Wie groß die Unschärfen sind, kann ich wirklich überhaupt nicht beurteilen.
Ich glaub aber z.B. dass die besonders hohen Inzidenzen bei den 5-24-jährigen einerseits daran liegen, dass es in dieser Altersgruppe tatsächlich besonders viele Infektionen gibt (ist auch logisch, Kinder und Jugendliche haben ja besonders viele Sozialkontakte) - ein Stück weit aber auch daran, dass in den Schulen durchgehend getestet wird.
Ob sich Geimpfte oder Ungeimpfte Erwachsene häufiger testen lassen, wird sicher ein Stück weit auch von den gerade geltenden Regeln abhängen. Gibt's in verschiedenen Bereichen "3G" wird das die Testhäufigkeit bei Ungeimpften natürlich zusätzlich steigern.
Manche Aussagen aus dem Artikel sind für mich ja auch unbestritten - z.B. dass vollständig Geimpfte, die auch schon mal infiziert waren, den besten Schutz haben.
Dass Dauer und Schwere der Symptome im Durchschnitt bei geimpften Menschen deutlich geringer sind, zeigt sich auch bei Omikron eindeutig.
Wo ich nur bisher keinen Unterschied erkennen kann, ist bei der Infektionshäufigkeit. Bei uns in der Arbeit - wo ja durch die verpflichtenden regelmäßigen Tests Infektionen kaum übersehen werden können - haben sich von der geimpften Mehrheit und der ungeimpften Minderheit bisher mit Omikron prozentuell in etwa gleich viele infiziert. Die einzige Gruppe, wo bisher sogar noch gar niemand eine Omikron-Infektion hatte, sind die vollständig geimpften, die schon eine Infektion mit einer anderen Variante hinter sich haben.
Mir ist natürlich klar, dass die Menschen, die ich aus der Arbeit kenn, viel zu wenige sind, als dass man daraus etwas "statistisch signifikantes" ableiten könnte. Trotzdem - stellen sich die Unterschiede in der Infektionshäufigkeit für mich eben nicht so gravierend dar.
Liebe Grüße, Conny