Fehlverhalten - Ab wann Problemhund - Reaktionen?

rotti1998

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Profi Knochen
Mir fällt immer öfter auf, dass ein "Fehl?"-Verhalten eines Hundes von Hundehaltern sehr konträr eingeschätzt wird und die Reaktion darauf natürlich dementsprechend unterschiedlich ist.

kleines Bsp. Hund aus dem TH knurrt fremde Menschen an, geht dabei aber nicht nach vorne, sondern weicht aus. Mögliche Reaktion?
1. Ignorieren, das wird schon
2. Bestrafen, weil Hund hat nicht zu knurren
3. Beruhigen, der hat ja Angst
4. Anruf in der Hundeschule 1: "Kommens nur vorbei, der hat sich des Theater schnell abgewöhnt"
5. Anruf in der Hundeschule 2: Kommen sie her und wir schauen uns das mal an
6. Besuch in Hundeschule 1 erfolgt, da diese Huschu verkehrsgünstiger liegt als Huschu 2 und Trainer erklärt, dass dieses Verhalten Aggression und Dominanz ist und dem Hund mal Manieren beigebracht gehören, indem man ihn zurechtweist (durch unterwerfen, eine drüberziehen wenn er knurrt, ...)
7. Er braucht keine fremden Menschen mögen
Was mich interessieren würde ist:
Ab wann ist für Euch Verhalten ein Fehlverhalten oder sogar ein Problem. Wann holt ihr euch wo Hilfe? Und wie bewertet ihr den Trainer (sollte einer kontaktiert worden sein)

lg
 
Da wir ja auch einen sogenannten Problemhund haben, kann ich dazu nur folgendes sagen.
In deinem Beispiel find ich es ok, wenn der Hund knurrt aber zurück geht. Es muß doch nicht jeder jeden mögen. Ich kann bei unserem Hund nur sagen, daß die sog. "Knurrschwelle" relativ niedrig ist, aber die "Beißschwelle" sehr hoch. Sie würde nur wenn sie ihr Leben oder unseres wirklich bedroht sehen würde, beissen. Und ich denke, daß würde fast jeder Hund machen.

Wegen der Beurteilung der Trainer bzw Hundeschulen: Bei mir ist das eher so ein Gefühl, daß ich nicht beschreiben kann. Es gibt eben Menschen, die dazu geboren sind und welche, bei denen diese Berufswahl eigentlich nicht die richtige war.

Lg Uschi
 
guten morgen!
für mich wäre es ein grobes fehlverhalten, wenn er nach vorne gehen würde und versucht zu beissen.
ich würde zu punkt 1 tendieren mit einem kurzen aber scharfen aus und mit dem hund weiter gehen.
wenn er aufhört hund loben und bestätigen, falls ned, ignorieren.
lg
 
ein "fehl"verhalten ist für mich das von dir genannte beispiel schon, aber zum "problem" wird es erst, wenn es sich steigern würde (z.b. später schnappen nach vorbeigehenden leuten).

fehlverhalten deswegen, weil er fremde zwar nicht mögen muss....aber er sollte sie eigentlich ignorieren und nicht anknurren solange sie nur vorbeigehen. hilfe würd ich mir dann holen, wenn ich das problem selber nicht in den griff kriege. z.b. wenn ich sehe, es wird immer schlimmer statt besser.

die trainerbewertung ist einfach: dominanzgeschwaffel = depp, eingehen auf den hund, ursache suchen und behandeln = gut.

ein hund der knurrt und zurückweicht, ist nicht "dominant", sonst tät er nicht zurückweichen. sowas ist angst/stress/unsicherheit und gehört die ursache behoben und nicht der hund unterdrückt.
 
ein verhalten ist in dem moment ein problem, wenn es für dich problematisch wird! kein anderer kann entscheiden, was "normal" ist, du musst dich ja wohl fühlen.

generell würde ich auch sagen, dass eine hundeschule nicht gut sein kann, wenn sie sich schon ein urteil bildet, bevor sie hund mit besitzer auch nur gesehen hat!

zum konkreten problem: ich habe gelesen, dass man hunde, wenn sie angst zeigen, nicht beruhigen soll, weil sie den tonfall als lob verstehen und sich in ihrer angstreaktion verstärkt sehen. klingt plausibel finde ich. mein hund bellt im dunklen oft leute an- eigentlich soll man ja zum "objekt der angst" hingehen und dem hund zeigen, dass nichts da ist, was angst macht. aber ich frage mich, wie ich das bei fremden menschen machen soll ;-)

viel erfolg auf jedenfall mit der suche nach kompetentem fachmann. wenn er dich ernst nimmt, euch beobachtet und ein paar fragen zu den bedingungen stellt, wann der hund angstreaktionen zeigt, kann er nicht so falsch sein.
 
dieantje schrieb:
eigentlich soll man ja zum "objekt der angst" hingehen und dem hund zeigen, dass nichts da ist, was angst macht. aber ich frage mich, wie ich das bei fremden menschen machen soll ;-)

indem du dem fremden ein leckerlie in die hand drückst und es dem hund geben läßt. ev. soll der fremde dabei in die hocke gehen....
 
ET01 schrieb:
indem du dem fremden ein leckerlie in die hand drückst und es dem hund geben läßt. ev. soll der fremde dabei in die hocke gehen....

Würd ich auch so machen, nur was machst wenn der freme keine Hunde mag und sich weigert? Das ist mir nämlich schon mal passiert. :rolleyes:
 
Das würde heißen, dass erst ein Problem vorliegt wenn der Hund zu attackieren versucht, das Knurren ist zwar mehr oder weniger nicht in Ordnung, aber noch kein "großes" Problem.

Alleine die Erkenntnis ET01, dass dies nicht Dominanz ist, ist in meinen Augen schon so ein Gschichtl, dass nicht jedem Hundehalter gelingt. Ja ok, ich kann lesen, aber wenn ich die falschen Bücher erwisch, bin ich wieder in diesem Dominanz-Wahn drinnen.
Ich hab erst vorige Woche ein Buch in die Hand bekommen das hieß Tips für den Hundefreund, und glaub mir das ist echt die Härte.
So nach dem Motto ausbilden ohne Kette geht überhaupt nicht, bei schweren Fällen Koralle oder Stachler oder halt das E-Gerät (wir reden von normaler Ausbildung).
Auf die Frage, wie ich meinen Welpen auszuwählen habe steht drinnen, dass man den 8 Wochen alten Hund am Schwanz in die Höhe hebe, und den wähle der sich am meisten wehrt.
Oder du gerätst an den ÖGV Wien Ost
 
hallo,

kann ET01´s ausführungen nur anschliessen!

unser stinker bruno macht das auch gelegentlich (mittlerweile kenne ich die "feindbilder"!) und agiere entsprechend. soll heissen ich gehe einen bogen oder bleibe gar an der seite stehen und soweiter.......mittlerweile funktioniert das ganz gut. oder beim vorbeigehen ein kurzes, gepresstes NEIN!....da hält er sich auch zurück (manchmal :o ;) )

das dominanzgerede ist für mich mittelalterlich und aus dem grund bin ich auch in der ersten hundeschule die wir besucht haben, schnell wieder weggewesen, die haben mit leinenruck, kasernenhofton und stachler gearbeitet.......und das gewirkt bei bruno genau das gegenteil. :mad:

im übrigen "muss" mein hund nicht alle mögen und sich auch nicht von allen ankrabbeln lassen. er hat einen "individual-abstand" den manche leute einfach respektieren müssen/sollten.

in den drei jahren die wir bruno haben, habe ich viel gelernt und das war auch von nöten, wenn man bedenkt wie missverstanden manche hunde durchs leben laufen mit ihren unwissenden haltern/in und dementsprechend probleme machen/haben.........

lg
 
dieantje schrieb:
generell würde ich auch sagen, dass eine hundeschule nicht gut sein kann, wenn sie sich schon ein urteil bildet, bevor sie hund mit besitzer auch nur gesehen hat!

zum konkreten problem: ich habe gelesen, dass man hunde, wenn sie angst zeigen, nicht beruhigen soll, weil sie den tonfall als lob verstehen und sich in ihrer angstreaktion verstärkt sehen. klingt plausibel finde ich. mein hund bellt im dunklen oft leute an- eigentlich soll man ja zum "objekt der angst" hingehen und dem hund zeigen, dass nichts da ist, was angst macht. aber ich frage mich, wie ich das bei fremden menschen machen soll ;-)

viel erfolg auf jedenfall mit der suche nach kompetentem fachmann. wenn er dich ernst nimmt, euch beobachtet und ein paar fragen zu den bedingungen stellt, wann der hund angstreaktionen zeigt, kann er nicht so falsch sein.

Danke für deine Wünsche, aber das Problem ist bereits seit 4 Jahren gelöst, mit Hilfe eines kompetenten Trainers.
Wie?
Relativ einfach, so wie Et01 schon schrieb, Fremden Leckerlie in die Hand drücken. Wir haben halt, diese Situationen am Hundeplatz nachgestellt, zuerst Gewöhnung an den Trainer, damit Vertrauen an die erziehenden Personen am Platz gegeben ist, dann kamen 3-4 Personen dazu, die vorerst mal nur standen (in einem großen Kreis), und dann hieß es warten (vorerst bis zu einer halben Stunde), die kreisenden Bewegungen ignorierten wir anfangs (später kam dann ein NEIN), kam sie zu einer Person, gabs ein Wursti, dann begannen die Personen sich zu bewegen usw.,
Dann kam dieses Spielchen im Büro, knurrte sie die Leute an den Schreibtischen nicht an, sondern näherte sich freundlich, regnete es Wursti.

Und dann wurde auf der Straße mit Bekannten, aber dem Hund unbekannten Personen geübt. Eben Begrüssung der Menschen, ignorieren des Hundes (vom Fremden) zeigt er richtiges Verhalten, bestätigen.

Es hat zwar ein Jahr gedauert, bis dieses Verhalten zu 99% beseitigt war, aber dafür war der Weg konfliktfrei
 
das problem ist eigentlich, das viele hundehalter ein fehlverhalten ihres hundes gar nicht als fehlverhalten ansehen oder es als dieses erkennen.
vieleicht liegt es daran, das man als hundehalter eben nicht neutral seinen eigenen hund beurteilen kann.
was ein anderer als fehlverhalten ansieht, muß für den halter noch lange keines sein...
das fängt bei kleinen dingen an und endet evtl da, wenn der hund beißt und der halter sagt: sorry, aber sie hätten ihre hände nicht in den jackenärmel ziehen dürfen...(aussagen meiner mutter zu ihrem hund!!!)
wichtig finde ich, das man als halter auch die meinung anderer über seinen hund und sich selber anhört und evtl. darauf auch reagiert. (hundeschule, trainer).
sicher kennt jeder seinen hund am besten, aber grad deswegen schleichen sich unarten ein, mit denen der halter zuleben gelernt hat(ohne es zu merken), andere aber nicht so toll finden.
naja...aber oft ist es ja auch wie bei den eigenen kinder...die sind ja auch meißt die besten und wenns ärger gibt sind meißt die anderen kinder und erziehr schuld...


mfg
 
@tina83 na mußt ja net mit JEDEM fremden üben, aber ein paar erklären sich sicher bereit. wenn er keine hunde mag, na dann red i halt den nächsten an und frag ihn ob er meinem hund bitte ein leckerli geben würde, er hat angst vor fremden und du willst ihm die nehmen.

@rotti ja sicher im dominanzwahn is man schnell drinn, in dem war ich auch schon. aber das zurückweichen ist doch unverwechselbar. ÖGV ost oder anderer....auf der vet.med. in der hundeschule haben sies auch net erkannt. fragst den TA, plappert er von dominanz, gehst zu an verhaltenstherapheuten....plappert der von dominanz. der begriff angstagression ist ihnen zwar allen net unbekannt, aber ausser einem kurzen ja klar, kenn ich...wird gleich wieder in die dominanzschiene gelenkt.

ich glaub, das ist jetzt mode. es gibt in der tat verhaltenstherapheuten die einen hund als dominant einstufen nur weil er den schwanz nach oben trägt. (also quasi jeden chow-chow :D)
 
ET01 schrieb:
@tina83 na mußt ja net mit JEDEM fremden üben, aber ein paar erklären sich sicher bereit. wenn er keine hunde mag, na dann red i halt den nächsten an und frag ihn ob er meinem hund bitte ein leckerli geben würde, er hat angst vor fremden und du willst ihm die nehmen.

Schon, das war aber damals so dass sie nur ein Problem mit gewissen Menschen hatte und das waren meist solche die keine Hunde mochten. Das hat sie eben gerochen.
 
Tina83 schrieb:
Schon, das war aber damals so dass sie nur ein Problem mit gewissen Menschen hatte und das waren meist solche die keine Hunde mochten. ----->Das hat sie eben gerochen.

hund merken es durch den geruch den gewisse leute abgeben, das sie angst haben usw. eine unserer nachbarinnen hat panisch angst vor großen hunden (hat selbst nen dackel!) sobald bruno diese frau sieht, tickt er völlig aus jault hysterisch rum und lässt sich nicht beruhigen :o er spürt die angst und kann damit nicht umgehen, weil er selbst angst hat und unsicher ist.

lg
 
also bei leuten mit angst, gitbs sicher auch einige die ihr was geben. kommt ja auch dem jenigen zu gute, denn der arbeitet gleich an seiner angst mit und nicht nur an der angst des hundes :p
 
ET01 schrieb:
also bei leuten mit angst, gitbs sicher auch einige die ihr was geben. kommt ja auch dem jenigen zu gute, denn der arbeitet gleich an seiner angst mit und nicht nur an der angst des hundes :p

Könntest du diesen Satz bitte mal bei uns im Dorf herumerzählen? ;) Es is eigentlich eh schon hinfällig, wir haben diese Hündin leider nicht mehr. :( :(
 
Kann ETO1 nur voll zustimmen, der Dominanzwahn treibt wirklich die seltsamsten Blüten. Jeder Hundeanfänger kauft sich a Bücherl (manchmal eben das falsche) über Hundeerziehung und glaubt dann er ist der größte Hundeexperte. Hab ich erst gestern wieder erlebt. Geh mit meinen zwei Hunden aus dem Haustor raus dabei gehen meine Hunde vor mir aus der Türe weil die so einen blöden Mechanismus hat das es schon zweimal passiert ist das sich die Kleine die Pfote eingezwickt hat wenn sie hinter mir aus der Türe geht. Auf jeden Fall kommt gerade in diesen Moment ein Mann vorbei von den ich weiß das er seit 3 Monaten einen Hund hat(sein Erster) und meint "na da müssen aber noch viel erziehen die Zwei legen ja ein total dominantes Verhalten an den TAg meiner würde es nie wagen vor mir aus der Tür zu gehen. Wenns das nicht bald im Griff bekommen werdens die Hunde nie beherrschen." :eek:
Muss dazu erwähnen, meine zwei gingen ganz brav an der Doppelleine ohne zu ziehen oder sonst irgendeinen Blödsinn zu machen. Auch wissen meine Hunde ganz genau das sie nicht durch jede Türe die sich öffnet durch dürfen ohne mein Einverständnis.
Auf jeden Fall hab ich dann nur gesagt ich will meine Hunde nur leiten, nicht beherrschen, und bin weitergegangen. Aber ich find das ist so ein Fall der jedes Verhalten mit Dominanz verbindet und sich auch bestimmt nicht von seiner Meinung abbringen läßt und das find ich ziemlich traurig.
 
ET01 schrieb:
@rotti ja sicher im dominanzwahn is man schnell drinn, in dem war ich auch schon. aber das zurückweichen ist doch unverwechselbar. ÖGV ost oder anderer....auf der vet.med. in der hundeschule haben sies auch net erkannt. fragst den TA, plappert er von dominanz, gehst zu an verhaltenstherapheuten....plappert der von dominanz. der begriff angstagression ist ihnen zwar allen net unbekannt, aber ausser einem kurzen ja klar, kenn ich...wird gleich wieder in die dominanzschiene gelenkt.

ich glaub, das ist jetzt mode. es gibt in der tat verhaltenstherapheuten die einen hund als dominant einstufen nur weil er den schwanz nach oben trägt. (also quasi jeden chow-chow :D)

Aber das ist ja gerade das Gefährliche daran, stell dir mal vor du prackst einen eh schon ängstlichen Hund auch noch um die Erd, weil das Knurren ja Dominanz ist.
Und vor allem stellt sich mir dann die Frage: Kann ich einem dominanten Hund wirklich nur mit Gewalt "Herr werden" oder ist es nicht umso wichtiger, meine Position als "Führer" mit konsequenter aber ruhiger Führung zu bestärken, um diese Situationen in denen ich härtere Methoden anwenden muß so gering wie möglich zu halten?
Weil was passiert wenn ich einen dominanten Hund mit Alphawurf, Schlägen und von mir aus Tele im Alltagsleben zu "unterwerfen" versuche, in wirklich haarigen Situationen. Häng ich ihm dann Stachler und 5 Tele gleichzeitig um und lass ihn nur noch am Bauch daherrobben? (ist natürlich übertrieben)
Aber dieses Kasernenhof-Gschichtl am Hundeplatz geht eigentlich in die Richtung.
 
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