Problem sein.
Viel weiter als bis ins 15. Jahrhundert wirst du nicht kommen. Darüber hinaus gibt es keine Kirchenbücher mehr. Es wird Daten geben, da hängst du, und da kommst du nicht weiter, einfach weil die Daten nicht mehr da sind bzw. wiedersprüchlich. Vor 100-150 Jahren war es z.B. nichts außergewöhnliches, sein Geburtsdatum nicht zu wissen (der Namenstag war wichtiger!) Und du wirst, je weiter du zurück gehst, in immer mehr Archive reisen müssen... und zwischendurch frustriert sein, weil nichts drinnen ist.
Trotzdem viel Spass!