Thema "gefährliche Hunde" - an die Unbelehrbaren

Markus Pollak

Super Knochen
Nur eine der vielen Studien, die keine signifikanten Unterschiede im Verhalten der "Listenhunde" im Vergleich mit als "gutmütig" bekannen Hunderassen feststellen!

Quelle: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/mittmanna_2002.html

70 Golden Retriever wuden den selben Tests untezogen wie 415 Hunde der Rassen American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Hunde vom "Pitbull-Typus", Rottweiler, Dobermann und Staffordshire Bullterrier.

Im Vergleich ergab sich kein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit von inadäquatem Aggressionsverhalten.

Die Ergebnisse zeigen, dass es nicht legitim ist, bestimmte Rassen zu diskriminieren und sie den Verboten und Einschränkungen von so genannten Rasselisten zu unterwerfen.


Persönliche Anmerkung: Grösse der Zähne und die Kraft eines Golden Retrievers sind ausreichend um im Fall eines Bisses die selben Verletzungen hervorzurufen, wie bei dem Biss eines "Listenhundes"....das oft gebrauchte Argument "Unterschied beim möglichen Schaden" ist falsch und soll nur Angst schüren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur eine der vielen Studien, die keine signifikanten Unterschiede im Verhalten der "Listenhunde" im Vergleich mit als "gutmütig" bekannen Hunderassen feststellen!

Quelle: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/mittmanna_2002.html

Persönliche Anmerkung: Grösse der Zähne und die Kraft eines Golden Retrievers sind ausreichend um im Fall eines Bisses die selben Verletzungen hervorzurufen, wie bei dem Biss eines "Listenhundes"....das oft gebrauchte Argument "Unterschied beim möglichen Schaden" ist falsch und soll nur Angst schüren.

395 der getesteten Hunde reagierten nach dem Bewertungssystem den Situationen angemessen. Für diese 95 % der 415 getesteten Tiere gab es demzufolge keine Hinweise für gestört oder inadäquat aggressives Verhalten. 19 Tiere wurden als inadäquat aggressiv und ein Hund als gestört aggressiv beurteilt (zusammen 5 %). Die Situationen, in denen diese 20 Hunde vermehrt gestört oder inadäquat aggressives Verhalten zeigten, waren gekennzeichnet durch ungewöhnliche, schnelle oder abrupte Bewegungen.

Umgerechnet auf die deutsche Hundepopulation (5 Mio?) wären das dann 250.000 inadäquat aggressive Hunde und 12.500 gestört aggressive Hunde?
Ach ich halt nix von quantitativ orientierten Studien in dieser Beziehung, die eignen sich für ein so komplexes Thema nicht, finde ich.
 
Vergiss nicht, dass es sich dabei um eine Testreihe handelt, die mit dem Alltagsleben nicht immer vergleichbar ist.
In bestimmten Situationen (in die der Hund eines halbwegs brauchbaren Hundehalters nicht kommt) würde in jedem Fall der eine oder andere Hund jeder x-beliebigen Rasse "falsch" reagieren/sich aggressiv zeigen.

Die Studie zeigt nur auf, dass es nunmal keine Frage der Rassezugehörigkeit ist und um das geht es bei der gesamten Diskussion um die Rasselisten.

Niemand würde ernsthaft abstreiten, dass es gefährliche Hunde gibt (aus verschiedensten Gründen), aber wir wehren uns gegen eine Vorverurteilung unserer Hunde wegen äusseren Merkmalen.

Heute sind die kurzhaarigen Hunde mit sichtbarer Muskulatur an den Hinterbeinen auf der Liste, morgen die Hunde mit Stehohren und übermorgen schon DEINER - dabei hat kein Politiker und erst recht keine Person mit Fachwissen deinen Hund gesehen.

So kanns ja wohl nicht gehen, es zeigt aber wie in Österreich Gesetze entstehen und was der 08/15-Wähler davon merkt....na danke!
Wenn das so ist (und es IST so), dann können von mir aus ab sofort auch 4-Jährige wählen, ist ja eh wurscht :mad:
 
Sicher kann man so eine Testreihe nicht 100% auf das Alltagsleben umlegen, aber es sagt schon einiges aus. Ich bin ein absoluter Gegner dieser Rasselisten, allerdings bin ich dafür, dass JEDER Hundehalter verpflichtet wird, seine Fähigkeit einen Hund zu führen beweisen muss und das sollte für alle Rassen gelten.
Wir haben selber 2 Golden Retriever und ich möchte nicht ernsthaft von einem meiner Hunde gebissen werden, die können ganz schön zulangen. Aber warum auch nicht, es sind Hunde, die haben nun mal Zähne, das ist nicht das Problem, das Problem hängt immer am anderen Ende der Leine.
Aber Politiker tun immer nur das was gerade populär ist und was ihnen Stimmen und Publicity bringt.
LG Ingrid
 
Vergiss nicht, dass es sich dabei um eine Testreihe handelt, die mit dem Alltagsleben nicht immer vergleichbar ist.
In bestimmten Situationen (in die der Hund eines halbwegs brauchbaren Hundehalters nicht kommt) würde in jedem Fall der eine oder andere Hund jeder x-beliebigen Rasse "falsch" reagieren/sich aggressiv zeigen.

Die Studie zeigt nur auf, dass es nunmal keine Frage der Rassezugehörigkeit ist und um das geht es bei der gesamten Diskussion um die Rasselisten.

In dieser Studie wurde die Kategorie 1 (American Staffordshire Terrier und Bullterrier sowie Hunde vom Pitbull-Typus) mit der Kategorie 2 (Rottweiler, Dobermann und Staffordshire Bullterrier) verglichen und es kam heraus, dass es keinen signifikanten Unterschied im Verhalten zwischen den Hunden der Kategorie 1 und 2 gibt.


Wo ist die Stelle mit dem Vergleich mit 70 Golden Retrievern zu finden? Das hab ich nirgends gefunden. Abgesehen davon, dass ich diesen Satz in der Dissertation nicht finde, finde ich es auch nicht aussagekräftig.

Interessant in Bezug auf inadäquates Aggressionsverhalten finde ich nämlich nicht das unspektakuläre Alltagsleben sondern eben Extremsituationen, denn auf die kommt es ja leider an. Also wissenschaftlich wäre für mich spannend ob es einen Unterschied zwischen Hundetypen gibt bei Hunden die unideal bis schlecht gehalten werden. So eine Studie ist zwar nicht machbar aber ein Ansatz wäre eine bessere Dokumentation und Auswertung von Vorfällen.

Da kommt dann auch der Ehrlichkeitsfaktor ins Spiel – so manche HundehalterInnen werden zwecks Schutz ihrer selbst lügen und halt sagen der Hund ist plötzlich durchgedreht und nicht dass sie Fehler gemacht haben…

Niemand würde ernsthaft abstreiten, dass es gefährliche Hunde gibt (aus verschiedensten Gründen), aber wir wehren uns gegen eine Vorverurteilung unserer Hunde wegen äusseren Merkmalen.

Da sehe ich leider ein Totalversagen von Seiten der Hundefachleute. Vor allem VertreterInnen von Hunden, die auf solche Listen kommen, hätten viel früher etwas unternehmen müssen. Ich mein es ist ja kein Geheimnis dass manche Hunde allein wegen ihrem beeindruckenden bzw. gefährlichen Aussehen bestimmte Leute anziehen die besser keinen Hund (und auch keine Kinder:() hätten. Ich finde es zum Beispiel nicht schlecht wenn bestimmte Voraussetzungen für bestimmte Hunde verlangt werden. (Bsp.: Alter Mensch + agiler Junghund vs. Alter Mensch + gemütlicher Hund). Eine Voraussetzung könnte da auch der Nachweis von Hundekenntnis sein oder die Begrenzung der Hundeanzahl. So etwas gehört halt gut durchdacht, damit es halbwegs fair bleibt.

Ideal wäre für mich wenn alle die Hunde haben oder haben wollen einen „Hundepass“ (Nachweis von Theorie + Praxis) erwerben müssen, nur ob so was realpolitisch durchsetzbar ist bezweifle ich, also was bleiben dann noch für Möglichkeiten? Wesenstest halte ich auch nur bedingt für geeignet.

Dieses Forum zeigt ja recht gut wie erschreckend unwissend und verantwortungslos doch ein Großteil der Menschen ist. Allein wenn ich daran denk wie sich eine Userin mal empört hat, dass die Tierrettung keine kranken/verletzten Tiere abholt. Ich mein es ist doch das mindeste dass ich mir Gedanken über einen Notfall mache und meine Tierärztin und die Nummer des nächstgelegenen Notdienst 0-24:00 in mein Handy einspeichere. Das Beispiel ist zwar etwas Off-Topic aber damit möchte ich verdeutlichen wie verantwortungslos HundehalterInnen häufig sind und das wirkt sich auf alle Ebenen des Zusammenlebens von Mensch und Hund aus.

Ich würde mir mehr Input + Diskussion von HundekennerInnen wünschen in Bezug auf wie ein verantwortungsvollerer Umgang mit Hunden durchgesetzt werden kann :eek:
 
Nur mal als Beispiel daß mit normalen Gesetzen damals schon der Auslöser für viele Diskriminierungen verhindert hätte werden können! Mit normalen Gesetzen ohne Rasselisten!!


Kampfhundopfer Volkan - Protokoll eines vorhersehbaren Todes

Anmoderation

PATRICIA SCHLESINGER:

Zehn Jahre, zehn Jahre wurde über eine bundeseinheitliche Kampfhundeverordnung diskutiert. Aber es musste erst ein Kind qualvoll sterben, um heftige politische Reaktionen auszulösen. Vor knapp drei Wochen wurde hier in Hamburg der sechsjährige Volkan von einem Kampfhund totgebissen. Erst dann ging alles ganz schnell. Telefonkonferenz der Innenminister, Kabinettsbesprechung, Aktuelle Stunde im Bundestag - in Rekordzeit gab es neue Verordnungen in Bund und Ländern. Diese Wendigkeit und Entschlusskraft ist einmalig in der deutschen Nachkriegsgeschichte, und auf anderen Politikfeldern vermisst man sie manchmal schmerzlich. Im Kampf gegen Kampfhunde gab es plötzlich große Einigkeit quer durch alle Parteien. In der Hektik hat man vielleicht den Blick für einige Details verloren. Denn so wie es aussieht, könnte der kleine Junge noch leben, wenn Bürokraten und Politiker ihre Arbeit gewissenhaft gemacht und wenn Nachbarn und Bekannte sich nicht im Wegsehen geübt hätten.
Andreas Lange und Anja Reschke mit dem Protokoll eines vorhersehbaren Todes.
KOMMENTAR:

Der kleine Volkan - das Opfer eines Kampfhundes und untätiger Bürokraten. Der Pitbull Zeus, er konnte töten, weil alle von seiner Gefährlichkeit wussten, aber nichts unternahmen. Und der Hundebesitzer Ibrahim K. - er konnte seinen Kampfhund scharf machen, weil niemand ihn daran hinderte.
Ibrahim K. - er ist 23 Jahre alt und bei Polizei und Staatsanwaltschaft schon lange bekannt. 18. März ’96: Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein halbes Jahr später wegen Widerstand und Beleidigung. Danach: Ermittlung wegen schweren Diebstahls. Eine Woche später: Wieder schwerer Diebstahl. Danach: Dreifacher Straßenraub. Eine weitere Anzeige: Gefährliche Körperverletzung. Und: Am 17. Mai ’97 eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Alle Verfahren werden eingestellt. Ibrahim K. wird als damals 19-jähriger nach dem Jugendstrafrecht behandelt. Er kann deshalb mit der Milde der Justiz rechnen.
0-Ton

RÜDIGER BAGGER:

(Staatsanwaltschaft Hamburg)

"Beim Jugendlichen geht es in erster Linie darum, ihm die Chance zu eröffnen, sich wieder in diese Gesellschaft entsprechend einzufügen, und das ist in den Prozessen damals so gelaufen, das muss man ganz klar sagen."
INTERVIEWER:

"Und deswegen sind die Ermittlungen eingestellt worden?"
RÜDIGER BAGGER:

"Deswegen hat das Gericht nach durchgeführter Hauptverhandlung oder auch im schriftlichen Wege die Verfahren eingestellt."
KOMMENTAR:

Ibrahim K. kann also ungestört weitermachen. Er schmeißt seine Lehre und legt sich diesen Kampfhund zu, den Pitbull Zeus. Der verschafft ihm immerhin Anerkennung bei seinen Freunden.
Gerade mal sieben Monate alt ist der Kampfhund, als er hier im Wilhelmsburger Bahnhofsviertel einen Schäferhund und dessen Besitzerin anfällt und sie beide verletzt. Deshalb wird Ibrahim K. am 11. April ’98 zum ersten Mal verurteilt, wegen Körperverletzung. Die Strafe: 1.600 Mark. Über das Schicksal des Hundes aber muss das zuständige Ordnungsamt entscheiden.
0-Ton

MICHAEL LINDAU:

(Bezirksamt Harburg)

"Wir sind da so tätig geworden wie nach jedem Beißvorfall, so wie das im Amtsdeutsch heißt, dass wir zunächst einmal den Halter mit seinem Hund beim Amtstierarzt haben vorführen lassen. Das hat er auch gemacht."
KOMMENTAR:

Der Amtstierarzt:
0-Ton

DR. BERNHARD SCHMIDT:

(Amtstierarzt)

"Aus den Unterlagen ist zu entnehmen, dass ich ihn damals als nicht bissig beurteilt habe, aber scharf gegenüber anderen Rüden. Und daraufhin haben wir vorgeschlagen, dass also der Hund einen Leinenzwang erhält."
KOMMENTAR:

Der zuständige Beamte:
0-Ton

MICHAEL LINDAU:

"Damit ist der betroffene Halter verpflichtet, den Hund an der Leine zu führen."
KOMMENTAR:

Der Polizeisprecher:
0-Ton

REINHARD FALLAK:

(Polizei Hamburg)

"Die Durchsetzung dieser Maßnahme ist allerdings vom Ordnungsamt nicht überprüft worden und auch nicht von der Polizei."
KOMMENTAR:

Keiner kontrolliert, Ibrahim K. kann machen, was er will. Alle sehen zu, wie er sich über die behördlichen Auflagen hinwegsetzt und mit seinem Pitbull Zeus durch das Viertel streift.
0-Töne

NACHBARIN:

"Der ist hier ohne Maulkorb gelaufen, egal wie, und immer ohne Leine. Was sollen wir denn da - also da konnte man nicht hingehen, man musste auch Angst haben, dass einem selber was passiert."
KOMMENTAR:

Sogar hier an der Grundschule richtet Ibrahim K. seinen Kampfhund ab, genau da, wo später der kleine Volkan sterben muss.
0-Ton

NACHBAR:

(Hier, auf dieser Wiese, wo wir stehen, ist der Hund des öfteren trainiert worden, das konnte ich gut sehen, weil ich immer montags und freitags zum Sport gehe, in diese nebenliegende Halle. Und da stand der Mann immer hier, so beide Hände vor gehabt, irgendwas dazwischen, was es war, konnte ich nicht sehen. Und der Hund sprang da immer und war am knurren."
KOMMENTAR:

Nachbarn beobachten, wie Ibrahim K. seinen Kampfhund Zeus auch auf den Spielplätzen scharf macht. Die zerbissenen Schaukeln werden regelmäßig vom zuständigen Gartenbauamt ausgetauscht. Der vorgesetzte Beamte will davon nichts gewusst haben.
0-Ton

MICHAEL LINDAU:

(Bezirksamt Harburg)

"Also das ist mir so nicht bekannt."
INTERVIEWER:

"Die Behörde gehört zu Ihrem Bezirk, zu Ihrem Bereich."
MICHAEL LINDAU:

"Ja, natürlich, aber trotzdem kenne ich nicht die Informationen, alle Informationen, die in der Gartenbauabteilung vorhanden sind."
INTERVIEWER:

"Wir haben uns die Schaukeln angeguckt, die sind zerbissen - 50 Schaukeln in einem Jahr, das muss einem doch auffallen."
MICHAEL LINDAU:

"Es ist natürlich nicht Aufgabe der Gartenbauabteilung, jetzt auf Dinge zu achten, die im Grunde genommen gar nicht in deren Kompetenz fallen."
KOMMENTAR:

Der hilflose Versuch, zu vertuschen, was ganz Wilhelmsburg weiß: Diese Schaukeln werden von Kampfhunden wie Zeus zerbissen.
Wegsehen, nichts tun. Wieder kann Ibrahim K. mit seinem Kampfhund Zeus monatelang machen, was er will, bis er mit einer Pistole erwischt wird.
5. Juni, ’99 - Verstoß gegen das Waffengesetz. Ibrahim K. wird verurteilt, zu acht Monaten auf Bewährung.
0-Ton

RÜDIGER BAGGER:

(Staatsanwaltschaft Hamburg)

"Das ist ein normaler Strafrahmen dann, wenn man die Waffe eben nur erworben und besessen hat, aber mit der Waffe selbst keine Straftat begangen hat, also auf jemand geschossen hat oder überhaupt irgendwo rumgeballert hat, wie man so schön sagt."
KOMMENTAR:

Ibrahim K. kann also weitermachen.
5. Juli ’99 - Anzeige wegen Drogenhandels und dann auch noch wegen Körperverletzung.
Und auch im Viertel ist Ibrahim K. weiter mit seinem Kampfhund aktiv. Doch anstatt etwas gegen die Bedrohung zu unternehmen, schauen lieber alle weg.
0-Töne

NACHBAR:

"Da traut sich auch keiner was zu sagen."
INTERVIEWERIN:

"Wenn jeder weiß, dass hier auf dem Schulgelände die Kampfhunde trainiert werden, da hat nie jemand eingegriffen?"
NACHBAR:

"Nee, nee, nee."
INTERVIEWERIN:

"Sie haben auch nie versucht, mal bei der Polizei Bescheid zu sagen oder so?"
NACHBAR:

"Nee, hab‘ ich nicht."
KOMMENTAR:

Im April dieses Jahres ist es wieder mal so weit. Der scharf gemachte Kampfhund Zeus beißt und verletzt einen Labradormischling. Sein Besitzer Ibrahim K. erhält daraufhin am 21. April eine Anzeige wegen Sachbeschädigung.
Und wieder geht der Fall an das zuständige Amt. Doch dass der Pitbull schon einmal zugebissen hatte, vom Amtstierarzt untersucht wurde und eigentlich ein Leinenzwang besteht, ist hier unbekannt.
0-Ton

MICHAEL LINDAU:

(Bezirksamt Harburg)

"Ja, das ist leider auf einen Eingabefehler im Computer zurückzuführen gewesen. Der Fall war dort enthalten im Computer und hätte eigentlich, indem man den zweiten Fall nun eingibt, auswerfen müssen, dass es schon mal einen Vorfall gegeben hatte. Leider hat man den Halter einmal falsch eingegeben gehabt."
KOMMENTAR:

Und so fangen die Beamten wieder von vorne an und schicken Ibrahim K. einen Brief mit der Aufforderung, seinen Hund beim Amtstierarzt vorzuführen.
Währenddessen beißt Kampfhund Zeus erneut zu, diesmal einen Beagle. Ibrahim K. wird deshalb am 26. April wieder wegen Sachbeschädigung angezeigt. Die Behörde hat inzwischen den Brief an Ibrahim K. zurückbekommen, weil er nicht zustellbar war. Die Beamten verhängen einen Maulkorb- und Leinenzwang und schicken erneut einen Brief an Ibrahim K. Wieder ohne Erfolg. Erklärungsversuch:
0-Ton

MICHAEL LINDAU:

"Wir haben ihn nicht erreicht, weil der Briefträger bei förmlichen Zustellungen genau darauf achten muss, dass er tatsächlich auch an den Betroffenen zustellt. Das konnte er hier nicht, weil er weder bei der Meldeanschrift ihn feststellen konnte noch bei der Anschrift, wo wir glaubten, dass er sich aufhält."
KOMMENTAR:

Doch den Aufenthaltsort von Ibrahim K., genannt Ibo, kennt in Wilhelmsburg jedes Kind.
0-Ton

JUNGE:

"Da oben wohnt er."
INTERVIEWER:

"Wer?"
JUNGE:

"Ibo."
KOMMENTAR:

Nur drei Tage später beißt Zeus schon wieder zu, diesmal ist ein Schäferhund das Opfer. So wird Ibrahim K. am 29. April 2000 zum dritten Mal innerhalb von acht Tagen wegen Sachbeschädigung angezeigt.
Spätestens jetzt hätte die Behörde den Pitbull Zeus einziehen müssen.
0-Ton

MICHAEL LINDAU:

(Bezirksamt Harburg)

"Das ist richtig, dass es diese Möglichkeit auch gab. Ein entsprechendes Verfahren hatte unser Wirtschafts- und Ordnungsamt in Wilhelmsburg ja auch eingeleitet. Nur das war noch nicht zum Abschluss gekommen, weil wir die Ermittlungsakten von der Staatsanwaltschaft noch nicht bekommen hatten."
INTERVIEWER:

"Aber Sie durften doch kein Verfahren einleiten, sondern Sie mussten doch Gefahren abwehren."
MICHAEL LINDAU:

"Wenn wir hier eine Wegnahmeanordnung, eine Untersagungsverfügung erlassen hätten, sofort ausgesprochen hätten: Du darfst den Hund nicht mehr halten, er ist abzugeben, hätten wir genauso erst einmal feststellen müssen, wo denn dieser Halter mit seinem Hund sich überhaupt aufhält."
INTERVIEWER:

Also ist der kleine Volkan deswegen totgebissen worden, weil nicht genug Informationen da waren?"
MICHAEL LINDAU:

"Das kann man so sehen, ja."
KOMMENTAR:

So musste der kleine Volkan sterben. "Nicht bissig gegenüber Menschen", das hatte der Amtstierarzt dem Pitbull Zeus noch vor zwei Jahren bescheinigt.
0-Ton

DR. BERNHARD SCHMIDT:

(Amtstierarzt)

"Das Gutachten erstreckt sich ja nur auf den, sag‘ ich, momentanen, auf den momentanen Zustand, in dem sich der Hund hier im Augenblick verhält. Was der also macht, wenn er fünf Minuten später draußen vor der Tür ist, das kann ich also nicht beurteilen."
KOMMENTAR:

Der Tod des kleinen Volkan war also vermeidbar. Denn alle wußten von der tödlichen Gefahr, die von dieser gezüchteten Kampfmaschine und ihrem Halter ausging. Doch zugeben will das niemand.
0-Töne

DR. BERNHARD SCHMIDT:

(Amtstierarzt)

"Wir haben uns überhaupt keine Vorwürfe zu machen."
MICHAEL LINDAU:

(Bezirksamt Harburg)

"Man kann zum Glück sagen, dass sich die Mitarbeiter keinen Vorwurf machen müssen."
RÜDIGER BAGGER:

(Staatsanwaltschaft Hamburg)

"Und die Staatsanwaltschaft braucht sich in diesem Zusammenhang nichts vorwerfen zu lassen."
REINHARD FALLAK:

(Polizei Hamburg)

"Die Polizei macht sich in der Form eigentlich keine Vorwürfe."
Abmoderation

PATRICIA SCHLESINGER:

Offenbar hat sich hier niemand auch nur irgendetwas vorzuwerfen. Am Ende war der kleine Volkan wohl auch noch selber Schuld. Immerhin ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft gegen das zuständige Wirtschafts- und Ordnungsamt wegen fahrlässiger Tötung.
Autorin/Autor: Bericht: Andreas Lange und Anja Reschke

Quelle: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2000/erste7372.html
 
Wo ist die Stelle mit dem Vergleich mit 70 Golden Retrievern zu finden?

Sorry, ich habe einen Link vergessen....hier sind die Goldies -> http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/johannt_ws04.html



Da kommt dann auch der Ehrlichkeitsfaktor ins Spiel – so manche HundehalterInnen werden zwecks Schutz ihrer selbst lügen und halt sagen der Hund ist plötzlich durchgedreht und nicht dass sie Fehler gemacht haben…


Auch wenn die Halter/innen ehrlich sein wollen, glaube ich, dass sehr viele von ihnen selbst deutliche Anzeichen nicht oder zu spät erkennen und es als "plötzlich" auftretendes Fehlverhalten deuten.




Da sehe ich leider ein Totalversagen von Seiten der Hundefachleute. Vor allem VertreterInnen von Hunden, die auf solche Listen kommen, hätten viel früher etwas unternehmen müssen.

Aufklärungsarbeit wäre definitiv angezeigt gewesen, aber ich kenne die Politik mancher Clubs - keinen Wind machen!
Ich habe mit einer Pit Bull und einer StaffBull-Hündin vor etwa 10 Jahren sehr aktiv Öffentlichkeitsarbeit betrieben (im Rahmen von Rettungshunde-Vorführungen usw.), das wurde von der damaligen Clubleitung (ÖSBC) nicht nur belächelt, sondern stark kritisiert.
O-Ton -> mit diesen Hunden arbeitet man nicht...

Schade, denn das war noch VOR den allseits bekannten Todesbissen in Deutschland und somit auch VOR der ersten grossen Medienhetze, durch die so manchen Idiiiii... erst auf die Idee kam, sich Pits oder Staffs zuzulegen.




Ich mein es ist ja kein Geheimnis dass manche Hunde allein wegen ihrem beeindruckenden bzw. gefährlichen Aussehen bestimmte Leute anziehen die besser keinen Hund (und auch keine Kinder:() hätten.

Das stimmt wohl, ich kann es in Bezug auf Hunde wie z.B. StaffBull, Bulli usw. aber nicht verstehen, denn die sehen (für mich) nicht gefährlich, sondern "knuffig" oder witzig aus.
Für mich persönlich sieht jedenfalls ein Bernhardiner wesentlich gefährlicher aus als ein Rotti mit seinem Bärli-Gesicht oder ein Bulli-Clown.


Ich finde es zum Beispiel nicht schlecht wenn bestimmte Voraussetzungen für bestimmte Hunde verlangt werden. (Bsp.: Alter Mensch + agiler Junghund vs. Alter Mensch + gemütlicher Hund). Eine Voraussetzung könnte da auch der Nachweis von Hundekenntnis sein oder die Begrenzung der Hundeanzahl......

Einige der bereits veröffentlichten Ideen klingen ja bei kurzer und unkritischer Betrachtung ganz gut (jedenfalls gut genug um dem "dummen Wahlvolk" als gute Maßnahme verkauft zu werden), in der Praxis sehe ich keine Möglichkeit einer sinnvollen Umsetzung.



Ich würde mir mehr Input + Diskussion von HundekennerInnen wünschen in Bezug auf wie ein verantwortungsvollerer Umgang mit Hunden durchgesetzt werden kann :eek:

Ich kann dir GERNE meine Ideen dazu per PN schicken, im Forum werde ich sie nicht veröffentlichen, weil dadurch wieder nur eine bestimmte Richtung vorgekaut wird.
Ausserdem sind diese Ideen teilweise zu komplex um sie in halbwegs forentauglicher Länge so zu präsentieren, dass auch beim überfliegen die Zusammenhänge erkennbar sind (und wir wissen ja von anderen Themen, dass die stärksten Kritiker oft die schlechtesten Leser sind).


LG

Markus
 
Ich muss ehrlich gestehen, ich seh dem neuen Hundehaltergesetz jetzt nicht nur mit negativen Gefühlen entgegen, finds einerseits gut, dass was gemacht wird, andererseits sehr schlecht, wie es umgesetzt wurde (da merkt man, dass Politiker das ganze gemacht haben, die keine Ahnung haben)

Was ich ändern würde: Meiner Meinung nach sollten ALLE Hundehalter

1) vor Hundeanschaffung den Hundeführschein machen müssen
2) wenn sie einen Hund besitzen regelmäßig (z.B. jährlich) der Hund sich einem Wesenstest unterziehen
3) wenn der Hund einmal auffällig wurde (z.B. einen anderen Hund oder einen Menschen gebissen hat) strengere Auflagen erhalten, die auch kontrolliert werden (das kontrollieren ist ganz wichtig, sonst haben die Auflagen ja keinen Sinn!)

Zu Punkt 3 zählen für mich z.B. eine Erhöhung der jährlichen Hundesteuer, ein verpflichtender Besuch eines Problemhundekurses und danach gleich wieder ein Wesenstest wo über das weitere Vorgehen entschieden bzw. die Auflagen bei Auffälligkeiten strenger werden - also z.b. Maulkorb- UND Leinenpflicht.
Das sollte regelmäßig kontrolliert werden und bei einem Verstoß eine Geldstrafe nach sich ziehen.

Ich finde es auch lächerlich, dass ein Hundehalter, wenn sein Hund einen anderen Hund beißt, nur eine Anzeige wegen Sachbeschädigung bekommt und strengere Auflagen erhält, das aber offensichtlich nie kontrolliert wird und der Hundehalter so weitermachen kann wie vorher. Da muss wirklich oft erst ein Mensch gebissen werden, damit endlich gehandelt wird. Da fühl ich mich als Hundehalter ehrlich gesagt auch verarscht, weil im Endeffekt hats für den Hundehalter keine schwerwiegenden Konsequenzen, wenn sein Hund meinen Hund beißt. Wenn ein Hund nicht verträglich ist, dann hat er ohne Maulkorb und ohne Leine auf der Straße nix zu suchen. Wie an dem Fall von dem kleinen Volkan zu sehen ist, ist es von anderen Hunden beißen bishin zu einem Kind beißen ja nicht mehr weit!

In dem Fall, dass der Hund aktenkundig ist und dann noch einmal beißt, soll der Hundehalter ein Hundehalterverbot bekommen und der Hund "eingezogen" werden. Professionelle Trainer können sich den Hund dann anschaun und mit ihm trainieren und über seine weiter Zukunft entscheiden.

Fakt ist, dass der Hund nix dafür kann wenn er bei falschen Menschen landet, die ihn nicht führen können oder schlimmer: sogar scharf machen. Trotzdem sind solche Hunde eine Gefahr für andere Menschen und andere Hunde (beides ist für mich inakzeptabel)

Ich würde so ein Gesetz befürworten, hätte kein Problem mich einer jährlichen Prüfung bzw. meinen Hund einem jährlichen WEsenstest zu unterziehnen. Wie dieser WEsenstest aussehen sollte? Hmm, gute Frage, ich bin kein professioneller Hundetrainer und würd mir nicht anmaßen, so einen Test zu entwickeln, der dann wirklich aussagekräftig ist, dafür fehlt mir das nötige Fachwissen. Das sollten die Politiker meiner Meinung nach auch einsehen, ich kann kein Gesetz machen, wenn ich keine Ahnung von der Materie habe.
Wovon ich aber überzeugt bin: eine BGH Prüfung ist keine geeignete Prüfung. Ob mein Hund bei fuß gehen kann und ordentlich an der Leine gehen kann auf dem Hundeplatz sagt überhaupt niix aus, wie der Hund sich in Alltagssituationen oder anderen Hunden gegenüber verhält.

Ich hab gestern bei "Menschen, Tiere und Doktoren" so einen Wesenstest gesehen, der in Deutschland offensichtlich üblich ist. Es ging um einen 8-jährigen Rottweiler-Rüden, deren Besitzer jetzt im Gefängnis sitzen und der Rüde ist daher im Tierheim gelandet. Rottweiler sind in Deutschland zwar nicht verboten, müssen aber einen Wesenstest bestehen, bevor sie vermittelt werden dürfen.
An dem Wesenstest fand ich jetzt nix schlimmes, es wurden Alltagssituationen nachgestellt (Jogger, der vorbeiläuft, ein Betrunkener mit Stock, ein Spaziergänger der stolpert, ein Bekannter, der dem Hundehalter zur Begrüßung die Hand gibt). Die Leute, die den Rüden nehmen wollten, waren schon einige Male mit ihm Gassi, kannten den Rüden schon ein bisschen. Trotzdem wars faszinierend, wie der Rüde unterschiedliches Verhalten zeigte. Einmal, als der Mann mit ihm Gassi ging, da benahm er sich ganz normal. Dann, als die junge Frau mit ihm Gassi ging, wurde er "aggressiv" und bellte und knurrte den Sachverständigen an (das war bei den Tests mit dem stolpernden Spaziergänger glaub ich). Er wollte die Frau offenbar beschützen, was meiner Meinung nach fatal enden kann, wenn ein Kind oder ein älterer Mensch stolpert, wenn die Frau mit ihm Gassi geht.
Dann wurde der Hund angeleint und der Sachverständige hat ihn bewusst provoziert bzw. bedroht, weil er sehen wollte, wie hoch seine Reizschwelle ist. Der Rüde hat hier ein meiner Meinung nach normales Verhalten gezeigt, hat schon mal die Zähne gefletscht, als er mit nem Stock bedroht wurde, aber das würden vermutlich viele Hunde tun.

Dann wurde auch noch das Pärchen, das den Hund aufnehmen wollte mit dem Hund "getestet", also der Hund von der Leine gelassen und ein anderer Hundebesitzer mit Hund kam ihnen entgegen und Herrchen in spe musste ihn zurückrufen. Hat schon geklappt, aber ich denke, der Hund hatte noch zu wenig Bindung zu den neuen Besitzern, sie kannten den Hund ja nur von einigen Besuchen im Tierheimen.

Die neuen Besitzer nach bestandenem Test ganz glücklich, dass sie den Hund endlich mitnehmen durften.

Dann nach 2 Tagen die Wendung: sie gaben den Rüden zurück, weil der Rüde daheim das neue Frauchen verteidigte, sogar dem Herrchen gegenüber. Das war ihnen scheinbar zu viel Beschützerinstinkt und zu gefährlich. So landete der Hund wieder im Tierheim, wo man jetzt vermehrt mit ihm üben will.

Schade, dass die Leute so schnell aufgegeben haben, man hätte das sicher trainieren können bzw. es hat sich im Test ja schon gezeigt, dass der Hund nen extremen Beschützerinstinkt hat.

Meine Frage an die Hundeexperten hier:
Sind einige Rassen vom Wesen her nicht "vorbelastet" für so ein Verhalten? Dieses "dominante", selbstsichere Verhalten ist ja z.B. beim Rottweiler ein erwünschtes Verhalten, oder etwa nicht? Kann so etwas in diesen extremen Beschützerinstinkt umschwenken und wenn ja, warum? Welche Fehler werden hier in der Hundehaltung gemacht?

Ich fand diesen Wesenstest jetzt nicht negativ, auch wenns in diesem Fall nicht viel gebracht hat, da der Hund nach 2 Tagen wieder ins Tierheim zurückgebracht wurde. Es ist zwar traurig, dass die neuen Besitzer so schnell aufgegeben haben (ich denke, man hätte daran arbeiten können), aber es ist besser, der Hund kommt wieder ins Tierheim, als er landet in den falschen Händen, weil wenn die Leute nicht bereit sind, mit dem Hund zu trainieren, das hat das ganze ja wieder keinen Sinn.
 
An dem Wesenstest fand ich jetzt nix schlimmes, es wurden Alltagssituationen nachgestellt

Für dich ist es also eine ganz normale Alltagssituation, wenn der angebundene Hund, von einem Fremden mit einem Stock bedroht wird, nach dem Hund geschlagen wird, und der Stock ihn nur knapp verfehlt? :eek:

Und wo war im Test bitte der EXTREME Beschützerinstinkt?!
 
Meine Frage an die Hundeexperten hier:
Sind einige Rassen vom Wesen her nicht "vorbelastet" für so ein Verhalten? Dieses "dominante", selbstsichere Verhalten ist ja z.B. beim Rottweiler ein erwünschtes Verhalten, oder etwa nicht? Kann so etwas in diesen extremen Beschützerinstinkt umschwenken und wenn ja, warum? Welche Fehler werden hier in der Hundehaltung gemacht?

Markus ist darauf ja schon öfters eingegangen, nicht die gewünschten Rasseeigenschaften zählen sondern das Individuum Hund.
Ich persönlich würde mir von jedem Hund wünschen das er selbstsicher ist, den Selbstsicherheit fördert keine Aggressionen!
 
an rotti wer i ma als 2 hund nemen hat net so vil kampfgeihst wi da pit oba dafü is a gresser

Kann es sein, dass der Pit Rambo hier schon unter anderen Namen seinen geistigen Dünnnnnnnn verbreitet hat?

@4 Pfötchen: es ist mir langsam wirklich zu mühsam ewig die selben Tatsachen und Meinungen zum Thema Hundeführ(er)schein zu posten...bitte denk daran, dass es auch eine schöne Zahl an Hunden gibt, die zwar den Test aus verschiedensten Gründen nicht bestehen würden, deren Halter aber wissen wo das Problem liegt und ihre Hunde entsprechend halten.

Bei mir lebt z.B. ein Schäfer, der derartig feig ist, dass er NICHTS bestehen könnte (im Gegensatz zu meinen anderen Hunden, die sich über solche Tests schief lachen würden) - das ist auch der Grund warum er bei mir ist und bleibt...wer mag schon einen reinen Gartenhund, der sich vor der halben Familie ins Hemd macht?
 
Also ich glaub ja nicht an "Gefährliche Hunde " , sondern nur an "Gefährliche ( nicht Verantwortungsvolle )Hundehalter"
 
Für dich ist es also eine ganz normale Alltagssituation, wenn der angebundene Hund, von einem Fremden mit einem Stock bedroht wird, nach dem Hund geschlagen wird, und der Stock ihn nur knapp verfehlt? :eek:

Nein, das ist keine Alltagssituation, hab ich aber nie behauptet. Alltagssituationen sind für mich z.B. ein Mann mit Stock, jemand der stolpert, ein Bekannter, der mir die Hand schüttelt usw. Ein Fremder, der den Hund mit nem Stock bedroht ist zwar keine Alltagssituation, kann aber trotzdem passieren. Oder Kinder, die den Hund mit nem Stock piesaken. Ob der Test mit dem Stock aber wirklich was aussagt, ist für mich eher fraglich.


Und wo war im Test bitte der EXTREME Beschützerinstinkt?!

Da war kein Test in dem Sinn, nur der Unterschied den man im Verhalten des Hundes gesehen hat, als das Frauchen in spe mit ihm an der Leine ging. Der Hund hat den Sachverständigen plötzlich angeknurrt und angebellt und ist nach vorne gegangen, was er bei dem Herrchen in spe vorher nicht getan hat, da ist er ganz normal an dem vermeindlichen Spaziergänger vorbeigegangen.

Und der Beschützerinstinkt war ja auch der Grund, warum sie den Hund nach 2 Tagen wieder ins Tierheim zurückgebracht haben. Der Hund hat das neue Frauli sogar dem Herrli gegenüber extremst verteidigt. Das ist nix was man unterschärtzen sollte, aber man hätte es auch in den Griff bekommen können mit Training, aber das wollten sie scheinbar nicht, den Hund hergeben ist immer noch die einfachere Methode für viele Menschen.

Um den Beschützerinstinkt gehts mir ja gar net, den kann jeder Hund (egal welche Rasse) entwickeln.
 
Markus ist darauf ja schon öfters eingegangen, nicht die gewünschten Rasseeigenschaften zählen sondern das Individuum Hund.
Ich persönlich würde mir von jedem Hund wünschen das er selbstsicher ist, den Selbstsicherheit fördert keine Aggressionen!

Es ist mir schon klar, dass jeder Hund ein Indivuduum ist und auch innerhalb einer Rasse kleine Unterschiede im Wesen und Charakter sind, trotzdem gibts ja die Wesensmerkmale der unterschiedlichen Rassen, dass einige Hunde anders sind bzw. die Wesensmerkmale auf ihn nicht 100%ig zutreffen, ist nix ungewöhnliches, aber eher die Ausnahme.

Das ist wie bei nem Jagdhund ohne Jagdtrieb. Ist zwar ungewöhnlich, gibts aber auch. Grundsätzlich hat ein Jagdhund aber einen Jagdtrieb (bzw. eigentlich haben die meisten Hunde einen Jagdtrieb). Der eine mehr, der andere etwas weniger. Was man daraus macht, hängt vom Menschen ab.

Mein Hund ist ein Münsterländermix. Das apportieren und schwimmen liegt ihm im Blut, das musste ich ihm nicht erst beibringen. Er ist intelligent und sensibel, gelehrig, sehr freundlich Menschen gegenüber (familientauglich), auch Eigenschaften die typisch für diese Rasse sind.
Trotzdem kann es auch mal vorkommen, dass ein Münsterländer nicht gerne apportiert oder schwimmt, wird aber eher eine Ausnahme von der Regel sein.

Was ich damit sagen will: jede Rasse hat bestimmte Eigenschaften, die man ihr nicht absprechen kann, aber 100%ig treffen sie sicher nicht auf jeden Vertreter der Rasse zu, weil ein Hund ist und bleibt ein Lebewesen, ein Individuum, und keine Maschine.
 
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