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September 9, 2010 um 10:34 am #15531
Anonym
InaktivWer in Deutschland – meist über den Tierschutz – Besitzer eines Ratonero Bodeguero Andaluz (kurz Bodeguero oder RBA, aber auch Ratonero Andaluz) ist, kennt den Satz zur Genüge: ” Das ist aber ein schöner Jack Russel Mix…”
Tatsächlich sehen sich der eine oder andere Parson Russell und RBA so ähnich, das nicht nur für den Laien kaum ein Unterschied zu bemerken ist.
Sind beide Rassen streng nach Standart gezüchtet, sieht man sie aber doch, die Unterschiede: [URL=http://www.bodeguero.de/SlideShow/index.html]Photogallerie[/URL]
RBAs kommen aus Spanien, genauer gesagt aus der Gegend von Andalusien (Cadiz) und wurden Ende des 17 Jahrhundert durch die Kreuzung von einheimischen Ratero Andaluz mit Smooth Fox Terrriern gezüchtet.
Ihr vornehmlicher Zweck war neben der Schädlingsbekämpfung (Nagetiere, Schlangen!) in den Weinlagern (frei Übersetzt: Ratonero = Rattenfänger, Bodeguero von Bodega = Weinkeller, Andaluz= Andalusien) auch der Einsatz zur Hasenjagd.
Um die Hunde in den dunklen Weinkellern gut sehen zu können, hat sich ein vornehmlich weisser Körper mit kurzem glatten Fell als Rassemerkmal durchgesetzt, ggf. mit dunklen Tickings oder Flecken in schwarz oder tan. Der Kopf sollte rassetypisch dreifarbig (schwarz, weiss, tan) sein, es gibt aber auch Hunde mit nur 2 Farben oder weissen Köpfen.
Der RBA ist sehr hochbeinig, mehr noch als der Parson Russell und erreicht ein Stockmass von regulär zwischen 38 und 42 cm, es gibt aber auch viele kleinere und auch größere Exemplare der Rasse. Das Gewicht sollte lt. spanischem Standart bei 42 cm ca. 8 Kilo betragen, 10-11 Kilo sind jedoch wahrscheinlich realistischer und gesünder
Die Ohren und Kopfform unterscheidet sie ebenfalls etwas vom Parsson, der Kopf ist etwas länglicher und schmaler, die Ohren etwas größer, aber Terriertypisch gekippt.
Vom Wesen her kann man den Ratonero Bodeguero Andaluz zu recht als sanft und sehr menschenbezogen bezeichnen. Er bellt kaum bis gar nicht, ist im Haus bei ausreichender Auslastung quasi “unsichtbar” und liebt die körperliche Nähe zu seiner Familie. RBAs sind echte “Schmusemonster”.
Der RBA ist auf jeden Fall ein sehr sportlicher Hund, mit einem gewissen “will to please”, aber auch dem typischen “Terrier-Dickschädel”. Der Jagdtrieb ist sehr unterschiedlich ausgeprägt, im Regelfall kann der RBA jedoch ohne Leine spazieren gehen.
Zu anderen Hunden ist er – die richtige Prägung vorausgesetzt – sehr sozial und kann auch an ein Zusammenleben mit anderen Haustieren (Katzen etc.) gewöhnt werden.
Als reiner Couch Potatoe wird er wahrscheinlich nicht glücklich. Im Gegenteil eignet er sich gut für Agility, Dog Dance, Obedience und andere Hundesportarten.
Im Durchschnitt würde ich den RBA als deutlich ruhiger und nicht ganz so triebig wie den Parson Russell oder Jack Russell bezeichnen. Ausnahmen betätigen aber auch hier die Regel.
Gezüchtet wird der RBA fast nur in Spanien, in Deutschland gibt es derzeit meines Kenntnisstandes nach keinen Züchter. Der RBA ist noch nicht im FCI als Rasse anerkannt.
Wer sich für einen RBA interessiert, wird bei einigen Tierschutzorgas fündig, wie zum Beispiel Galgos in Not oder den Sonnenscheinhunden. Leider werden RBAs in Spanien bei “Nicht mehr Gefallen” oft in den Tötungsstationen entsorgt und kommen dann, wenn sie Glück haben, über eine Tierschutzroga nach Deutschland, in die Schweiz oder in die Niederlande.
Mittlerweile gibt es auch eine sehr gute deutsche Bodeguero-Infopage unter http://www.bodeguero.de mit zugehörigem Forum und vielen tollen Bildern.
Viele Grüße
Silke und das [URL=http://www.theratpack-rba.de]Rat Pack[/URL]
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