Baumann - Raufergruppen

Shonka

Super Knochen
In einem anderen Thread sind die "Raufergruppen" von Thomas Baumann zur Sprache gekommen. Der Übersichtlichkeit wegen, eröffne ich ein neues Thema.

Ich hab mich vorher nie intensiv mit diesem "Rauf-entwöhn-Programm" beschäftigt, jetzt aber alles genau gelesen und weiß erst recht nicht, was ich davon halten soll.

Es ist im konkreten Fall um einen Foxterrier gegangen, bei dem das TIG als letzte Chance, kein Leben an der Leine verbringen zu müssen, zur Anwendung kam. Ich kann mir aber vorstellen, dass es zwischen diesen Raufergruppen und dem TIG sehrwohl noch andere Möglichkeiten gegeben hätte (die dem Herrn Baumann sicher auch eingefallen wären...oder nicht??)und würde gern Eure Meinung dazu lesen.

LG
Ulli
 
In einem anderen Thread sind die "Raufergruppen" von Thomas Baumann zur Sprache gekommen. Der Übersichtlichkeit wegen, eröffne ich ein neues Thema.

Ich hab mich vorher nie intensiv mit diesem "Rauf-entwöhn-Programm" beschäftigt, jetzt aber alles genau gelesen und weiß erst recht nicht, was ich davon halten soll.

Es ist im konkreten Fall um einen Foxterrier gegangen, bei dem das TIG als letzte Chance, kein Leben an der Leine verbringen zu müssen, zur Anwendung kam. Ich kann mir aber vorstellen, dass es zwischen diesen Raufergruppen und dem TIG sehrwohl noch andere Möglichkeiten gegeben hätte (die dem Herrn Baumann sicher auch eingefallen wären...oder nicht??)und würde gern Eure Meinung dazu lesen.

LG
Ulli

ich war bei einem baumannseminar - er sagte TIG nur, wenn hund "gefährlich" bei menschen ist:confused:
wenn jemand seinen foxl mit strom therapiert, nur weil er sonst an der leine seine spaziergänge absolvieren müsste, frag ich mich?????:confused::confused::confused:
welcher TA gibt einem hund die spritze, nur weil er ev. artaggressiv ist???:confused::eek:
schönen tag
gertrude
 
Gibts irgendwo einen Link zu dieser "Methode" - irgendwas zum Informieren?

Danke schon mal
Biene
 
ich war bei einem baumannseminar - er sagte TIG nur, wenn hund "gefährlich" bei menschen ist:confused:
wenn jemand seinen foxl mit strom therapiert, nur weil er sonst an der leine seine spaziergänge absolvieren müsste, frag ich mich?????:confused::confused::confused:
welcher TA gibt einem hund die spritze, nur weil er ev. artaggressiv ist???:confused::eek:
schönen tag
gertrude

Siehst! Genau das hab ich mir auch gedacht. Und konkret gehts um Folgendes:

Hallo Shonka!
Es mag schon sein, daß Terriern ein höheres Aggressionspotential naturgegeben ist, nur...wenn es derart ausartet, daß der Hund unsortiert jeden Hund attackiert (die Ursache sei dahingestellt, ich kenne die Vorgeschichte nicht und daher ist es müßig, darüber zu spekulieren), ist es doch das kleinere Übel ihn drei- oder viermal dem Strafreiz auszusetzen, als ihn für den Rest seines Lebens zu Leinen- und Maulkorbzwang zu verdammen. Thomas Baumann ist dazu noch ein Trainer, der wirklich nichts unversucht läßt, um selbst schwerste Raufer zu sozialem Verhalten zu verhelfen - hier hat sein System aber nicht gegriffen und Abhilfe mußte her, da der Hund eine tickende Zeitbombe war. Der Hund war auf dem Wege der positiven Konditionierung nicht ansprechbar, wenn diese hohe Reizlage (der andere Hund) eintrat, wo er sonst in gutem Gehorsam stand. Er hätte noch lange Zeit mit umkonditionierenden Motivations-, Ablenkungs- und Ignoranzversuchen herumdoktern können, aber er hat es nicht getan, und ich bin mir sicher, daß er weiß, warum.
Ich hänge Dir mal einen Link ran, wo Du sein Rauferkonzept nachlesen kannst, ist ne hochinteressante Sache.
Franzi
www.dogworld.de/dogworld/forward.jsp?p_contrib=142
 
Geh mir weg damit.


Günni, erklär mal...
hab vorher von diesen Raufergruppen noch nie was gehört (muss auch ehrlich sagen, hatte nie das "Glück" mit solchen Hunden zu tun zu haben)...

Was ist Deiner Meinung nach gut oder schlecht an diesen Gruppen?

Ich habe mir jetzt einen Teil durchgelesen - und weiss nicht so richtig, was ich davon halten soll... muss ich erstmal sacken lassen..
 
Günni, erklär mal...
hab vorher von diesen Raufergruppen noch nie was gehört (muss auch ehrlich sagen, hatte nie das "Glück" mit solchen Hunden zu tun zu haben)...

Was ist Deiner Meinung nach gut oder schlecht an diesen Gruppen?

Ich habe mir jetzt einen Teil durchgelesen - und weiss nicht so richtig, was ich davon halten soll... muss ich erstmal sacken lassen..

Genauso gehts mir auch! Zwei von meinen Hunden sind ja eher bedingt verträglich, aber wenn ich mir vorstelle, die müssten mit Beisskorb in eine Gruppe von ohnehin schon gestressten Hunden *grusel*

Als ich alles gelesen hatte, war mein erster Gedanke, dass der Foxl womöglich erst durch so eine Gruppe zum echten Problem wurde.

Ich würd einfach gern mehr Erklärungen und vielleicht Erfahrungsberichte hören - so wies dasteht, kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass es im täglichen Leben was bringt.

LG
Ulli
 
ich kenne nur ein Training, wo der raufende Hund durch einen sozial absolut
sicheren Hund runter geholt wird.

Das läuft aber mit 2 Hunden ab, wobei der Raufer einen Beißkorb oben hat.

Eine Gruppe mit Raufern auf einen Haufen, kann ich mir echt nicht vorstellen :confused:
 
ich kenne nur ein Training, wo der raufende Hund durch einen sozial absolut
sicheren Hund runter geholt wird.

Das läuft aber mit 2 Hunden ab, wobei der Raufer einen Beißkorb oben hat.

Eine Gruppe mit Raufern auf einen Haufen, kann ich mir echt nicht vorstellen :confused:

Meine alte Vicky ist ein Hund, der sich überhaupt nicht für andere Hunde interessiert. Wirklich überhaupt nicht. Die kann man sehr gut bei solchen Resozialisierungen einsetzen. Und mit solchen Übungen (desinteressierter Hund, der dem Raufer den Wind aus den Segeln nimmt) haben wir auch schon Erfolge erzielt, ABER Baumann würfelt ja angstaggressive und "frustrationsaggressive" usw. auf einen Haufen und "behandelt" sie ähnlich. DAS will mir nicht in den Kopf...
 
ich kann das auch nicht verstehen, da ich ja selber einen Raufer hatte, weiß ich, wie schnell es los gehen kann, da reicht ein falscher Blick und es kracht :confused:, wenn da alle in der Gruppe anfällig für sowas sind, wie kriegt man da Ruhe rein ??
 
Ich hab mir das schon versucht vorzustellen und ich versteh auch (glaub ich) den Sinn dahinter. In der offenen Gruppe funktioniert das wahrscheinlich ähnlich wie z.B. bei manchen Hunden, die "hasenrein" gemacht werden, indem sie einfach in einem Feld voller Hasen freigelassen werden. Da sie wahrscheinlich keinen erwischen und von der Fülle überfordert sind, geben sie irgendwann auf - nur: manchmal erwischt einer einen Hasen und DAS Erfolgserlebnis "müssen" sie dem armen Vieh dann mit dem TIG austreiben...

In der geschlossenen Gruppe wird jegliches Imponiergehabe vom Menschen unterdrückt - nur: ist das wirklich alles Imponiergehabe. Was ist, wenn wir die vielschichtige Sprache nur noch nicht so gut deuten können und manches "deeskalierende" Signal falsch interpretieren und unterbinden??

LG
Ulli
 
Ich hab mir das schon versucht vorzustellen und ich versteh auch (glaub ich) den Sinn dahinter. In der offenen Gruppe funktioniert das wahrscheinlich ähnlich wie z.B. bei manchen Hunden, die "hasenrein" gemacht werden, indem sie einfach in einem Feld voller Hasen freigelassen werden. Da sie wahrscheinlich keinen erwischen und von der Fülle überfordert sind, geben sie irgendwann auf - nur: manchmal erwischt einer einen Hasen und DAS Erfolgserlebnis "müssen" sie dem armen Vieh dann mit dem TIG austreiben...

In der geschlossenen Gruppe wird jegliches Imponiergehabe vom Menschen unterdrückt - nur: ist das wirklich alles Imponiergehabe. Was ist, wenn wir die vielschichtige Sprache nur noch nicht so gut deuten können und manches "deeskalierende" Signal falsch interpretieren und unterbinden??

LG
Ulli

in so einer geschlossenen gruppe würde mein strolch ständig stromschläge bekommen, denn er würde aus stress dauernd markieren.
er wurde übrigens auch in einer gruppe therapiert, denn vorher war er auch nicht verträglich. jedoch waren die anderen hunde sozial und er lernte dadurch, dass er sich nicht vor jedem größeren hund fürchten muss. nur golden retriever rüden mag er noch immer überhaupt nicht.
außerdem hab ich als besitzer viel dazulernen müssen.

in einer raufergruppe hätte das ganze event. schlimmer werden können. das mag ich mir garnicht vorstellen.
 
hallo!
ich war auch auf seinem seminar und wir haben ihn da mal gefragt wie das eben so abläuft, weil wir uns auch ncht wirklich was drunter vorstellen konnten.
also er macht das so:
der raufer bekommt einen mauli und kommt auf den leeren(!) platz. dann holt er einen seiner rüden dazu (dieser rüde hat angeblich noch NIE verloren, hat eine eigene technik das raufens entwickelt -durch ausheben des anderen hundes- und ist JEDERZEIT abrufbar)
dann wird der raufer mal von seinem rüden therapiert. wenn der raufer nur noch schüchtern und "unterwürfig" über den platz spaziert, dann kommt er erst in diese raufergruppe. dort befinden sich ein paar solcher hunde, die sich nicht recht trauen aggression zu zeigen, weil ja dann der böse "baumann-hund" kommen könnte und dann gibts wieder eine am deckel.
so bewegen sich ca.5 hunde ziemlich unsicher durch die gegend und kommen drauf, dass man auch leben kann ohne gleich alles zu fressen. zudem sagte baumann noch, dass v.a. die hundebesitzer viel entspannter werden und alleine dadurch zeigt sich schon eine immense besseung im alltag.

in diese raufergruppen kommen aber ausschliesslich dominat-aggressive (blödes wort, aber mir fällt jetzt kein besseres ein:o) hunde. also wuffis, die angstaggressiv o.ä. sind, gibt er in spielgruppen, damit die auch sehen, dass die welt nicht so böse ist, wie sie scheint.
 
hallo!
ich war auch auf seinem seminar und wir haben ihn da mal gefragt wie das eben so abläuft, weil wir uns auch ncht wirklich was drunter vorstellen konnten.
also er macht das so:
der raufer bekommt einen mauli und kommt auf den leeren(!) platz. dann holt er einen seiner rüden dazu (dieser rüde hat angeblich noch NIE verloren, hat eine eigene technik das raufens entwickelt -durch ausheben des anderen hundes- und ist JEDERZEIT abrufbar)
dann wird der raufer mal von seinem rüden therapiert. wenn der raufer nur noch schüchtern und "unterwürfig" über den platz spaziert, dann kommt er erst in diese raufergruppe. dort befinden sich ein paar solcher hunde, die sich nicht recht trauen aggression zu zeigen, weil ja dann der böse "baumann-hund" kommen könnte und dann gibts wieder eine am deckel.
so bewegen sich ca.5 hunde ziemlich unsicher durch die gegend und kommen drauf, dass man auch leben kann ohne gleich alles zu fressen. zudem sagte baumann noch, dass v.a. die hundebesitzer viel entspannter werden und alleine dadurch zeigt sich schon eine immense besseung im alltag.

in diese raufergruppen kommen aber ausschliesslich dominat-aggressive (blödes wort, aber mir fällt jetzt kein besseres ein:o) hunde. also wuffis, die angstaggressiv o.ä. sind, gibt er in spielgruppen, damit die auch sehen, dass die welt nicht so böse ist, wie sie scheint.


Also ich würd' mich nicht entspannen, wenn mein Hund in so eine Situation kommt...:mad:
 
@Pippilosa. Aber in diesem Artikel schreibt er, dass nur ca. 5% "dominantaggressiv" sind, der Rest 70% angstaggressiv, 20% frustaggressiv und 5% nicht zuteilbar.

Wie können dann die beschriebenen Raufergruppen entstehen, bei einer so geringen Zahl an "Klienten" (denn sogar bei denen unterscheidet er noch)?

LG
Ulli
 
das hat er uns eh auch so gesagt. man darf sich da auch nicht vorstellen, dass einfach so mal 20 hunde auf einen haufen geworfen werden und dann schau ma mal was passiert.
so wie ich herrn baumann kennengelernt habe, kann er die verschiedenen arten der aggression sehr gut unterscheiden. und ein kleiner prozentsatz gehört dann wohl in diese raufergruppe.
er hat auch mehrfach betont, dass eben die meisten angstaggressiv sind und daher in solch einer gruppe absolut NICHTS verloren haben!!!
 
Also ich würd' mich nicht entspannen, wenn mein Hund in so eine Situation kommt...:mad:

aber es ist doch wirklich oft so, dass man (im alltag) richtig sieht, wie frauchen/herrchen die rauferei heraufbeschwören! und alleine durch die spannung, die vom HF ausgeht, setzt der hund schon zum angriff an.

wenn du dann mit so einem hund auf einem platz stehst und da kommt ein imposanter hund und "zerlegt" dir deinen, dann siehst, dass es NICHT deiner ist, der "gefährlich" ist, dann geht man das nächste mal schon etwas entspannter an die sache ran. die leute sehen dann einfach, dass eh nicht viel passieren kann (beide hunde haben einen mauli).

und bezüglich anderer verletzungen hat baumann gesagt, dass in den spielgruppen wesentlich mehr risiko besteht, als in einer raufergruppe!
 
aber es ist doch wirklich oft so, dass man (im alltag) richtig sieht, wie frauchen/herrchen die rauferei heraufbeschwören! und alleine durch die spannung, die vom HF ausgeht, setzt der hund schon zum angriff an.

wenn du dann mit so einem hund auf einem platz stehst und da kommt ein imposanter hund und "zerlegt" dir deinen, dann siehst, dass es NICHT deiner ist, der "gefährlich" ist, dann geht man das nächste mal schon etwas entspannter an die sache ran. die leute sehen dann einfach, dass eh nicht viel passieren kann (beide hunde haben einen mauli).

und bezüglich anderer verletzungen hat baumann gesagt, dass in den spielgruppen wesentlich mehr risiko besteht, als in einer raufergruppe!


Wenn's in dieser Situation wirklich zu einem Kampf kommt, nutzt der Beißkorb reichlich wenig.:rolleyes:
Ich kannte eine Hündin die hat einen anderen (gleichgroßen) Hund mit Beißkorb richtig zerlegt...

Bestenfalls hat man mit der Methode aus einem Raufer einen Angstaggressiven Hund gemacht...
 
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