3 Wochen Guatemala

C

camilla

Guest
Nachdem ich mich noch nicht an die hiesigen Temperaturen gewöhnt, und daher viel Zeit in geheizten, computerisierten Räumen verbracht habe, kommen nun eine Menge Urlaubsfotos auf euch zu :)

Reiseroute:
Von Guatemala Ciudad ins westliche Hochland (Antigua, Lago Atitlán, Quetzaltenango, Huehuetenango), über die Panamericana nach Monterrico am Pazifik, Flug nach Flores im Petén, Tikal, über den Rio Dulce nach Livingston an der Karibikküste. Vor dem Heimflug noch ein kleiner Abstecher zu den Ruinen von Copan in Honduras.


Bei der Ein- und Ausreise via Flugzeug müssen gefährliche Waffen abgegeben werden:



Guatemala Ciudad:
Über El Capital gibts nicht viel zu berichten. Groß, verstaut und versaut und ein gefährliches Pflaster



Aus großer Entfernung noch immer am hübschesten anzusehen!


Ubico (einer der zahlreichen Diktatoren, die das Land über sich ergehen lassen musste) hat sich für Napoleon gehalten und sich einen Mini-Eiffelturm errichtet.



Grüße aus Schilda
 
Antigua:
Eine kleinen Kolonialstadt am Fuß des Agua. Geistliche führten hier lange Zeit ein Lotterleben, bis die Stadt 1773 durch ein Erdbeben weitgehend zerstört wurde (die Götter haben sich gerächt, sic!). Heute dominieren Touristen und Sprachschulen das Erscheinungsbild.



Der Catalina-Bogen: Durch ihn gelangten die Nonnen ungesehen auf die andere Straßenseite, wo das von Mönchen bewohnte Convento de Santa Teresa liegt.:rolleyes:



Parque Central vor dem Agua. Nur die Fassade und das Mittelschiff der Kathedrale wurden renoviert, die restlichen 4 Kirchenschiffe liegen nach wie vor in Trümmern.

Noch ein paar Kirchen:



Blick von der Hotelterasse:





Busterminal mit einigen Camionetas,


auch Chickenbus genannt. Si, so sind wir herumgereist... :o
 
Lago Atitlán:
Alexander von Humboldt bezeichnete den Ort mit viel Wasser als den schönsten See der Welt. Ein so großer Mann kann unmöglich irren15 Dörfer, hauptsächlich von Indigenas bewohnt, liegen am See. Jeder Ort hat eine eigene Tracht, gemeinsam ist den Indigenas, dass sie nach wie vor für Hungerlöhne auf den Ficas der Reichen schuften




Weberin und Tracht in San Antonio Palopó



Blick von San Antonio und Pananjachel (im Hintergrund der Vulkan San Pedro)

http://img136.imageshack.us/my.php?image=lagoatitlanabend4ds.jpg


Rund um Quetzaltenango:


Parque Central von Quetzaltenango, kurz Xela genannt.



Auf dem Weg zu den Schwefelquellen



Zunil, bekannt für seinen Maximó, eine als Mafioso gekleidete Holzpuppenheiliger, der um Hilfe angefleht wird. Zum Dank erhält er (bzw. sein Halter) Geld, Schnaps und Zigarren. Leider darf man ihn nicht fotografieren. Zunils Friedhof ist allerdings typisch für Guate. Mausoleen für die Reichen, ein paar Steine für die Armen.
 
Huehuetenango und Cordilleras de Cuchumatanes:


Der Aussichtspunkt, von dem aus man bis zur Vulkankette sehen sollte (strengt eure Fantasie an), ist dem Dichter Olaverri gewidmet. Auf den hässlichen Betontafeln ist seine Ode an die Berge verewigt. [Oh Himmel meines Vaterlandes! Geliebte Horizonte! Ihr Berge hoch und blau!...] Naja, eher Volksschulniveau


Die guatemaltekische Ausgabe des Grazer Uhrturms in Huehue.


Zaculeu:
5km von Huehue liegen die Quiché-Ruinen von Zaculeu. Mitte des 20. Jh. lieblos von der Amerikanischen United Fruit Company renoviert (=zubetoniert), die ihr Image in Guate (Die Firma hat die ersten Demokratiebewegungen zerschlagen, um ja kein Land abgeben zu müssen) aufzupolieren.



 
Pazifikküste:
Für die knapp 140km von Guatemala Ciudad nach Monterrico ist man etwa 5 Stunden unterwegs. Die Busverbindungen sind schlecht (2-3x umsteigen), und die letzten 15km per Lancha durch den Chiquimuilla-Kanal

Und hier ist er: El Canal. Total verdreckt, obgleich Naturschutzgebiet

Auch die Polizei ist auf den Transport mit der Lancha angewiesen :p :D

Der schwarze Lavastrand von Monterrico + Sonnenuntergang.







Flores am Petén Itzá-See:

 
Tikal, das New York der Maya:
Kennzeichen der Maya-Stätte sind die hoch aufragenden, steilen Tempel und Paläste. Rund 70% der Anlage ist noch von Regenwald überwuchert. Angesichts der katastrophalen finanziellen Situation Guatemals ein Segen. Die Regierung bringt nicht einmal genügend Geld für die dringend notwendige Restaurierung Jaguartempels, Wahrzeichen der gesamten Maya-Kultur, auf.


Nordakropolis
Plaza Central



Tempel2 Zwillingstempel des Jaguartempels. Die zahlreichen Masken, die seine Fassade geschmückt haben, sind gerade noch zu erahnen.



Blick zum Tempel4. Mit 64m der höchste Mayatempel.




Verregnete Karibik: :mad: :rolleyes:


Rio Dulce: Nach Livingston an der Küste gelangt man nur per Boot.




Regen, Regen, Regen... Mangobäume und Kokospalmen


 
Copán (Honduras):
Wird auch als Paris der Mayas bezeichnet. Die Anlage ist wesentlich übersichtlicher als Tikal, aber Reliefs und Stelen sind hervorragend erhalten bzw. restauriert.

Gut erhaltener Ballspielplatz


Die Hieroglyphentreppe, Wahrzeichen Copáns. Auf 63 Stufen ist der längste Text der Maya-Welt verewigt. Alle 10 Stufen ist ein lebensgroßes Portrait der Herrscher Copáns eingelassen.




König 18 Kaninchen




Mit einer Maske des Regengottes Yac geschmückte Ecke des Palasts.



Und hier noch das heutige Copán, nach Aussage eines Guatemalteken, der uns von der Grenze dorthin mitgenommen hat ein müder Abklatsch Antiguas.



 
Résumé:

Ein wunderschönes Land mit abwechslungsreicher Landschaft, das noch viel schöner sein könnte, würde es nicht nach wie vor skrupellos ausgebeutet werden (hauptsächlich von nordamerikanischen Firmen) und würde man dem Umweltschutz ein wenig auf die Sprünge helfen. Ein Land, in dem man sich trotz aller Reisewarnungen wohl fühlen kann, wenn man sich normal benimmt. Die Menschen sind zwar arm, aber extrem offen und herzlich, und man kann nicht verloren gehen, weil immer ein Einheimischer zu Hilfe kommt (meist sogar, bevor man überhaupt fragt).

Freunde der Weberei und einheimischer Trachten sind im westlichen Hochland bestens aufgehoben, wer sich für die Maya-Kultur interessiert, kann wahrscheinlich 3 Wochen im Norden unterwegs sein, ohne eine Stätte 2x zu besuchen.

Kulinarisch allerdings hat Guate wenig zu bieten, das Desayuno tipico,
bestehend aus Eiern, Bohnen, gebackenen Bananen und meist einem Stück Fleisch oder Wurst, verschafft zwar Sättigung bis zum Abend, ödet aber nach ein paar Tagen doch etwas an. Eine Ausnahme bildet die kleine Garifuna-Gemeinde an der kurzen Karibikküste.
Hier muss man einfach Tapado
DS011.JPG
essen, ein Meeresfrüchte-Fisch-Eintopf mit Kokosmilch. Einfach göttlich!


Am Getränkemarkt dürfte Gallo die führende Biermarke sein (durchaus geniessbar!), da alle Städte mit entsprechender Werbung tapeziert sind und mindestens so viele Gallo-Transporter wie Wasser-Lkws unterwegs sind.

Wer noch mehr Bilder sehen mag: Unter http://www.sebc.at/PICS/barbara/ gibts noch mehr ;) :))
 
Ähm, tja:confused:

was soll ich da noch sagen, außer

TRAUMHAFT!!!

Aber für mich leider unerreichbar, weil mit 2 Neufis bin ich dort und bis dort hin eher unerwünscht;)

Super!!!

LG
Susi
 
oooooch....camilla......so tolle fotos......da braucht man eigentlich mehrere monate um sich umzuschauen....;)
 
Barbara... wunderschöne fotos.... die maya-kultur muss, in natura gesehen, sehr faszinierend sein... und ... eine verregnete karibik hat schon auch einen gewissen reiz, wenns nicht zu lang regnet!
 
ach ja, schön war's, viel zu kurz war's und kaum bin i da, renn ich schon mit einer schnupfennase herum :o :rolleyes:
 
Sehr interessant und super tolle Bilder :) Gfallts da überhaupt noch bei uns ? :D

Freue mich schon Dich wieder einmal zu treffen :)
 
Tolle Bilder und ein interessanter Bericht! Liest man darüber in der at? :)

War sicher eine wunderschöne Reise.

lg
Bonsai
 
Wow! Ein wirklich interessanter Bericht mit ganz tollen Fotos!
Genial: das "Schilda"-Foto! :p
Danke @Camilla! :)
 
Helen schrieb:
Sehr interessant und super tolle Bilder :) Gfallts da überhaupt noch bei uns ? :D

Freue mich schon Dich wieder einmal zu treffen :)

*halloundüberdiedonauwink* :)

a bissi zu kalt, a bissi zu viel büro aber sonst g'fallts ma schon :D für ein gutes kaffeetscherl bin ich immer zu haben (hatte 3 wochen entzug, guate ist zwar bekannt für seine bohnen, die guten werden aber alle exportiert, und der arme gringo sitzt man vor leicht durch milch eingefärbtes wasser :eek: )

@Bonsai: at glaub ich eher nicht. hab nicht die passenden hotels gecheckt ;) :D

@all: danke für euer interesse :) kann eine reise nach guate jedem wärmstens empfehlen. und gute hotel- (für schmale geldbörsel - für db-zimmer zwischn 4-15€ - sauber mit privatbad aber ungeeignet für hohe ansprüche) und restaurant-tipps hätt ich nun auf lager :)
 
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