an die hardcore-barfer...

tantearmstrong

Profi Knochen
Ich hab eine Freundin, deren Pferd alt und krank ist. Sie hat was den Tod ihrer Tiere angeht eine für recht seltene Einstellung, die vielleicht für manche recht hart klingt. Sie hätte gerne dass ihr Pferd nach seinem Tod noch einen Nutzen für jemanden hat und ist auf der Suche nach wem der es verfüttern möchte. Sie hat auch in Tierparks angefragt, aber die haben so strenge Auflagen dass das nicht möglich ist. Ich hab ihr nun angeboten hier zu fragen ob jemand das Pferd für seine hunde haben möchte. Bedingung ist dass es zu Hause in Frieden sterben darf und dann abgeholt wird. Beim aufladen wäre ihr Mann mit dem Traktor behilflich, selber zerteilen wäre auch vor Ort möglich (ohne Hilfe von ihr). Bitte keine Diskussion, wenn das jemand schlimm findet ist es sein gutes Recht! Aber dann einfach woanders weiterlesen und das hier vergessen.
 
Wenn sie das Fleisch abgeben will muss es einerseits von einem Schlachtequiden sein (so im Pferdepass eingetragen - ich gehe mal davon aus, dass dies das Problem mit dem Zoo ist) und andererseits muss eine Fleischbeschau stattgefunden haben!
 
Wenn jemand privat das tote Pferd abholt um es seinen hunden zu geben ist das aber kein Problem, oder?


Doch.

Schließlich steht sie nicht daneben und stellt sicher, dass nur der Hund Teile bekommt.

Außerdem gibt es auch für Tierfutter gesetzliche Regelungen.



Abgesehen davon, dass der Tierkörper gescheit entblutet und zerlegt gehört.
 
Danke, ich wusste das nicht, aber meine Freundin wohl schon. Sie hat gemeint eben deshalb müsste das Pferd von einem Schlachter getötet werden, und genau das will sie eben nicht. Sie soll Zuhause in Frieden und ruhe sterben dürfen.... Dass das so kompliziert sein muss.
 
Ein Pferd ohne entsprechendes Equipment auszunehmen und zu zerteilen ist eine Mordsarbeit - die Wenigsten haben dann noch einen Kühlraum, wo sie das ganze (ca 500 kg?) lagern
Das ist in industriellem Maßstab eben einfacher - Das Pferd wird von der Tierkörperverwertung abgeholt und -no na - verwertet (mutmaßlich zu Tierfutter) - man muss die Sache nicht noch komplizieren.
 
Ich hab eine Freundin, deren Pferd alt und krank ist.

Danke, ich wusste das nicht, aber meine Freundin wohl schon. Sie hat gemeint eben deshalb müsste das Pferd von einem Schlachter getötet werden, und genau das will sie eben nicht. Sie soll Zuhause in Frieden und ruhe sterben dürfen.... Dass das so kompliziert sein muss.

Sie wartet, bis das kranke Tier zusammenbricht und das Herz irgendwann stehen bleibt? Woher weiß sie, dass das Tier nicht tagelang Schmerzen leidet?

Oder der Tierarzt schläfert es mit Narkose/T61 ein?? Dieses Fleisch soll dann ein anderes Tier fressen?

"Frieden und Ruhe" - was für eine Vermenschlichung. Wie oft stirbt ein wildes Flucht- und Herdentier auf diese Weise: Seit längerem unfähig zu schnellen Bewegungen, alleine, eingesperrt, seit längerem krank?
Ein solcher Tod ist definitiv völlig widernatürlich.

Pferde haben kein Rudel, das Alte eventuell mitversorgt, wie es bei manchen Hundeartigen vorkommt. Pferde haben nicht die Gewohnheit, sich irgendwo in einem Versteck zu verkriechen und dort auf Gesundung oder Tod zu warten.
 
Abgesehen davon, dass der Tierkörper gescheit entblutet und zerlegt gehört.

Ich stimme dir völlig zu, nur das lebensmittelrechtliche Entbluten habe ich eigentlich nie verstanden.
In diesem Fall soll das Pferd ja nicht durch Herzstich/Entbluten getötet werden, sondern von alleine sterben. (Was sehr fragwürdig ist.)

Zumindest kleineres Jagdwild wird nicht entblutet, sondern man kann es tiefgefroren im Stück kaufen und selber zubereiten. Es schmeckt bekanntlich sehr gut. Die Eisenmangelanämie wäre sicherlich weniger häufig, wenn unser Fleisch noch Blut enthielte.

Geht es hier wirklich um Lebensmittelqualität oder handelt es sich um die Überreste von abrahamitisch-religiösem Unsinn? Man hat es halt immer schon so getan und Blut ist "unreiner" als der Rest des Körpers?
 
Geht es hier wirklich um Lebensmittelqualität oder handelt es sich um die Überreste von abrahamitisch-religiösem Unsinn? Man hat es halt immer schon so getan und Blut ist "unreiner" als der Rest des Körpers?


Blut ist ein guter Nährboden für Bakterien.

Weiters stellt das korrekte Entbluten auch sicher, dass das Tier nicht mehr lebt. (Erst gestern wieder die "stolzen" Bekundungen eines Jägers mitbekommen, wie toll denn sein Hund den Bock den er für erschossen hielt und der nach 10 min wieder aufstand zur Strecke brachte... gibt btw. sicher super tolles Fleisch :eek: - genauso wenn man erst für schöne Fotos possiert und dann die Tiere ausweidet.)

Nachdem es hierzulande gerne aufgefangen und weiter verarbeitet wird denke ich nicht, dass da die Religion eine große Rolle spielt.
 
Viele hier verfüttern aber doch auch wild, dass sie vom Jäger bekommen...Sind da die Bestimmungen anders?

Rehe bekommen in der Regel aber keine Medikamente, die noch im Fleisch drin sein könnten. Daher wird im Pferdepass auch unterschieden, weil Pferde die zur Fleischgewinnung erlaubt wären, gewisse Medikamente nicht erhalten dürfen.
Darunter fallen glaube ich auch Narkosemittel....
 
Sorry, aber ein uraltes Pferd das "von selbst stirbt", kein Schlachtequide ist und damit bestimmt Rückständen von hundertausend Medikamenten intus hat, die keiner mehr nachvollziehen kann.... nicht korrekt entblutet wurde....das ist nicht das Fleisch das ich für meinen Hund möchte.

Und zum Thema Ethik: sie soll das Tier einschläfern lassen wenn es ihm schon so schlecht geht und es nicht mehr geht. Warten bis es von selbst stirbt endet schon bei Kleintieren meistens schrecklich für Tier und Besitzer. Und ist nebenbei gesagt auch Tierquälerei und somit strafbar.
 
Wie schon mehrmals geschrieben ist es rechtlich eigentlich nicht wirklich möglich.

Und weiters sollte man auch bedenken das kaum ein Pferd friedlich auf der Koppel/in der Box einschläft, schön wäre es aber die Realität schaut leider ganz anders aus. Wenn Sie dem Tier etwas gutes tun will, dann soll sie es bitte rechtzeitig erlösen!

Und wenn es in die TKV kommt braucht sie auch keine Sorge haben das das Pferd keinen weiteren Nutzen mehr hatte, denn dort wird eigentlich so ziemlich alles von dem Pferd noch für irgendwas verwendet u. sei es für Seife....

Ps.: Und wenn ich bedenk was ein Pferd an Medikamenten im Laufe seines Lebens bekommt, dass würd ich auch nicht mehr verfüttern wollen :-/
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab nie gesagt dass das Pferd nicht eingeschläfert wird oder auch erschossen, daheim auf seiner weide. Nur dass es nicht mehr in der Gegend herumgekarrt werden soll. Und die Tierärztin ist regelmäßig hier, wenn der Zeitpunkt gekommen ist wirds schon erlöst, keine sorge! Über die Medikamente weiß ich nix, aber anscheinend is wirklich tierkörperverwertung das gescheiteste....
 
Sie hat gemeint eben deshalb müsste das Pferd von einem Schlachter getötet werden und genau das will sie eben nicht

Und wer soll das Tier erschießen, wenn nicht der Schlachter? Der hat die meiste Übung mit dem Bolzenschußgerät.

Über die Medikamente weiß ich nix, aber anscheinend is wirklich tierkörperverwertung das gescheiteste....

Deine Freundin will nicht, dass der Schlachter einen Bolzenschuß setzt und das Tier entblutet.

Also bleibt nur das Einschläfern.

Wer würde seinem Hund Fleisch geben, das ein Narkosemittel und ein Tötungsgift enthält??

Mit ein bisserl Nachdenken hätte die gute Dame alleine drauf kommen können, dass ihr Tier nur mehr einen "Nutzen" haben kann: Den eines Kategorie 2 - Abfalls.
 
Blut ist ein guter Nährboden für Bakterien.

Weiters stellt das korrekte Entbluten auch sicher, dass das Tier nicht mehr lebt. (Erst gestern wieder die "stolzen" Bekundungen eines Jägers mitbekommen, wie toll denn sein Hund den Bock den er für erschossen hielt und der nach 10 min wieder aufstand zur Strecke brachte... gibt btw. sicher super tolles Fleisch :eek: - genauso wenn man erst für schöne Fotos possiert und dann die Tiere ausweidet.)

Nachdem es hierzulande gerne aufgefangen und weiter verarbeitet wird denke ich nicht, dass da die Religion eine große Rolle spielt.

Danke... Überzeugt mich nicht, denn auch Fleischsaft ist ein wunderbarer Nährboden. Die Pioniere der Mikrobiologie nutzten u.a. Rinderbrühe.

Ich denke doch, dass es letztendlich um die "Unreinheit" des Blutes geht. Man hat es zwar im christlichen Abendland doch aufgefangen (weil bodenständigere Religionen mit Blut kein problem hatten), aber zu "minderwertigen" Speisen wie Blutpudding, Blutwurst verarbeitet - zusammen mit Schwarten etc.

Essen kann man jedenfalls auch nicht entblutete Tiere. Wildkaninchen schmeckt besser als die geköpfte und ausgezutzelte Haus-Variante. Übern Nährwert brauchen wir eh nicht reden. Hundchens lieben mein "Stinkfleisch mit Kartoffelbrei und grünem Gemüse"-Rezept, für das blutige Hasenteile (gründlich tot-)gekocht werden.

@Jäger: Hat er die WS im Halsbereich gestreift und konnte sich nicht ans Lehrbuch erinnern, dass der Ruck zu einer vorübergehenden Bewusstlosigkeit führt? Er hätte in dem Fall sicherstellen müssen, dass das Tier tot ist. Die Trefferlage und Schusszeichen hätten ihm das sagen müssen.

Na ja, dieses Problem kriegst nur weg, wenn du die Prüfung zu einer wirklichen Hürde machst und antiquierte Machorituale gesetzlich verbietest. Der Tannenzweig im Maul ist ja auch reichlich ungustig.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Lykaon: deine Klugscheißerei nervt furchtbar. Ich hab auch nie das Gefühl dass du helfen möchtest sondern eigentlich immer nur zeigen dass du schlauer bist als alle anderen.
Vielleicht sollte man aber mal die Möglichkeit in Betracht ziehen dass auch andere Menschen nicht völlig verantwortungslos und verblödet sind und durchaus auch in der Lage zu entscheiden was das beste für ihr Tier ist.
Das Pferd wird auf keinen Fall unnötig leiden! Tierärztin is oft hier. Onkel ist Schlachter. Sie werden auch ohne dich in der Lage sein eine Entscheidung zu treffen wenn der Zeitpunkt gekommen ist.

Allen anderen danke ich für ihre Meinungen und Ratschläge, ich werde das mal so weitergeben.
 
Vielleicht sollte man aber mal die Möglichkeit in Betracht ziehen dass auch andere Menschen nicht völlig verantwortungslos und verblödet sind und durchaus auch in der Lage zu entscheiden was das beste für ihr Tier ist.

Dieser Thread lässt das genaue Gegenteil denken und ferner auf eine völlige Gleichgültigkeit gegenüber den mit minderwertigstem Aas zu "barfenden" Hunden schließen.

Noch ein kleiner Denkanstoß für dich, und tut mir echt leid, wenn du mich als "Klugscheißer" empfindest:

Ein seriöser Tierarzt hätte deine Freundin darüber aufgeklärt, ob das Pferdefleisch als Futtermittel dem Gesetz entspricht oder nicht. Niemand anderes als der Tierarzt kann das tun. Und das es in Ö eine verpflichtende Fleischbeschau gibt, auch für den Eigenbedarf, weiß eigentlich jeder, der sich unter die "Klugscheißer" einreihen darf.

Na hoffentlich verschwindet der Kadaver nicht unter der Hand und endet doch noch als Hundefutter.
 
Und das es in Ö eine verpflichtende Fleischbeschau gibt, auch für den Eigenbedarf, weiß eigentlich jeder, der sich unter die "Klugscheißer" einreihen darf.


Wenn ich es recht im Kopf habe, muss Fleisch für den eigenen Haushalt (also man kann es auch seinen Kindern vorsetzen) nicht beschaut werden - sobald es an jemand außerhalb des eigenen Haushalts abgegeben wird schon. Aber keine Garantie, dass das (noch) stimmt. Fleischhygiene ist jetzt auch schon ein Zeiterl her.
 
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