Wann ist es Zeit ihn gehen zu lassen?

Elchen

Profi Knochen
Hallo,

Seit einiger Zeit beschäftigt mich diese Frage... Wann ist es Zeit, einen Hund zu euthanasieren? Wann überwiegt das Leid der Lebensqualität? Woran festmachen?
Es sagen ja viele, wenn es soweit ist wird man es merken - aber woran?

Janosch ist jetzt 8 Jahre alt, hat seit 1 1/2 Jahren die Diagnose Morbus Addison. Er ist durch die massive Kortisonsubstitution sehr immungeschwächt, nach jedem Schwimmengehen und häufig nach größeren Spaziergängen hat er Hautinfektionen die wieder mit Antibiotika behandelt werden. Nach einer halben Stunde spazierengehen ist er absolut fertig und erledigt. An heißen Tagen schaffen wir mit Müh und Not eine kleine Gassi Runde.
Zusätzlich hat er eine Hauterkrankung von der die TÄ nicht wissen weshalb sie auftritt, da sie eigentlich nur beim M. Cushing vorkommt.
Er hat einen großen, inoperablen Fettgewebstumor im Bauch, der kontinuierlich weiterwächst.
Das viele Cortison hat verursachen massive Nebenwirkungen - alles was irgendwie mit Futter zu tun hat stresst ihn massivst. Er ist teilweise inkontinent, ich hab heute 3x Lacken aufgewischt (da er durchs Kortison umdie 4-5 Liter tägl. trinkt, sind das keine Lackerl sondern Sturzbäche).

Und andererseits sehe ich an guten Tagen einen Hund, der Lebensfreude hat, der sich im Gras wutzelt und einem Ball hinterherjagt. Und denke mir, so einen Hund kann ich doch noch nicht euthanasieren?!
Und am nächsten Tag hat er vielleicht wieder einen schlechten Tag, kann seine Lackerl nicht halten und schafft gerade mal die Gassi Runden.:(

Ich weiß, niemand hier kann mir sagen was ich tun soll. Die Entscheidung wann es Zeit zu gehen ist, kann nur ich treffen. Aber vielleicht bekomme ich hier Feedback von Leuten die ähnliches erlebt haben oder einen anderen Blickwinkel...

Lg
Raphaela
 
hallo elchen, ich kenne das leider sehr gut....
ich bin der meinung, jedes leben ist wertvoll, und beenden können wir es nur einmal, diese entscheidung aber nie mehr rückgängig machen....
allerdings sollten wir ein tier auch nicht sinnlos leiden lassen.
es gibt keine allgemeingültige antwort.
jedes tier ist anders, jede situation ist anders....
man kann nur darauf achten, was das tier zeigt, welche signale es aussendet.
wenn dein janosch noch lebensfreude zeigt, wenn er sein leben noch geniessen kann, auch mit schlechten tagen dazwischen, dann ist seine zeit vl. noch nicht gekommen.
ich kämpfe bis zum letzten um meine hunde, ich gebe nicht schnell auf, aber wenn ich sehe, dass ein hund sich nur noch plagt, wenn er deutlich zeigt, dass er nicht mehr mag, dann gehe ich auch den letzten schritt mit ihm....
die tiere können es sehr deutlich zeigen, wenn sie wirklich nicht mehr wollen.
achte einfach darauf, was janosch dir zeigt.
hunde können das leben noch geniessen, auch wenn sie krank sind und das leben eingeschränkt ist.
sie hadern nicht mit ihrem schicksal. sie geniessen die fürsorge, die nähe und der letzte lebensabschnitt ist auch wichtig, um die erfahrungen des lebens zu verinnerlichen....

wegen der inkontinenz - hast du es schon mal mit windeln probiert ??
grad bei rüden funktioniert das gut, babywindel einfach quuer um den bauch wickeln. die billigsten sind die vom hofer, wenn jansoch grösser ist, gibt es beim DM auch XXL-windeln.

mir geht es im moment ähnlich wie dir, mein pflegehund hat ein osteosarkom, dass sich explosionsartig verschlechtert hat, wir haben es lange nicht gefunden. ich fürchte, wir haben nur noch ein paar tage....
 
hallo,

unseren tierischen weggefährten können wir wenigstens unnötiges leid ersparen. eine gnade, die uns bei unseren menschlichen lebensbegleitern verwehrt bleibt. aber das macht uns so eine entscheidung auch nicht leichter, und es ist unglaublich schwer, mit dem verstand etwas zu tun, gegen das das herz sich wehrt.

ich wünsche euch beiden (und allen, die in der gleichen situation sind) noch so viele goldene momente als irgendwie möglich - ihr kennt eure tiere und ihr werdet es spüren, wann es so weit ist.

LG
flat
 
ich bin kein Experte, aber sollte keine so massiven Nebenwirkungen vom Cortison haben.... Da er es nicht von selbst bilden kann und du es ja nur substituierst, sollte es ihm besser gehen.

Bevor du wirklich über das einschläfern nachdenkst würde ich noch mal einen Experten aufsuchen und mit ihm darüber sprechen, speziell meine ich damit Dr. Zeugswetter auf der Uni. Es ist einen Versuch wert.
 
Es wird einmal der Tag kommen, wo es Dir der Hund zeigt dass er nicht mehr kann und auch Du siehst dass es besser ist ihn über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen.
Ich hab das schon 3x hinter mir und jedesmal wusste ich an dem entscheidenden Tag dass es jetzt so weit ist.
Genieße die Zeit mit Deinem Hund, glaub mir, es ist zwar nicht leicht, aber auch der Hund genießt noch die Zeit mit Dir.

Falls Du noch Fragen hast, schick mir eine PN ich helfe Dir gerne weiter.
 
ich bin kein Experte, aber sollte keine so massiven Nebenwirkungen vom Cortison haben.... Da er es nicht von selbst bilden kann und du es ja nur substituierst, sollte es ihm besser gehen.

Bevor du wirklich über das einschläfern nachdenkst würde ich noch mal einen Experten aufsuchen und mit ihm darüber sprechen, speziell meine ich damit Dr. Zeugswetter auf der Uni. Es ist einen Versuch wert.

Ich kenne die Krankheit zwar nur aus der Human-Medizin, schließe mich aber dieser Meinung voll und ganz an.
ICh würde den Hund unbedingt noch einmal von einem Facharzt anschauen lassen, der viel Erfahrung mit dieser Kranheit hat.
Eine RICHTIG DOSIERTE Hormonsubstitution sollte eigentlich NIE dazu führen, daß ein Lebewesen deutliche Symptome eines Hypercortisolismus zeigt (und Dein Hund tut das ja eindeutlg) sondern sollte nur die Menge an Hormonen zuführen, die der gesunde Organismus selbst produzieren würde. So kenne ich das zumindest vom Menschen - vermute aber eigentlich, daß es bei Hunden genauso ist.

Liebe Grüße und ich halt die Daumen, daß es Deinem Hund vielleicht doch besser gehen kann. Conny
 
Ich kenne die Krankheit zwar nur aus der Human-Medizin, schließe mich aber dieser Meinung voll und ganz an.
ICh würde den Hund unbedingt noch einmal von einem Facharzt anschauen lassen, der viel Erfahrung mit dieser Kranheit hat.
Eine RICHTIG DOSIERTE Hormonsubstitution sollte eigentlich NIE dazu führen, daß ein Lebewesen deutliche Symptome eines Hypercortisolismus zeigt (und Dein Hund tut das ja eindeutlg) sondern sollte nur die Menge an Hormonen zuführen, die der gesunde Organismus selbst produzieren würde. So kenne ich das zumindest vom Menschen - vermute aber eigentlich, daß es bei Hunden genauso ist.

Liebe Grüße und ich halt die Daumen, daß es Deinem Hund vielleicht doch besser gehen kann. Conny


Danke allen für die Antworten - ausführlich antworte ich später, bin grad ein bisserl im Stress...

Auch das macht die TÄ etwas ratlos, dass janosch viele Symptome eines Hypercortisolismus zeigt - seine Cortisolwerte im Blut aber weit zu niedrig sind. Mit 10 mg Prednisolon am Tag war sein Cortisol unter 0,1 mit 20 mg Pred am Tag bei 0,3 (physiologischer Referenzbereich ist jeweils 0,9 - 4,5). Wir geben jetzt 30 mg Pred am Tag - damit passen die Werte halbwegs. Insofern versteh weder ich noch TA wieso sein Körper dann mit Symptomen reagiert die Cushingmäßig sind...:confused:

lg
 
natürlich nichtals Rat, nur als feedback gedacht:
mein Hund war sehr arbeitsfreudig, verspielt, lauffreudig bis ins Alter. Dann kamen die Wehwechen, gute Tage und schlechte Tage, da habe ich natürlich auch angefangen, wie wiegt das Eine das Andere auf.

Dann kam eine Zeit, wo ihm alles sichtlich schon ein wenig schwer fiel, er hatte keine Freude mehr daran etwas zu tun. Schmerzen hatte er keine, wurden mit Medikamenten ausgeschaltet. Gefressen aht er auch noch.

Aber ich kannte meinen Hund - er hatte schlicht keine Lebenfreude mehr.

Ich habe nicht gewartet bis Schmerzen kommen oder der Zustand sich verschlechtert, ich hab mir 3 Tage Zeit genommen, mein TA hat ihm per Spritzen noch mal so richtig aufgeputscht mit einer ordentichen Dröhnung, er durfte alles fressen einschließlich Nusstorte, wir waren viele Stunden auf einer Wiese......dann hab ich ihn gehen lassen...bervor es ihm körperlich so richtig extrem schlecht ging..ich fühlte...seine Lebensfreude war weg, weil er nicht mehr so konnte wie er wollte....
 
@elchen

Mir kommen schon beim Lesen wieder die Tränen *snief*

Wie du ja selbst weißt, gibt es keine Antwort auf die Frage, und keiner wird dir sagen können woran du merken wirst, wann der Zeitpunkt gekommen ist, aber glaub mir: du wirst es merken! Hab Vertrauen in dich selbst und in deinen Hund, ich musste meine 1. Fellnase im Alter von 17 Jahren gehen lassen, die letzten Monate waren ein einziges Auf und Ab, aber die guten Tage haben immer überwogen. Als es so weit war ihn gehen zu lassen, war es einfach eindeutig, es waren keine Zweifel mehr an der Entscheidung...ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber man hat gemerkt, dass er den Zeitpunkt selbst bestimmt hat, an dem er für sich mit dem Leben abgeschlossen hatte und es ihm einfach keine Freude mehr bereitet hat, weil die Krankheit Überhand gewonnen hat.
 
Danke euch allen für die Antworten!
Wir haben am Montag einen Tierarzttermin, bei dem noch etwas getestet wird, bei der Gelegenheit werd ich auch die Uni-Konsultation zur Sprache bringen. Ich möchte mir nicht irgendwann vorwerfen, ich hätte nicht sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft.
Die Windeln werd ich mal versuchen, ob er es zulässt und vorallem oben lässt - es würde schon viel erleichtern nicht ständig Überschwemmungen zu putzen... :)

Und werde weiterhin ganz genau beobachten. Mir käme es noch nicht richtig vor ihn gehen zu lassen - ich glaube nicht, dass es schon Zeit ist. Und hoffe inständig, dass ich den Zeitpunkt nicht verpasse...

Lg
 
Du hast nur die Möglichkeit ihn gut zu beobachten und darauf zu reagieren. Leider kann einem niemand diese Entscheidung abnehmen. Ich weiß, wie schwer das ist. Vor allem möchte ich Dir eines dazu sagen, wenn Du der Meinung bist, Du hast alles ausgeschöpft und Dein Hund leidet unter dem Zustand, dann lass Dich nicht beirren oder umstimmen.

Unser 1. Hund ein Chihuahuarüde hatte schon jahrelang Herzmedis bekommen, weil die Klappen nicht geschlossen haben. Dann ist es leider aufgrund der Herzprobleme zu epileptischen Anfällen gekommen. Das begann mit 1 Anfall pro Monat und ging bis zu alle halbe Stunde pro Tag:eek:! Als es ihm so schlecht ging, trotz vieler Medis bin ich schweren Herzens und nach langem Abwägen mit meinem Mann zum TA gegangen, um Snoopy einschläfern zu lassen. Der TA war zwar sehr nett, aber sagte, ach wir probieren noch dieses oder jenes Mittel. Gut, also wieder nachhause, tagelang schlimme Anfälle, wieder zum TA, dasselbe wieder und erst beim 3. Mal, als ich zum TA ging, ließ ich mich nicht mehr überreden. Da war unser Hund aber schon in einem Status Epilepticus http://www.swissepi.ch/fileadmin/pdf/Zentrum/Was_ist_ein_Status_epilepticus.pdf
aus dem er nicht mehr herauskam. Diese Zeit war im Endeffekt für uns alle
die Hölle. Ich bin mir jedesmal wie das größte A...loch vorgekommen, weil ich ja zum Einschläfern gegangen bin. Aber ich hätte gleich beim 1. Mal darauf bestehen sollen, weil so haben wir unserem Hund keinen Gefallen getan. Sorry, wenn es ein bissl konfus geschrieben ist, es ist zwar schon fast 7 Jahre her, aber ich habe diese Zeit noch ganz genau in Erinnerung:(. Mir tut es jetzt noch leid, dass ich nicht früher gehandelt habe:(!
 
Diese Zeit war im Endeffekt für uns alle
die Hölle. Ich bin mir jedesmal wie das größte A...loch vorgekommen, weil ich ja zum Einschläfern gegangen bin. Aber ich hätte gleich beim 1. Mal darauf bestehen sollen, weil so haben wir unserem Hund keinen Gefallen getan. Sorry, wenn es ein bissl konfus geschrieben ist, es ist zwar schon fast 7 Jahre her, aber ich habe diese Zeit noch ganz genau in Erinnerung:(. Mir tut es jetzt noch leid, dass ich nicht früher gehandelt habe:(!

:) Das ist nicht konfus, sondern sehr sehr verständlich.

Ich kenne einen ähnlich gelagerten Fall, die HH leidet noch Jahre später darunter und ich kann das nachfühlen.

Ich hab mit meinem Tierarzt schon vor langem ein Grundsatzgespräch geführt, wir sind da sowieso auf derselben Linie, er sagte, wenn er einem HH vertraut, dann ist für ihn das Gefühl und die Meinung des HH ausschlaggebend, denn nur der HH kann fühlen und erleben, wies um die Hundeseele bestellt ist.

Außerdem hab ich noch mit FreundInnen ausgemacht, dass sie meine Sichweise genau unter die Lupe nehmen, damt ich mir ja nichts "schönred".
 
Die Zeit ist dann, wenn medizinisch nichts mehr geht und wenn sich das Tier selbst aufgibt. Das merkt man sehr deutlich. Sie verfallen zusehends und sie verweigern dann auch das Futter.

Dann soll derjenige Tierarzt kommen, der die wenigste Aufregung verursachen wird, und soll das in der vertrauten Umgebung erledigen. Je ruhiger das Ganze abläuft und je weiter das Tier auf seinem Weg ist, desto stiller wird es gehen.

Ich halte das Sterben für einen Prozess, der zum Leben gehört wie die Geburt. Beides pflegt nicht schmerzfrei zu sein und in beiden Fällen rechtfertigen Schmerzen noch keinen überstürzten Eingriff.

Das Einschläfern ist IMO dafür da, die Zeit bis zum natürlichen Herzstillstand um einige Stunden verkürzen, falls diese Stunden voraussichtlich mit extremen Qualen verbunden wären.
Das wären für mich z.B. extreme, durch Morphium nicht beherrschbare Schmerzen. Das wäre der Tod durch Auszehrung, wenn ein Tier die Ernährung nicht mehr verstoffwechseln kann.

Wenn ein erträglicher natürlicher Tod möglich ist, würde ich nicht einschläfern lassen. Ich habe einige Tiere ganz friedlich auf natürlichem Weg gehen sehen. Sicherlich waren sie auch krank, aber sie schienen nicht unerträglich zu leiden. Bei ihnen war es ein Sterbeprozess, der - für mein Empfinden - erst einige Zeit nach dem Herzstillstand zu Ende war. Zuerst war da noch etwas - und dann war es weg.
(Erst wenn das weg ist, pflege ich sie zu begraben.)

Selbstverständlich ist es auch in Ordnung, ein Tier einzuschläfern, wenn der Besitzer die Pflege nicht mehr schafft und dadurch selbst Schäden erleiden würde, z.B. wenn er einen unheilbar gehunfähigen großen Hund drei Stockwerke rauf und runter schleppen muss und keine Hilfe hat.
 
Die Zeit ist dann, wenn medizinisch nichts mehr geht und wenn sich das Tier selbst aufgibt. Das merkt man sehr deutlich. Sie verfallen zusehends und sie verweigern dann auch das Futter.

Ich halte das Sterben für einen Prozess, der zum Leben gehört wie die Geburt.Beides pflegt nicht schmerzfrei zu sein und in beiden Fällen rechtfertigen Schmerzen noch keinen überstürzten Eingriff.

Das Einschläfern ist IMO dafür da, die Zeit bis zum natürlichen Herzstillstand um einige Stunden verkürzen, falls diese Stunden voraussichtlich mit extremen Qualen verbunden wären.
Das wären für mich z.B. extreme, durch Morphium nicht beherrschbare Schmerzen. Das wäre der Tod durch Auszehrung, wenn ein Tier die Ernährung nicht mehr verstoffwechseln kann.

Wenn ein erträglicher natürlicher Tod möglich ist, würde ich nicht einschläfern lassen. Ich habe einige Tiere ganz friedlich auf natürlichem Weg gehen sehen. Sicherlich waren sie auch krank, aber sie schienen nicht unerträglich zu leiden. Bei ihnen war es ein Sterbeprozess, der - für mein Empfinden - erst einige Zeit nach dem Herzstillstand zu Ende war. Zuerst war da noch etwas - und dann war es weg.
(Erst wenn das weg ist, pflege ich sie zu begraben.)

Selbstverständlich ist es auch in Ordnung, ein Tier einzuschläfern, wenn der Besitzer die Pflege nicht mehr schafft und dadurch selbst Schäden erleiden würde, z.B. wenn er einen unheilbar gehunfähigen großen Hund drei Stockwerke rauf und runter schleppen muss und keine Hilfe hat.

Ich respektiere Deine Einstellung, persönlich habe ich eine andere.

Für mich ist ein Eingreifen in den Lebensablauf nicht überstürzt, wenn es gilt Schmerzen zu vermeiden. Natürlich gehören sie in der freien Wildbahn dazu, aber ein Hund ist kein Wildtier.

(Abgesehen davon, würde ich persönlich auch das Leben eines Wildtieres beenden, statt ein womöglich tagelanges Dahinsiechen unter Schmerzen zuzulassen).

Und einen Hund einzuschläfern, der zwar noch frißt, einfach weil diverse Organe noch funktionieren, aber gegen seine jahrelang erlebte Veranlagung, wenn man ihm anbietet rauszugehen, nur müde den Kopf hebt und signalisiert: lass mich einfach nur liegen....

ist eben für mich kein überstürzter Eingriff. Ein altes Tier kann sich ja auch mehr als schlecht fühlen, ohne Schmerzen zu haben

ich persönlich möchte nicht, weil ich den Wunsch habe meinen Hund noch zu behalten, einem Tier zumuten, womöglich ein halbes Jahr nur rumzuliegen und sich schlecht zu fühlen....

Der Natur nach Möglichkeit ihren Lauf zu lassen, hat schon was, das bestreite ich sicher nicht, für mich persönlich ist es aber nicht die Lösung, die ich wähle.
 
ich weiß, vielleicht morgen, vielleicht in einer Woche, einem Monat einem Jahr werden wir uns dieser Entscheidung stellen müssen.

Ich bin mir ganz sicher, daß unser Hund darauf vertraut, daß wir ihn zum richtigen Zeitpunkt gehen lassen.
 
Für mich ist ein Eingreifen in den Lebensablauf nicht überstürzt, wenn es gilt Schmerzen zu vermeiden. Natürlich gehören sie in der freien Wildbahn dazu, aber ein Hund ist kein Wildtier.

In der Natur stirbt man für gewöhnlich recht schnell und eher jung.


Und einen Hund einzuschläfern, der zwar noch frißt, einfach weil diverse Organe noch funktionieren, aber gegen seine jahrelang erlebte Veranlagung, wenn man ihm anbietet rauszugehen, nur müde den Kopf hebt und signalisiert: lass mich einfach nur liegen....

Und wo widerspricht das dem , was ich geschrieben habe?

Wenn ein Tier sich aufgibt, lässt man es gehen. Die Futterverweigerung kommt sehr bald nach dem Nicht-mehr-aufstehen-wollen.
 
Es wird einmal der Tag kommen, wo es Dir der Hund zeigt dass er nicht mehr kann und auch Du siehst dass es besser ist ihn über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen.

Sicher?

Bei meinem Sammy fehlte mir das ... da war nicht dieser sog. dankebare Blick das ich ihn erlöse ....

Ich habe damals lange mit der TA überlegt ob ja oder nein ....wir entschieden dann für ja ... Sammy lag im Korb ... laufen ging grad nicht ... und strahlte uns glücklich an .. hurra .. TA, Leckerchen .....

Sammy war ein damals 16jähriger Border Münsti Mix der Athrose hatte und dummerweise sich nicht schonte ... er raste immer noch rum wie ein Irrer und war zufrieden.... leider knickte er immer wieder mit der selben rechten Pfote um bwz. stolperte und hatte dann daher massive Schmerzen ....Beim 3. Mal schrie er dermassen das ich dann sagte das geht so nicht ....immer Schmerzmittel is ja wohl auch nicht der Hit. Ich verbrachte eine Nacht auf den Boden neben ihn .... und überlegte und grübelte was nun tun ...

Die TA sagte mir dann am nächsten Tag wenns einer wäre der gern artig auf der Couch nur noch liegen würde wollen dann gings ja .... aber Sammy war nicht so ... der wollte noch rennen usw. aber .....

Manchmal grübel ich noch heute obs richtig war ...... aber ja, ich denke schon.
 
In der Natur stirbt man für gewöhnlich recht schnell und eher jung.




Und wo widerspricht das dem , was ich geschrieben habe?

Wenn ein Tier sich aufgibt, lässt man es gehen. Die Futterverweigerung kommt sehr bald nach dem Nicht-mehr-aufstehen-wollen.


"Das Einschläfern ist IMO dafür da, die Zeit bis zum natürlichen Herzstillstand um einige Stunden verkürzen, falls diese Stunden voraussichtlich mit extremen Qualen verbunden wären."

Und für mich eben absolut nicht.

Weder bin ich der Meinung, dass das Einschläfern nur dazu dient, STUNDEN der extremen Qual zu vermeiden

noch bin ich der Meinung, dass das Einschläfern dient den Tod um STUNDEN vorzuverlegen

denn der Hund, der noch mit rausgeht weil er mich liebt, dem es aber eigentlich schon zu viel ist

der Hund, der nichts mehr von dem machen kann was ER liebt, weil der Körper nicht mehr mitmacht

kann in so einigen Fällen wochenlang und monatelang am Leben gehalten werden

für mich persönlich trage ich lieber - so wie das ganze Hundeleben lang - auch diese Verantwortung zu entscheiden, dass das Leben für den Hund keinen Lebenswert mehr bietet.
 
Nicki bekam total unerwartet einen epileptischen Anfall, aus dem er nicht mehr erwacht ist, auch nach 2 Tagen nicht. Die Entscheidung fiel uns nicht leicht, war aber die einzig richtige.
Angie hat uns damals angezeigt, dass sie bereit ist, zu gehen. Wir haben damals versucht, sie durch eine OP zu retten, sie hatte es aber anscheinend besser gewusst.
Arrac war plötzlich nicht mehr er selbst, orientierungslos, aggressiv gegen Herrli. Die Schmerzen, die er hatte, hat er vorher nie gezeigt. Eine Gehirn-OP hätte sein Leben um ein paar Monate, vielleicht auch nur paar Wochen, aber auch die Schmerzen verlängert. Wir haben ihn ohne OP gehen lassen ...
Lonna wird hoffentlich uralt und schläft eines sehr fernen Tages ein ...

Genieße die verbleibende Zeit mit deinem Hund, nutze die verbleibenden medizinischen Möglichkeiten, aber du wirst wissen, wann nichts mehr geht.
 
Die Hunde wollen das manchmal nicht so wahrhaben. Hab ich bei meinem Didi gemerkt, er bekam im Liegen kaum noch Luft , wanderte herum, fraß aber ein paar Stunden zuvor noch und ging auch Spazieren, er wackelte selbst beim Tierarzt noch durch den Garten und schnüffelte. Er wollte es nicht wahrhaben, Terrierkraft eben. Seine Werte und das viele Wasser sprachen aber eine ganz andere Sprache, also den Hund langsam ersticken lassen oder "gegen seinen Willen" entscheiden, ich habe entschieden und bereue es nicht.
 
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