Kinderwunsch und Arbeitsverhältnis

nerika

Junior Knochen
Liebe Foris,

eine liebe Freundin von mir befindet sich momentan in einer ziemlich be**scheidenen Situation, ich würde daher gerne euren Rat/Meinung wissen, damit ich ihr vielleicht ein bisschen weiterhelfen kann:

Seit über 3 Jahren schon hat sie einen stark ausgeprägten Kinderwunsch. Sie hatte zu dieser Zeit bezüglich der Familienplanung einige intensive Gespräche mit ihrem Partner, die nicht immer ganz einfach waren. Männer spüren diesen Wunsch ja ganz oft nicht so intensiv wie Frauen...
Vor mehr als einem Jahr nun haben sich die beiden entschieden die Verhütung wegzulassen. Bis dahin war es ihrer Meinung nach ein steiniger Weg, sie hatte viele Up´s und Down´s, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt war alles dabei, was sich zeitweise auch ziemlich auf ihre Psyche ausgewirkt hat. Ihr latenter Stress im Arbeitsumfeld hat sein übriges dazu getan.

Nun also ist leider die Situation eingetroffen, dass die beiden "ungewollt kinderlos" sind und demnächst eine KIWU-Behandlung beginnen werden (IUI). Aufgrund der leider bereits aufgelaufenen häufigen Krankenstandstage im heurigen Jahr steht nun die Drohung der Auflösung des Dienstverhältnisses im Raum.

Wie würdet ihr euch in dieser Situation verhalten? Meint ihr es ist ratsam, den Chef über den Grund zu informieren? Besser weiterhin den Mund halten und es auf eine Kündigung/Auflösung "drauf ankommen" lassen?
Durchhalten und hoffen, dass sie bald ein positives SST-Ergebnis erhält?
Soll sie von sich aus eine einvernehmliche Trennung anstreben und so versuchen etwas zur Ruhe zu kommen?

Da weiß man gar nicht, wozu man ihr am besten raten sollte...
LG, nerika
 
Liebe Foris,

eine liebe Freundin von mir befindet sich momentan in einer ziemlich be**scheidenen Situation, ich würde daher gerne euren Rat/Meinung wissen, damit ich ihr vielleicht ein bisschen weiterhelfen kann:

Seit über 3 Jahren schon hat sie einen stark ausgeprägten Kinderwunsch. Sie hatte zu dieser Zeit bezüglich der Familienplanung einige intensive Gespräche mit ihrem Partner, die nicht immer ganz einfach waren. Männer spüren diesen Wunsch ja ganz oft nicht so intensiv wie Frauen...
Vor mehr als einem Jahr nun haben sich die beiden entschieden die Verhütung wegzulassen. Bis dahin war es ihrer Meinung nach ein steiniger Weg, sie hatte viele Up´s und Down´s, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt war alles dabei, was sich zeitweise auch ziemlich auf ihre Psyche ausgewirkt hat. Ihr latenter Stress im Arbeitsumfeld hat sein übriges dazu getan.

Nun also ist leider die Situation eingetroffen, dass die beiden "ungewollt kinderlos" sind und demnächst eine KIWU-Behandlung beginnen werden (IUI). Aufgrund der leider bereits aufgelaufenen häufigen Krankenstandstage im heurigen Jahr steht nun die Drohung der Auflösung des Dienstverhältnisses im Raum.

Wie würdet ihr euch in dieser Situation verhalten? Meint ihr es ist ratsam, den Chef über den Grund zu informieren? Besser weiterhin den Mund halten und es auf eine Kündigung/Auflösung "drauf ankommen" lassen?
Durchhalten und hoffen, dass sie bald ein positives SST-Ergebnis erhält?
Soll sie von sich aus eine einvernehmliche Trennung anstreben und so versuchen etwas zur Ruhe zu kommen?

Da weiß man gar nicht, wozu man ihr am besten raten sollte...
LG, nerika

Ich finde nach einen Jahr eine KIWU Behandlung zu machen ganz bescheiden, auch nach dem von dir geschilderten.....sie soll mal zur Ruhe kommen, ihre Gemütsschwankungen behandeln lassen...und dann von neuen beginnen.
Hart aber MM die einzige möglichkeit
 
sehe es wie Michls..wie alt ist deine Freundin den ?

Deto :)

Wenn mit dem Chef zu Reden ist, kann man ja sagen, dass man momentan privat ziemlich am Boden ist & und man dabei ist, dies in den Griff zu bekommen (nur sollte man da dann wirklich dahinter sein) aber den GRUND für die privaten Probleme würde ich nicht nennen....
 
hallo,

ich würde mich auch mal von einer Frauenärztin durch checken lassen...

hab auch schon mehr als einem jahr diesen extremen kinderwunsch, aber ich renn jetzt noch nicht in eine KIWU!! ich kenne diese sehnsucht, aber irgendwann wird jeder so einen kleinen engel in seinen armen halten :)

wie MichlS schreibt, man sollte mal zur ruhe kommen und das leben weiterhin genießen...

Man kann so und so nix erzwingen...

ich glaub einfach, dass es ein Lebensabschnitt ist, wo man sich in Geduld üben muss (besonders wenn man kein geduldiger mensch ist - so wie ich)
ich lerne gerade daraus....

und besonders wenn es um den job geht, würde ich ihr echt raten, mit dem chef zu reden...
weil heutzutage ist es nicht mehr so leicht einen job zu bekommen... abgesehen davon, irgendwie schaut es danach aus, dass deine freundin in eine Depression schlittert oder so....
 
Hallo,

danke für eure Antworten - ehrlich gesagt ist mein erstes Gespräch mit ihr auch in diese Richtung gegangen. Meine Freundin ist 36, ihr LG fast 50. Zusammen sind sie seit über 6 Jahren.

Als Außenstehende rede ich mich aber auch leicht, als wie wenn man selbst in dieser Situation ist.
Die gyn./androl./endokrinol. Untersuchungen wurden alle bereits von den Fachärzten durchgeführt und - auch aufgrund des Alters - haben sie sich nun zu diesem Schritt entschieden, das ist fix. Der "natürliche" Weg wäre den beiden aber natürlich auch wesentlich lieber gewesen, was ich so mitbekomme haben sie sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht.

Wie lange würdet ihr denn in dieser Situation weiter "probieren"?

Mit dem Chef ist anscheinend nicht zu reden. Vielleicht würde er anders reagieren, wenn er ihre Situation kennen würde? Sie arbeitet weit mehr als 40 Std./Woche und der Chef erwartet das auch von ihr und den KollegInnen (die anscheinend im übrigen alle kinder- und partnerlos sind).

Ich würd ihr so gerne helfen, wenn auch nur mit gutem Zuspruch...

LG, nerika
 
Also ich finds auch sehr bald nach einem Jahr ehrlich gesagt.
Gsd kommts ja bei einer SS nur auf den Körper der Frau an und 36 ist doch ok, da kann man echt noch zur Ruhe kommen und so. Paar Urlaube machen, relaxen...

Ich würde der Firma den Grund NICHT nennen - das geht die Firma nichts an. Und was macht sie wenn sie gekündigt wird (Firmendenken: die geht ja dann eh bald in Karenz, ausserdem passts eh net so ganz, also hauen wirs lieber gleich raus) und dann schwanger wird? Das wär dann eine bescheidene Situation und solche sachen wie einkommensabhängiges Kinderbetreuungsgeld kann sie sich dann auch aufzeichnen.

Wenn noch dazu dort alle Kinderlos sind, wirds der Chef erst recht nicht verstehen...

Lg
Syra, derzeit in Karenz und mit einem Chef der selbst 3 Kinder hat und total verständnisvoll war
 
Ein Job, der massiv nach Überstunden verlangt und bei dem Krankenstandstage so ein Problem sind (wieviele sind denn zuviele?) taugt eh nicht wirklich als Dauerlösung mit oder ohne Kind.
Ich würde nix sagen, aber mal auf die AK gehen und das Überstundenproblem besprechen. Mit weniger Stress ist sie vielleicht weniger krank und womöglich klappt es dann sogar noch.
 
Ein Job, der massiv nach Überstunden verlangt und bei dem Krankenstandstage so ein Problem sind (wieviele sind denn zuviele?) 3 wochen im ersten halbjahr taugt eh nicht wirklich als Dauerlösung mit oder ohne Kind.
Ich würde nix sagen, aber mal auf die AK gehen und das Überstundenproblem besprechen. Mit weniger Stress ist sie vielleicht weniger krank und womöglich klappt es dann sogar noch.

das ist ein guter ansatz... wir haben eh grad wieder miteinander telefoniert. bezüglich der permanenten personellen unterbesetzung hat sie mit dem chef vor einem jahr schon einmal geredet, der weiß da auch bescheid darüber. er hat allerdings als führungskraft nicht die möglichkeiten (oder den willen) zB abteilungsaufgaben abzugeben oder zB personell aufzustocken. er braucht anscheinend in seiner abteilung niemanden den er "schonen" muss (d.h. niemanden, der nur 40 std. arbeitet und weniger oder gar keine überstunden macht), weil sonst die anderen mitarbeiter umso mehr arbeiten müssten, was aus unternehmerischer sicht auch verständlich ist. in seinen augen wäre sie trotz der vielen überstunden keine volle arbeitskraft.

die ak ist sicher ein guter anlaufpunkt, aber sind die nicht mit arbeitsrechtlichen sachen auch recht überlaufen?

lg, nerika
 
Ich hatte ein Kollegin, bei der der Kinderwunsch auch sehr stark ausgeprägt war - sie hat über ein Jahr "gebastelt", ist sogar in der Mittagspause nach Hause gefahren, weil sie gedacht hat, ihr Eisprung würde genau dann stattfinden und der Mann musste da halt sofort kommen (nach Hause:D) und loslegen:rolleyes:. Sie hat sich so reingesteigert, dass das meiner Meinung nach schon den normalen Rahmen gesprengt hat. Nach über einem Jahr hat sie den Job gewechselt, machte eine Arbeit, die mit weniger Stress verbunden war und ihr auch mehr Spass machte. Der Kinderwunsch rückte in den Hintergrund und buuuuuuuuuuummmm....eingeschlagen hat´s.

Deine Freundin sollte ihr Leben nicht von diesem Wunsch total beherrschen lassen, einfach locker angehen, wenns klappt ist´s gut, wenn nicht: wie schon geschrieben, man kann sein Leben auch ohne Kinder gut und sinnvoll gestalten.
 
also wenn sie so unglücklich in dieser firma ist, würde ich ihr auch raten, zur AK oder so zu gehen...

aber das mitn kinderwunsch, da sollte man echt geduld haben, weil wenn es nicht am gesundheitlichen liegt, dann muss man sich in geduld üben...

hmm keine Ahnung, also wenn es bei uns nicht klappen will, wir probieren trotzdem weiter, irgendwann wird es schon einschlagen :)
ich lass mich nur im juli mal so von der Frauenärztin durchchecken, weil ich mit der Schilddrüse Probleme hab...
aber in ne KIWU praxis zu gehen, neee, das würde ich nicht machen, außer man muss es aufgrund irgendeiner schwierigkeiten :)

am wichtigstens ist, dass du für sie da bist..
da fühlt man sich gleich viel besser aufgehoben :)
 
Hallo,

scheinbar liegt es ja nicht am Mann -oder wurde das schon getestet?- ....

Bei einer normalen IVI würde ich den AG nicht informieren.

Ich selber bin damals sogar während meiner IVF Behandlungen nach Transfer normal arbeiten gegangen ... damals Bürojob.
 
Ein Job, der massiv nach Überstunden verlangt und bei dem Krankenstandstage so ein Problem sind (wieviele sind denn zuviele?) taugt eh nicht wirklich als Dauerlösung mit oder ohne Kind.
Ich würde nix sagen, aber mal auf die AK gehen und das Überstundenproblem besprechen. Mit weniger Stress ist sie vielleicht weniger krank und womöglich klappt es dann sogar noch.

da geb ich dir recht allerdings muss man berücksichtigen, wie dort der arbeitsmark ist.
 
Hallo,

scheinbar liegt es ja nicht am Mann -oder wurde das schon getestet?- ....

Bei einer normalen IVI würde ich den AG nicht informieren.

Ich selber bin damals sogar während meiner IVF Behandlungen nach Transfer normal arbeiten gegangen ... damals Bürojob.

eine genaue diagnose kenne ich nicht (sowas betrifft ja dann doch nur die beiden alleine).
dein ag wusste damals also nicht bescheid?

lg, nerika
 
Das geht den AG nun aber wirklich gar nix an!!!
Wenn er kündigen will, wird er das ohnehin tun. Und wenn er wüsste, was los ist, würde er wahrscheinlich erst recht....
 
Das geht den AG nun aber wirklich gar nix an!!!
Wenn er kündigen will, wird er das ohnehin tun. Und wenn er wüsste, was los ist, würde er wahrscheinlich erst recht....

das denk ich auch. ausserdem was ändert es an der situation? sie ist ja dann weiterhin am ende?
 
Was genau soll die AK machen ? :confused: Sofern sie keine Überstundenpauschale im Dienstvertrag hat, kann sie keiner zwingen Überstunden zu machen, insbesondere wenn das dort die Regel ist und nicht die Ausnahme aufgrund von Urlaub oder Krankenstand von Kollegen oder es sich um eine unaufschiebbare Terminarbeit handelt. Allerdings stellt sich dann die Frage wielange sie den Job noch behält.

Mir ist überhaupt unverständlich, dass von einem wenn man kinder- und/oderpartnerlos ist, erwartet wird, dass man kein Privatleben hat.

Übrigens gehen einen AG die Gründe für Krankenstände überhaupt nichts an ! Ich wurde noch nie gefragt, was ich hatte , wenn dann war es eh ersichtlich oder ich habs selbst erzählt, aber gefragt wurde ich nie und wenn dann hätte ich es nicht beantwortet.
 
@nerika
Da ich mich in so ziemlich derselben Situatin befinde, kann ich deine Freundin sehr gut verstehen! Wenn du die Diagnose nicht kennst und sie aus irgendeinem Grund nicht auf natürlichem Weg schwanger werden kann spricht ja nix gegen eine Behandlung in einer KiWu Klinik. Mit 36 würd ich da auch nicht mehr ewig zuwarten, wozu auch?
Was anderes ist es, wenn es keinen biologischen Grund gibt sondern einfach nur am Stress liegt, wie in meinem Fall. Ich versuche seit 16 Monaten schwanger zu werden, und obwohl es keinen medizinischen Grund gibt klappt es nicht. Aber ich arbeite auch rund um die Uhr und bin mittlerweile todunglücklich in meinem Job. Bei der Arbeitsmarktsituation ist es halt auch nicht so einfach mal schnell zu kündigen... Aber Kinderwunschklinik liegt noch in weiter Ferne. Es gibt noch jede Menge Behandlungsformen dazwischen, die wir ins Auge fassen, falls es weiterhin nicht klappen sollte. Aber jetzt waren wir erst mal 2 Wochen auf Urlaub in Irland (superromantisches Land, sehr empfehlenswert;)) und haben beschlossen, dass ich mit Jahresende kündige, wenn es bis dahin nicht geklappt hat, weil ich das Gefühl habe, dass der Job mich langsam innerlich auffrisst.
Alles was du für deine Freundin zum kannst ist sie in allem zu unterstützen und für sie da zu sein ohne sie zu bevormunden. Ich konnte mir nie vorstellen wie belastend diese Situation ist und wie sehr sie einen mit nimmt. Für mich sind die Leute am schlimmsten die glauben sich das vorstellen zu können und dann einen schlauen Kommentar nach dem anderen abgegeben. Aber ich hab da echt mit Partner, Bester Freundin und Ärztin unheimlich Glück, und sonst weiß GSD keiner was. Mein Arbeitgeber würd mich in der Sekunde raus werfen, das sind die letzten denen ich was erzählen würde;) Und falls ich mal schwanger werden sollte muss ich mir danach eh was anderes suchen, weil solche Arbeitsbedingungen mit Kind sicher nicht akzeptabel sind.
Deiner Freundin jedenfalls alles Gute!!!
 
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