Ob ein Individuum gut oder nicht gut mit Stress umgehen kann, wird wohl von den Genen abhängen. Das Ganze hängt ja mit dem Hormonspiegel zusammen - und sollte ein Ausgleich sein... also z.B. Adrenalin und Cortison - vorerst stark ausschüttend, das soll dann aber wieder absinken und die "Beruhigungshormone" zu wirken beginnen.
Ist sicher richtig; wie "streßresistent" ein Lebewesen ist, liegt ein Stück weit schon in den Genen und auch wie die frühkindliche Lebensphase /Welpenzeit "gelaufen" ist, welche Erfahrungen da gemacht wurden, spielt eine große Rolle.
Trotzdem kann ein Lebewesen auch in späteren Lebensphasen EIN STÜCK WEIT lernen, mit streßauslösenden Reizen besser umzugehen.
Ich weiß nicht, ob ich's schon einmal erzählt hab: Für den Simba haben ja z.B. Gewitter großen Stress bedeutet (was am Geräusch des Donners liegt). Früher hat er sich zu Hause bei einem Gewitter immer im Badezimmer verkrochen. Dann hab begonnen genau darauf zu achten, daß ich keinen Blitz überseh - so konnte ich zeitgleich mit dem Donner immer etwas Tolles "aus dem Hut zaubern". Anfangs war er vor lauter Angst gar nicht interessiert daran - aber irgendwann hat die Neugierde gesiegt und er ist kurz vorgekommen um mal zu schauen, was ich da für ihn hab. Und mittlerweile geht er gar nicht mehr ins Bad wenn ein Gewitter ist, sondern bleibt bei mir im Wohnzimmer und ist RELATIV entspannt (ganz geheuer ist's ihm immer noch nicht - wird's ihm vielleicht auch nie sein, aber die Zeiten wo er zitternd hinterm Wäschekorb gesessen ist, sind zum Glück vorbei),
In Streßsituationen passieren ja lauter hinlänglich bekannte Dinge: Blutdruck, Blutzucker und Puls steigt an, das Blut gerinnt leichter, die Pupillen werden größer etc. etc. Der Körper ist bereit Höchstleistung zu erbringen (eben das berühmte Fliehen oder Kämpfen) - und diese körperlichen Veränderungen müssen wieder abgebaut werden können; beste Methode dafür ist Bewegung (oder körperliche Arbeit wie auch immer) und danach MUSS es eine Ruhephase geben, wo wirklich der Sympathikus runterfährt und der Parasympatikus "dominiert" und für Erholung sorgt. Solange das berücksichtigt wird, schadet einem Lebewesen Stress IN VERNÜNFTIGEM MASS auch nicht, sondern ist ganz normal.
Ich hab heute den ganzen Tag körperlich schwer gearbeitet - wir stellen gerade einen Gartenzaun auf. Also Löcher graben, Betonsäcke und Zaunelemente schleppen, Beton rühren etc. etc, Ich bin hundemüde und spür einen Teil meiner Muskeln nicht mehr, ABER ich bin innerlich total entspannt und fühl mich ausgeglichen und zufrieden. Warum? Weil ich sämtliche Energie, die diverse Streßsituationen so in mir bereit gestellt haben, ausreichend "abgearbeitet" hab. Und ich werd jetzt dann bald schlafen wie ein Murmeltier.
...... weil ich das Buch "Stress bei Hunden" auch nicht gelesen habe
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Im übrigen gings mir um persönliche Erfahrungen, Erlebnisse, Erkenntnisse, Meinungen und nicht um eine Buchbesprechung
Mach Dir nix draus, ich hab das Buch auch nicht gelesen und fühle mich trotzdem in der Lage, mich mit dem Thema geistig auseinander zu setzen.
Es gibt übrigens noch andere Bücher, die sich unter anderem auch mit Streßreaktionen bei Hunden beschäftigen. Zwei davon, die ich gelesen und die mir sehr gut gefallen haben sind:
"Leben will gelernt sein" von Birgit Laser und
"Der hyperaktive Hund" von Maria Hense
Also es kann nicht notwendig sein EIN BESTIMMTES Buch gelesen zu haben um diskutieren zu können: Es gibt viele Bücher und es gibt eigene Erfahrungen.
Liebe Grüße, Conny