Die Blutspendedatenbank für Katzen

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Neuer Knochen
Die erste Blutspendedatenbank für Katzen

Wer ein Haustier bei sich einziehen lässt, tut dies in erster Linie wegen den schönen Seiten des Miteinanders. Einen nicht nörgelnden und freundlichen Mitbewohner zu haben, der auch noch kuscheln kommt, ist schon was Tolles. Ein Tier hält wohl das, was die Ehe verspricht: Zusammenhalt und Treue, in guten wie in schlechten Zeiten. Da verwundert es kaum noch, dass Haustiere einen so besonderen Platz in unserem Leben einnehmen.
Doch wie in jedem Leben kommen auch bei Katzen die traurigen Tage, in denen Krankheit und Gebrechen den Tagesablauf bestimmen. Viele Krankheiten lassen sich mit Pillen und Cremes recht gut behandeln. Aber was ist mit echten Notfällen?

Die Notwendigkeit von Blutspenden
Bei einigen Erkrankungen und Situationen, die für die Katze einen hohen Blutverlust bedeuten können, kann keine Tablette mehr helfen. Eine solche Notsituation kann zum Beispiel durch Vergiftungen, innere Blutungen oder auch Leukämien entstehen. Das Beispiel Monty, welche wochenlang ziellos im Wald umherirrte, zeigt die Dramatik einer solchen Situation:

Wir fuhren sofort in die Klinik für Kleintiere der Freien Universität Berlin. Der aufnehmende Arzt zeigte sich erschüttert. Aus der Beinvene kam kein Blut, also wurde der Hals rasiert und wir sahen, dass das Blut von Monty rosa war.
Der Schnelltest ergab einen Hämatokritwert (rote Blutkörperchen, zuständig für Sauerstoffversorgung des Körpers) von 10 %. Der Normalwert bei Katzen liegt zwischen 33-45%. Montys Zustand glich dem eines fast verbluteten Tieres. Ihr Körper und alle Organe waren akut sauerstoffunterversorgt und die kleinste Aufregung konnte zu totalem Organversagen führen. Ihr Herz war vergrößert und dehydriert, Katzenschnupfen, Milbenbefall, Ohrentzündung.
Nur mehrere Bluttransfusionen konnten ihr Leben retten, der Klinik stand aber nur noch 1 Konserve zur Verfügung. © Katja D.


Wenn ein Flüssigkeitsersatz mittels Infusionen nicht mehr möglich ist, kann nur noch eine Bluttransfusion helfen. Doch woher bekommt man so schnell eine Konserve oder eine Spenderkatze? Dieser Frage musste sich auch Montys Frauchen stellen. Sie fragte im Bekanntenkreis und wandte sich in einem öffentlichen Aufruf an andere Katzenbesitzer. Monty konnte dadurch in letzter Minute das Leben gerettet werden.
Doch oftmals reicht die Zeit für einen solchen Aufruf nicht, da es sich in solchen Situationen immer um Intensivpatienten handelt. Eine Spende muß immer zeitnah erfolgen, um die Chance auf ein Überleben der Mieze zu erhöhen. Daher ist eine zentrale Anlaufstelle für Blutspenden bei Katzen von großer Bedeutung.


Die Blutspendedatenbank
Etwas Gutes hat Montys Schicksal gebracht: es wurde die Datenbank für Blutspenderkatzen ins Leben gerufen. Dies ist ein freiwilliger Zusammenschluß vieler Katzenbesitzer, die im Notfall helfen wollen. Das Prinzip ist ganz einfach: Katzenbesitzer hilft Katzenbesitzer.
Sollte ein Notruf bei den Machern dieser Datenbank eingehen, werden schnell und unkompliziert möglichst viele Spenderkatzen vermittelt, um dem Empfänger zu helfen. Dabei wird im Bedarfsfall auch für einen Transport von potentieller Spenderkatze und Herrchen zur Tierklinik oder zum Tierarzt gesorgt. Natürlich ist von der Registrierung bis zur Spende für den Halter der Spenderkatze alles gratis. Ebenso erhält jede Spenderkatze so einen kostenlosen und intensiven Gesundheitscheck. Durch die Spende wird die Neubildung von roten Blutkörperchen angeregt, was sich auch positiv auf die Katze auswirkt.
Selbstverständlich ist die Vermittlung auch für den Halter der hilfebedürftigen Katze gratis. Lediglich die Tierarztkosten und die eventuellen Transportkosten kommen auf ihn zu. Aber viele werden es mit Freude übernehmen, um ihrem Liebling zu helfen.
Mit dieser Datenbank werden die Zeiten bis zu einer Blutspende verkürzt und die Katzen haben eine höhere Überlebenschance. Je mehr Katzenhalter sich registrieren lassen, umso mehr notleidenden Samtpfoten kann geholfen werden.

Der Ablauf der Blutspende
Im Idealfalle treffen Spender und Empfänger in der Klinik oder bei einem spezialisierten Tierarzt zusammen. Dann wird die Spenderkatze gründlich untersucht und getestet. Unter anderem wird eine Kreuzprobe abgenommen, um den Empfänger nicht zu gefährden. Sind alle Bedingungen für eine Blutübertragung erfüllt und der Spender gesund, so wird mit der Transfusion begonnen. Die Katze erhält ein leichtes Medikament zur Beruhigung. Danach wird an einer kleinen Stelle an der Vorderpfote oder am Hals das Fell rasiert, um einen venösen Zugang zu legen. Dann werden dem Tier bis zu 50 ml Blut entnommen. Der Richtwert liegt hierbei zwischen 2 und 9 ml pro Kg Körpergewicht. Das in einem Beutel gesammelte Blut wird danach dem Emfänger übertragen. Die gesamte Spende dauert mit Voruntersuchung, Übertragung und anschließender Überwachung etwa 60 Minuten.
Mit einer solchen noblen Tat hat man natürlich nicht nur das Leben einer Katze gerettet. Der Halter der kranken Katze wird auf ewig dankbar sein, dass seinem Schützling geholfen werden konnte. Ein großer Futter- und Leckerliekorb als Dankeschön kommt in jedem Falle von den Machern der Datenbank zu dem Spender nach Hause.

Klinikseigene Spenderkatzen
Es gibt noch einen wichtigen Grund, warum man das Angebot der Blutspendedatenbank nutzen sollte: man lindert das Leiden vieler unfreiwilliger Spenderkatzen. Die meisten Universitätskliniken und Tierkliniken, welche auf Blutspenden bei Katzen spezialisiert sind, halten klinikseigene Spenderkatzen. Diese Tiere werden in Käfigen gehalten und bekommen kaum menschliche Zuneigung. Das dieses Dasein für solche sozialen und anhänglichen Tiere eine Qual bedeutet, wird jeder Katzenbesitzer nachvollziehen können.
Die Macher der Blutspendedatenbank wollen dieses Leid lindern, indem eine freiwillige Spende ermöglicht wird. Die kommerzielle Nutzung entfällt und der Bedarf an klinikseigenen Katzen wird sich verringern, je mehr Katzenbesitzer sich daran beteiligen.

Die Registrierung
Registrieren kann sich jeder Katzenhalter in Deutschland. Die angegebenen Daten werden natürlich streng vertraulich behandelt und nicht weiter gegeben. Nur im Notfall erhält der Halter einen Anruf von der Datenbank. Eine Spenderkatze sollte natürlich gesund und geimpft sein, zwischen einem und acht Jahren alt sein und zwischen 3,5 und 4,5 Kilogramm wiegen. Ebenso sollte der Abstand zur letzten Spende mindestens sechs Monate betragen.
Die Registrierung erfolgt über die Internet- Seite: www.herzblut-fuer-katzen.de . Dort sind auch weitere Infos über die Blutspende bei Katzen zu finden. Ebenso können offene Fragen zur Spende und zur Datenbank gestellt werden.
 
Wir treten nunmehr seit 6 Jahren für Katzen in Not ein und helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Mittlerweile in Deutschland, Österreich, Schweiz und nun auch in den Benelux- Ländern. Weiterhin wird aktuell eine Blutspendedatenbank nach unserem Vorbild und in Zusammenarbeit in Frankreich und Großbritannien aufgebaut.

Wir sind stolz darauf, denn unsere Hilfe ist nötig und wichtig. Die Resonanz der Katzenfreunde wie auch der Kliniken und Tierärzte ist groß. Viele Tiere konnten wir mit unserer Interessengemeinschaft in ein neues Leben führen.

Wir sind also weiter präsent und helfen. Wenn auch nun unter einer anderen Adresse. Ihr erreicht das Herzblut- Team immer hier:

www.herzblutfuerkatzen.de

Besucht uns und helft mit. ;)
 
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