Ich könnt nur noch heulen...

Superschnuffi

Super Knochen
Der Tag begann so schön....Sonnenschein, ich hatte endlich einmal wieder eine Mütze voll Schlaf abbekommen, forstete die Loggia auf und machte meinen alljährlichen Frühjahrsputz...selbst ein Nickerchen war am Nachmittag drin.

Und dann kams dick auf dick....meine Mama wurde von unserer Hausärztin ins Spital verfrachtet....letargisch und komplett bleich...tat sich schwer beim Sprechen....
OK die letzen 3 Monate waren wieder einmal geprägt von 2 Grippen und unerbittlichem psychischem Terror meines Vaters....letzte Woche gingen die Blutwerte komplett in den Keller...wundert mich nicht zumal sie vom Vater ins Gästezimmer verbannt wurde ....selbst in der Küche wurde sie nicht geduldet....
So ernährte sie sich gerade einmal von massenhaft Eiern und Tee...ich könnt so aus der Haut fahren....dass die Blutwerte im Eimer sind wunderte mich nicht....

Sie schrammt wieder an einem Herzinfarkt vorbei.....wie oft denn noch? Das ist nun das 4 . Mal in diesem Jahr dass sie wegen derlei Dinge ins Spital kommt...ich pack das psychisch nicht mehr....

Zumal ich mich mit meinem Dad nicht gut verstehe habe ich so gut wie kaum eine Möglichkeit sie zu sehen....jetzt wo sie im Spital ist noch schwieriger....wenn überhaupt nur in den früheren Besuchsstunden....

Was soll ich denn noch tun ausser Jahre lang auf sie einzuprädigen sich von ihm zu trennen....ich stehe machtlos daneben und kann nichts tun.

Sorry das musste mal raus... ich tigere in der Wohnung herum und finde keine ruhige Minute.....morgen fahre ich zu ihr um zu sehen ob Besserung eingetreten ist und ob es vom derzeitigen Standpunkt aus ratsam wäre eine Psychologin dazu zu holen.....ansonsten wird sie sich nie öffnen und zu sich finden...

Leute ich mache mir krasse Sorgen.....:(
 
Ich wünsch deiner Mutter alles, alles Gute.
Eine Psycholgin wär sicher nicht schlecht....
Auch dir alles Liebe und viel Kraft
 
Ach wenn es doch nur so einfach wäre.....

Sie ist mit diesem Tyrannen seit mehr als 35 Jahren verheiratet....dann kamen wir kiddies auf die Welt und er verwandelte sich über die Jahre in einen unerbittlichen, böswilligen Charakter der sich an dem Leid anderer vor allem seiner eigenen Familie ergötzt.....

Jetzt wo ich nicht mehr zu Hause lebe hat er vollen Zugriff auf sie....sie macht sich zu seiner persönlichen Sklavin und nimmt alles von ihm hin....

Ich konnte dem noch rechtzeitig entfliehen...stehe dennoch machtlos daneben und mache mir in genau solche Situationen mehr als nur Sorgen...

Selbst ins Elternhaus kann ich nicht hinein , dass wenn einmal wieder der Haussegen schiefer als schief steht eingreifen zu können....
 
Fühl Dich erstmal ganz fest gedrückt!

Und Deiner Mutter natürlich baldige und gute Besserung!

Muss ja mehr als schlimm sein, wenn man seine eigene Mutter so leiden sieht und aber eigentlich genau nix machen kann. Weil ändern kann ja offensichtlich nur sie etwas.
Drück ganz fest die Daumen, dass sie es vielleicht doch schafft sich von diesen Qualen zu trennen - Euch beiden ganz viel Kraft!
 
das ist eine schlimme geschichte, und ich weiss, was man als kind aus solch einer familie mit sich rum schleppt.
dazu möchte ich dir einiges sagen, was ich nach langem aufarbeiten für mich erkannt habe.
auch du solltest dir hilfe suchen, um das zu verarbeiten.
so schlimm die situation ist, wenn man sie miterlebt und machtlos zuschauen muss - von aussen ist es immer leichter "zu wissen", als wenn man in der situation drinsteckt, wie deine mutter.
aber - jeder ist auch für sich selbst verantwortlich, und hat in jedem moment seines lebens den freien willen.
und niemand kann einem anderen diese verantwortung für sich selbst abnehmen.
deine mutter ist da, wo sie ist, weil sie es so entschieden hat, so hart das klingt.
leider ist es oft so, dass menschen lieber in solch krankhaften verstrickungen verharren, als ihre eigenverantwortung zu übernehmen.
da werden 1000 gründe vorgeschützt, nur um nicht etwas ändern zu müssen. alle diese (materiellen) gründe sind nur ein vorwand.
manche menschen haben sich in ihrer opferrolle auch ganz gut eingerichtet.

du kannst deiner mutter nichts abenhmen, und nicht für sie entscheiden, wie sie leben muss.
es ist auch nicht deine aufgabe - sie ist die mutter - du bist das kind.
wenn du die obsorge für deine mutter übernehmen willst, übernimmst du dich und die rollen sind vertauscht. das tut keinem gut.

du kannst nur dasein, und ihr sagen, dass du da bist, und ihr hilfst, wenn sie sich entschliesst, etwas zu ändern.
dass du dich aber von dem kranken famliensystem distanzieren musst, zu deinem besten, auch wenn sie darin verharren will.
du kannst versuchen, ihr vor augen zu führen, dass es nicht schlimmer werden kann, als es jetzt schon ist, dass sie nichts verlieren sondern nur gewinnen kann.
aber verstehen muss sie das selbst.

je klarer du dich von dem familiensystem distanzierst, desto grösser ist die chance, dass deine mutter deinem vorbild folgt.
wenn du dich in den strudel involvierst, wirst du mit hinuntergesogen.
das wäre falsch verstandenes mitleid und hilft niemandem.
du kannst ihr nicht helfen, wenn du mit ihr untergehst.
du kannst ihr nur helfen, wenn du an deinem platz stehst und stark bist.
ich hoffe, du kannst verstehen, was ich damit meine und dir raten will....

ich wünsche dir alles gute und viel klarheit und kraft.
und deiner mutter wünsche ich auch viel kraft und mut.
 
nein, es ist nicht einfach.....
aber du kannst nichts für sie klären.
du kannst es nur für dich klären.
wenn du so weitermachst, wird es dich auch krank machen.
wem hilft das ??

falsch verstandenes mitleid ist: ich leide mit und vergesse auf mich und werde auch krank.
echtes verstehen ist: ich habe eine verantwortung für mein leben, ich muss gut auf mich schauen, damit ich stark bin und dann helfend da sein kann, wenn sie vieleicht um hilfe bittet.

du kannst sie nicht zwingen, etwas zu ändern.
du kannst nur deine gefühle zur situation klären, nicht ihre.
solange du dich von ihrer situation so fertig machen lasst, kannst du niemandem helfen, weder ihr noch dir.
du übernimmst da etwas, was nicht dir gehört. es gehört ihr.
du hast nicht die pflicht, das zu übernehmen, und auch nicht das recht - denn es ist ihr schicksal, ihre lernaufgabe und sie muss sie bewältigen, nicht du.
vl. hilft dir diese sicht etwas......
vielleicht solltest du dir wirklich unterstützung holen, und dieses thema für dich klären.
bevor du dich in einer ähnlichen spirale befindest wie deine mutter......
 
Besser als Bluedog könnte ich es auch nicht schreiben, sie hat tolle Worte gewählt....

Die ganze tragische situation ist wie bei einem Alkoholkranken - alle kennen die Situation udn müssen hilflos mitansehen wie sich jemand zu Tode säuft, aber solange bei demjenigen selber die Einsicht fehlt etwas ändern zu müssen, sind jedem die Hände gebunden.....

Man muss sich abwenden und demjenigen den Rücken zudrehen, damit derjenige merkt, dass von niemanden mehr Hilfe zu erwarten ist und DANN ist derjenige bereit selber an seinem Leben etwas zu ändern.

Ich weiß wie schwer das ist und wünsche Euch allen ganz viel Kraft aus dieser teuflischen Situation bald rauszukommen.

Alles Liebe

Amaz
 
Es predigten mittlerweile 3 Hausärzte , mein Bruder und auch ich auf sie ein......ohne Erfolg.

Heute verlies ich wutentbrannt ihr Zimmer und fand Gott sei Danke Hilfe in einem elends langem Gespräch bei unserer derzeitigen Haus und Hofrztin und sehr gute Freundin....Wir werden wohl nun direktere Schritte setzen müssen und genau dies tun.....

Sie einfach überall anrennen lassen.....ich bin nicht mehr willens derlei Eskapaden länger auf Kosten meiner ´Gesundheit zu ertragen. Ich kann sie nicht über ihre Probleme hinweg tragen...und das will ich auch nicht mehr.....

Ich gehe auf die 30 zu und fühle mich wie 80......es gibt für mich noch so viel zu entdecken und habe keine Lust frühzeitig ins Gras zu beissen nur wegen eines schier unbelehrbaren Charakters der auf Selbstzerstörung aus ist....

Hmm.....morgen bekommen wir Gott sei Dank in der Arbeit wieder Nachschub an schweizer Schoki....die werde ich verdammt nötig haben um mich ein wenig zu entfrusten......eine kleine Aufheiterung kann ich jetzt wohl gebrauchen und nichts ist besser in so ner Situation als eine gute Schoki...
 
Das tut mir total leid um deine Mutter, dass sie es nicht einsieht u. es ihr u. dir dabei so schlecht geht. Es ist immer schlimm, einen Menschen, den man sehr gern hat so leiden zu sehen u. man kann nichts dagegen tun.

Vor allem noch viel schlimmer, dass sie andere mit hinein zieht, von denen sie sich sowieso nicht helfen lässt.

So toll kann der Typ gar nicht sein, dass man wegen dem seine Gesundheit aufs Spiel setzt. Aber manche wollen es einfach nicht verstehen od. ist es einfach nur Gewohnheit...dass sie sich so etwas gefallen lassen:(
 
ich bin nicht mehr willens derlei Eskapaden länger auf Kosten meiner ´Gesundheit zu ertragen. Ich kann sie nicht über ihre Probleme hinweg tragen...und das will ich auch nicht mehr.....

das finde ich eine sehr kluge erkenntnis.
du kannst es wirklich nicht, es liegt in ihrer verantwortung. man kann keinen menschen zwingen, und man keines anderen leben leben.
und alles predigen wird nichts helfen, solange sie nicht will.

schoki ist fast so gut wie notfalltropfen, aber trotzdem - bitte such dir hilfe, und kläre wirklich deine inneren gefühle zu deiner familie.
du schleppst es sonst dein leben lang mit dir herum.
und du spürst es ja jetzt schon, welch schwere last du schleppst.....
 
Diese "Last" schleppe ich nun bald 29 Jahre mit mir herum und habe schon früh lernen müssen auf mich selber zu hören.....
Dank guter Ärzte und einem ausgesuchten Freundeskreis wurde ich sehr gut aufgefangen und konnte vieles aufarbeiten....dennoch manchmal passiert es einfach dass mir etwas sehr nahe geht und ich einfach überschwappe...

Hilfe in dem Sinne habe ich....schöpfe aus dem Rückhalt guter Freunde die mir auch einmal fest ins Gewissen reden.
Zugegeben das brauche ich von Zeit zu Zeit auch einmal.....aber genau das ist es was mich weiter vorwärts treibt und mir die Kraft gibt Dinge für mich zu vereinfachen und ins Positive umzuwandeln.

Hätte ich diesen Personenkreis nicht um mich herum wäre ich schon vor Jahren ausgezuckt. So kann ich Schritt für Schritt eine nicht gerade rosige Kindheit verarbeiten.......dafür bin ich in meinem Lebe dankbar....
 
Vielleicht wäre eine Familienaufstellung mal einen Versuch wert - irgendwie musst Du das Problem für Dich lösen und Dich vom Problem lösen - Du brauchst ein eigenes freies Leben ....
 
Das hilft genau nichts wenn die Beteiligten nicht mitspielen...
Ich konnte mich noch rechtzeitig lossagen....dennoch ists eben nicht leicht....

Das "Problem" ist für mich gelöst nur will eben meiner Mum nicht in den Kopf gehen dass vor laaanger Zeit bereits die Nabelschnur getrennt wurde.

Klar belastet es mich zu sehen wie sie lebt und wie sie mit sich selbst umgeht. Bei Gott ich habe es versucht aber meine Ressourcen sind erschöpft und ich gebe auch keine weitere Minute hierfür aus. Die Zeiten sind nun einmal vorbei....

Vielleicht lernt sie es so.....ich wünsche es ihr....
 
Familienaufstellung wendet man an wenn man die betroffenen Personen eben nicht in einen gemeinsamen Raum bekommt - es ist eine Methode für Dich ohne reale Anwesenheit Deiner Familie die Situation aufzuarbeiten....
 
Trotzdem müssten alle mitmachen und das ist bei meiner Familie nicht machbar.....

Ich haben schon früh gelernt auf eigenen Füssen stehen zu müssen und mich in vielerlei Dingen von meiner Familie die mich eigentlich stützen sollte frei zu machen. Nicht immer kann man darauf zählen.

Nunja was solls......dies ist nun eine weitere Sache die es durch zu stehen gilt auch wenn sie mir nicht gefällt.....letztendlich kämpft jeder für sich selbst.
 
bei einer familienaufstellung sind die personen nicht anwesend sondern werden durch andere personen gespielt! (wenn ich richtig informiert bin)
 
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