"Altwiener Küche" - und doch modern

calimero+aaron

Super Knochen
Liebe Leute, ich würde gerne - da mir daran liegt, die alten Kochtraditionen - hier vor allem die Wiener Küche - nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, einen Thread über diese Thema aufmachen.

Irgendwie erschreckt es mich, dass gerade junge Leute nur mehr mit Soja, Tofu und Produkten daraus, was anfangen können. Die richtige österreichische Küche, wie sie im alten (wohlgemerkt im ALTEN!) "Sacherkochbuch" vorkommt, dürfte überhaupt schon in Vergessenheit geraten. :(

Meine Frage nun.... was denkt ihr, wie "ungesund" diese österreichische Küche denn ist?

Es muss ja nicht der Teller voll mit dem Fleisch sein....

aber....

wenn ich so denke... nehmen wir einmal das gekochte Rindfleisch her.
Ein Stückerl Fleisch, dazu MEHRERE Gemüse (Spinat, Kochsalat, Paradeissauce, Fisolen, Kohlgemüse, usw.), dann Apfelkren (Kren ist gesund, Apfel ist gesund....), Semmelkren, Erdäpfel oder Erdäpfelschmarrn (da sind viele gesunde Zwiebeln drin)...

warum in aller Welt denken so viele Leute, DIESE Altwiener Küche wäre ungesund?
Oder auch die österreichische Küche....

Man nehme... Gemüse, Sättigungbeilagen (wobei auch die wiederum nicht ungesund sein müssen), ein Stückerl Fleisch. Oder auch Innereien oder Fisch. Forellenfilet mit Gemüse oder Salat, dazu gekochte Erdäpfel... muss es da wirklich jeden Tag Soja sein?

Wichtig ist eines.... frisch gekocht ist immer besser als fertig gekauft!
Gerade in den Fertiggerichten sind so viel Dinge drin - die ich eher unter "ungesund" einordnen würde.
 
ich bin für "Altwiener Küche" oder welche auch immer, hauptsache Abwechslung, frisch und nicht künstlich......FeFu kommt bei mir niemals am Teller, Tofu manchmal, Soja nie. .....und ich liebe z.b. auch so "Restelessen" und ich brauch viel Gemüse und Salat :)
 
Das wär z.B. so ein typisches Gericht der Wiener Küche...
gekochtes Rindfleisch mit Beilagen.

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Hier ein Ochsenschlepp, mit Kochsalat (normal gehören noch Erbsen hinein, ich fürcht, hier hatt ich gerade keine :eek:), eine Dillsauce, ein Austernpilzgröstl (Austernpilze sind sehr gesund - "Vitalpilz"), dazu noch Karotten.

Auch was Einfaches gibt es...

ein Schwammerlschmarrn. Aus übriggebliebenen Semmelknödel, mit Zwiebel, Schwammerl und Ei und Salat.


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Ein Großteil der Menschen, die in wirtschaftlich gut situierten Ballungszentren leben, verrichten keine schwere körperliche Arbeit mehr wie es noch vor einigen Jahrzehnten wenn nicht sogar Jahrhunderten der Fall war. Damals zählte jede Kalorie die du zu dir nehmen konntest um dein Arbeitspensum schaffen zu können. Heutzutage ist alles chic und in was jenseits der Norm zu finden ist. Sei es importiertes Gemüse aus dem asiatischen Raum, wiederentdeckte Urgetreidesorten, bis zum geht nicht mehr genetisch manipuliertes Obst und Gemüse das nach nichts mehr schmeckt. Warum? Weil es überall billigst zu bekommen ist. Die Menschen dieser Zeit entwickeln immer mehr Allergien und Unverträglichkeiten, kasteien sich um industriell vorgefertigten Normen zu entsprechen, Kinder werden nicht mehr naturbezogen erzogen. Nicht lachen - aber viele Kinder gehen mit Begeisterung in Fastfoodrestaurants und wissen nicht einmal was sie da eigentlich essen. Dass so ein Burger aus Gemüse, Getreide, Eiern, Milchprodukten wie auch aus Bestandteilen eines Lebewesens bestehen wissen die kleinsten der Kleinen nicht.

Ich persönlich versuche die alten Kochtraditionen so gut es geht zu erhalten und weiter zu geben. Sei es in meinem direkten Umfeld wie auch fernab der österreichischen Grenze. Packerlsuppen und industriell hergestellter Fertigmist kommen mir nicht auf den Tisch. In Zeiten von Glutamat, Hefeextrakt, Geschmacksverstärkern, sämtlichen E-Nummern (was eigentlich alles ein und das selbe ist), aus Mastbetrieben stammendes Antibiotikafleisch, muss ich als wissender Normalbürger die Großindustrie nicht unterstützen.
 
Zuletzt bearbeitet:
:D:)

Manuela, da ist nicht viel dabei. :)

Semmelknödel vom Vortag, kleingeschnittene Zwiebel, Schwammerl (je nach Fundglück oder Austernpilze aus dem Supermarkt), Öl, Eier, Salz, Pfeffer.
Zwiebel in Öl anbraten, kleingeschnittene Schwammerl dazugeben. Weiter braten - dünsten (je nachdem, wie viel Wasser in den Schwammerln ist).
Blättrig geschnittene Semmelknödel dazugeben, ein bisserl weiterrösten. Salzen, pfeffern. Versprudelte Eier (je nach Belieben) darüber gießen, leicht (nicht zu viel!) stocken lassen. Ein bisserl gehackte Petersilie darf auch noch sein.
Fertig. :)

Alternativ wär dann der Erdäpfelschmarrn aus gekochten Erdäpfeln, die statt der Semmelknödel geröstet werden. Wieder mit Schwammerln.
 
Lokale die sich der (Alt)Wienerküche verschrieben haben leben damit meist sehr gut, weil sehr viele diese Gerichte gerne essen aber diese Gerichte selbst nicht ( mehr ) kochen können oder wollen ! Ich gehöre leider selbst großteils zu dieser Kategorie Mensch :eek:, wobei bei mir zu Hause wurde noch großteils so gekocht , es hat wohl (m)eine Generation übersprungen :eek: denn mein Sohn würde nicht anders kochen wollen als (Alt)Wienerisch - traditionell ....
 
Meine Großmutter hat ja damals täglich für uns gekocht (meinen Eltern war das ja nicht möglich) und da gab es die "Altwiener Küche" bzw die ganz typische Hausmannskost. Ich habe das schon als Kind so gehasst :eek:....und dann nachmittags verzweifelt nach Essen gesucht...:rolleyes::eek::cool:

Selbst Restaurantbesuche (die es Gott sei Dank nur selten gab) waren jedesmal ein Trauerspiel (für mich :rolleyes:) und eine Zerreißprobe (für die anderen :D).
 
Ich esse eigentlich nur "altösterreichische" Küche. Selbstgekocht natürlich, hier wird ja auch sonst vieles selbstgemacht. DAS Kochbuch ist der alte Ruhm, aber ich habe auch alte Kochbücher aus den Bundesländern. Das jüngste ist von 1950.

Gelegentlich koche ich auch mal Borschtsch, Paella, Pizza usw.
Sushi und arabische Küche hab ich gekostet, danke hat genügt, brauch ich genauso wenig wie McDoof und WurgerKing.
Letztere schmecken allerdings noch immer frischer und besser als Imbissbuden-Kebap.

Soja würde ich kaufen, wenn ich eigene Schweine hätte. Die könnten auch den hippen Topinambur fressen, den ich in einer Gartenecke dulde, weil er anderes Unkraut unterdrückt und anspruchslos ist.
 
:D:)

Manuela, da ist nicht viel dabei. :)

Semmelknödel vom Vortag, kleingeschnittene Zwiebel, Schwammerl (je nach Fundglück oder Austernpilze aus dem Supermarkt), Öl, Eier, Salz, Pfeffer.
Zwiebel in Öl anbraten, kleingeschnittene Schwammerl dazugeben. Weiter braten - dünsten (je nachdem, wie viel Wasser in den Schwammerln ist).
Blättrig geschnittene Semmelknödel dazugeben, ein bisserl weiterrösten. Salzen, pfeffern. Versprudelte Eier (je nach Belieben) darüber gießen, leicht (nicht zu viel!) stocken lassen. Ein bisserl gehackte Petersilie darf auch noch sein.
Fertig. :)

Alternativ wär dann der Erdäpfelschmarrn aus gekochten Erdäpfeln, die statt der Semmelknödel geröstet werden. Wieder mit Schwammerln.


Danke für das Rezept, ich steh ja auch auf Schwammerl sehr, ich weiß, was es demnächst geben wird. Normal hab ich aus den übrig gebliebenen Semmelknödel (wobei übrig geblieben nicht stimmt, ich mach immer mehr davon, weil einmal die Patzerei und dann friere ich auch ein.) Geröstete Knödel mit Salat am nächsten Tag gemacht, aber der Schwammerlschmarrn klingt exorbitant lecker.


Ich sag auch eher Hausmannskost dazu, mit halt einem Wiener Einschlag. Bin ja gebürtige Waldviertlerin und hab da auch kochen gelernt zuhause und war dann ja lange in Wien, wo ich natürlich auch gute Inputs bekam und man lernt sowieso nie aus, auch ein wenig Kreativität gehört ja zum Kochen dazu.

Sagen möchte ich auch, dass ich die Art und Weise, wie ich koche an meine Töchter weitergegeben habe und beide das auch so handhaben, die Jüngere noch mehr sogar. Wenn ich da sehe, mit welcher Begeisterung die kleine Stefanie frisches Obst und Gemüse isst, da geht das Herz auf und ist ein Dankeschön auch, dass ich meine Töchter richtig angeleitet hab.

Es muss da aber nicht immer Fleisch dabei sein, ich mag z.B. liebend gerne mal einen Teller Kohl und da reicht ein Stück Brot dazu, oder Rahmfisolen mit Semmelknödel oder Specklinsen usw. Gemüse und Obst gibt es immer frisch.
 
Meine Großmutter hat ja damals täglich für uns gekocht (meinen Eltern war das ja nicht möglich) und da gab es die "Altwiener Küche" bzw die ganz typische Hausmannskost. Ich habe das schon als Kind so gehasst :eek:....und dann nachmittags verzweifelt nach Essen gesucht...:rolleyes::eek::cool:

Selbst Restaurantbesuche (die es Gott sei Dank nur selten gab) waren jedesmal ein Trauerspiel (für mich :rolleyes:) und eine Zerreißprobe (für die anderen :D).


Es war bei uns auch so, dass in Kindheitstagen immer die Oma gekocht hat für alle. Ich muss aber sagen, dass meine Oma auch gut gekocht hat und ich mir von ihr so einiges abschauen und lernen konnte. Wenn ich jetzt so zurückdenke, dann meist an ihren selbstgezogenen Apfelstrudel und den gebackenen Reis. Ich hab das nie so hinbekommen wie sie, beim gebackenen Reis bin ich annähernd dran, doch den Apfelstrudel werde ich wohl niemals schaffen, dass der so schmeckt, wie bei Oma. Insgesamt mochte ich das Essen meiner Oma wirklich sehr und es wäre schön - obwohl sie unser aller Hausdrache war - wenn sie noch mal für uns kochen könnte!
 
Ich koche und esse alles :eek::D
Egal wo das gericht her kommt.
Gerne klassisches, aber auch italienisches, asiatisches, vegetarisch, vegan (da aber ausschliesslich ohne soja)
Ich bin nur kein grosser freund davon klassische rezepte zu verhunzen, in gulasch gehört einfach nichts ausser fleisch, zwiebeln, paprika und essig ;)
 
Es war bei uns auch so, dass in Kindheitstagen immer die Oma gekocht hat für alle. Ich muss aber sagen, dass meine Oma auch gut gekocht hat und ich mir von ihr so einiges abschauen und lernen konnte. Wenn ich jetzt so zurückdenke, dann meist an ihren selbstgezogenen Apfelstrudel und den gebackenen Reis. Ich hab das nie so hinbekommen wie sie, beim gebackenen Reis bin ich annähernd dran, doch den Apfelstrudel werde ich wohl niemals schaffen, dass der so schmeckt, wie bei Oma. Insgesamt mochte ich das Essen meiner Oma wirklich sehr und es wäre schön - obwohl sie unser aller Hausdrache war - wenn sie noch mal für uns kochen könnte!

Oh, kochen konnte sie zweifellos gut ;). Ich glaube, dass die meisten heutzutage gar nicht mehr so kochen können. Also daran lag es mit Sicherheit nicht. Aber ich mag eben diese typische Hausmannskost bzw. Altwiener Küche nicht - egal ob's vom Fünf-Sterne Koch gekocht wurde oder von der Großmutter.

Mit gekochtem Rindfleisch plus Beilagen, Kalbsvögerln, Rindsrouladen, Kalbsbrust, Szegedinger Krautfleisch, sämtliche Innereien, Sterz, Tafelspitz, Ente, Gans, Wild, Blunzn, Schweinsbraten und weiß Gott noch allem, kann man mich jagen. Da krieg ich nicht mal einen Bissen runter :eek:.

Anders sieht's mit den Süßen Sachen aus. Die schmeckten bei der Oma einfach großartig und da tut es mir leid, dass ich mir das nie abgeschaut habe bzw. ich mir die Rezepte aufgehoben habe :(.
 
Da geht´s dir wie mir. :eek:

Ich mag diese Fertigmenüs gar nicht; koche generell nicht gerne, aber trotzdem frisch. Nur schmeckt mir Rind-, Schweine-, Wildfleisch ect. nicht. Innereien find ich absolut eklig - davor graust mir wahnsinnig. Zwiebel und Kren brauch ich ebenfalls nicht, genauso wenig wie Paradeissauce. Soja & ToFu hab ich bislang glaub ich noch nie gekostet.

Ich bin eher der Nudel- & Käsefan - damit könnt ich mich eingraben. Auch Salate, Sushi/Japanisch mag ich sehr gern. Ich ess kaum Fleisch; wenn dann Geflügel, ab und an Wurst und hin und wieder Fisch (da aber auch nur ein paar).

Die Süßspeisen der Wienerküche mag ich dafür gerne - außer wenn Mohn dabei ist. :D
 
Ich mag die österr. Hausmannskost sehr gerne und bei uns wird auch frisch gekocht. Ich esse sehr wenig Fleisch, aber ein wenig Fleisch und viiiiiel Gemüse, Salat usw. ist perfekt., Käse liebe ich auch in jeder Variation.
Bei uns gibt es max. jeden 2. oder 3. Tag Fleisch.
Innereien mag ich überhaupt nicht, mein Mann allerdings schon.

Und in die österr. Mehlspeisküche könnte ich mich sowieso einwickeln:)!
 
Ich weiß nicht, ob es so ist, dass sich der Geschmack ändert. Als Kind mochte ich Fleisch auch nicht so gern. Gemüse dafür sehr.
Heute esse ich buchstäblich alles. Gemüse, Fleisch, Nudeln, Erdäpfeln, Reis.
Süßes, Käse, Schwammerl.
Wiener Küche, österreichische Küche, internationale Küche (wie italienische Küche, griechische Küche, französische Küche, asiatische Küche...).
Ich koche leidenschaftlich gerne - alles - vielleicht liegt es daran?
Ich mag auch Innereien. Ein Rehbeuscherl, eine gesurte Zunge mit Erdäpfelpüree oder Erbsenpüree, ein gebackenes Hirn (hat meine Mutter immer schon gemacht - sie hat überhaupt relativ viel Innereien gekocht), gebackene oder geröstete oder sonstige (vielleicht mit Schwammerl?) Leber...ein gutes Bries - ich mag Innereien. Ich weiß, zu oft soll man sie nicht essen, aber das tut man ja ohnehin nicht.
Rehnierndln auf Blattsalate, schön garniert, da gibt es nix, was ich nicht verkochen tät!

Mir ist übrigens so Einiges für unsere Veganer hier eingefallen.. ein Krautstrudel z.B.
Oder ein Schwammerlstrudel. Der Teig für den Strudel beinhaltet eh kein Ei, nur Mehl, Salz, Wasser und wenig Öl.
Eräpfelnockerl mit Schwammerl - mir würd da recht viel einfallen.
 
Ich kann dazu nur das Kochbuch "Österreich-vegetarisch" empfehlen, ich liebe das einfach nur!

Fleisch ess ich auch, aber nicht allzu viel.
Am liebsten sind mir da Innereien, wie Leber, Nieren, Hirn. Blunzen mag ich auch sehr gern.

Aber nachdem ich regelmäßig ein schlechtes Gewissen hab beim Fleischkonsum wirds immer weniger und ich ess sehr viel vegetarisch.
 
ich koche sehr gerne und probiere auch immer wieder neue und exotische Gerichte aus. Ich koste auch alles und da kann's auch sein, dass mir das eine oder andere Gericht nicht schmeckt.

Schlechtes Gewissen habe ich beim Fleischessen nicht - wenn der Herrgott wollen hätt, dass ich nur Körndeln ess' dann wär ich ein Vogerl geworden. :D

Träumen tu ich zur Zeit von einer schönen Portion Bauernschmaus - für einen 2 Personen Haushalt zu aufwändig und viel zu viel im Endeffekt. Von den meisten Speiskarten ist er ja leider verschwunden, ebenso wie der "Gebackene Kalbskopf"

So jetzt weiß ich, was ich in den nächsten Tagen / Monaten kochen werde ;)
 
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