In der Natur gibt´s keine Inzucht? Stimmt so auch nicht...
Dies ist eine Entschuldigung für das, was mit vielen Rassen passiert?
Nennst du mir bitte eine Wildtierart, die (ohne menschliches Zutun) von 10 oder weniger Individuen abstammt und trotzdem tolerant auf Seuchen, Räuberdruck etc. reagieren kann? Nicht einmal Menschen und Geparden waren ursprünglich SO flaschenhalsig.
Wobei das Überleben der heute noch übrig gebliebenen Geparden wegen der extremen genetischen Enge nicht gesichert ist.
Zitat Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Genetischer_Flaschenhals
Auch in der Haustierzucht sind genetische Flaschenhälse keine Seltenheit und treten insbesondere bei Rassehunden, Rassekatzen und kleinen Heimtieren (z. B. Goldhamstern) auf. Das hat insbesondere bei Hunden und Katzen zur Folge, dass gewisse in der gesamten Population seltene Erbkrankheiten bei bestimmten Rassen sehr häufig auftreten.
Bei der Etablierung von Inzuchtlinien wird absichtlich ein genetischer Flaschenhals herbeigeführt, um die Variabilität des Phänotyps innerhalb der Linie so weit wie möglich zu reduzieren.
Sollen wir jetzt versuchen, alle Erbkrankheiten der Schäferhunde aufzuzählen?
Selbst hier im Forum gibts - um nur die letzte Zeit zu zitieren - Threads zur Schäferkeratitis und Überlegungen, ob nicht die Magendrehung bei gewissen Schäferlinien gehäuft auftritt.
Oja, eine Einkreuzung dieser Rasse wäre verdammt gut. Wäre halt schön, wenn dass die Rasseverbände einsehen würden.
Wenn man mindestens 50 gesunde Tiere aus verschiedenen Schäfer-Rassen auswählt und kreuzt, wird das Ergebnis besser sein als bei immer selektiverer Zucht innerhalb einer Rasse.
Dieser Prozess sollte am besten von Vet-Genetikern, nicht von Privatpersonen in Vereinen, geleitet werden.
In der Nutztierzucht sind Hybriden gang und gäbe, ebenso in der Pflanzenzucht. Ganze Betriebe reagieren flexibel auf die Bedürfnisse der Zeit und bringen immer neue Formen hervor.
Gewiss, das 20-Zitzen-Schwein ist aus Tierschutzgründen nicht wünschenswert.
Die vielfach resistente Pflanze, die mit weniger Spritzmitteln und weniger technischem Aufwand trägt, ist hingegen sehr wohl wünschenswert. Was ist falsch daran, aus hergebrachten Formen erwünschte Eigenschaften zu vereinen und ein modernes Produkt zu schaffen. S
ollen wir ewig die Asche anbeten? Oder das Feuer weitertragen?
Ebenso wünschenswert wäre ein Schäferhund, der wieder einfach nur ein Schäferhund ohne "Fehlfarben" und 32 Unterteilungen ist. Ein eher etwas kleinerer Hund (25-30 Kilo), mit geradem Rücken, ohne 375 obskure Erkrankungen.
Nur mit den "alten Blutlinien" wird es nicht ewig gehen, denn die Natur lebt von REKOMBINATION.
Die Züchterin hat wohl keine schlechte Idee, nur sicher zu wenig Geld, um diese Idee sinnvoll zu verwirklichen. Eine Neuzüchtung müsste über ein Uniprojekt oder so laufen.
Und übrigens, wenn der Kunde Klone will, wendet er sich an entsprechende Verkäufer. Die meisten Menschen sind doch stolz, wenn ihr Hund eine farbliche Eigenart aufweist, die ihn von anderen Hunden desselben Typs unterscheidet.