Abgewöhnen von rassetypischen Urinstinkten bzw. Eigenschaften

Bettinusdan

Super Knochen
ich hab mich in letzter zeit durch die verschiedensten threads, aber auch durch das archiv gelesen.
dabei ist mir aufgefallen, dass viele halter mit rassetypischen eigenschaften ihres hundes ein problem haben.
meistens kommt dann der rat: "man kann dem hund alles abgewöhnen!" oder "ist alles nur erziehung!".
langsam frage ich mich, wieso sich manche leute überhaupt einen hund halten, wenn er dann doch kein hundeverhalten an den tag legen darf?
nur ein paar beispiele zum besseren verständnis:
1.herdenschutzhund darf nciht einmal seinen eigenen garten bewachen,obwohl es sein ureigenster instinkt ist bzw. er genau für so etwas gezüchtet wurde.
2. mit jagdhunden wird ein anti-jagd-training nach dem anderen gemacht
3. bei hütehunden wird bekritelt wenn sie die Kinder "hüten", eine andere alternative wird aber nicht angeboten.

ich hoffe, ihr versteht was ich meine. natürlich muss sich ein jeder hund anpassen, so ist das leben!
aber um nochmal zum beispiel nr.1. zu kommen. da nimmt man sich schon einen herdenschutzhund, gibt ihm keine aufgabe (muss ja nciht unbedingt gleich eine schafherde oder so sein) und wenn er sich dann selbst eine sucht, wird ihm auch dass noch abgewöhnt. WIESO???
oder anders: wieso muss man sich ausgerechnet einen hund nehmen, der von seinen eigenschaften und verhalten her überhaupt nciht zu dem leben des halters passt? weil er hübsch aussieht?

mein Spitz-terrier-mix ist zb. eine kleine kläffen. ABER dieses verhalten ist rassebedingt, immerhin wurde der spitz schon seit ewigen zeiten zum melden von fremden eingesetzt.
natürlich lasse ich meinen hund nicht unkontrolliert den ganzen tag bellen, aber ich gestehe ihm ein melden zu. danach übernehme ich die situation und er hört sofort auf, weil er weiß, "frauli macht alles weitere".
auf diese art und weise kann er seinen urinstinkten nachgehen und trotzdem muss er sich gleichzeitig anpassen und darf nicht durchgehend bellen.

was sagt ihr dazu?
DARF man einem hund ALLES abgewöhnen was seine rasse ausmacht?
 
Da stimme ich Dir vollkommen zu!

Manchmal kommt es mir wie ein erzieherischer Machbarkeitswahn vor, der für die betroffenen Hunde nur Verlust an Lebensfreude bedeuten kann. Besonders, wenn nicht mal eine nahe liegende Alternative angeboten wird.

Ich schüttele gern mit dem Kopf, wenn sich Leute eine Sporthundrasse zulegen, und dann wegen "Verhaltensstörungen" des geistig unterforderten Hundes von Tierarzt zu Therapeut zu Hundeschule zu Privattrainer rennen. Dem Hund einfach seine "Beschäftigung" verschaffen, zu der er über viele Generationen gezüchtet wurde, paßt aber nicht ins private Lebensbild der Besitzer.

Am Wochenende erst wieder erlebt: zwei erwachsene Boxer angeschafft, "Verhaltensstörungen" durch Einwerfen von Beruhigungsleckerli nach Maßgabe der tierpsychologisch bewanderten Tierärztin therapiert.... Ergebnis: zwei ruhiggestellte Mastschweine mit je 15 kg Übergewicht.

Arme Hunde! :mad:
 
ganz genau das meine ich!
statt sich vorher zu erkundigen wie und was eine rasse braucht, wird lieber ruhiggestellt, abgewöhnt, weggegeben!
bevor wir uns unsere boxerhündin genommen haben, haben wir 2 jahre lang nur bücher gelesen und uns über ihr rassetypisches verhalten informiert. danach wollten wir noch immer einen boxer!:cool:
aber ich wusste auf was ich mich einlasse: auf viel ungestümheit, oft wenig gefühl, auf ihren sturschädel.
aber eben auch auf die positiven seiten!
 
Hmm, also ich hab Schlittenhunde... aber sie ziehen trotzdem keinen Schlitten:cool:
Ihren rassetypischen Jagdtrieb hab ich mit viel harter arbeit "umgelenkt/abtrainiert" auch ihre "Selbstständigkeit" wird eingedämmt.
Nur so kann ich ihnen die Freiheit bieten, die sie brauchen. Keine Schleppleine kann Freilauf ersetzen, es ist auch gleich ein anderes arbeiten (ja sogar die Bindung ist anders) ohne Leine.

Ich liebe diese Rassen (und ja, es gibt auch Dinge an ihnen die ich nicht mag) sie haben einfach einen einzigartigen Charackter und eben viele gute Eigenschaften. Ihre "Vorzüge" werden gefördert und ihre "Nachteile" eben umgelenkt...

Irgendwie denk ich da anders... Ich seh in erster Linie keine Rasse sondern einen Hund. Nur so als Beispiel: Mein Husky war 4 als ich ihn bekam und jeder hat mich um mein "Unglück" bemitleidet denn: ich würde aus einem unerzogenen, jagenden, älteren Husky (die schon als Welpe unerziehbar sind) nieemals einen "normalen" Hund hinbekommen... Für mich wars ein Hund und Hunde können das... Tja und ich muss zugeben mein Ego is gewachsen seitdem ich alle Besserwisser lügen gestraft hab:D
 
ich teile deine meinung nicht ganz!
wieso muss man sich einen husky nehmen, wenn man ihn dann nicht dementsprechend einsetzt?
wenn man ihm nicht die möglichkeit gibt, dass auszuleben wofür er geschaffen wurde?
bzw. ihm nicht die möglichkeit einer gleichwertigen auslastung gibt?

versteh mich nicht falsch, ich meine nicht, dass du den ganzen tag mit ihm schlitten fahren sollst.:cool:
es geht mir um die artgerechte auslastung. und die ist beim husky halt mal laufen.
welche alternative bietest du deinem hund?
 
Naja, ich finde nicht dass ein Husky nur zum rennen da ist. Wie jeder Sportler muss auch der Husky trainiert werden. Im großen und ganzen brauchen sie nicht mehr Bewegung wie jeder andere große Hund. Ich finde sogar Kopfarbeit (die ich täglich betreibe) bei Nordischen wichtiger, als stundenlanges rumgerenne... meine lastets mehr aus.

Mit meinem Husky mach ich Agility/Breitensport so zum Spass. Mein Malamute findet Agi und BS nur doof, das is ja Arbeit und kein Spass:p
 
das ein husky nur zum rennen da ist, find ich natürlich auch nicht!
und es ist ja auch gut, wenn du ihm kopfarbeit anbietest.
aber trotzdem bin ich der meinung, dass das laufen ein elemetarer bestandteil eines huskys ist!
nochmal: was bietest du ihnen in dieser richtung an?

auch dass du ihnen ihren jadtrieb "abgewöhnt" hast ist, ist genau das thema,dass ich mit diesem thread diskutieren wollte.
umlenken gefällt mir da schon besser.

aber wieso hältst du dir nordische hunde, wenn du sie weder jagdlich noch zum laufen einsetzt?
wär da nicht auch ein anderer hund möglich, der diese eigenschaften schon gar nicht (oder weniger) besitzt?
 
Hmm, also ich hab Schlittenhunde... aber sie ziehen trotzdem keinen Schlitten:cool:
Ihren rassetypischen Jagdtrieb hab ich mit viel harter arbeit "umgelenkt/abtrainiert" auch ihre "Selbstständigkeit" wird eingedämmt.
Nur so kann ich ihnen die Freiheit bieten, die sie brauchen. Keine Schleppleine kann Freilauf ersetzen, es ist auch gleich ein anderes arbeiten (ja sogar die Bindung ist anders) ohne Leine.

Ich liebe diese Rassen (und ja, es gibt auch Dinge an ihnen die ich nicht mag) sie haben einfach einen einzigartigen Charackter und eben viele gute Eigenschaften. Ihre "Vorzüge" werden gefördert und ihre "Nachteile" eben umgelenkt...

Irgendwie denk ich da anders... Ich seh in erster Linie keine Rasse sondern einen Hund. Nur so als Beispiel: Mein Husky war 4 als ich ihn bekam und jeder hat mich um mein "Unglück" bemitleidet denn: ich würde aus einem unerzogenen, jagenden, älteren Husky (die schon als Welpe unerziehbar sind) nieemals einen "normalen" Hund hinbekommen... Für mich wars ein Hund und Hunde können das... Tja und ich muss zugeben mein Ego is gewachsen seitdem ich alle Besserwisser lügen gestraft hab:D

Hallo
Also meine können auch freilauf und alles. Aber meine trainiere ich auch. Weil sie das brauchen, man kann ja auch anderes Training machen. Sie müssen ja keinen Schlitten ziehen. Die Selbstständigkeit hat nur eine Hündin nicht und das ist sehr anstrengend finde ich. Grade wenn man so eine Rasse hat sollte man ihnen das schon etwas lassen. Meine zB: können immer frei aussuchen ob sie im Haus oder im Garten bleiben wollen. Sie bleiben auch brav alleine. Beschäftigen sich gerne alleine, aber auch gerne mit mir.

lg Melanie & Rasselbande
 
Naja, ich hab meine ersten Nordischen (dazu gehört der jetzige Husky und ein mitlerweile verstorbener Malamute) nicht ganz freiwillig bekommen. Sie waren zu 2, völlig verzogen und irgendwie erfüllten sie jedes Nordischen-Klischee.

Ich hab diese Rassen sozusagen auf die "harte Tour" kennen gelernt und heute weiß ich, es war das Beste was mir passieren konnte. Sie passen einfach zu mir, ihr "Freigeist" ist einfach perfekt. Sie sind witzig , charmant und wenn sie wollen höflich oder sogar zuvorkommend. Ein Nordischer wird bei guter Erziehung dein bester Freund, jedoch niemals dein Untertan. Ach da gibt es viele, viele faszinierende Eigenschaften.

Was ich ihnen biete? Ich habe sie so erzogen, dass ich sie freilaufen lassen kann. Sie können also herumflitzen oder gemütlich neben mir gehen und ich baue dazwischen immer wieder UO und Spiele ein... irgendwie is jeder unserer Spaziergänge ein kleines Abenteuer.
 
Hallo
Also meine können auch freilauf und alles. Aber meine trainiere ich auch. Weil sie das brauchen, man kann ja auch anderes Training machen. Sie müssen ja keinen Schlitten ziehen. Die Selbstständigkeit hat nur eine Hündin nicht und das ist sehr anstrengend finde ich. Grade wenn man so eine Rasse hat sollte man ihnen das schon etwas lassen. Meine zB: können immer frei aussuchen ob sie im Haus oder im Garten bleiben wollen. Sie bleiben auch brav alleine. Beschäftigen sich gerne alleine, aber auch gerne mit mir.

lg Melanie & Rasselbande

ich weiß jetzt natürlich zuwenig über dich, aber deine art von haltung hört sich für mich artgerechter an.
ihre selbstständigkeit bleibt (im kleinen rahmen) erhalten, sie kommen zum laufen, werden aber natürlich auch trainiert.

wie bereits gesagt, es ist eh selbstverständlich, dass sich ein jeder hund an gegebenheiten anpassen muss.
aber ich finde der halter sollte sich auch so weit an seinen hund anpassen, so dass er ihm keine komplette gehirnwäsche verpassen muss, um den hund zu bekommen den er eigentlich will!
 
Was ich ihnen biete? Ich habe sie so erzogen, dass ich sie freilaufen lassen kann. Sie können also herumflitzen oder gemütlich neben mir gehen und ich baue dazwischen immer wieder UO und Spiele ein... irgendwie is jeder unserer Spaziergänge ein kleines Abenteuer.

das hört sich schon besser an, trotzdem liegt mir dein erstes posting im magen! abgewöhnen des jagdtriebes, eindämmung der selbstständigkeit,...
irgendwie passt das auch nciht ganz zusammen, denn gleichzeitig sagst du ja, dass du ihren freigeist liebst.:confused:
 
hallo
Na alles lasse ich ihnen auch nicht jagen dürfen sie auch nicht, ist klar sonst ginge kein freilauf. Aber ich liebte die Rasse einfach, weil sie sich auch mal selber beschäftigen ohne dass du immer der Mittelpunkt sein musst. Mir war auch klar, dass sie sturköpfig sein können. So wie ich halt auch :D. Aber ich käme nie auf die Idee dass ich ihnen das ziehen oder laufen wegnehme. Sie lieben es so sehr. Es ist total toll wenn man da auf den Trainingwagen steht und vier Huskies ziehen. Herrlich!!!
lg Melanie & Rasselbande
 
@ Melli

Meine können sich auch aussuchen ob sie drinnen oder draußen sein wollen, und sie liegen eindeutig am liebsten an uns gekuschelt.

Ich hab nur einen Husky, der viel agiler mit seinen bald 8 Jahren ist als mein 10 Monate alter Malamute. Mit meinem Husky mach ich auch Agi bzw BS weils ihm sehr gefällt, mein Malamute findets einfach nuur doof...
 
Das der Malamute nicht so agil ist, ist mir aber logisch. Der ist größer hat grade mit 10 mon. noch die Wachstumsphase. Außerdem ist der größer und schwerer. Aber laufen gehen tust schon mit deinen Husky oder, also geschirr rauf und ihn vor dir laufen lassen?? Finde, dass das auch total die Bindung stärkt. Zumindest bei meinen ist es so.
 
hallo
Na alles lasse ich ihnen auch nicht jagen dürfen sie auch nicht, ist klar sonst ginge kein freilauf. Aber ich liebte die Rasse einfach, weil sie sich auch mal selber beschäftigen ohne dass du immer der Mittelpunkt sein musst. Mir war auch klar, dass sie sturköpfig sein können. So wie ich halt auch :D. Aber ich käme nie auf die Idee dass ich ihnen das ziehen oder laufen wegnehme. Sie lieben es so sehr. Es ist total toll wenn man da auf den Trainingwagen steht und vier Huskies ziehen. Herrlich!!!
lg Melanie & Rasselbande

genauso stell ich mir das vor!:D
laufen mit trainingswagen!
dass sie natürlich nicht alles und jeden jagen dürfen ist eh klar.
aber bei deinen hunden schaut es ja so aus, als ob sie wenigstens das laufen und ziehen ausleben dürfen! und genau darum gehts mir.

dass ihnen nicht alles abgewöhnt wird, was zb. einen husky ausmacht!

sonst könntst dir ja gleich einen pudel nehmen.;)
 
Ich denke, das ist ein Thema welches man schon differenziert behandeln sollte.

Erstens einmal ist es mittlerweile leider so, dass die Gesellschaft an sich den Hund als lebendiges Steiff-mit-Knopf-im-Ohr Kuscheltier sieht und jeder Hund, der nicht in dieses Schema passt, gilt gleich als abnormal. Völlig pervers.

Zweitens würde es heute viele Rassen gar nicht mehr geben, wenn sie nur Leute nehmen dürften, die ihnen die Beschäftigung zukommen lassen, zu der sie gezüchtet wurden. Schlägt sich außerdem wieder enorm mit Punkt 1.

Drittens muss man sich schon jeden Hund einzeln ansehen, um beurteilen zu können, ob er unglücklich ist oder nicht. Ich wage einmal zu behaupten, dass ein geistig und körperlich ausgelasteter und liebevoll gehaltener Husky auch ohne Schlittenhundesport glücklicher ist, als einer, der im hohen Norden als Nutztier allein dazu da ist, irgendwelche Lasten rennenderweise durch die Gegend zu ziehen. Zudem weiß man heute um Themen wie Stress u.ä., von denen man früher noch nie im Leben gehört hat. Und manche Dinge, die in einem Hund tief verankert sind, lassen sich weder umlenken noch aberziehen - was glaubst du, wieso die Tierheime überfüllt sind?

Ich gebe dir aber insofern Recht, als dass sich viel zu viele Deppen einen Hund einbilden, weils halt cool ist und in ist oder weil das Wauzi halt sooo lieb drein schaut und sich in keinster Weise vorher darüber informieren, welche Bedürfnisse das Tier hat. Da kommen dann so Geschichten raus wie Überforderung, weil Hund halt Jagdtrieb hat und aktiv ist und ähnliches.
 
ich hab mich in letzter zeit durch die verschiedensten threads, aber auch durch das archiv gelesen.
dabei ist mir aufgefallen, dass viele halter mit rassetypischen eigenschaften ihres hundes ein problem haben.
meistens kommt dann der rat: "man kann dem hund alles abgewöhnen!" oder "ist alles nur erziehung!".
langsam frage ich mich, wieso sich manche leute überhaupt einen hund halten, wenn er dann doch kein hundeverhalten an den tag legen darf?
nur ein paar beispiele zum besseren verständnis:
1.herdenschutzhund darf nciht einmal seinen eigenen garten bewachen,obwohl es sein ureigenster instinkt ist bzw. er genau für so etwas gezüchtet wurde.
2. mit jagdhunden wird ein anti-jagd-training nach dem anderen gemacht
3. bei hütehunden wird bekritelt wenn sie die Kinder "hüten", eine andere alternative wird aber nicht angeboten.

ich hoffe, ihr versteht was ich meine. natürlich muss sich ein jeder hund anpassen, so ist das leben!
aber um nochmal zum beispiel nr.1. zu kommen. da nimmt man sich schon einen herdenschutzhund, gibt ihm keine aufgabe (muss ja nciht unbedingt gleich eine schafherde oder so sein) und wenn er sich dann selbst eine sucht, wird ihm auch dass noch abgewöhnt. WIESO???
oder anders: wieso muss man sich ausgerechnet einen hund nehmen, der von seinen eigenschaften und verhalten her überhaupt nciht zu dem leben des halters passt? weil er hübsch aussieht?

mein Spitz-terrier-mix ist zb. eine kleine kläffen. ABER dieses verhalten ist rassebedingt, immerhin wurde der spitz schon seit ewigen zeiten zum melden von fremden eingesetzt.
natürlich lasse ich meinen hund nicht unkontrolliert den ganzen tag bellen, aber ich gestehe ihm ein melden zu. danach übernehme ich die situation und er hört sofort auf, weil er weiß, "frauli macht alles weitere".
auf diese art und weise kann er seinen urinstinkten nachgehen und trotzdem muss er sich gleichzeitig anpassen und darf nicht durchgehend bellen.

was sagt ihr dazu?
DARF man einem hund ALLES abgewöhnen was seine rasse ausmacht?


liebe bettina,

begrüsse dein aufmerksames durchforsten des forums - als ersteller des threads mit dem herdenschutzhundebeispiel möchte ich nur klarstellen, dass ich mir den hsh nicht genommen habe weil er hübsch aussieht (obwohl er übrigens sehr hübsch ist), sondern dass er mir zugelaufen ist und ich keinen platz für ihn gefunden habe und daher aus tierschutzgründen behalten habe - hsh haben meine meinung nach nix in der stadt verloren. ich versuche ihm das belästigen der nachbarn deswegen abzugewöhnen, weil ich sonst mega stress mit den nachbarn hätte - der hund hat wie gesagt hier nix verloren - nachdem er nun mal da ist (aufgrund verantwortungsloser mitbürger die so ein vieh zuerst importieren und dann leichtfertig entsorgen), versuche ich das beste draus zu machen - und das inkludiert nun mal die mehr oder weniger friedvolle koexistenz mit meiner umwelt - wenn du allerdings bessere lösungsvorschläge hast, nur her damit!

viele grüsse,

oliver
 
Wegen Jagdtrieb und Eigenständigkeit...

Je mehr mein Hund hört (ich mich auf ihn verlassen kann und er mit mir kommuniziert) desto mehr Freiheiten kann ich ihm bieten.

Jagen geht einfach nicht, sonst könnt ich sie niemals frei laufen lassen. Und mein Hund freut sich genauso wie ich, wenn er eine "Jagdsituation?" super gemeistert hat (da steigt auch sein Selbstwertgefühl)

Mit viel Geduld und Konsequenz in der Erziehung habe ich dann einen eigenständig denkenden Hund, der eben weiß was sich gehört...
 
oder anders: wieso muss man sich ausgerechnet einen hund nehmen, der von seinen eigenschaften und verhalten her überhaupt nciht zu dem leben des halters passt? weil er hübsch aussieht?

Ich glaub du vergisst etwas...

Nämlich, dass viele Hunde aus dem Tierschutz kommen und Mischungen vieler Rassen sind und im Welpenalter ist nicht immer erkennbar WAS man sich da nun ins Haus geholt hat. Ohne die Elterntiere zu kennen wirds schwer.

Mir gehts jedenfalls so - ich hätte mir nie einen Herdenschutzhund ins Haus geholt, aber jetzt hab ich einen HSH Mix und muss damit leben.

Ich hab kein Problem damit das er Haus und Garten bewacht - aber die Eigenschaft selbstständig zu entscheiden und einfach zu tun ist manchmal nicht nur anstrengend sondern sogar gefährlich und zwar für die Umwelt.

Es mag rassetypisches Verhalten sein, aber das kann ich z.B. einer Mutter wohl kaum erklären wenn ihr Kind gebissen wurde weil es dem Hund die Höflichkeit nicht entgegengebracht hat die sich der Hund nunmal erwartet (nicht anstarren, nicht drüberbeugen, etc.). Oder einem Mann der in der Dunkelheit einfach auftaucht und den Wohlfühlradius des Hundes nicht einhält.

Daher muss ich dieses Verhalten nun mal kontrollieren können und auch müssen (!). Ich entscheide wann es gefährlich ist und welches Verhalten angebracht ist und wann nicht. Wenn ich dem Hund das entscheiden lassen würde, hätt ich jedenfalls ein Problem.

Er darf gerne Haus und Garten bewachen, auch das Auto und von mir aus die Katzen zusammentreiben ;) - aber auf fremde Menschen hinfahren, Besucher nicht rein zu lassen, zu bedrohen, nicht mehr rauszulassen oder gar auf Kinder hinfahren ist ein No-Go. Ich habs zwar nicht geschafft ihm das ganz auszutreiben, aber zumindest hab ich ihn unter Kontrolle und ich vermeide solche Situationen einfach bewusst.

Ich hab leider sonst nix was er beschützen/bewachen kann - dafür versuche ich ihm halt andere Alternativen zu bieten, soweit sie im Rahmen des Möglichen liegen.

Aber ich hab mich bewusst nicht für einen HSH Mix entschieden - und wenn im Welpenalter auch nur ansatzweise erkennbar gewesen wäre, dass das in ihm drin steckt, hätte ich mir vermutlich auch einen anderen Welpen ausgesucht.

Aber ja.... 1. kommt es anders und 2. als man denkt.

Oft ist es halt so, dass man ein Überraschungsei hat und was da rauskommt, kann dir niemand sagen.

Ich bin den Weg halt gegangen und habe nicht aufgegeben und werde das auch nicht, andere schmeissen die Nerven halt leichter.

Allerdings, wenn sich jemand bewusst für einen HSH z.B. entscheidet und dann jammert - versteh ich das auch nicht. :cool:
 
Drittens muss man sich schon jeden Hund einzeln ansehen, um beurteilen zu können, ob er unglücklich ist oder nicht. Ich wage einmal zu behaupten, dass ein geistig und körperlich ausgelasteter und liebevoll gehaltener Husky auch ohne Schlittenhundesport glücklicher ist, als einer, der im hohen Norden als Nutztier allein dazu da ist, irgendwelche Lasten rennenderweise durch die Gegend zu ziehen. Zudem weiß man heute um Themen wie Stress u.ä., von denen man früher noch nie im Leben gehört hat. Und manche Dinge, die in einem Hund tief verankert sind, lassen sich weder umlenken noch aberziehen - was glaubst du, wieso die Tierheime überfüllt sind?

Ich gebe dir aber insofern Recht, als dass sich viel zu viele Deppen einen Hund einbilden, weils halt cool ist und in ist oder weil das Wauzi halt sooo lieb drein schaut und sich in keinster Weise vorher darüber informieren, welche Bedürfnisse das Tier hat. Da kommen dann so Geschichten raus wie Überforderung, weil Hund halt Jagdtrieb hat und aktiv ist und ähnliches.

ich wollte damit auch nicht sagen, dass ein hund der dementsprechend ausgelastet wird, unbedingt unglücklich sein muss.
NUR, dass weiß man im vorhinein nicht!
ich kann mir zb. einen husky (weil der grad hier diskutiert wurde) vom züchter holen und das glück haben, dass er mit spazieren, kopfarbeit usw. zufrieden ist.
ODER ich bekomm ein exemplar, dass genau diesen rassetypischen auslauf braucht. und dann?
dann versucht man ihn mit allen möglichen mitteln ruhig zu stellen, trainiert wie besessen um ihm sein verhalten "auszutreiben".
anstatt sich gleich eine rasse zu nehmen, die mehr den eigenen bedürfnissen entspricht und somit gar kein "risiko" einzugehen.
DAS meine ich damit!
 
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