Hundesuche - ein Achterbahnfahrt der Gefühle

Bruja

Super Knochen
Nach dem Tod meiner beiden heißgeliebten Hunde habe ich mich entschlossen, wieder einem Hund ein Zuhause anzubieten.

Die Suche nach einem geeigneten Hund ist aber gar nicht so einfach. Einerseits habe ich (oder wir) gewisse Ansprüche, da ja das Leben miteinander möglichst harmonisch verlaufen soll. Andererseits gibt es so viele Hunde, die es verdient hätten, ein gutes Leben zu führen. Ich habe teilweise so ein schlechtes Gewissen, wenn ich entscheide, dass ein bestimmter Hund nicht passend ist. Ebenso habe ich ein schlechtes Gewissen meinen verstorbenen Hunden gegenüber. Sie sollen ja nicht einfach "ersetzt" werden. Und ja, natürlich weiß ich vom Verstand her, dass das unnötig ist, was jedoch nichts an den Gefühlen ändert. Das bringt mich wiederum dazu, mich zu fragen, ob ich überhaupt so weit bin, einen Hund zu nehmen. Aber wenn nicht, warum dann diese sehr intensive Suche?

Kennt ihr dieses Dilemma? Wie ist es euch bei der Hundesuche ergangen? Wie weit seid ihr von der "Idealvorstellung" abgewichen?
 
Ich hatte ja längere Zeit nur DSH mit Papieren, Mamahund und zwei selbst gezüchtete Töchter.
Als nur mehr eine der Töchter da war, habe ich einen netten, passenden Rüden aus dem Tierschutz dazu gesucht. Und gefunden.

Der nächste Hund sollte dann wieder eine Welpin vom Züchter werden, wahrscheinlich Hollandse Herder.
Aber, es kam dann anders als geplant und so habe ich nun doch wieder eine Deutsche Schäferhündin, aus dem Tierheim, ehemalige Kettenhündin, und bin sehr zufrieden.

Beide zu sehen in der Fotoecke.

Also von hier eindeutig Plädoyer für einen Tierschutzhund. Wobei ich dann aus dieser großen Auswahl genau den nehmen würde, wo dein Verstand und dein Herz dir sagen, der passt! Es muss nicht der allerärmste aller Hunde sein, alle haben einen guten Platz verdient.
 
Ich musste schon so viele Hunde gehen lassen, trotzdem zerreißt es einem immer wieder aufs Neue das Herz, wenn es wieder soweit ist, Abschied zu nehmen.... und kein Abschied ist wie der andere, egal wie alt sie werden, sie gehen sowieso immer zu früh…

Dann kommt es halt noch darauf an, wie sie gehen.... ob sie sehr alt wurden oder aufgrund einer Krankheit früher gehen mussten.. Bei manchen war es eine Erlösung, bei anderen das Alter oder ein Kampf, den man letztendlich verloren hat… aber weh, tut es immer und der Schmerz ist unerträglich, zudem es meine Familienmitglieder waren.. bei manchen hätte man sich gewünscht, das sie noch etwas bleiben dürfen.. aber auch darauf, hat man leider keinen Einfluss, nur darauf, dass sie nicht leiden müssen und wir sie gehen lassen, wenn es soweit ist…

Ein schlechtes Gewissen hatte ich nie, wenn ich dann wieder nach einer gewissen Zeit, nach einem Hund geschaut habe.. Aber auch damit geht jeder Mensch anders um.. Manche warten sehr lange, andere warten gar nicht, bis wieder ein Tier einzieht, andere wollen gar keine Tiere mehr… da kann man auch keine Ratschläge geben, weil sowieso nur das richtig ist, was man selbst empfindet.. und wenn man meint, man braucht eine längere Zeit, bis wieder ein Hund einzieht, dann ist das halt so…

Ich habe immer nach ein paar Wochen angefangen, wieder zu suchen bzw auch wenn man es noch nicht wahr haben wollte, weil einfach „nur“ mal schauen, doch schon wieder die Suche nach einem neuem Familienmitglied war.. ;-) somit automatisch auf gewissen Seiten gelandet bin, wo evtl ein Hund dabei sein könnte, den man dann gerne aufnehmen möchte… und natürlich hat auch da jeder eine gewisse Vorliebe und schaut sich die Rassen/Mixe an, die einem ansprechen.. Bei mir waren es immer sehr große kurzhaarige Hunde, obwohl ich auch schon kleine und auch mal einen Zottelhund hatte.. wie es sich halt manchmal ergibt... ;-)

Aber ein schlechtes Gewissen hatte ich nie, weil ich mir dann immer gesagt habe, sie wurden alle geliebt und hatten es gut, weil fast alle meine Hunde aus schlechter Haltung kamen…

Somit, jeder geht anders mit dem Tod eines geliebten Tieres um.. auch mit dem Beerdigen.. bei uns liegen alle Hunde im Garten und es sind wirklich viele Hunde.. aber ich möchte sie auch alle bei mir haben und ich würde es nicht ertragen, sie beim Tierarzt zu lassen.. Eine Freundin hat alle ihre Hunde in der Urne im Wohnzimmer stehen, das könnte ich wiederum nicht ertragen.. Somit, egal ob Abschied, Trauer oder eine Neuanschaffung, jeder Mensch empfindet anders und geht auch anders damit um.. deshalb ist nur das richtig, wie man es selbst empfindet bzw damit umgeht…

Bis auf einen Hund, waren alle meine Hunde aus dem Tierschutz bzw selbst aufgelesen, aber auch das muss jeder für sich selbst wissen und entscheiden, woher sein neuer Hund kommen soll.. ob alt oder Welpe, vom Züchter oder aus dem Tierschutz, nur eins sollte man wirklich immer beachten, dass man keine Qualzuchten unterstützt und sich keine Welpen an die Haustür liefern lässt, deren Herkunft ungewiss ist bzw oft nur „schöne“ gestellte Bilder im Internet zu sehen sind, wie gut es ihnen und angeblich den Elterntieren im Ausland geht..

Aber auch beim Züchter vor Ort darauf achten, dass nicht am Fließband produziert wird und die Elterntiere ordentlich und artgerecht gehalten werden.. Somit, bis auf ein paar Regeln, steht einem neuem Familienmitglied nichts im Wege.. zudem ich mich damit tröste, wieder einem Tier ein Zuhause zu geben…

Somit, auch du wirst dich wieder freuen können und kein schlechtes Gewissen haben, wenn wieder ein Hund bei dir einzieht, weil es deinem Hund sehr gut bei dir gegangen ist und diesen Platz dann ein neues Familienmitglied verdient hat… ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
10 Tage hab ich nach Lenis Ableben gewartet, dann hab ich es ohne Hund nicht mehr ausgehalten.
Da hat sich durch eine Wuff Leserin meine Mini in mein Herz geschlichen.

Es kommt der Moment wo man einen Hund sieht (egal welche Rasse oder Mischling, ob schön oder nicht) und dann ist es genau der Hund der zu einem passt.
 
10 Tage hab ich nach Lenis Ableben gewartet, dann hab ich es ohne Hund nicht mehr ausgehalten.
Da hat sich durch eine Wuff Leserin meine Mini in mein Herz geschlichen.

Es kommt der Moment wo man einen Hund sieht (egal welche Rasse oder Mischling, ob schön oder nicht) und dann ist es genau der Hund der zu einem passt.

Ich kann Deine Gedankengänge verstehen, mir ging es so nach dem Tod meiner Gina - ist eh hier im Forum noch nachzulesen, bin ja schon länger hier. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, doch andererseits war ich mir sicher, dass sie wollte, dass ich wieder einem Hund ein Zuhause gebe und ich wusste auch, dass ich nicht zu lange alleine bleiben sollte. So hab ich eine Woche nach ihrem Tod zu suchen begonnen, auch eine Freundin von mir hat sich umgesehen für mich. Und dann hatte ich sie gefunden, meine kleines Fräulein Sonnenschein, die mich über den Verlust nicht getröstet hat, sondern abgelenkt und herausgefordert hat, weil sie mich ganz besonders brauchte.

Schau mal, hier sind die Threads, vielleicht hilft es Dir bei Deinen Gedankengängen weiter:

http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?117877-Der-Himmel-hat-heut-geweint-mit-mir

http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?118236-Sunny-startet-ins-Leben
 
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