Hundesport und Alltag. Oder die Frage was ein Hund können muss.

Was für ein Quatsch....

Ja, ich bin i.S. Erziehung absolut Deiner Meinung, gute Erziehung verschafft dem Hund jede Menge Freiheiten, sie schafft auch Akzeptanz durch Mitmenschen und und und......

Na um sich so zu benehmen, wurde er schon erzogen, es wurde geübt, halt viele unterschiedliche Situationen...

ich denk noch an "seine" erste Kuh, Pferd....:eek: und dann...ein Freudenfest, als er lässig im Abstand von -was weiß ich:o- 50 m vorbeiging...was für eine Freude, als das alles für ihn zur Selbstverständlichkeit wurde....

Oh das sagt ich diesen Typen auch bei seinem Vortrag :cool:

Seine veganen Jünger allerdings fanden dies nicht so witzig ;):D
 
Zuletzt bearbeitet:
Druck natürlich nicht, aber den Weg als Ziel sehen, na , net wirklich, ich hätt schon gern das Ziel;):o

ich war das ja jahrelang gewöhnt und Egoistin, die ich bin......:D

so: überfüllte Hütte, fremder Hund führt sich an zu langer Leine grauslich auf, bellen, drohen in der Leine hängen und mein Hund legt sich ohne ein Wort zu mir und ist der Allertollste....

da träum ich grad von:D

Hihi - was ich gerne hätte und wovon ich träume :D;) - hatte ich alles schonmal, mit den früheren Hunden.

Dass der Krümel überhaupt mal so (für seine Verhältnisse) unkompliziert werden könnte, wie er jetzt ist, davon hätte ich mir aber vor einem Jahr noch nichtmal zu träumen gewagt.
Trotzdem hab ich mir mit ihm manche Wünsche einfach aus dem Kopf geschlagen, weil er manches ganz einfach nicht leisten kann.

Ziele - ja die habe ich und auf die arbeite ich auch hin - aber der ist und wird zB kein Snoopy, der sich in allen Lebenslagen ranrufen ließ - selbst wenn sich seine Laika hinter einem Reh nachhetzend aus dem Staub machte (vor Jahren passiert) oder auch auf einem Gruppenspaziergang, als er und die Laika, die einzigen von 12 Hunden waren, die im Wald nicht meutemässig hinter dem Wild her sind, obwohl Beide nicht unerheblichen Jagdtrieb hatten.

Wo er mich aber immer wieder überrascht: wenn andere keifend in der Leine hängen, guckt er auch mich an und bleibt entweder bei mir oder geht einen großen Bogen, je nachdem, was ich ihm für nen Auftrag gebe. So leinenagro wie der war, ist er da schon fast übers Ziel hinausgeschossen, so cool , wie der manchmal sein kann.
...WENN....und das ist das entscheidende bei ihm: WENN er gerade kann. Er ist aber viel stressempfindlicher als alle anderen Hunde, die ich je hatte.

Nicht, weil er ein reaktiver Typ ist, sondern wirklich Stress nicht so gut verarbeiten kann, wie andere Hunde. Der wird da sogar schnell körperlich krank, wenns zuviel wird.
Schilddrüse wird behandelt und seitdem ist es um Welten besser - aber von normal ist der trotzdem weit weg......

Eigentlich ne totale Weicheischißbux - der aber massiv nach vorne gehen kann, wenn er keine Alternative erkennt. Und wenn ich massiv sagen, dann wirklich massiv.
Was setzt man da für Ziele?
Eine gelassene, rundum alltagstaugliche, coole Hundesocke draus mache?
Nö - da sind tatsächlich Grenzen gesetzt, denke ich. Da schaun wir einfach, wie weit auf dem Weg wir bis dahin kommen.
 
Hunde die sich aufführen brauch ich auch nicht unbedingt und da wird für mich "Alltagstauglichkeit" eben auch schwammig. Ich kann viel kaschieren. Deswegen bleibt der eigentliche Charakter ja trotzdem erhalten.

Ich beneid dich (aus den Erzählungen zumindest) um dieses "zur Selbstverständlichkeit werden", weil ich das bei dem Hund nicht habe. Wir "spielen uns ein", ja klar, aber das ich sag: "Das Thema hat sich gegessen," - nein eher nicht. Es geht ganz viel über meine geistige Präsenz (und gar nicht über Kommandos und UO wie ja scheinbar viele denken...) und ich weiß ganz genau, wenn ich nicht "da bin" dann motzt sie herum. Bin ich präsent, dann geht sie an anderen Hunden vorbei als würd sie es nicht jucken.

So etwas macht für mich den Unterschied zu einem "wirklich" alltagstauglichem Hund aus und einem der eben "alltagstauglich gemacht" wird. Und das "gemacht werden" betrifft sehr viele Hunde, nicht nur Sporthunde...
 
@all

vielen Lieben Dank für die letzen Postings, schön dass hier auch mal offen über Wünsche/Vorstellungen/Alltagstauglichkeit geplaudert werden kann, denn daran sieht man ja dann eben auch wie sehr sich das unterscheiden kann.

Das was laubfrosch so schreibt-da erkenn ich teilweise meinen Rüden drin. Ein volles Einkaufszentrum ist unser persönliches Horrorszenario. Nicht weil sich dort für andere erkennbar irgendwas abspielen würde, nein-im Gegenteil wir würden dort nicht groß auffallen. Aber es wäre für Hund und mich furchtbar stressig, wir müssten einiges managen. Denn von sich aus, wär er dort nicht ruhig,relaxt. Auch er wär wahrscheinlich für viele kein Hund mit guter Alltagstauglichkeit, weil er eben sehr impulsiv ist, eine niedrige Reizschwelle hat und gern mal handelt bevor er denkt. :eek::o:D

Auch dieses "geistig" dabei sein kenn ich ;)

Für mich ist's ok, am Platz dafür zeigt er Arbeit da schnallen andere ab.
Und für uns passts. Unser Alltag beinhaltet kein Einkauszentrum und sollte der unerwartete "Notfall" eintreten und wir müssten doch hin würden wir es schaffen. Entspannt und relaxt nein-aber das ist in unserm Alltag ja auch gar nicht nötig.

Meine Hündin hingegen-die nimmt das alles recht relaxt, der wär wahrscheinlich auch das Einkaufszentrum ziemlich egal....

Und so sinds halt unterschiedlich unsere Wuffels *gottseidank* und deswegen ärgerts mich dann umso mehr wenn manche meinen jeder Hund kann alles wenn's der Besitzer nur richtig wollen würde- Alà wenn Du selbst ruhig bleibst ist auch Dein Hund automatisch relaxt....

Davon träumen viele Hundehalter. Alltag ist aber, dass sich kaum ein Hund so benimmt.

Manchmal denke ich mir die Menschen wünschen sich einfach ein "lebendes Steiftier", denn da wird munter drauflos kastriert, Selbsterhaltungs- bzw. Verteidigungsaktionen werden als unerwünscht ne noch ärger als unnatürlich abgetan usw..............

Wenn doch heute schon ein Grugru der Tierschutzszene meint das der Hund von sich aus wissen muss wie er sich in der Gesellschaft Mensch benimmt (gibt ein Video dazu), dann sollten die Gesetzgeber statt über neue Hundegesetze lieber über eine "Maulkorbverordnungen für gewisse Personen" nachdenken. :cool:

Ich versteh einfach nicht, warum permanent versucht wird das "Rad Hundehaltung" neu zu erfinden. :rolleyes:

Gute Hundeerziehung nützt und schützt unsere Hunde .................... :cool:

schlimm find ich wenn dann hier auch noch selbsternannte Hundegurus auftauchen und den Leuten einreden das wär nicht normal, der Hund gestört, der Besitzer unfähig etc pp.....weil bliebe man selbst ruhig....s.o....:(
 
Hunde die sich aufführen brauch ich auch nicht unbedingt und da wird für mich "Alltagstauglichkeit" eben auch schwammig. Ich kann viel kaschieren. Deswegen bleibt der eigentliche Charakter ja trotzdem erhalten.

Ich beneid dich (aus den Erzählungen zumindest) um dieses "zur Selbstverständlichkeit werden", weil ich das bei dem Hund nicht habe. Wir "spielen uns ein", ja klar, aber das ich sag: "Das Thema hat sich gegessen," - nein eher nicht. Es geht ganz viel über meine geistige Präsenz (und gar nicht über Kommandos und UO wie ja scheinbar viele denken...) und ich weiß ganz genau, wenn ich nicht "da bin" dann motzt sie herum. Bin ich präsent, dann geht sie an anderen Hunden vorbei als würd sie es nicht jucken.

So etwas macht für mich den Unterschied zu einem "wirklich" alltagstauglichem Hund aus und einem der eben "alltagstauglich gemacht" wird. Und das "gemacht werden" betrifft sehr viele Hunde, nicht nur Sporthunde...

:):D ned mich, den Hund,

Ja, der Kerl hat einfach eine tollte Veranlagung mitgebracht:heart::heart::heart::heart:, das war zu einem großen Prozentsatz ausschlaggebend....und nicht meine Einflussnahme....denk ich...

so nach dem Motto: ohne Melanzani macht der beste Koch keinen Melanzaniauflauf....

ich hab mich bemüht und ich denke, sooo schlecht war die "Arbeit" nicht

aber auch mich hat seine Entwicklung, seine Souveränität, seine Freundlichkeit und seine Klugheit immer wieder überrascht....

Ich weiß was Du meinst - glaub ich -, da war der Haarige genau anders, der hat schlicht meinen Teamanteil übernommen, wenn ich es an Präsenz fehlen hab lassen...
 
@all

Das was laubfrosch so schreibt-da erkenn ich teilweise meinen Rüden drin. Ein volles Einkaufszentrum ist unser persönliches Horrorszenario. Nicht weil sich dort für andere erkennbar irgendwas abspielen würde, nein-im Gegenteil wir würden dort nicht groß auffallen. Aber es wäre für Hund und mich furchtbar stressig, wir müssten einiges managen. Denn von sich aus, wär er dort nicht ruhig,relaxt. [/I]



schlimm find ich wenn dann hier auch noch selbsternannte Hundegurus auftauchen und den Leuten einreden das wär nicht normal, der Hund gestört, der Besitzer unfähig etc pp.....weil bliebe man selbst ruhig....s.o....:(

Dito.

Ich bin der Meinung, dass man - wenn man sich für einen Hund entscheidet -
nicht den Hund auf Biegen un Brechen zurechtmanipulieren sollte, wie manche Gurus das propagieren, sondern dass wir die Verantwortung dafür tragen, auch dafür zu sorgen, dass der Alltag danach ausgelegt ist, was für den Hund physisch und psychisch gesund ist.
Gewöhnung - Ja. Management etablieren - Ja - aber nicht den Hund chronisch in einen Alltag hineinzwingen, der seinen Eigenheiten nicht nur nicht gerecht wird, sondern ihm auf Dauer schadet.

Mir persönlich sind auch Grenzen gesetzt. z.B: Ich könnte nie im Leben ein Ballkleid anziehen,Stöckelschuhe dazu und mich drin wohlfühlen.
Und danach richte ich auch mein Leben aus, suche mir passende Freunde, Beschäftigungen usw.
Ich will mich im Alltag wohl fühlen. Klar gibts Dinge, da muss man durch, aushalten, kompensieren usw.
Auch die Hunde , weil die Realität ganz einfach weder Ponyhof, noch Labor ist - aber so, wie ich mein Leben einrichte, damit es mir möglichst angenehm ist und gefällt, sorge ich auch dafür, dass der einzelne Hundekamerad ebenso seine Bedürfnisse befriedigt bekommt, sich im Alltag wohlfühlt und sein darf, wie es angenehm und gesund für ihn ist.
Ich halte mir ja keine Hunde, um mich in irgendeiner Art zu profilieren, Macht auszuüben, um sie als Ersatz für irgendwas misslungenes zu benutzen, sondern weil ich HUNDE MAG - als Hunde - nicht als Objekte.
 
Doch dich, weil du ja den Menschenpart im Team hast.

Ja, der Kerl hat einfach eine tollte Veranlagung mitgebracht:heart::heart::heart::heart:, das war zu einem großen Prozentsatz ausschlaggebend....und nicht meine Einflussnahme....denk ich...

[...]
ich hab mich bemüht und ich denke, sooo schlecht war die "Arbeit" nicht
Das kenn ich vom zweiten Hund. Ich werd oft angesprochen wie gut erzogen dieser Hund ist. Klar ist er ein bissl erzogen, aber grundsätzlich ist er einfach mal brav. Von sich aus, ohne das ich viel mach. Er ist der "Nebenherhund". Ich investier in seine Erziehung einen Bruchteil an Zeit, Kraft, Energie und Kopfzerbrechen. Verzweiflungs- und selbstzweifelanfälle kenn ich vom Zusammenleben mit ihm nicht. Von seiner Geschichte her müsste er aber zumindest mal ein Angsthund sein. Ist er aber nicht.

Und ja, auch ich mach keine schlechte "Arbeit". Weder beim einen noch beim anderen nur wieviel Arbeit und mit welchem Effekt ist eben ein dezenter Unterschied *gg*.
 
@all

und deswegen ärgerts mich dann umso mehr wenn manche meinen jeder Hund kann alles wenn's der Besitzer nur richtig wollen würde- Alà wenn Du selbst ruhig bleibst ist auch Dein Hund automatisch relaxt....



schlimm find ich wenn dann hier auch noch selbsternannte Hundegurus auftauchen und den Leuten einreden das wär nicht normal, der Hund gestört, der Besitzer unfähig etc pp.....weil bliebe man selbst ruhig....s.o....:(

:) Das find ich auch immer so ärgerlich...diese dummen Allgemeinsprüche...klingt halt für viele Leut gut....ist aber sowas von hohl...
 
Schön, dass man hier einmal zugibt, dass man doch so Manches "managen" muss, dass Hund nicht komplett "alltagstauglich" gemacht wurde. Dass er doch noch Ecken und Kanten hat, wo HH dann "managen" muss.

Ja, muss ich auch, besonders, ein, zwei Tage vor Anfällen. Stressanfällig ist er schon seit je her gewesen - was ich dagegen tu, wie ich damit umgehe - das war ein langer Weg, hat immerhin 7 Jahre gedauert. Wie meine letzte Trainerin sagte... "Ein absoluter Stresshund und unsicher durch seine Erkrankung noch obenhin..."
Der Lernprozess ist auch bei uns noch nicht zu Ende.

Aaron könnte ich nie und nimmer so ohne Leine ungefragt zu anderen Hunden hinlassen - damit wäre er überfordert. Er hat sowieso Probleme mit Geschwindigkeiten, raschen Bewegungen - kann da Hunde und auch Menschen (Jogger!) nicht lesen, nicht einschätzen... da muss ICH managen. Geht nicht anders.

Ich weiß, jetzt werden wieder geschätzte 100 000 Postings kommen... so in der Art, wenn ich das noch immer managen muss, bin ich unfähig usw.

aber da bin ich froh, dass nun andere auch schreiben, dass "der Weg das Ziel ist".

Aaron wird nie der selbstbewussste, souveräne, lockere Hund werden. Ich werde immer versuchen müssen, ihm Sicherheit zu geben, alles zu managen. Und wenn ich Bogen gehe, ausweiche, usw.
Es gibt Dinge, die schafft er - und wahrscheinlich auch ich -nicht.

Locker, cool einem Schäferhund gegenüber stehen ... wird zu 99,9% nie gehen.
 
Schön, dass man hier einmal zugibt, dass man doch so Manches "managen" muss, dass Hund nicht komplett "alltagstauglich" gemacht wurde. Dass er doch noch Ecken und Kanten hat, wo HH dann "managen" muss.

"zugeben" klingt so negativ, wie wenn man es bisher geheim gehalten hätte...:rolleyes:

ich denk Situationen wo man mal was managen muss kennt jeder Hundehalter. Nur-und da liegt für mich des Pudels Kern- das sollte im Alltag eben eher die Ausnahme sein. Der Alltag sollte für Hund und Halter letztlich möglichst wenig gemanagt werden müssen. Klar nimmt man einen Hund neu auf muss man sich erst mal kennenlernen, checken was klappt was nicht. Nur wenn man dann feststellt dass der Alltag zu einem großen Teil (dauerhaft) nur aus "managen" besteht dann läuft mEn was verkehrt-denn dass bedeutet letztlich Stress für Hund und Halter.
Managen tu ich kurze Momente, vielleicht ungeplante/unvorhergesehene Dinge, aber unser Alltag sieht eigentlich größtenteils wenig Management vor. Weil man sich eben kennt, weiß was geht und was nicht, an manchen Baustellen trainiert hat und andere-wo man weiß dass sie einem nicht wirklich wichtig sind- eben nicht auch noch bewußt herbeiführt-wie zb in meinem Fall das Einkaufszentrum mit meinem Rüden.

und da hakt es eben beim Begriff Alltagstauglichkeit. Denn Alltagstauglich sind beide meine Hunde. Ich leg aber eben auch keinen Wert auf Shopping-Touren mit Hund. Für jemand anderen wären meine Hunde vielleicht untragbar, null alltagstauglich weil die tägliche Shoppingrunde mit Kaffeehausbesuch Pflichtprogramm ist....
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich versteh nicht, wieso man ständig aufeinander hinhauen muss. :rolleyes:

Echt, ich kenne Hundesportler, die bewegen sich mit ihrem Hund erst gar nicht im Alltag, weil´s nicht klappt. Die fahren - sofern möglich - mit ihrem Auto bis direkt vor den Hundeplatz, reißen dort den Kofferraum auf und sämtliche Aktivitäten finden nur am Ausbildungsgelände statt. Müssen sie doch mal ein Stückl gehen, pfeifft der Hund aus allen Löchern, weil er sich an der Leine fast stranguliert, weil nie gelernt, entspannt zu gehen. Wozu auch. Aussage eines solchen Vogels: i sig im spazieren gehn kan Sinn. I geh um mi von A nach B zu bewegen. Olles oundre ist unnedig... :o

Ich kenn Nicht-Hundesportler deren Hunderln die gesamte Umwelt zwangsbeglücken - weil der ist eh so liab und tut nix und mei, des bisserl Schmutz von den Pfoterln auf der Hose - na geh, stellns eana net so an. Und wenn der böse Hund dort andere Hunde blöd findet, soll er gefälligst nicht da gehen, wo wir gerade gehen. Weil wie kommen wir dazu, unsern Fifi einschränken zu müssen?

Und ich kenn rücksichtsvolle Hundesportler wie Nicht-Hundesportler mit im Alltag nicht (oder maximal positiv) auffallenden Hunden. Von gut geführt/gemanagt bis so erzogen, dass nahezu keine Anweisungen mehr nötig sind (wobei das immer auch vom jew. Hund abhängt).

Mein Ziel wär grundsätzlich auch im Alltag nix mehr sagen müssen, weil sich die Hunde eh so verhalten, dass man nicht eingreifen muss. Spielts bei Frau Wolfhund aber nicht. Und wenn ich ehrlich bin, mag ich an ihr auch, dass sie kein "Gänseblümchen" ist. Das ist bitte nicht gegen Gänseblümchen-Hunde gerichtet - ich hatte einen und Nanook ist auch schon fast einer. Ist unheimlich entspannend und ich bin froh, neben ihr einen unkomplizierten Hund zu haben. Mit 2 Chinuas könnt ich mir die Kugel geben. Aber spannender und faszinierender find ich sie. Sie hat mir wesentlich mehr gelernt und ich fühl mich ihr verbundener. (Was nicht heißt, dass ich sie mehr liebe - das variiert - es gibt Tage, da steh ich auf ihre ausgfuchste Art, die einen dazu verdonnert, immer einen Schritt voraus zu denken und sie im Auge zu behalten, gleichzeitig aber auch zum schmunzeln und bewundern bringt und es gibt Tage, da steh ich auf den unkomplizierten Knuddelbären, der ohne viel Aufhebens nebenher laufen kann und einfach nur lieb ist.)



@ Laubfrosch: ich versteh dich so gut! :)
Wenn ichs mir aussuchen könnte, würd ich mir wünschen, dass Chin im Direktkontakt mit anderen Hunden noch ein bissl unproblematischer ist. Ich denke aber, wenn dem so wäre, wäre sie auch sonst anders. Und ich mag gerade ihre kernige Art. Nur dort kernig, wo´s für mich passend ist und sonst weich und lieb spielts halt (GsD) nicht...

@ Brigitte: also ich hab eigentlich nicht das Gefühl, dass hier lauter HH mit perfekten Hunden zugegen sind. Lauter perfekte HH vielleicht ;), aber was die Tiere betrifft gibt's doch eh Viele, die gerne eingestehen, dass einfach machen lassen nicht geht. Mit meiner Hündin wird ich auch Zeit ihres Lebens Situationen haben, wo ich managen oder zumindest aktiv führen muss. Wird mit zunehmendem Alter (und damit auch Training) weniger, aber gerade was Wild und Artgenossen betrifft, wird die nie ein: mach du nur mal Hund werden.

P.S: Einkaufen und Menschenmassen sind schon für mich ganz ohne Hunde Horror; vermeid ich so guts nur irgendwie geht. Logisch, dass ich da meine Hunde nicht auch noch dazu mitschlepp, wenns mich schon ohne sie extrem stresst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub genau das macht es ja aus....das jeder Mensch und jeder Hund anders ist.

Und was für den einen wichtig ist, ist für den anderen gar ned wichtig.
Für mich ist ein Hund, der im Alltag keine Probleme macht enorm wichtig. In der Hundeschule oder beim Hundesport ist mir eher wichtig, dass er Spaß hat, an dem was wir gemeinsam machen.

Ich hab in meinem Großen z.B. so einen Hund, wo fünf andere Hunde nebenbei randalieren können und er liegt entspannt daneben. Oder der sich mitten in einem Einkaufszentrum relaxed auf die Seite legt und schläft.
Oder Messen mit Millionen von Menschen liebt......je mehr Menschen, je lauter desto besser.
Tja, drum darf er dahin auch schon mal mit, warum auch nicht?

Dafür ist der Kleine gar ned so. Der hatte bei Übernahme Panik vor Menschen. Mittlerweile geht es. Aber er liebt Menschenmassen definitiv nicht und es stresst ihn.
Deshalb bekommt er zwar Alltagssituationen wo man halt Menschen eben mal trifft dosiert präsentiert, aber er muss sicher nicht zum Shoppen oder so mit.

Wenn das managen ist, dann manage ich.......für mich ist das aber eher eingehen auf die Bedürfnisse und den Charakter des Hundes.
 
"Managen" ist auch für mich, dass ich Situationen, wo mein Hund gestresst wird, vermeide. Bzw. eben "manage".
Das geht nicht immer, da manche Situationen unvorhergesehen eintreten. Der große Hund, der um die Ecke biegt, der Jogger, der relativ lautlos (ok, ich hör schon etwas schlechter :o) hinter uns plötzlich auftaucht und eng an uns vorbeilaufen will - eventuell noch dazu Arme und Beine stark schlenkernd. Oder uns fast niederrennend.
Da komm ich gar nicht dazu, den Aaron vorsorglich absitzen zu lassen - das passiert zu rasch.
Dass er Jogger liebt und sie harmlos findet.... oder auch Schäferhunde z.B. - dass ihn rasche Bewegung nicht mehr irritiert und verunsichert....

Ich weiß nicht, ob man das antrainieren kann. Ich denke auch nicht, dass ein ausgeübter Hundesport daran was ändern würde.
Das sind zwei Paar Schuh'...
 
Davon träumen viele Hundehalter. Alltag ist aber, dass sich kaum ein Hund so benimmt.

Manchmal denke ich mir die Menschen wünschen sich einfach ein "lebendes Steiftier", denn da wird munter drauflos kastriert, Selbsterhaltungs- bzw. Verteidigungsaktionen werden als unerwünscht ne noch ärger als unnatürlich abgetan usw..............

Wenn doch heute schon ein Grugru der Tierschutzszene meint das der Hund von sich aus wissen muss wie er sich in der Gesellschaft Mensch benimmt (gibt ein Video dazu), dann sollten die Gesetzgeber statt über neue Hundegesetze lieber über eine "Maulkorbverordnungen für gewisse Personen" nachdenken. :cool:

Ich versteh einfach nicht, warum permanent versucht wird das "Rad Hundehaltung" neu zu erfinden. :rolleyes:

Gute Hundeerziehung nützt und schützt unsere Hunde .................... :cool:
Der Erfinungsgeist dürfte wohl in den meisten Fällen pekuniäre Gründe haben!
 
Meine ist auch so ein "Je mehr Menschen, Hunde, Lärm, Action,... - um so besser"-Hund. Sie liebt es überall mit dabei zu sein und vor allem wenn sie dann auch noch Aufmerksamkeit bekommt... ohhhh ja, genau ihrs.

Meine Pflegehündin ist da anders. Ihr macht das jetzt zwar keinen großen stress, aber wirklich begeistert ist sie davon auch nicht.
Zumal die etwas patschad ist und sich gern mal mit der Leine hier oder da verhängt. Das kommt in einer Menschenschlange nicht gerade gut an. Meine ist da geschickte, weicht selbständig aus, geht je nachdem einmal vor, seitlich oder hinter mir wo es eng ist. Die macht das einfach von sich aus ohne, dass ich da viel sagen müsste. Die arbeite einfach viel mehr mit, hat das aber auch von klein an so gelernt. Die Pflegehündin hat scheinbar bis zu ihrem 4. Lebensjahr gar nix, bis nur wenig gelernt. Die muss das alles erst aufholen. Dafür hingegen, ist sie jetzt schon sehr weit und ich bin stolz drauf was sie schon alles gelernt hat. Wir trainieren das jetzt eben quasi dosiert weiter um sie zu fordern ohne sie zu überforden. :cool:
 
Schön, dass man hier einmal zugibt, dass man doch so Manches "managen" muss, dass Hund nicht komplett "alltagstauglich" gemacht wurde.

Würdest Du bitte derartige Provokationen unterlassen......

jede Menge UserInnen haben in diesem Forum erzählt, wo es da und dort Schwachstellen gibt, wo da und dort "gemanagt" wird.....

ich hab immer wieder erzählt, wie schwierig die Anfangszeit war, wie ich "Hund zu 100% gemangt hab", mich dazu und und und...wie verunsichert ich war, als er gebissen wurde, wie ich nicht so recht wusste, wie ich ihn da managen sollte

und viele andere UserInnen auch

völlig überflüssig diese Art von Stänkerei
 
Wer stänkert und provoziert hier? Dass du alles, was calimero+aaron schreibt denkt, empfindet in den falschen Hals kriegst, ist dein Problem. Behalte es bitte für dich oder trag das im Plauderthread mit ihr aus. Der Thread hätte sich nämlich gerade sehr nett entwickelt. Die letzten Beiträge gefallen auch mit sehr gut. Danke dafür.
 
Irgendwann und irgendwo, war gar nicht so lange her, ist geschrieben worden (Tamino, ich glaub, das warst eh du), dass man so trainieren müsse, solle, dass Hund quasi gar nicht mehr gemanaged werden muss. Dass man also z.B. auch an engen Stellen im Fuß mit Hund an anderen, sogar pöbelnden Hunden vorbei gehen kann. Oder dass Hund in gewissen Situationen ganz relaxed ist.

Ich habe immer zugegeben, dass ich das nicht schaffe. Ich manage insoweit, dass ich halt ausweiche. Oder Aaron absitzen lasse. Oder....
Mein Hund wird NIE relaxed sein - genauso wenig wie ein Unmusikalischer Opernsänger weden kann. Da kann er noch so viel üben.

Heißt, ich muss MEINE Handlungen an ihn anpassen, das hat aber oft nichts mit Erziehung zu tun.
Ich kann noch so oft an genau jener Stelle, wo die Straßenbahn bei der Oberleitung Funken sprühte, vorüber gehen, noch so entspannt sein, wenn nun eine Straßenbahn neben uns fährt... er wird immer angespannt sein - da hat er ein Elefantengedächtnis. Ich nehme an, das ist in Hund drinnen.
Daran würde auch ein ausgeübter Hundesport nichts ändern. Sportplatz ist Sportplatz, Alltag ist Alltag.
 
Vielleicht sollte ich dazuschreiben, dass Vieles, was das Verhalten unserer Hunde ausmacht, nicht nur Veranlagung ist, sondern auch durch Stoffwechsel (Schilddrüse z.B.), durch Erkrankungen usw. beeinflusst wird.
Aaron wird ca ein, zwei Tage vor einem Anfall "anders". Unsicherer. Kurz vor dem Anfall nicht mehr leinenführig. Reagiert total sensibel auf rasche Bewegungen - vor allem bei Fremden, die in der Nähe von uns stehen.
Da kann es sein, dass er sich streicheln lässt, hinschnuppert, bei der nächsten raschen Bewegung des Fremden den in die Hose oder Schuhe beißen will, danach sich wieder brav streicheln lässt und Vertrauen gewinnt....Er erschrickt sehr, sehr leicht.

Das kannst du nicht berechnen - nur managen. Ich bin dabei, das "Hinter mir!" auszubauen (auf Rat der Trainerin), dass er dadurch, dass er hinter mir sitzt, mehr Sicherheit gewinnt. Geschieht nur kurz vor einem Anfall, so ein, zwei Tage vorher.
Das kann man nicht trainieren, da da im Gehirn des Hundes was abgeht...
wie er sich da fühlt... kann man nur erahnen.
Sehen tut man nur die Auswirkungen.
Das jedoch ist "Alltag".
 
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